Nun mal ein Update, 1 Jahr nach der Thread-Erstellung.
Das VPC1 habe ich nun schon lange, dort einen Computer einzubauen, ist aber erstmal in den Hintergrund getreten, weil ich - ganz ähnlich dazu - den Bau eines digitalen Cembalos angegangen bin. Meine Kapitulation vor dem Gedanken, selbst zu schreinern, ist nämlich auch Geschichte: ich habe inzwischen Werkzeuge und Maschinen angeschafft und weiß mittlerweile ziemlich genau, was ich in einer Mietwohnung realisieren kann und was nicht. Ich baue ein zweimanualiges Digital-Cembalo und schneide und bearbeite das Holz selbst, inklusive verleimen, schleifen und glanzbeschichten mit Schellack. Mit ein paar Mini-Maschinen, die inzwischen da sind (meistens Proxxon) geht das alles. Gegenüber damals, als ich mir sowas im Traum nicht zutraute, eröffnen sich nun also völlig neue Möglichkeiten auch für das VPC1. So könnte ich z.B. den Blech-Deckel leicht durch einen Holzdeckel ersetzen, der dann entweder schwarz gebeizt wird oder sogar mit Ebenholz-Furnier (habe ich schon) beklebt und mit Schellack beglänzt wird.
In den Cembalo-Bau (aus Mahagoni-Massivholz) bin ich derzeit aber so vernarrt, dass das VPC1 an die zweite Stelle gerückt ist und danach dran kommt.
Computertechnisch habe ich nun auch endlich Erfahrungen sammeln können und lache inzwischen über meine damalige Vorstellung, ich könnte so einen Mini-PC im USB-Stick-Design dafür nehmen.
Das VPC1 ist erfolgreich mit einem gebrauchten Fujitsu Lifebook T904 verbunden: Intel i5 4200U, 8 GB RAM, 256 GB SSD, Display 13,3 Zoll, Auflösung 2560 x 1440. Klavier spiele ich meistens mit EastWest Pianos Gold (Steinway, Bechstein, Bösendorfer, Yamaha) oder mit Pianoteq und noch nicht ein einziges mal hat sich der Lüfter eingeschalten! Ja ich habe testweise sogar 2 Instanzen von Pianoteq in eine DAW geladen (Cantabile Solo) und CPU und RAM waren selbst da noch nichtmal zu einem Drittel ausgelastet! Das Lifebook T904 soll final aber bei dem VPC1 leiben, für das geplante Cembalo habe ich mir - ebenfalls sehr günstig auf Ebay - ein ebenfalls gebrauchtes Lifebook T935 gekauft (i5 5200U, ebenfalls 8GB RAM, austauschbar durch 16 GB, was ich auch machen werde, SSD ebenfalls 256 GB). Der stärkere Laptop für das Cembalo deshalb, weil ähnlich zu einer Sakralorgel, wegen den Registerzügen und den 2 Manualen, immer mehr als nur 1 Sampleset vorgehalten wird und auch gelayert gespielt wird (vorderes und hinteres 8-Fuss-Register zusammen, plus Lautenzug auf dem zweiten Manual z.B.) und, um dies zu erreichen, wohl mehr als 1 Instanz von KONTAKT, Pianoteq, GIGA oder was auch immer, in die DAW geladen werden muss. Bei Klavier dagegen ist es immer nur 1 Sampleset, das benötigt wird. Aber selbst auf dem (schwächeren) T904 habe ich sogar ohne Murren auch schon GrandOrgue mit kleineren Samplesets in tutti (alle Register gezogen) spielen können, ohne dass jemals der Lüfter anläuft.
Das Mainboard von so einem Lifebook ist zwar verhältnismäßig lang und breit, aber sehr sehr dünn. Ich habe es noch nicht ausgebaut, um zu sehen, ob es ins VPC1 passen würde, aber bei den Selbstbau-Möglichkeiten, die ich inzwischen habe und mir zutraue, würde ich notfalls eben das Gehäuse modifizieren.
Das Display des Laptops wird aus seinem Rahmen genommen und in ein Massivholz-Brett eingearbeitet (Das Bett wird mit der Oberfräse ausgefräst), welches dann das Notenpult darstellt. Der wirklich einzige Wehrmutstropfen wäre, dass das Display zu klein ist, um es auch noch zur Notendarstellung zu nutzen, um vom Blatt zu spielen, da würde auch keine Lesebrille helfen. Dafür wird das Notenpult so lang und breit gebaut, dass es, mit Scharnieren und Magneten oder Schließern versehen, gleichzeitig als Abdeckhaube für das Instrument wirkt. Im hochgeklappten Zustand werden sich, ebenfalls durch Scharniere, der linke und rechte Flügel einklappen lassen, um das Display auch noch optisch verschwinden zu lassen. Am Cembalo soll am besten überhaupt nichts von der Hightech sichtbar sein, die drinsteckt, die Registerzüge werden ebenso aus Holz, Porzellan oder was auch immer sein und Einschaltknöpfe, Kopfhörerbuchsen, USB-Anschlüsse usw. werden gut versteckt. Um auch noch ein sichtbares Netzkabel zu vermeiden, wird ein Akkupack mit 50.000 mAh eingebaut, was einen ganzen Tag Spielen ohne Steckdose ermöglicht und die Displays der Fujitsu-Lifebooks sind Touchscreens.
Ein besonderes Schmankerl für beide Instrumente habe ich auch noch geplant, nämlich Exciter-angeregte Resonanzböden aus Instrumentenfichte, anstatt Lautsprecherboxen zu verbauen. Und diese Resonanzböden werden jeweils als Rückwand und Seitenwände des Unterbaus ausgeführt, jeweils in Kanthölzern eingerahmt. Für das Cembalo wird so ziemlich alles aus Mahagoni gebaut und mit Schellack beglänzt.