steve-rothery schrieb:
Hallo,
nachdem ich diesen hochinteressanten thread verfolgt habe, würde mich doch die Meinung des Mit-Entwicklers und auch der User des Tonelab SE interessieren:
Um den Sound des Tonelabs möglichst authentisch zu spielen, müsste man doch eigentlich direkt in die PA damit gehen und über den Monitor seinen Sound auf der Bühne hören. Das wird ja wohl von den meisten Gitarristen abgelehnt werden (von mir auch), da man sich so ja vollkommen in die Hand des Mischers begibt ...
Jedes weitereTeil des Setups würde m. E. den Klang aber doch sehr verändern und die vielen Modellings vielleicht doch nicht so zum Tragen kommen lassen, wie VOX sich das vorgestellt hat.
Also: Wie sollte man das Equipment zum Tonelab auswählen?
- Entstufe Transistor oder Röhre?
- Lautsprecher-Box (Welche kling "neutral"
??)
- Welche Erfahrungen habt Ihr damit, welche Boxen/Endstufen nutzt Ihr?
Ich habe das Tonelab SE bisher nur über den Kopfhörerausgang spielen können und war schon sehr begeistert davon.
Ciao,
Oliver
Nun wenn man so will
bist du immer in der Hand des Mischers.
Denn egal ob du auf der Bühne ein Vollröhrenstack, Combo oder Racksystem inklusive vor- und nachgeschalteter Effekte benutzt oder das ToneLab oder ein anderes Modeling Teil, ist
ER derjenige der den Gesamtsound, -sprich auch deinen- über die P.A. fährt und dafür verantwortlich wie es "Draußen" (wie sagt man so schön F.O.H.) klingt.
Im Gegenteil wenn du einen geilen Bühnensound hast, dich über deine Backline
gut hörst und der Sound deiner Meinung nach perfekt ist, heißt das noch lange nicht das es "draußen" auch so ist.
Mikrofon-Auswahl und -Positionierung, die Lautstärke deiner Backline auf der Bühne etc. spielen eine immense Rolle wie es nachher im Gesamtsound 'rüber kommt.
Es kommen je nach Abnahme (über Mikro und/oder zusätzlich Direct Outs) einige Umgebungsvariablen mit ins Spiel die je nach Qualifikation, Hörvermögen, Tagesform und auch nach "Gutdünken" des Mischers, deinen Sound über die P.A. ganz schnell "Alt" aussehen lassen.
Meiner Meinung nach klingt das ToneLab in beiden Betriebsarten (direkt in die P.A. oder SE->+Endstufe->+Box) sehr gut.
Du brauchst bei einer Direktabnahme (sprich du gehst direkt in die Stagebox oder P.A./Gesangsanlage) nur einen "guten" Monitor (Aktivbox oder Wedge mindestens 12" Speaker und Horn). Dann solltest du auch keine Probleme mit deinem Sound und der Ortung auf der Bühne haben.
Ideal wäre natürlich ein In-Ear Monitoring System mit individuellen Monitorwegen. Das ist natürlich der pure Luxus und m.E. nach utopisch für die Mehrzahl der live spielenden Gitarristen.
Unser Vorführer spielt das SE mit seiner Coverband direkt in die Anlage und benutzt den Headphone Output als Quelle für eine Aktivbox, über die er seinen Bühnenpegel und den Bühnenklang selbst einstellt und so positioniert, das er sich in seinem Bühnenbereich optimal hört.
Klar wenn man mehr rumhopst (Chili Pepper oder Pogo Style) braucht man noch andere Monitor Locations
Bei ihm klingt es satt.
Natürlich ist das vom Pegel her nicht das was du mit einer 4x12"er oder einem Fullstack bekommst (trotzdem "rummst" es auch so schon ganz schön), dafür hast du aber auch weniger Probleme mit dem Kollegen am Mischpult, der "zu laute" Gitarristen gerne auch mal komplett von der P.A. runter nimmt, wenn der Schalldruck der Backline des oder der Gitarristen alleine ausreicht den "Saal" zu fönen und in sämtliche Gesangs- und Drummikrofone mit "'rein schneit"
Empfehlen kann ich dir für die Benutzung mit Endstufe:
ToneLab SE (Line Betrieb und Cabinet Simulation aus) -> Röhrenendstufe (da gibt es so viele - habe selbst noch eine Marshall 9100 - du mußt halt mal schauen was für dich preislich paßt) und -da diese speziell für die Anwendung mit vielen z.T. krass unterschiedlichen Amp Ton Charakteren ausgelegt ist- unsere AD212 als Minimal Lösung.
Das Setup habe ich selbst ausprobiert und es klingt m.E. nach ganz hervorragend. Übrigens auch im Bandkontext und nicht nur alleine gespielt.
Für sich allein klingen manche Sachen genial - sobald andere Instrumente dazu kommen wird es mitunter "schlimm"...
und man fragt sich warum man sich nicht mehr hört.
Alternativ habe ich das ganze auch mal mit verschiedenen 4x12"ern getestet.
Z.B. unserer AD412 im Stereobetrieb und auch "Standard" Marshallboxen wie 2x1960TV/1960AC (erste genauer Ausgedrückt die Marshall TV Boxen haben Celestion Greenbacks und sind etwas größer als die "normale" 1960 A/B Box und letztere haben Celestion Vintage 30er)
Auch das Ergebnis war überzeugend wobei natürlich die Clean und Crunchsounds eines Twins/Bassmans oder auch des VOX AC30 eine leicht andere Gesamtklangfärbung bekommen, weil diese im Original natürlich weder die Membranfläche noch die Speaker benutz(t)en. O.K. beim AC30 haben wir ja auch die Greenbacks angeboten, insofern paßt das noch eher, aber halt nicht direkt 4 Speaker oder wie in meinem Test (völliger Overkill natürlich
) direkt 8 Stück davon.
Mit anderen Worten du solltest -wenn die Möglichkeit besteht- dir so ein Setup unter halbwegs realistischen Bedingungen antesten/-hören.
Viel Spaß!