Ich habe den gesamten Thread
überflogen. Bitte also um Vergebung, falls ich etwas bereits Gesagtes wiederhole.
Da die Diskussion aber mittlerweile recht komplex geworden, versuche ich die Eingangsfrage noch einmal so simpel wie möglich zu beantworten.
Der Unterschied - um bei Deinem Beispiel C Dur/A Moll zu bleiben, liegt in den Funktionen.
Jeder Harmonie in einer Akkordfolge wird eine bestimmte Funktion zugewiesen. Es gibt Hauptfunktionen (Grundkadenz: Tonika, Subdominate, Dominante) und Nebenfunktionen (Paralellklänge, Gegenklänge, Medianten).
Die Harmonien sind zwar gleich, stehen aber an unterschiedlichen Stellen und damit in einem anderen Verhältnis zueinander.
Man spricht den Funktionen Charakteristiken zu, und das Verhältnis (oder einfacher: die Reihenfolge) der Akkorde zueinander bestimmt die "Stimmung" eines Songs, nicht die Akkorde selbst.
Als Beispiel der Akkord G Dur und sein Funktion für beide Tonarten (C-Dur/A-Moll)
Bei C Dur hat das G Dur (besonders das G7) die (Haupt)Funktion der Dominante, die durch die "zwingend" klingende Charakteristik auf diesem oder jenem Wege (direkt oder über diverse Nebenfunktion) wieder zurück in die Tonika (C Dur) führen soll(te).
Bei A moll hat das G Dur "nur" die (Neben) Funktion des Tonika-Gegenklangs (wenn ich mich recht erinnere - sonst bitte korrigieren), zwingt also weit weniger in die Tonika, kann vielleicht einen "Zwischenschritt" zu einer anderen Hauptfunktion sein oder eine Modulation ermöglichen. Die Dominante übernimmt hier das E.
Zusamengefasst:
- Die Harmonien haben im Verhältnis zueinander durch die Funktionen eine unterschiedliche Bedeutung/Charakteristik, stehen an "unterschiedlichen Stellen".
- Dadurch unterscheidet sich auch die "Empfindung" beim Hören einer Harmoniefolge (traurig/fröhlich)
- ... und ob das Lied in Dur oder Moll geschrieben wurde.
Das gilt natürlich nur für die klassische Harmonielehre, aber auch für 80% aller Pop-Songs. Einige Formen des Jazz/Moderne usw haben teilweise andere Strukturen.
Ich hoffe, ich konnte helfen.