Wahrnehmung von Musik als Musiker/Nicht-Musiker

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Hey, ich frage mich seit geraumer Zeit, wie ich Musik wahrnehmen würde, wäre ich kein Musiker.

Seit ich mich mit der Frage beschäftige, fällt mir nämlich zunehmend auf, dass ich Musik, wenn ich sie höre, sofort bewusst oder auch unbewusst analysiere.
Auf Konzerten kommt sowas dann ja immer besonders ungelegen, vor allem, wenn man die Band, die man sich da gerade ansieht, noch nicht kennt (bei Lieblingsbands kann man sich dann eher auf das Visuelle konzentrieren, weil man die Songs ohnehin in und auswendig kennt und es dementsprechend keiner Analyse mehr bedarf :D ).

Dieses Musiker-sein und folglich das Analysieren von anderen Musikern ist zwar manchmal ganz interessant, doch finde ich, dass hierbei weitläufig der Genuss an der Musik verloren geht (also live, auf Platte kann einem sowas natürlich erst die Genialität von vielen Stücken erschließen lassen) und frage mich deshalb, wie es wohl wäre, wenn ich absoluter Laie in Sachen Musik wäre und ich keine Ahnung hätte, was da auf der Bühne abgeht.

Wisst ihr, wie das ist, oder bin ich mit meiner Frage im falschen Board gelandet? :D

- und noch eine Frage nebenbei: kann es eigentlich sein, dass einem Nicht-Musiker arg progressive bzw. vertrackte Musik wie etwa The Mars Volta o.ä. gefällt, oder ist sowas allgemein nur Musikern vorbehalten?

Ich bin auf eure Meinungen gespannt! :great:
 
Eigenschaft
 
Moinsen,

ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, das oben genanntes Verhalten ersteinmal nichts damit zu tun hat, ob man ein Instrument beherscht oder nicht.
Obwohl es natürlich ist, das jemand der ein Instrument erlernt hat in der Regel immer seine Fähigkeiten mit denen anderer Musiker vergleicht,
gibt es allein aufgrund der überzähligen Masse an Nichtmusikern, bestimmt mindestens ebensoviele Musikerpolizisten auf dieser Seite...
Ebenso ist es beim Musikgeschmack:
Jede Progressive Band hat unzählige nichtmusizierende Fans...

...meine Meinung...

MfG & rock on...


Marv:rock:
 
Komme justamente von einem Konzert, habe nix analysiert, nix bewertet und keinen Musiker beäugt.

Einfach nur im Club gewesen und ab dafür. Ohne Musikerbrille.
 
Threads solcher Natur hatten wir, wenn ich nicht irre, schon ein paar.

Auch mir ist dieses Phänomen schon aufgefallen, dass ich oft eher analysiere als einfach mit der Musik mitzugehen. Manchmal ist das ziemlich lästig und dann wünschte ich mir, dass ich kein Musiker wäre und mich einfach "fallen lassen" könnte.....so wie es die Nicht-Musiker können.

Andererseits ist es aber zum Glück meistens so, dass ich entweder gar nicht analysiere (und einfach geniesse) oder aber beides auf einmal mache (geniessen/tanzen/mitsingen und analysieren). Letzteres finde ich am großartigsten, weil ich dann das Gefühl habe, dass Maximum aus dem Konzert mitgenommen zu haben....musikalisch was dazu gelernt und Spass dabei gehabt.:great:

Allerdings muss ich dazu sagen: So ein Resultat lässt sich nur erzielen, wenn man beim Analysieren nicht auf Schw***längenvergleiche aus ist. Ich seh das halt ganz locker, vielleicht auch weil mir bewusst ist, dass ich nicht der beste Gitarrist bin, der auf dem Antlitz der Erde herumwandelt.....und auch nicht werden will.:)

