Wahl der Musikinstrumente psychologisch bedingt?

  • Ersteller soulwarrior
  • Erstellt am
S
soulwarrior
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
10.11.11
Registriert
10.06.08
Beiträge
124
Kekse
344
Hey,
eig kennt ja jeder die Vorurteile gegen bestimmte Musiker, z.B.
der Gitarrist muss immer seine Eier beim solieren raushängen lassen; Drummer sind gestörte Alphamännchen, Sänger sehen sich als der Mittelpunkt der Welt und Bassisten wollen einfach nur dazugehören und sind zu doof zum Gitarrespielen.
Besonders stark sind solche Klischees bei Leuten vorhanden, die keine Ahnung von den Instrumenten haben. Irgendwie stimmen diese Klischees auch wieder, bis auf das mit dem bassisten hat sich jedes der oben genannten Vorurteile irgendwo in meinem Leben bewahrheitet. Aber wo liegen die Ursachen in diesem Verhalten? Wieso stellt sich gerade der Leadgitarrist ins Rampenlicht und zeigt den weiblichen Fans in der ersten Reihe wie dick seine eier sind? Wieso kloppt der Drummer während einer Besprechung wie ein Irrer auf sein Set, obwohl er weiß, dass die anderen darauf nich grad abfahren werden. Und wieso kommt der Sänger 20min spät zur Probe und meint, es sei nicht seine Schuld wenn er es vergisst man hätte ihn erinnern müssen^^.
Kann man das psychologisch erklären, dass ausgerechnet DIESE Rollen das Klischee immer wieder unbewusst "leben" oder ist das eher verallgemeinert und sinnlos? :D


soul:cool:
 
Eigenschaft
 
Hey,
eig kennt ja jeder die Vorurteile gegen bestimmte Musiker, z.B.

Besonders stark sind solche Klischees bei Leuten vorhanden, die keine Ahnung von den Instrumenten haben. Irgendwie stimmen diese Klischees auch wieder, bis auf das mit dem bassisten hat sich jedes der oben genannten Vorurteile irgendwo in meinem Leben bewahrheitet. Aber wo liegen die Ursachen in diesem Verhalten? Wieso stellt sich gerade der Leadgitarrist ins Rampenlicht und zeigt den weiblichen Fans in der ersten Reihe wie dick seine eier sind? Wieso kloppt der Drummer während einer Besprechung wie ein Irrer auf sein Set, obwohl er weiß, dass die anderen darauf nich grad abfahren werden. Und wieso kommt der Sänger 20min spät zur Probe und meint, es sei nicht seine Schuld wenn er es vergisst man hätte ihn erinnern müssen^^.
Kann man das psychologisch erklären, dass ausgerechnet DIESE Rollen das Klischee immer wieder unbewusst "leben" oder ist das eher verallgemeinert und sinnlos? :D


soul:cool:
Ohje, sehr schwierig.

Aber ich würde sagen, dass vorallem andere einem dieses Klischee vor die Füße schieben. Wir können es auch umdrehen: Der Drummer ist zu dumm für ein Saiten-Instrument, der Lead-Gitarrist spielt immer zwischen Besprechungen dazwischen. Sowas gibt's auch bei den anderen.

Ich erkläre mir das so, dass es heute einfach das Äussere der Band ist, was die Leute zu diesen Klischee's kommen lässt. Wenn der Bassist kaum zu hören ist, weil er vorallem tiefe Töne spielt, ist er dann halt für die Allgemeinheit derjenige, der zu blöd zum Gitarrespielen ist. Da oft die meisten Sänger oder Sängerinnen wie z.B bei DSDS wirklich immer im Mittelpunkt stehen, wirkt sich das auch insofern auf das Publikum aus und das denkt "die glauben, es drehe sich nur um sie". Aber was man zum besten gibt, ist meistens was anderes als man glaubt.

