Wahrnehmung von Musik als Musiker/Nicht-Musiker

  • Ersteller oceansized
  • Erstellt am
Hmm, da hab' ich wohl genau die gegenteilige Meinung.
Sprich, mir egal, wie sich die Band verkauft, hauptsache mir gefällt die Musik (was bei 3-Akkord Liedern o.ä. wohl nie der Fall sein wird) - und wenn sie dann noch sympathisch sind und die Bude abrocken, umso besser :great:
 
Eine sympathische, tight spielende Band die einfach mitreißt und 3 Akkorde oder meinetwegen nur einen spielt, find ich tausendmalbesser als irgendwelche Riffikonen die zwar alles koennen, aber einfach nur rumstehen und fuer mich nix vermitteln :redface: Jetzt wird der Begriff "Musik fuer Musiker" fuer mich in einem ganz anderen Kontext dastehen :gruebel:
 
Nur weil ich Motorrad fahre, analysiere ich auch nicht Rossis Fahrfehler, sondern freu mich übers Rennen :redface:
 
Eine sympathische, tight spielende Band die einfach mitreißt und 3 Akkorde oder meinetwegen nur einen spielt, find ich tausendmalbesser als irgendwelche Riffikonen die zwar alles koennen, aber einfach nur rumstehen und fuer mich nix vermitteln :redface: Jetzt wird der Begriff "Musik fuer Musiker" fuer mich in einem ganz anderen Kontext dastehen :gruebel:

Naja, wie gesagt, wenn die Musik passt, ist das für mich schon mal die halbe Miete; alles andere sind Boni, die das Ganze nur noch besser machen :)

Im Gegensatz dazu - wenn mir die Musik nicht gefällt, können sie noch so sympathisch sein und noch so viel Show machen, da werd' ich einfach nicht lange zusehen :redface:

Nur weil ich Motorrad fahre, analysiere ich auch nicht Rossis Fahrfehler, sondern freu mich übers Rennen :redface:

Wer sagt denn, dass sich jeder Motorradfahrer automatisch Motorradrennen ansehen muss? :p
 
Warum dann nicht zuhause bleiben und Platten hören? Kostet auch weniger ;)
 
Ich sag' ja, bei Platten tut sich das Problem ja nicht auf, da kann ich alles in vollen Zügen und so oft ich will genießen.
Bei live Konzerten ist eben die Problematik, dass man alles (im Idealfall :p ) nur einmal hört und sich darüber dann ein Bild machen kann/muss.

Nichts desto trotz gehe ich gerne auf Konzerte, weil es eine schöne Abwechslung am Wochenende ist und man dabei immer was lernen kann (und wenn auch nur, wie man es nicht macht :redface: :D )
 
....und man dabei immer was lernen kann (und wenn auch nur, wie man es nicht macht :redface: :D )

Der Konzertsaal als Klassenzimmer? :eek:

Also lernen tue ich auf Konzerten nix, ich hab meistens nur Spaß :(
Irgendwas muß ich dann wohl falsch machen.
 
Ich poste es immer wieder gern ...

Outspoken - "a light in the dark"

und jetzt frag mich nochmal nach Riffs, Akkordfolgen, Rhythmusverschiebungen, Timing, Soli.....


und warums mir ******egal ist :D
 
Der Konzertsaal als Klassenzimmer? :eek:

Also lernen tue ich auf Konzerten nix, ich hab meistens nur Spaß :(
Irgendwas muß ich dann wohl falsch machen.

Naja, es geht ja nicht ums Lernen an sich, aber den einen oder anderen Trick oder Kniff kann man sich immer abschauen ;)

Ich poste es immer wieder gern ...

Outspoken - "a light in the dark"

und jetzt frag mich nochmal nach Riffs, Akkordfolgen, Rhythmusverschiebungen, Timing, Soli.....


und warums mir ******egal ist :D

Gibt mir überhaupt nichts, nach zwei Minuten auf so einem Konzert würde ich wohl abhauen :nix:
 
Hab ich mir natürlich gedacht, war ein Beispiel wie ich "meine" Musik wahrnehme und warum sie "mich" fesselt, fernab von Skalen und so :D
 
Ja, ist klar; aber solche Menschenmengen die sich gegenseitig erdrücken kann ich überhaupt nicht ab :redface:
Was ich jedoch mehr als genial finde: http://www.youtube.com/watch?v=kBUtkPrANRs

(ja, ich weiß, das gute-Show-Referenz-Video schlechthin :redface: :D )
 
Ich finde oldboys Video gut. Auch wenn ich nicht so sehr auf die Musik stehe, ist das doch geil, man fuehlt sich untereinander wohl, darf aktiv am Konzert teilnehmen. Das ist doch ein schoenes Erlebnis, was im Kopf bleibt. Ich wuerde mir sowas zumindest eher in Erinnerung halten, als 2 Stunden lang ueber Sinn und Unsinn des gespielten A, was auf der Platte nicht zu hoeren ist, bei Lied 3, Takt 57, dritte Note von links :redface:

