Ed
Gesperrter Benutzer
die Aufforderung zum Erfahrungsaustausch:
Hallo zusammen!
Nun konnte ich es nicht mehr hinauszögern und erstand über eBay für 366 zzgl. Versandkosten eine Studioversion des Tonelab. Ich möchte hier meine ersten Eindrücke schildern und für einen Erfahrungsaustausch werben.
Äußeres:
Der Tonelab wirkt sehr solide aufgebaut. Die Oberfläche ist angenehm matt, die Knöpfe wirken stabil sind aber leichtgängig. Das Display ist super - es enthält alle Infos und den Wert des aktuell bearbeiteten Parameters. Diese sind mit den Knöpfen sehr angenehm präzise steuerbar. Es kommt kaum vor, dass man den angestrebten Wert verpasst. Die Bedienung wird allgemein gelobt, ist aber nicht allzuschnell aufzufassen. Wenn's dann soweit ist, hat man alles im Griff. Einige Sachen sind vielleicht etwas kompliziert gedacht aber im Großen und Ganzen ist das schon OK. Ich konnte zum Beispiel nicht auf Anhieb die NR finden - die aber bei einigen Amps bzw. Ampeinstellungen Pflicht ist.
Bedienung:
Dank der guten Steuerbarkeit der Parameter ist die Bedienung ausgesprochen angenehm. Es macht totalen Spaß, an den Knöpfen zu drehen. Man begreift aber leider nicht auf Anhieb, was zum Beispiel der Unterschied zwischen VR-Gain und Gain ist. Das eine ist im Prinzip vor dem Amp und das andere vor der sog. ValveReactor-Miniaturendstufe. Ich vermute, mit VR-Gain steuert man die Endstufensättigung, die bei echten Amps ja den Sound entscheidend färbt. Auch hätte ich vielleicht erwartet, dass der Hersteller oder Sounddesigner auf diese Konstellation im Manual mit einigen Worten eingegangen wären. Dies ist leider nicht der Fall und man muss ein wenig damit experimentieren, um auf das richtige Verhältnis Lautstärke/Gainlevel zu kommen. Auf die wirklich tolle Komponente ValveReactor-Miniaturendstufe werde ich nachher etwas näher eingehen. Die Effekte (Pedale, modulation, Delay-Sektion und Reverb) teilen sich drei Knöpfe, mit denen verschiedene Parameter geändert werden können. Welche Sektion gerade beeinflusst wird, wird durch 4 Taster festgelegt. Die Entscheidung von Vox, 4 Taster zu nehmen ist sehr löblich: Manch einer Hersteller würde hier vielleicht einen Taster nehmen, mit dem man sich dann zur gewünschten Sektion durchtasten muss. Hier nicht, ein Knopfdruck - Wert einstellen. Klasse . Allerdings, finde ich ihre Anordnung alles andere als gelungen. Sie heben sich voneinander nicht sonderlich ab und das verwirrt etwas. Auch der TAP-Taster hat meiner Ansicht nach da nichts zu suchen. Diese Funktion hätte man vielleicht leiber woanders untergebracht und dafür hier die NR platziert. Der Taster wäre auch besser irgendwo bei den drei Knöpfen aufgehoben. OK, ich habe leicht reden, das ist aber nicht so gravierend und man kann sich daran recht schnell gewöhnen.
Sound:
Auf Anhieb klingt der Tonelab bei HiGain-Sounds exzellent. Der Amp atmet und macht alles, was auf der Gitarre gemacht wird. Wird gepowert - der Amp gibt power, wird ganz leicht angeschlagen - so wird die Bestie ganz schmusig und säuselnd. Wenn man bei cleanen Ampsettings einen Chord härter anschlägt perlt es wunderbar und kompakt, komprimiert etwas und klingt wahnsinig musikalisch und melodisch. Bässe und Höhen sind knackig und sehr schön über das ganze Frequenzspektrum sauber aufgelöst und wahrnehmbar. Es klingt eigentlich nie dumpf, es sein den, man dreht den Tonepoti der Gitarre total zu. Die Powerchords drücken kernig aus den Speakern und haben dieses angenehme Bruzzeln in den Höhen, was dem Sound eine ungeheure Transparenz verleiht. Die komplexen Akkorde sind wunderbar erkennbar - selbst bei vollem Brett. Mit dem Volume der Gitarre wird nicht nur der Verzerrungsgrad gesteuert, sondern auch die Lautstärke. Mit dem Tonepoti kann man wiederum sowas wie eine Presence-Wirkung hinkriegen: Soll es Santana oder Nickelback sein? Die guten Clean-Settings müssen am Anfang noch gesucht werden. Und die sind auch wunderbar möglich. Ich habe einen Patch geuppt (http://www.bangroom.de/tonelab/forum/viewtopic.php?t=102). Die mitgelieferten Patches (Voreinstellung) sind überwiegend gut, manche aber nicht so doll. Sie eigenen sich aber gut als Ausgangsbasis für eigene Sounds. Das reicht mir persönlich und beim POD war das auch nicht besser. Etwas peinlich ist es allerdings schon, dass sich die Patches ab irgendwann wiederholen . Nun habe ich leider auch einige unangenehme Sachen zu vermelden: Zunächst klangen die