Es sind wahrscheinlich einfach Klischee's, die sich nach genauerem Hinschauen schnell entpuppen und eigentlich auf jeden Musiker übertragbar sind. Es gibt oft in vielen Bands Leute, die dazwischen spielen, ob das dann der Schlagzeuger ist, steht auf einem anderen Blatt. Bei mir in der Band ist es eher der Keyboarder oder sonst wer. Ich denke, man kann jeden in diese Rolle reinsetzen, da Klischee's immer bekannt sind, denkt man oft, sie seien wahr. Aber man muss halt alles aus diversen Sichten betrachten.

Lange Rede, kurzer Sinn. ;)
Grüße
 
Musik machen ist Teil unseres kreativen Ausdrucks und spiegelt die Persönlichkeit wider. Ein Jazzer tickt eben anders als ein Grindcorer, ein Reggae-Musiker wird sich anders verhalten als ein Punk Rocker. Ein Stück weit kann man das schon auf Instrumente übertragen, da die Wahl eines Instruments selten rational erfolgt, sondern eher unbewusst. Irgendwie fühlt man sich zu einem Instrument hingezogen und will dieses dann erlernen. Daher ist das Instrumentalistentum Ausdruck unserer Persönlichkeit und verrät uns auch was darüber.

Die Klischess sind stark verkürzte Interpretationen davon und natürlich so nicht richtig. Wie jedes Klischee enthalten sie aber auch einen Kern Wahrheit.

Sänger haben sich eine Rolle ausgesucht, die im Mittelpunkt steht, sowohl optisch als auch akustisch. Die PErson dahinter ist extrovertiert und hat ein starkes Geltungsbedürfnis. Übersteigert wird daraus Narzissmus und Egozentrik.

Gitarristen sind die Instrumentalisten, die die meisten Soli haben. Die elektrische Gitarre ist eine Ikone der Rockmusik, daher wollen Gitarristen auch etwas ikonenhaftes darstellen und sind dann halt Gitarristen mit viel zu großen Verstärkern. Da Rockmusik und Sexualität zusammenhängen, kommt man da schnell zu den dicken Eiern.

Schlagzeuger sitzen hinten und geben den Takt an, sind also die, die während des Musizierens die größte Verantwortung tragen. Das kann man mit dem Torhüter einer Fußballmannschaft vergleichen: Macht jemand anders einen Fehler, kann es der Tormann ausgleichen, macht der Tormann einen Fehler, kassiert man ein Gegentor. Exakt so ist es mit den Schlagzeugern. Man muss also wahnsinnig sein, um sich hinter die Drums zu setzen und die meisten Schlagzeuger sind es auch.

Bassisten spielen ein Instrument, bei dem sich erst sein Fehlen negativ bemerkbar macht. Der Bass liefert ein Fundament, auf dem die anderen Instrumente aufsetzen. Der Bassist spielt keine Soli und steht auch optisch nicht im Mittelpunkt (außer Lemmy :) ). Also ist Bass etwas, was introvertierte Menschen anspricht, die trotzdem eine starke kreative Ader haben.

Irgendwo findet man sich darin wieder. Daher halten sich diese Klischees so hartnäckig. UNd sind wir mal ehrlich, wenn eine Band keinen Bassisten findet, dann wird der schlechtere Gitarrist degradiert, was dazu führt, dass die generelle Meinung über das Basspielen so ist, wie sie ist, obwohl das Blödsinn ist. Aberbei den Klassikern sind es die Bratscher, die es abkriegen, eine Instrumentenfamilie ist wohl immer das Thema der Witze der anderen.
 