Hier auch mal so ein Lied, speziell die letzten Minuten druecken das aus was ich meine, was ich bei Konzerten oder allgemein an Musik gut finde : http://www.youtube.com/watch?v=cyF0-0Sq9zU

Das ist finde ich das Wichtigste - selbst wenn man die Musik jetzt vlt. nicht so gut findet, sobald mich die Band so ueberzeugt, gehe ich da sofort mit. Wenn ich bei dem Konzert was oldboy gepostet hat dabei gewesen waere, waere ich mit genauso einem Eifer mitgegangen wie die, die Outspoken vlt. als Lieblingsband haben.
 
Ich finde oldboys Video gut. Auch wenn ich nicht so sehr auf die Musik stehe, ist das doch geil, man fuehlt sich untereinander wohl, darf aktiv am Konzert teilnehmen. Das ist doch ein schoenes Erlebnis, was im Kopf bleibt. Ich wuerde mir sowas zumindest eher in Erinnerung halten, als 2 Stunden lang ueber Sinn und Unsinn des gespielten A, was auf der Platte nicht zu hoeren ist, bei Lied 3, Takt 57, dritte Note von links :redface:

Hier auch mal so ein Lied, speziell die letzten Minuten druecken das aus was ich meine, was ich bei Konzerten oder allgemein an Musik gut finde : http://www.youtube.com/watch?v=cyF0-0Sq9zU

Das ist finde ich das Wichtigste - selbst wenn man die Musik jetzt vlt. nicht so gut findet, sobald mich die Band so ueberzeugt, gehe ich da sofort mit. Wenn ich bei dem Konzert was oldboy gepostet hat dabei gewesen waere, waere ich mit genauso einem Eifer mitgegangen wie die, die Outspoken vlt. als Lieblingsband haben.

Mhm, ich schätze, dass ich da eher der "shut up and listen"-Typ bin :D
 
Es kommt ja auch eher auf die Richtung drauf an, bei Sigur Ros wuerd ich sicherlich auch nich auf die Buehne hochspringen wollen und dort laut groelend "Hoppipolá" schreien und mit den Faeusten um mich werfen wuerde :D Da wuerd ich auch lieber meine Augen schließen und zuhoeren. Wobei das natuerlich auch wieder ein Extrembeispiel ist :D
 
(ja, ich weiß, das gute-Show-Referenz-Video schlechthin :redface: :D )

Uff, naja, kommt wohl auf die Zielgruppe an :D

Es ist ja nicht so, das ich solche Musik nicht höre oder mir nicht live anschaue, im Gegenteil, ich liebe es, mir Mono live anzuhören, aber: Mir ist nicht wichtig, was sie spielen, sondern das sie spielen.

Mono Liveclip

Augen zu, gehen lassen, mitwippen....
 
Es kommt ja auch eher auf die Richtung drauf an, bei Sigur Ros wuerd ich sicherlich auch nich auf die Buehne hochspringen wollen und dort laut groelend "Hoppipolá" schreien und mit den Faeusten um mich werfen wuerde :D Da wuerd ich auch lieber meine Augen schließen und zuhoeren. Wobei das natuerlich auch wieder ein Extrembeispiel ist :D

Ja, ist klar, aber sowas würde ich allgemein überhaupt nicht machen; würde das einer bei einem meiner Konzerte machen, würde mich das schon anpissen, zumal die Bühnen auch immer recht klein sind :gruebel: :D

Uff, naja, kommt wohl auf die Zielgruppe an :D

Es ist ja nicht so, das ich solche Musik nicht höre oder mir nicht live anschaue, im Gegenteil, ich liebe es, mir Mono live anzuhören, aber: Mir ist nicht wichtig, was sie spielen, sondern das sie spielen.

Mono Liveclip

Augen zu, gehen lassen, mitwippen....

Ja, Post-Rock höre ich sehr gerne, nur hatte ich bislang leider noch nicht das Vergnügen, sowas live erleben zu dürfen; weiß aber auch nicht, ob mir das wirklich zusagen würde, zumal ich Post-Rock am liebsten höre, wenn ich entspannt im Bett liege - und kommt ja auch immer drauf an, ob ich das Gehörte schon kenne, oder eben nicht :redface:
 
Hm, die Frage ist ja auch nicht, was du hörst, sondern wie du mit der Musik umgehst, unabhängig von Styles.