Was die letzte Frage angeht: Natürlich können Nicht-Musiker auch Fans von technisch abgefahrener Musik sein. Der Grund ist einfach: Musik ist Emotion und für das Empfinden von Emotion ist Musikalität nicht von Nöten.;)
 
Moinsen,

ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, das oben genanntes Verhalten ersteinmal nichts damit zu tun hat, ob man ein Instrument beherscht oder nicht.
Obwohl es natürlich ist, das jemand der ein Instrument erlernt hat in der Regel immer seine Fähigkeiten mit denen anderer Musiker vergleicht,
gibt es allein aufgrund der überzähligen Masse an Nichtmusikern, bestimmt mindestens ebensoviele Musikerpolizisten auf dieser Seite...

Naja, ich bin ja allgemein nicht auf Schwanzlängenvergleiche aus, eher denke ich mir "ah, coole Bassline", o.ä.

Ebenso ist es beim Musikgeschmack:
Jede Progressive Band hat unzählige nichtmusizierende Fans...

Mhm, gut, aber können diese das gesamte Klangbild so einer Band überhaupt erfassen?
würde ich mir beispielsweise nicht zutrauen, wäre ich kein Musiker :redface:

Komme justamente von einem Konzert, habe nix analysiert, nix bewertet und keinen Musiker beäugt.

Einfach nur im Club gewesen und ab dafür. Ohne Musikerbrille.

Ich wünschte, ich könnte sowas :redface:

Threads solcher Natur hatten wir, wenn ich nicht irre, schon ein paar.

Kann sein, die SuFu hat mir in dem Fall aber leider nicht weiterhelfen können :redface:

Was die letzte Frage angeht: Natürlich können Nicht-Musiker auch Fans von technisch abgefahrener Musik sein. Der Grund ist einfach: Musik ist Emotion und für das Empfinden von Emotion ist Musikalität nicht von Nöten.;)

Hmm, stimmt natürlich, aber ja, siehe oben :gruebel:
 
Ich verstehe mich allerdings auch nicht als "Musiker" und definiere Musik und Musiker nicht über Skills und so, es ist eher so eine interaktive geschichte, mal macht der eine Krach für die anderen, mal die anderen für mich, ich weiß nicht, wie ich es richtig erklären soll :redface:

Gestern abend meinte der Terror Brüllmann "we are not the band and you are not the fans we are a family", irgendwie - so abgedroschen das HC Klischee auch sein mag - ist es das auch. Das ganze funktioniert nur, wenn man ein Konzert als Einheit betrachtet, als Community, wo einer den anderen pusht, wenn du weißt, was ich meine :D

Mir gefällt eine Band musikalisch mal auch nicht, aber iwie hats wenig oder nix mit den Fähigkeiten der band zu tun, es klickt dann eben einfach nicht...
 
Naja, ich bin ja allgemein nicht auf Schwanzlängenvergleiche aus, eher denke ich mir "ah, coole Bassline", o.ä.



Mhm, gut, aber können diese das gesamte Klangbild so einer Band überhaupt erfassen?
würde ich mir beispielsweise nicht zutrauen, wäre ich kein Musiker :redface:

Hi nochma,

Ich wollt nur eben noch loswerden:
1.
Ich habe nie von Schwanzvergleichen, sondern eher von normalen Verhaltensmustern gesprochen,
ich steh z.B. auch auf gute Punk-Bands ohne jegliche Theoriekenntnisse, die nur 3-4 Akkorde spielen, und das so richtig dreckig,
aber automatisch wird jeder Saitencowboy, sieht er nen anderen Typen mit Klampfe, Vergleiche anstellen:
"...kann ich das auch? ...Hammer, das ist ja voll simpel... ...Sch:De wie macht der das???"
...nur so war das gemeint...
2.
Warum sollten nicht einige Nichtmusiker genauso gut Musik hören können wie Aktive???
Wie oben schon erwähnt, werden nicht wenige Nichtmusiker Musik so komplex wahrnehmen wie Musiker, weil...