UNd sind wir mal ehrlich, wenn eine Band keinen Bassisten findet, dann wird der schlechtere Gitarrist degradiert, was

.... eigentlich nichts daran ändert, dass sie keinen Bassisten haben :D

Ich hatte bis jetzt meistens das Glück, mit Leuten zusammenzuspielen, die diesen Klischees nicht entsprechen. Klar ist mal wo eine Egosau von Sänger dazwischen, ein Möchtegernsexgott von Gitarrist uswusf... Aber im Großen und Ganzen sind das doch eher Klischees, die vielleicht auf die Hairmetal-Szene der 80er zutreffen, sich aber in einem Großteil der anderen Musikrichtungen großteils verlieren.

grühs
Sick
 
...und wieso ist nun gerade der Gtiarrist der möchtegernsexgott und der Sänger die Egosau?


soul:cool:
 
gestörte Alphamännchen? kann mir das klischee einer erklären? :D
 
Ich glaube Koebes hat da eine recht einleuchtende Version. Zumindest lässt es sich auf sehr viele Musiker übetragen, die ich kenne. Nicht immer in den klischeemäßigen Extremausprägungen, aber zumindest von den Grundzügen her. Wie immer bestätigen auch hier Ausnahmen die Regel.
 
wahrscheinlcih wiel viele drummer einfach dermaßen draufkloppen, um sich halt in gewisser weise auch in den mittelpunkt zu stellen.

oder halt, weil sie ne gewisse "macht" haben, die band notfalls komplett rausbringen können, und das relativ subtil.
 
Aber im Großen und Ganzen sind das doch eher Klischees, die vielleicht auf die Hairmetal-Szene der 80er zutreffen, sich aber in einem Großteil der anderen Musikrichtungen großteils verlieren.

Womit wir bei Klischee Nummer 2 wären :)
 
...und wieso ist nun gerade der Gtiarrist der möchtegernsexgott und der Sänger die Egosau?

soul:cool:

Das waren allesamt Herrschaften, die das Musikmachen eben grad WEGEN solcher Klischees reizvoll fanden, also eher das Klischee als das Instrument leben wollten :rolleyes.

Womit wir bei Klischee Nummer 2 wären :)

Oh nein, mein Lieber, dieser Satz führt gleich zu einem ganzen HAUFEN Klischees, nicht nur der Nummer 2! :D

grühs
Sick
 
Das waren allesamt Herrschaften, die das Musikmachen eben grad WEGEN solcher Klischees reizvoll fanden, also eher das Klischee als das Instrument leben wollten :rolleyes.
Eddie Van Halen? :D Axl Rose? Sebsatian Bach? Dave Mustaine? ich glaub die wollten nicht nur die klischees leben^^


soul:cool:
 
Zu dem Thema fällt mir doch ein erst neulich gekauftes kleines Büchlein ein: Klick.

Da kann man immer wieder kleine Sprüche draus lernen und sie dann anderen (Mit)musikern vorwerfen. Natürlich humorvoll!;)
 
Eddie Van Halen? :D Axl Rose? Sebsatian Bach? Dave Mustaine? ich glaub die wollten nicht nur die klischees leben^^


soul:cool:

Ich meinte die Leute, mit denen ICH bis jetzt zusammengespielt hab, mensch! ;)

grühs
Sick
 
Klar sind das alles Klischees. Allerdings habe ich noch nie solch extreme Verhaltensweisen wie bei einigen Sängern erlebt.

Einer hat mal zu mir gesagt, es gebe kein Lied auf der Welt, das er nicht perfekt singen könne. Ein anderer droht die Band zu verlassen, wenn nicht alle nach seiner Pfeife tanzen. Der nächste verlangt, man müsse seine Arbeitszeit nach ihm richten wenn der gnädige Herr nur dienstags nachmittags Zeit zum Proben hat. Die Liste ist noch länger.

Ein Drummerklischee habe ich auch noch, das hat ein Drummer selbst zu mir gesagt: "Alle Drummer sind pervers und tittengeil".

Aber am schlimmsten sind vielleicht sowieso wir Keyboarder wenn man uns vorwirft, ein Keyboard sei kein richtiges Instrument - Ihr kennt ja die Sprüche von wegen gefühlloser Plastikmusik. Da kann schon der ein oder andere zum Tier werden oder sich genötigt fühlen, zu erklären, dass man mit einem modernen Keyboard genau so Dynamisch und gefühlvoll spielen kann wie mit jedem anderen Instrument und dazu noch viel mehr Möglichkeiten hat ...