Single-Notes bei Clean irgendwie komisch. Ein Vergleich mit dem POD2 ergab, dass letzterer eine etwas natürlichere Ansprache hatte. Beim TL klang es etwas metallisch und es fehlte an MidBottom. Der Attack mit Knack war da und auch am Ende des Anschlages klingt es gut aber die Aufbauphase war dürftig. Woran lag das? Veschiedene Versuche mit dem EQ und Presence brachten nicht unbedingt eine Besserung. Es war nur bei Single-Notes zu merken - die Chords klingen dagegen immer super gut. Letztlich musste ich etwas genervt aufgeben. Ich googelte ein wenig und las auf http://www.bangroom.de. Dort sah ich, dass manche eine andere Röhre einsetzten. Dann versuchte ich es auch, da ich ein Pärchen für mein V-Twin hatte. Und Tatsächlich: Es wurde besser. Ich konnte es kaum glauben, aber die Röhre hat selbst bei cleanen Settings ein entscheidendes Wörtchen im Klanggeschehen mitzureden. Da war ich platt und zugleich begeistert . Letztlich kam das meinen Soundvorstellungen entgegen, weil ich einen smootheren Sound mag. Ich will nicht sagen, dass die EH-Röhre schlecht ist - sie klingt eben anders und viele werden auch diesen Sound lieben - und tun es ja bestimmt schon. Ich konnte meine Soundvorstellungen aber auch verwirklichen - ein tolles Gerät. Es bleibt noch anzumerken, dass die NR noch optimiert werden kann. Beim VOX AD30VT funktioniert sie besser. Des Weiteren empfange ich auch Radio. Soll bei manchen Geräten vorkommen, wie ich im Internet lesen konnte. Aber der Sound entschädigt für diese Kinderkrankheiten bei Weitem. Alleine die Zerrsounds sind einfach genial gut gelungen. Auch Crunchiges und Cleanes kann absolut überzeugen. Gratuliere VOX und gut, dass es Euch gibt...
Gruß,
/Ed
Hallo zusammen!
Nun konnte ich es nicht mehr hinauszögern und erstand über eBay für 366 zzgl. Versandkosten eine Studioversion des Tonelab. Ich möchte hier meine ersten Eindrücke schildern und für einen Erfahrungsaustausch werben.
Äußeres:
Der Tonelab wirkt sehr solide aufgebaut. Die Oberfläche ist angenehm matt, die Knöpfe wirken stabil sind aber leichtgängig. Das Display ist super - es enthält alle Infos und den Wert des aktuell bearbeiteten Parameters. Diese sind mit den Knöpfen sehr angenehm präzise steuerbar. Es kommt kaum vor, dass man den angestrebten Wert verpasst. Die Bedienung wird allgemein gelobt, ist aber nicht allzuschnell aufzufassen. Wenn's dann soweit ist, hat man alles im Griff. Einige Sachen sind vielleicht etwas kompliziert gedacht aber im Großen und Ganzen ist das schon OK. Ich konnte zum Beispiel nicht auf Anhieb die NR finden - die aber bei einigen Amps bzw. Ampeinstellungen Pflicht ist.
Bedienung:
Dank der guten Steuerbarkeit der Parameter ist die Bedienung ausgesprochen angenehm. Es macht totalen Spaß, an den Knöpfen zu drehen. Man begreift aber leider nicht auf Anhieb, was zum Beispiel der Unterschied zwischen VR-Gain und Gain ist. Das eine ist im Prinzip vor dem Amp und das andere vor der sog. ValveReactor-Miniaturendstufe. Ich vermute, mit VR-Gain steuert man die Endstufensättigung, die bei echten Amps ja den Sound entscheidend färbt. Auch hätte ich vielleicht erwartet, dass der Hersteller oder Sounddesigner auf diese Konstellation im Manual mit einigen Worten eingegangen wären. Dies ist leider nicht der Fall und man muss ein wenig damit experimentieren, um auf das richtige Verhältnis Lautstärke/Gainlevel zu kommen. Auf die wirklich tolle Komponente ValveReactor-Miniaturendstufe werde ich nachher etwas näher eingehen. Die Effekte (Pedale, modulation, Delay-Sektion und Reverb) teilen sich drei Knöpfe, mit denen verschiedene Parameter geändert werden können. Welche Sektion gerade beeinflusst wird, wird durch 4 Taster festgelegt. Die Entscheidung von Vox, 4 Taster zu nehmen ist sehr löblich: Manch einer Hersteller würde hier vielleicht einen Taster nehmen, mit dem man sich dann zur gewünschten Sektion durchtasten muss. Hier nicht, ein Knopfdruck - Wert einstellen. Klasse . Allerdings, finde ich ihre Anordnung alles andere als gelungen. Sie heben sich voneinander nicht sonderlich ab und das verwirrt etwas. Auch der TAP-Taster hat meiner Ansicht nach da nichts zu suchen. Diese Funktion hätte man vielleicht leiber woanders untergebracht und dafür hier die NR platziert. Der Taster wäre auch besser irgendwo bei den drei Knöpfen aufgehoben. OK, ich habe leicht reden, das ist aber nicht so gravierend und man kann sich daran recht schnell gewöhnen.