Es heisst ja Gehörbildung, und nicht Gespielbildung! :rolleyes:;)
Nicht jeder Dreamtheater-Fan spielt Gitarre, ganz im Gegenteil. Und Jazz z.B. ist ja nun auch Musik, die verstanden werden will... Ich kenne Jazz-Enthusiasten, die bekommen keinen Ton aus ner Blockflöte...

Also soweit...

Das mit den Emotionen von Samuel Groth, ^da oben^, ist zwar ein bissl tuffig, hat mich aber bewegt, ja. :rolleyes::D:D

MfG & rock on...

Marv:rock:
 
Hi nochma,

Das mit den Emotionen von Samuel Groth, ^da oben^, ist zwar ein bissl tuffig, hat mich aber bewegt, ja. :rolleyes::D:D

"Tuffig"!?!? Willst Du meine Gefühle verletzen? Pass bloß auf, sonst bewerfe ich Dich mit Wattebäuschen!:mad::D
 
"Tuffig"!?!? Willst Du meine Gefühle verletzen? Pass bloß auf, sonst bewerfe ich Dich mit Wattebäuschen!:mad::D

Ach ja, komma her! Mit mir sind schon ganz andere fertig geworden!!!:bang::weird:

Neee, Spass,
in echt tut mir das wirklich von ganzem Herzen voll megadolle leid!!! Ich wollte Dir nicht beleidigenderweise zu nahe treten tun!!! :rolleyes::D

MfG

Marv:rock:
 
Als Nicht-Musiker fand ich Sachen geil die einen tiefen Rythmus hatten, die klar den Takt angegeben haben. Ich hab nicht großartig analysiert oder so, manche Sachen haben mir einfach sehr gefallen und die habe ich dann für den Sport genommen. Manche Musik hat mir Kraft gegeben, manche hat mich fröhlich gestimmt usw. Ich hab das aber vor allem mit meinen damaligen Lebenslagen verbunden.

Jetzt wo ich Musik bewusst höre kann ich sie auf einer anderen Art und Weise genießen und höre sie quasi anders. Hm... schwer zu beschreiben, aber meine Wahrnehmung hat sich schon verändert (und tut es noch).
 
Ich denke, ich kann es ganz gut einschätzen, weil ich erst mit 20 (also so vor 3 Jahren) überhaupt mit dem Musikmachen angefangen habe. Ich kann nicht sagen, dass sich mein Musikgeschmack jetzt großartig gewandelt hat. Ich habe vorher schon "vertrackte" Sachen wie Tool, Dredg oder Oceansize geliebt. Jetzt, wo mein Gehör sich verbessert hat, kommen mir diese Bands noch eine gewaltige Spur geiler vor, weil ich viele Dinge mitbekomme, die ich vorher einfach "überhört" habe.
Trotzdem hatte ich es früher auch extrem oft, dass ein Gitarrensolo eine schwarze leere Stelle in einem Song war, mit der ich nicht viel anfangen konnte. Metallica ist richtig arg in meiner Gunst gestiegen, seit ich selbst spiele. Ganz krass war es auch bei Pink Floyd. Vorher fand ich die schon geil, aber jetzt hat das eine ganz neue Dimension erreicht.
 
ich höre bei Songs automatisch erstmals auf die Gitarre und wie stimmig sich der Rest anfügt.....glaube nicht, dass Leute die selber kein Instrument spielen sich auf diese beim hören fokusieren...da liegt glaube ich der größte Unterschied..es gibt viele Songs die mir eben nur wegen der Gitarrenparts wirklich gut gefallen.......
 
ich höre bei Songs automatisch erstmals auf die Gitarre und wie stimmig sich der Rest anfügt.....glaube nicht, dass Leute die selber kein Instrument spielen sich auf diese beim hören fokusieren...da liegt glaube ich der größte Unterschied..es gibt viele Songs die mir eben nur wegen der Gitarrenparts wirklich gut gefallen.......


