strep-it-us schrieb:
Dabei ist mir aufgefallen, dass aufgrund der relativ wenigen Bassisten, die Sixstring spielen, es sehr schwer ist herauszufinden ob ein Sixstring überhaupt für einen gegeignet ist, auf was man am Anfang achten sollte usw.
Spielen wirklich so wenige einen, und ist das der Grund? Ich hatte dagegen schon vor über 10 Jahren den sehr bestimmten Eindruck gewonnen, daß in einigen Gefilden das doch schon (fast) Pflicht statt Kür war. Es gibt natürlich recht konservative Musikerfraktionen, die dann auch nicht nur an alten Ideen über Equipment, sondern auch Spieltechniken und musikalischen Inhalten festhalten. Suum cuique.
Ich schlage nun vor dass wir Informationen sammeln für ein FAQ, damit alle anderen sich nicht genau dieselben Fragen nochmal stellen müssen
Das genau ist die
raison d'être eines HGFs.
denn wenn man hier Forum fragt was die Leute von dieser Art Bass halten, bekommt man alles mögliche um die Ohren geschmissen.
Klar gibt es Sachen, die sind Meinungssache, die zum Beispiel: "Ist es denn nötig, dass ein Bass sechs Saiten hat?" Darüber können wir nicht diskutieren.
Eben (s.o.).
Ich würde mich in erster Linie mit solchen Fragen befassen:
- Welche (brauchbaren) Sixstrings gibt es momentan auf dem Markt ?
- Welche bekannten Bassisten spielen Sixstrings ?
- Gibt es etwas, worauf man beim Saitenkauf achten muss (welche?) ?
- Technische Aspekte (Equalizer, Effekte usw...) ?
- Worauf ist beim Üben am Anfang zu achten ?
- Wie gut kann man Slappen, Poppen, Tappen, Akkorde spielen (Spieltechnik allgemein) ?
Prinzipiell ist das nicht anders als mit 4-bis-5-Saitern auch.
Laß mal überlegen...
Wenn ihr denkt, dass das Ganze eine gute Idee ist, wer erklärt sich dazu bereit, mitzuschreiben (Heike, Ede ???)?
Ok.
Ach ja: Wenn ihr jetzt denkt: "Warum nicht für Fünfsaiter auch gleich ein eigenes FAQ?";
ich glaube, da der Sechssaiter eher die Fusion/Experimental/Progressive-Schiene abdeckt und der Fünfsaiter eher die härteren Gefilde stellen sich Fragen nach Spieltechniken, Saiten usw. bei ersterem viel eher. Außerdem ist ein Bass mit sechs Saiten irgendwie eine "andere Art Bass", wie ich selbst festgestellt habe.
Nix gegen Anthony Jackson oder Bill "Buddha of Bass" Dickens, aber die haben durchaus auf 6 - 9 Saiten schon echten Kommerz gemacht. Inzwischen sind 5- wie 6-Saiter in jeder Sparte zuhause.
Für mich war der 6'er damals eine Offenbarung, hab vor lauter Begeisterung 4 Wochen lang nix anderes mehr gemacht als den zu spielen, zu schreiben und bin damit dann ab ins Studio. Insofern
anders schon, aber
fremd bestimmt nicht, sondern was zum in die Hand nehmen und sich wohlfühlen.
JUSTCHORDS.COM schrieb:
Vorteile:
- Erweiterter Tief-Notenbereich
Das träfe auch auf 5-Saiter mit tiefem H zu. Die Erweiterung im "Hoch-Notenbereich" auch auf 5'er mit hohem C. Wer mehr haben will, kann auch den 6'er in EADGCF oder wie auch immer stimmen, wer noch tiefer in FisHEADG o.ä. Entsprechend dickere oder dünnere Saiten sind inzwischen von einigen Herstellern ja zu haben. Grundsätzlich ist aber richtig, daß 6- oder gar 7-Saiter einen größeren Notenumfang abdecken wie auch mehr spielerische Möglichkeiten bieten.
- Leersaitenfreies Spielen einfacher
- Breites Akkord-Spiel möglich
- Solo-Spiel erweitert
Die Begleitungsmöglichkeiten sind genau erweitert, gerade in den tieferen bis mittleren Lagen kann dazu die C-Saite eben auch reichlich genutz werden. das Lagenspiel wird sich etwas anders gestalten, man kann auch einige Lagenwechsel vermeiden. Man muß aber auch aufpassen, sich nicht im Eifer des Gefechts in einer Lage festzuspielen, und dann nur noch durch große Sprünge weiterzukönnen.
Das hängt von den einzelnen Herstellern ab, manchmal sind die Mehrpreise von 4 zu 5 zu 6 zu 7 auch völlig plausibel.
Kann aber muß nicht sein, und manche bevorzugen das auch. Man darf für die Beurteilung der Bespielbarkeit aber die Rolle des Halsrückseitenprofils nicht vernachlässigen. Da hilft keine Lektüre eines Datenblattes, da muß man
viele Instrumente ausprobieren.
Kommt wieder alles drauf an. Von etwa La Bella HRS kosten auch 6 weniger als von z.B. Thomastik-Infeld Power Bass nur 4. Investitionen in Saiten lohnen aber (auch wenn die erwähnten HRS durchaus sehr gut gemacht sind, offensiv
und fett klingen).
Wer dazu neigt, anderen das Ohr abzukauen, kann das auch auf 4 Saiten (wenn er's kann).
- Dämpfung und Koordination aufwendig
Das kann man alles lernen.
Ich würde heute dazu neigen, den Sechssaiter als das Kampfinstrument der Basser zu bezeichnen.
Für mich ist es eher das Schweizermesser, oder auch "Besser mit dem Benz Brötchen holen als mit dem Fahrrad umziehen", man ist für wenn sicherlich nicht alle, dann für einige Fälle mehr gerüstet. Der Rest ist eine Frage, damit umgehen zu
können. Beim Malen schmiert man ja auch nicht jede Farbe, die man im Haus hat auf ein Bild, nur um zeigen, das man sie
hat. das gilt ja nicht nur für die Möglichkeiten des Instruments, sondern auch die eigenen Fingerfertigkeiten und praktischen Anwendungen theoretischer Kenntnisse.
hat jedoch eben die Gefahr in sich, seine bassistischen Aufgaben zu verlassen und sich mit Gitarristen und Keyboardern in den oberen Lagen Sound-Kämpfe zu liefern.
Wer das will (oder sich nicht im Griff hat), wird es eh tun.
Anfängern würde ich grundsätzlich vom Sechser abraten. Er kann dazu verführen, sich in schierer Noten-Verfügbarkeit zu verlaufen und den Blick für die Grundlagen zu verlieren.
Ein Klavier-Novize hat auch 88 Töne vor sich...
Das Marketing-Argument, dass der und der Basser auch den oder den Sechser spielt, möchte ich nicht weiter kommentieren. Schumi fährt Ferrari, ich nicht ...
Das ist derselbe Schmäh wie bei anderen Bässen auch. Ich spiele schließlich auch keine 4-saitigen Alembic Shorties wie Stanley Clarke.
Der Sechser ist ein Image-Instrument. Es sei denn, man spielt in einem vokal-losen Trio, da kann der Sechser sinnvoll sein und Aufgaben der Rhythmus-Gitarre übernehmen."[/I]
Bei
rhythm guitar approach muß ich an Les Claypool denken. Aber vielleicht hätte ein
gutes Cover von "John The Fisherman" (von ihm auf seinem ersten CT, einem 4-Saiter, eingespielt) tatsächlich Prestige.