Sound:
Auf Anhieb klingt der Tonelab bei HiGain-Sounds exzellent. Der Amp atmet und macht alles, was auf der Gitarre gemacht wird. Wird gepowert - der Amp gibt power, wird ganz leicht angeschlagen - so wird die Bestie ganz schmusig und säuselnd. Wenn man bei cleanen Ampsettings einen Chord härter anschlägt perlt es wunderbar und kompakt, komprimiert etwas und klingt wahnsinig musikalisch und melodisch. Bässe und Höhen sind knackig und sehr schön über das ganze Frequenzspektrum sauber aufgelöst und wahrnehmbar. Es klingt eigentlich nie dumpf, es sein den, man dreht den Tonepoti der Gitarre total zu. Die Powerchords drücken kernig aus den Speakern und haben dieses angenehme Bruzzeln in den Höhen, was dem Sound eine ungeheure Transparenz verleiht. Die komplexen Akkorde sind wunderbar erkennbar - selbst bei vollem Brett. Mit dem Volume der Gitarre wird nicht nur der Verzerrungsgrad gesteuert, sondern auch die Lautstärke. Mit dem Tonepoti kann man wiederum sowas wie eine Presence-Wirkung hinkriegen: Soll es Santana oder Nickelback sein? Die guten Clean-Settings müssen am Anfang noch gesucht werden. Und die sind auch wunderbar möglich. Ich habe einen Patch geuppt (http://www.bangroom.de/tonelab/forum/viewtopic.php?t=102). Die mitgelieferten Patches (Voreinstellung) sind überwiegend gut, manche aber nicht so doll. Sie eigenen sich aber gut als Ausgangsbasis für eigene Sounds. Das reicht mir persönlich und beim POD war das auch nicht besser. Etwas peinlich ist es allerdings schon, dass sich die Patches ab irgendwann wiederholen . Nun habe ich leider auch einige unangenehme Sachen zu vermelden: Zunächst klangen die Single-Notes bei Clean irgendwie komisch. Ein Vergleich mit dem POD2 ergab, dass letzterer eine etwas natürlichere Ansprache hatte. Beim TL klang es etwas metallisch und es fehlte an MidBottom. Der Attack mit Knack war da und auch am Ende des Anschlages klingt es gut aber die Aufbauphase war dürftig. Woran lag das? Veschiedene Versuche mit dem EQ und Presence brachten nicht unbedingt eine Besserung. Es war nur bei Single-Notes zu merken - die Chords klingen dagegen immer super gut. Letztlich musste ich etwas genervt aufgeben. Ich googelte ein wenig und las auf http://www.bangroom.de. Dort sah ich, dass manche eine andere Röhre einsetzten. Dann versuchte ich es auch, da ich ein Pärchen für mein V-Twin hatte. Und Tatsächlich: Es wurde besser. Ich konnte es kaum glauben, aber die Röhre hat selbst bei cleanen Settings ein entscheidendes Wörtchen im Klanggeschehen mitzureden. Da war ich platt und zugleich begeistert . Letztlich kam das meinen Soundvorstellungen entgegen, weil ich einen smootheren Sound mag. Ich will nicht sagen, dass die EH-Röhre schlecht ist - sie klingt eben anders und viele werden auch diesen Sound lieben - und tun es ja bestimmt schon. Ich konnte meine Soundvorstellungen aber auch verwirklichen - ein tolles Gerät. Es bleibt noch anzumerken, dass die NR noch optimiert werden kann. Beim VOX AD30VT funktioniert sie besser. Des Weiteren empfange ich auch Radio. Soll bei manchen Geräten vorkommen, wie ich im Internet lesen konnte. Aber der Sound entschädigt für diese Kinderkrankheiten bei Weitem. Alleine die Zerrsounds sind einfach genial gut gelungen. Auch Crunchiges und Cleanes kann absolut überzeugen. Gratuliere VOX und gut, dass es Euch gibt...
Gruß,
/Ed
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