Dito. Manchmal schickt mir auch jemand nen Song oder nen Youtubelink und meint das der Song nen super Text hat. Ganz ehrlich gesagt höre ich aber im seltensten Fall auf die Texte.
Bei so kleinen lokalen Konzerten schau ich mir auch meistens das an was der Gitarrist dort spielt. Man erkennt auch die Fehler, welche denjenigen die kein Instrument spielen wohl nicht aufgefallen wären.
Ich würde mich jetzt aber nicht zur sogenannten "Musikerpolizei" zählen, die bei jedem kleinen Fehler oder einer rhythmischen Unsicherheit kopfschüttelnt am Bühnenrand stehen;)
 
man, man, ihr bremst euch spaßmäßig doch ganz schön aus damit, oder?
 
man, man, ihr bremst euch spaßmäßig doch ganz schön aus damit, oder?

Das wollte ich auch gerade sagen :redface:
Ich bin froh dass ich mein analytisches Hoeren bei Bedarf einfach ausschalten kann. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass ich mich mit Recording usw. beschaeftige und wenn ich will auch eher auf den Gesamtsound achte, als auf einzelne Gitarren usw. Ich finde alles kann geil klingen, solange es im Kontext passt. Außerdem interessiere ich mich nicht fuer irgendwelche Spieltechniken, da ich einfach Spaß an meinem Instrument haben will. Das gleiche live, da waere mir das Geld fuer Konzertkarten zu schade, wenn ich einfach da stehen wuerde und mir ueber irgendwelche gespielten Toene Gedanken machen wuerde :redface:
 
man, man, ihr bremst euch spaßmäßig doch ganz schön aus damit, oder?

Naja, würd' ich so jetzt nicht behaupten, nur, dass ohne diese Musiker-Brille sicher "easier listening" angesagt wäre.

btw., die Beiträge davor behandeln genau das, was ich eigentlich gemeint hab', danke :)
 
Ich habe mal in einem Berricht gelesen, dass man musik anders wahrnimmt wenn man das lied spielen kann, im gehirn weden dann eher die empfindungen des spielens wahrgenommen als die des hörens.. wie viel da drann ist muss glaubich jeder für sich selbst entscheiden. Mir persönlich fällt auf das ich musik immer darauf analysire wie "echt" sie ist also wie oft mehr gitarren vorkommen als in der band sind, wann die stimme gedoppelt wird ect.
 
Naja, würd' ich so jetzt nicht behaupten, nur, dass ohne diese Musiker-Brille sicher "easier listening" angesagt wäre.

Vllt. seh ich es falsch, aber ich stelle mir gerade vor, 2..3..4.. Stagedive und - mitten in der Luft plötzlich - "Timingfehler, die Sau"..... :D
 
Vllt. seh ich es falsch, aber ich stelle mir gerade vor, 2..3..4.. Stagedive und - mitten in der Luft plötzlich - "Timingfehler, die Sau"..... :D

...ist zwar ein ziemlich extremes, aber doch relativ passendes Beispiel :great: :D

Nein, wobei ich sagen muss, ich bin ja gar nicht auf Fehler oder sonstiges erpicht, nur eben auf das, was gespielt wird (welche Akkorde, Abfolgen, Harmonien etc.) ;)
 
(welche Akkorde, Abfolgen, Harmonien etc.) ;)

Das macht für mich eben nicht "die Musik" aus, das interessiert mich nicht in dem Sinne, als das ich mich davon iwie "beeindrucken" lasse in der Wahl der Musik / Band. Da interessierts mich schon eher, ob sich die band sympathisch gut verkauft, etc und den Club abreisst, meinetwegen auch mit 3 Akkorden und 2 Rhythmen im Gepäck und 4 Monaten Spielpraxis im Rücken (mal übertrieben gesagt :D).
 

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