Ich kann auch beim wildesten HC Gedresche Konzert, wo mehr Körper in der Luft sind als Sauerstoff, seelenruhig in einer Ecke stehen, eine Cola trinken und den Kopfnicker machen, ohne darauf zu achten, mit wieviel Fingern der Gitarrist gerade den Akkord greift und warum zur Hölle der Part gerade so unmenschlich wummst. Er tuts halt, that`s it. Warum sind Mono sphärisch? Egal, sie sinds halt. ;)
 
Ja, Post-Rock höre ich sehr gerne, nur hatte ich bislang leider noch nicht das Vergnügen, sowas live erleben zu dürfen; weiß aber auch nicht, ob mir das wirklich zusagen würde, zumal ich Post-Rock am liebsten höre, wenn ich entspannt im Bett liege - und kommt ja auch immer drauf an, ob ich das Gehörte schon kenne, oder eben nicht :redface:
:redface:
Post-Rock ist das krasseste Live-Genre überhaupt. Das haut einen einfach weg, wie sich das meist aufbaut; und dann kommt dir plötzlich so ne Soundwand entgegen.

Allgemein zum Topic würd ich jetzt mal sagen, dass es schwer ist, zu definieren, wer Musiker ist und wer nicht. Ich wollte eigtl gerade mit dem Ansatz "Die Art wie man die Musik wahrnimmt macht einen zum Musiker" kommen, aber da Leute, die Musik vllt total analytisch warnehmen, aber saumäßig gut spielen können, auch Musiker sind, sind dann recht wenig Leute Nicht-Musiker.

Ich finde jedenfalls, dass man, auch wenn man nix analysiert nach einigem Hören auch den komischsten Beat mitklopfen kann, es sei denn, da ist nun gar keine Regelmäßigkeit oder Wiederholung drin. Das tolle am Analysieren ist nur, dass es damit schneller geht, das nachzumachen, bei den komplizierteren Sachen jedenfalls.

Ich finde auch gar nicht, dass einem Analysieren den Spaß verdirbt. Im Gegenteil, was man empfindet, kann man ja rational gar nicht mindern, es nötigenfalls nur überspielen.
Ich finds dann immer toll, mir n Reim drauf zu bilden, warum ich das denn jetzt gerade so toll finde, indem ich es mit anderen Sachen vergleiche, die ich mag.
Ob ichs toll finde oder nicht, merke ich ja ganz einfach daran, dass ichs nochmal hören will oder nicht, da kann auch die trockenste Analyse nichts gegen machen.

Und: Klar, wenn man Leute auf der Bühne hat, die über alle Maßen abgehen, fällt es einem sogar schwer, sich auf technische Einzelheiten zu konzentrieren, deswegen ist es gerade schöner, wenn die Typen da vorne komplett in der Musik drin sind, das hat ja auch Wirkung über das Musikalische hinaus. Wenn du die Menschen direkt vor dir hast, steckt es eben an.
 
Kognitionspsychologisch kann man die Unterschiede zwischen Musikern und Nichtmusikern so erklären (zu Verdeutlichungszwecken überspitze ich etwas):

Der Nichtmusiker ohne nennenswertes Wissen über Musik, Instrumente, Klangfarben, usw. erlebt Musik tendenziell als undifferenziert-ganzheitliche Erfahrung, die ihm irgendwie (emotionalen) Genuss bereitet. Beim Musikhören aktiviert er kein spezifisches Wissen über die zuvor genannten Elemente der Musik. Er genießt einfach die Erfahrung des HÖrens. Analytisches Hören ist ihm aufgrund der fehlenden Wissensbeständen nur sehr eingeschränkt möglich.

Anders beim Musiker, er besitzt umfangreiche Wissensbestände über Stile, Klänge, Rythmen, Instrumente, Spielweisen usw (sog. kognitive Schemata), die es ihm erlauben die Erfahrung des Musikhörens detailliert zu analysieren und die Musik im Lichte dieser Schema einzuordnen und zu beurteilen. Beispielsweise so: "Aha, das ist ein 16/8 Takt, die Gitarre spielt invertierte Akkordzerlegungen dessen, was das Keyboard spielt. Der Bass spielt einen geslappten Funkrythmus und der Sänger ist offensichtlich ein Mezzosopran." Diese Schemata, die seine Musikwahrnehmung strukturieren werden zum Teil automatisch beim Musikhören aktiviert (besonders stark bei der Muckerpolizei ;-). Zum Teil kann er sie auch willkürlich "hinzuschalten" wenn er ein Musikstück analysieren möchte oder willkürlich unterdrücken, wenn er ein Musikstück nur genießen möchte. Bei Gitarristen ist z. B. das Schema "Klangfarbe" immer und überall aktiv, so dass jeder Gitarrenklang erstmal beurteilt werden muss, ob auch der Gitarrensound der richtige ist. Allgemein gilt, dass Schemata die Wahrnehmung lenken, so auch beim Musikhören.
 

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