Vorzeichen nur für Tonart gedacht?

[LordB]

Hallo zusammen, das Vorzeichen im Gegensatz zu Versatzzeichen für das gesamte Stück und alle Oktavbereiche stehen ist bekannt. Auch, das mit Vorzeichen die Tonart angegeben wird.
Aber es ergibt sich für mich eine (wahrscheinlich theoretische) Frage: wenn in einem Lied das d komplett als dis gespielt werden soll, darf ich dann das # dann auch als einzelnes Vorzeichen auf der Position des d setzen, sofern meine restliche Tonart C-Dur ist?
Oder muss ich in jedem Takt ein Versatz-# vor das d setzen? Ich vermute letzteres, da dies wohl ein ausgesprochen seltener Anwendungsfall wäre. Oder?

 

[Hans_3]

Wenn du das ausschließlich für dich alleine notieren willst, kannst du natürlich jede privaten Lösung nehmen, die Dir am einfachsten erscheint. "Korrekt" oder nicht, spielt dann keine Rolle. Du bist der Master.

Global "korrekt" und üblich wiederum: Notierung in der zugrundeliegenden Tonart, Abweichungen pro Takt angeben. Das ist gibt eine klare Linie - Beispiel: Stück in Am dorisch halt nicht als G-Dur mit Vorzeichen F# notieren sondern als A-Moll und die vorkommenden Große Sexten dann jeweils mit # angeben.

 

[lil]

Ich hatte mal Noten vorliegen (ein Stück aus der Balkan-Ecke), da waren drei Kreuze und zwei B vorgezeichnet -> es gibt nichts, was es nicht gibt.

 

[Claus]

Vermutlich handelte es sich da dem Stück entsprechend um eine modale Notation, genau wie im Beispiel von Hans.

Gruß Claus

 

[CUDO II]

Ich kann mich erinnern dass bei Bartok sowas schon mal vorkommen kann.
Auf die Schnelle habe ich nur dieses Beispiel gefunden:

 

[LordB]

Danke sehr für eure Antworten. Habt mir sehr geholfen.

 

[B.B]

kommt auch in Musik aus der Übergangszeit zwischen reinem Kontrapunkt und Harmonischem Denken teils vor. Monteverdi z.B., das ist dann der umgekehrte Fall zu @Hans_3 Vorschlag.

Sprich dort stünde G-Dur vorgezeichnet und es wäre aber konsequent ein Auflösungszeichen vor dem F#....

Letztlich ist das imho eine kontextabhängige Frage....

grüße B.B.