zu 1: ich wundere mich, dass es dazu noch keinen oder viele Blindtests gibt - also Aufnahmen von Amps die laut und leise gespielt sind. Wäre mal interessant zu hören, was bei einer Aufnahme davon übrig bleibt. Live davor stehend ist es natürlich etwas ganz anderes. Klar - macht schon Bock, wenn sich Luft bewegt
Aber ein paar Abstriche für zuhause zu machen finde ich - für mich - vertretbar.
Das funktioniert mit o.g. Fryette Power Station ganz gut. Der Amp wird ja immer auf Line-Level heruntergedrosselt und anschließend von einer Endstufe wieder auf Lautstärke gebracht. D.h. egal welche tatsächliche Endlautstärke an der Power Station eingestellt ist, der Faktor Amp ist immer identisch. Gerade bei nicht rein cleanen Amps merkt man schon, wenn der Amp anfängt zu arbeiten. Es kommt Zerre dazu, es komprimiert mehr, das Spielgefühl ist ein anderes. Wenn man das jetzt aber auf Zimmerlautstärke runterdreht, reagiert der Verstärker zwar immer noch so, aber es klingt ganz anders.
- Einmal fehlt ein Bisschen bewegte Luft, die einfach Spaß macht. Das ist nicht zu ersetzen, egal ob Röhre, Transistor oder Digital. Laut ist laut.
- Fletcher-Munson-Kurve: Frequenzen werden bei unterschiedlichen Lautstärken unterschiedlich wahrgenommen. Dagegen kann man mit etwas EQ nachregeln.
- Der Speaker braucht ein Bisschen Leistung, um zu klingen: Da hilft eben nur eins, ein anderer Speaker, der leise gut kann, oder eine FRFR-Lösung.
Es gibt übrigens auch viele Tests, wo ein Amp mit Attenuatoren, die z. T. als Soundklauer verschrien sind, auf niedrigere Lautstärken gedrosselt wird und die Aufnahme später auf Normal-Lautstärke angehoben wird. Der Soundklau-Effekt ist dort dann plötzlich kaum noch zu hören.
Amps, die ihren Ton aus dem Preamp holen, sind auch recht unabhängig von der Lautstärke. Da sähe ein Testergebnis ähnlich aus. Bei cleanen Amps genauso. Schwierig wird es erst wenn Kompression und Zerre ins Spiel kommen bzw. wenn eben der Speaker nicht mehr leiser will.