Zum Schluss noch ein ziemlich begrenzter Spruch, den ein Gitarrist mal von sich gegeben hat: "Ein Keyboard kann niemals wie eine Gitarre klingen aber eine Gitarre kann wie jedes andere Instrument klingen".
 
Zum Schluss noch ein ziemlich begrenzter Spruch, den ein Gitarrist mal von sich gegeben hat: "Ein Keyboard kann niemals wie eine Gitarre klingen aber eine Gitarre kann wie jedes andere Instrument klingen".
Meines Wissens kann eine Gitarre noch nicht wie eine Hammodorgel klingen, die viele Keyboards so können. ;)

Sorry für OT
 
Meines Wissens kann eine Gitarre noch nicht wie eine Hammodorgel klingen, die viele Keyboards so können. ;)

Das Problem ist nicht, so zu klingen, das Problem ist es, so zu spielen, dass es wie eine Hammond klingt!

Mit einer MIDI-Gitarre ist es überhaupt kein Prob einen Expander anzusteuern, aber wenn man nicht auch wie ein Keyboarder spielt und phrasiert, klingt es nicht "echt".

Greetz :)
 
UNd sind wir mal ehrlich, wenn eine Band keinen Bassisten findet, dann wird der schlechtere Gitarrist degradiert, was dazu führt, dass die generelle Meinung über das Basspielen so ist, wie sie ist, obwohl das Blödsinn ist. .
Dabei machen dann diese "Bass-Gitarristen" einen Eindruck, als würden sie gerade eine Gitarre spielen, zupfen an einer chaotischen Stelle, oder sonstiges.
Das Problem ist nicht, so zu klingen, das Problem ist es, so zu spielen, dass es wie eine Hammond klingt!

Mit einer MIDI-Gitarre ist es überhaupt kein Prob einen Expander anzusteuern, aber wenn man nicht auch wie ein Keyboarder spielt und phrasiert, klingt es nicht "echt".
Es geht einfach nicht. Wie setzt man die Akkorde schlussendlich zusammen? Man müsste ja ständig umstimmen, jenachdem was man wirklich spielen will.

Aber schlussendlich gehts doch darum, dass jedes Instrument seine Daseinsberechtigung hat und je nach Stilrichtung einen gewissen Anspruch erfüllt.

Grüße
 
Zum Schluss noch ein ziemlich begrenzter Spruch, den ein Gitarrist mal von sich gegeben hat: "Ein Keyboard kann niemals wie eine Gitarre klingen aber eine Gitarre kann wie jedes andere Instrument klingen".
Meines Wissens kann eine Gitarre noch nicht wie eine Hammodorgel klingen, die viele Keyboards so können. ;)
Eine Gitarre kann immerhin so klingen, wie viele Keyboarder klingen, wenn sie nach E-Gitarre klingen wollen (war in den 90ern sehr in Mode). Dazu genügt eine Agathis- oder Sperrholzgitarre mit einem outputstarken Strat-PU in der Mittelposition. Hat man "nur" eine hochwertige, wirklich stratig klingende Strat, so dreht man einfach die Höhen zurück. Bei weniger leistungsstarken Tonabnehmern empfiehlt sich ein passender Lastkondensator parallel zum Tonabnehmer. Das so entstehende Signal jagt man dann noch durch ein Overdrive.

Habe vor langer Zeit mal durch Zufall herausgefunden, dass bei einer derartigen Konfiguration just dieser Klang entsteht.

Ich habe übrigens Bass gelernt, weil mir Gitarre zu schwierig erschien. Später habe ich mich dann auch an der Gitarre versucht.
 
Meines Wissens kann eine Gitarre noch nicht wie eine Hammodorgel klingen, die viele Keyboards so können. ;)
HA! Interessanterweise hat er damals genau dieses Beispiel angeführt. Vielleicht war er ja nur schwerhörig. Er glaubte ja auch, David Lee Roth könne seine Gitarre so spielen, dass es klingt als würde sie sprechen ... noch nie von einer Voice Box gehört.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben