Vorgehen beim Testen und Vergleichen höherwertiger Gesangsmikrofone

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Da ist was dran Andreas :)
Aber ich lass mir Zeit, hab aktuell noch ein paar Baustellen, die terminlich fix sind, heisst freien Kopf für die zunächst notwendigen Sachen.
 
Das AT4060a ist der Hammer!
Kann sein, dass damit meine 'Testreihe' fast schon wieder beendet ist, bevor sie richtig begonnen hat. Aber was soll ich sagen? Ich fühl mich einfach sowas von zuhause mit dem Teil, alles klingt, wie ich es von meiner Stimme erwarte.
Und noch besser.
Es ist schon ernüchternd, wie grottig dagegen das AT2035 ist. Klar, ist ja auch kein kleiner Preisunterschied :)

Ich habe jetzt keine große Erfahrung mit Mikrofonen der gehobenen Preisklasse, aber das überzeugt mich vollkommen.
3 Tage Tracks eingesungen, mein Bandkollege mit seiner recht speziellen und etwas schwierigen Stimme klingt ebenso rund.

Da überzeichnet nix, nur seidige Höhen und angenehme, etwas weiche Wärme.
Kling' ich verknallt? Mag sein, aber bis jetzt sehe ich mich das Teil noch nicht wieder einpacken und zurücksenden.
Naja ist ja noch was Zeit und außer ausgiebig Stimme hab ich noch nichts getestet. Mal schauen, was die akustische dazu sagt.
 
Das klingt doch schonmal gut!
Ist es der erste Test mit einem der ursprünglich angedachten Mikros? Falls ja, unbedingt weitertesten;-)
Sonst ist man so begeistert von der neuen Qualität, dass man am Ziel seine Träume angekommen zu sein scheint. Aber vielleicht nur, weil alles, was 5 mal so teuer ist wie das eigene Mikro erstmal bombastisch klingt.
Ich kann auch nur nochmal in die mal MT71s Kerbe schlagen. Es ist meine erste Wahl in bezug auf Weichzeichnung, Auflösung UND Universalität.

Bin gespannt, wie es weitergeht:great:
 
Auf jeden Fall werde ich noch das Violet Amethyst und das MT71s testen. Beide schon auf dem Weg hier hin.
Ich denke, das ist eine gute erste Auswahl. Und ich bin mir sicher, da ist schon das richtige dabei :)
 
Da stolpere ich doch nochmal in den Thread, und siehe da :)
Ja, das AT4060a oder AT4060 (USA-Variante) ist ein feines Mikro!

Wenn ich darüber singe, dann fühle ich mich auch sofort wohl.

Wenn das Violet und vor allem das MT71s kommt, achte mal im Vergleich zum AT4060a auf folgendes.
Wie gut ist der Tiefmitten-Bereich mit dem MIttenbereich bis zu den Hochmitten miteinander "verknüpft"?

D.h., wie gut wird Dein "Druckpunkt" (Tiefmitten/Mittenbereich) der Stimme getroffen.
Das Mikro dass das am besten kann, wird im Mix vorne sein, und sich hervorragend weiter bearbeiten lassen.

Habe gerade gestern einen Take mit dem MT71s-Verwandten UM92.1 aufgenommen (ausnahmsweise in Baritonlage), und hatte später beim Mix
unbearbeitet zu viele Tiefmitten vom Gefühl her, also in das CAD e350 reingesungen (stand da neben) klang mit etwas weniger Tiefmitten, aber
im Mix hatte ich sofort das Gefühl das klingt leicht ausgefranst, der Tiefmitten und Mittenbereich klang irgendwie nicht zusammen (gejammert auf hohem Niveau).
Egal was ich da jetzt EQ-mäßig gemacht habe, war irgendwie nicht richtig.
Beim UM92.1 aber dann etwas mehr um die 150-200HZ weggenommen, und et voilà es klang perfekt.
Der Übergang von Tiefmitten zu Mitten ist bei der M7-Kapsel atemberaubend!
 
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Wie gut ist der Tiefmitten-Bereich mit dem MIttenbereich bis zu den Hochmitten miteinander "verknüpft"?

D.h., wie gut wird Dein "Druckpunkt" (Tiefmitten/Mittenbereich) der Stimme getroffen.
Das Mikro dass das am besten kann, wird im Mix vorne sein, und sich hervorragend weiter bearbeiten lassen.

Uff, ist das nicht von Song zu Song (Tonart etc.) verschieden?
Interessanter Aspekt aber, habe ich noch nicht drüber nachgedacht. Auch nicht darüber, wie sich das genau bemerkbar macht.
Für mein Gefühl stehen die Sachen, die ich bis jetzt mit dem 4060 aufgenommen habe, schon unbearbeitet ganz gut im Mix.
Ich musste da nicht wirklich viel tun, lediglich Lowcut und leichte Anhebungen um den 5kHz Bereich rum.

Ich werde ein Auge drauf haben. Danke.
 
Der Tiefmitten wie Mittenbereich ist ja breit :)
Bei dem besagten Bsp. von mir singe ich zwischen einem tiefem A1 (da muss ich mich als Tenor schon nach unten strecken, geht morgens gut ;) und F3 (fällt mir wieder leichter ;).
Der untere "Druckpunkt" liegt da zwischen ca. 100 Hz (A1) und ca. 350Hz (F3), die oberen Druckpunkte reichen von 200Hz, 300Hz, 400Hz bis 300Hz, 600Hz und 800Hz.
Man sieht gut, das die Tonart keine wesentliche Rolle spielt, selbst beim hohen C oder Cis ist eine hervorragende Abbildung im Tiefmitten-Mittenbereich wichtig.
Je "verschmolzener" das passiert, umso besser.

Wie macht sich das bemerkbar, ist schwer zu sagen, würdest Du neben mir sitzen, könnte ich Dir das sofort zeigen.
Im Grunde sollte es klingen wie Deine echte Stimme nur mit mehr "Sonorität" . Wechsel in andere Register sollten natürlich klingen, ohne das die Tiefmitten wegfallen oder es quäkig klingt.

Wenn Du das MT71s testest achte mal drauf, dass sollte diesen Bereich ne Spur souveräner packen als das AT4060a.
Das AT4060a ist in den oberen Bässen satter und macht in den Höhen etwas mehr Dampf.
Allerdings bei meiner Stimme, kann bei Dir anders sein, keine Frage.

Und das Dir das AT4060a gefällt, ist vollkommen nachvollziehbar.
Wenn es Dir nach dem Vergleich immer noch am besten gefällt, gehe nach Deinem Bauchgefühl.
Du wirst mir sicher rechtgeben, mit so einem Mikro ist auch Deine Performance besser, weil Du Dich eben damit super wohlfühlst.

Bin echt gespannt auf die anderen Kandidaten :)

Ach ja, bekommst Du das Amethyst als Standard oder Vintage Variante?
 
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Wenn Du das MT71s testest achte mal drauf, dass sollte diesen Bereich ne Spur souveräner packen als das AT4060a.
Okay, gut zu wissen. ich werde drauf achten.

Du wirst mir sicher rechtgeben, mit so einem Mikro ist auch Deine Performance besser, weil Du Dich eben damit super wohlfühlst.
Unbedingt! Wohler und sicherer auf jeden Fall.

Ach ja, bekommst Du das Amethyst als Standard oder Vintage Variante?
Das ist die Vintage - Variante.

Bin auch mordsmäßig auf das MT71s gespannt nach dem man ja so viel Gutes darüber hört.
 
Ich würde auch noch dafür plädieren, bei der Empfehlung des AT2035 für Einsteiger ein bisschen zurückhaltender zu sein. Es hat wirklich ein paar deutliche Unschönheiten im Höhenbereich. Mag vielleicht nicht nur für jeden zutreffen, aber das zeigt umso mehr, dass man auch ein günstiges Mikrofon nicht kaufen sollte, ohne zu vergleichen. Am Ende zweifelt man noch ungerechtfertigt an sich oder seiner Stimme.
 
Da nehme ich das AT 2035 als eines der besten Mikros seiner Preisklasse aber in den Schutz. Bei einem Mikro das weit unter 200 Euro kostet kann man keine Perfektion erwarten. Bei allen Abstrichen, die man gegenüber wirklich guten Mikros gerechterweise machen muss, schlägt das AT 2035 die Mitbewerber eindeutig.
 
Da gebe ich dir recht. 90% der Benutzer hier, welche in dieser Preisregion unterwegs sind, haben aus welchem Grund auch immer das NT1 im Kopf, da ist das 2035 meistens die bessere Wahl.
 
Zum AT2035:
Wie schon von den Kollegen erwähnt, man muss es wirlkich im Preisleistungsverhältnis sehen.
In dieser Preisklasse gibt es so gut wie nix, was ähnlich gut ist.

Es gab einmal das AT3525 (war mein erstes GM, habe es immer noch , und fkt. immer noch), dass war klanglich sehr interessant, keine scharfen Höhen, neutral, eher etwas zu den oberen Höhen abfallend. Jibbet es aber nicht mehr.

Viele andere neue Mikros klingen schärfer, topfiger oder quäkiger.
Ich habe das AT2035 an meiner Stimme, an vielen anderen Stimmen gehört (Männlein wie Weiblein).
Sehr oft klang es vollkommen in Ordnung, selten nicht zur Stimme passend, da wurden die Höhen oder was anderes unschön. Liegt natürlich auch am Interface und Co.

Speziell was die Höhen betrifft, gab es mal einen Shootout für eine Altstimme zwischen AT2035, tbone SCT800 und das neue Rode NT1. Als ich mir die Files angehört hatte (mehrere Durchgänge), flog das Rode gleich raus, Hochmitten/Höhen zu scharf, das AT2035 klang bei der Frauenstimme im Vergleich zum SCT800 etwas zu schlank in den Tiefmitten.
Die Dame hat dann das SCT800 genommen (war ihre Entscheidung), was ich was Höhen betrifft, als Alternative zum AT2035 sehen würde.
Allerdings ist es mit 30€ mehr, schon oft außerhalb des Budgets.

Die Fertigungstoleranz und Qualität sehe ich beim AT allerdings höher, wobei mir in den letzten Monaten Infos über schlechte Fertigung beim SCT800 nicht zu mir drangen, einzig bei einem Forenkollegen hier, der ein Problem hatte, was aber in der Garantiezeit schnell repariert wurde (Röhre und Konednsator waren defekt).

Du merkst einfach jetzt, was Spitzenklassemikros drauf haben :)
Zwischen AT2035 und einem AT4060a sind halt mind. zwei große Klassen.

Und letztlich kann man nur das Mantra des eigenen Testens nur wiederholen, was wir auch immer machen.

Du wirst sehen, wenn die anderen beiden Mikros kommen, ists im besten Falle so, das AT4060a flasht immer noch am meisten, oder alle drei sind auf ihre Weise bei Deiner Stimme klasse, das wäre dann suboptimal für die Auswahl ;)


Das man auch auf hohem Niveau "jammern" kann (positiv gemeint), sollte sich unbedingt das anschauen:
https://www.musiker-board.de/threads/vocalrecording-lehrreich-und-unterhaltsam.579167/#post-7039959
Für ganz Eilige: Vorspulen bis man die Mikros sieht :)
Auf den Link klicken, 1080HD nicht vergessen einzustellen.

Ach ja, besonders auf U67, Brauner VMX und U47 achten.
Das U47 hätte ich auch genommen, aber direkt danach hätte ich in meiner Tagesform ;) das U67 genommen, da die Verschmelzung der Frequenzbänder super ist, klingt zwar etwas muffiger, aber das ist eher ein positives Indiz, den untenrum hat das Mikro einen wahnsinnigen Schub. Wenn man dann unten etwas entschlackt und etwas Höhenglanz dazugibt, das wäre bei dem Sänger bestimmt klasse gewesen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum AT2035:
Wie schon von den Kollegen erwähnt, man muss es wirlkich im Preisleistungsverhältnis sehen.
In dieser Preisklasse gibt es so gut wie nix, was ähnlich gut ist.
Das habe ich mir auch schon gedacht.
Ich wollte es auch nicht unbedingt bashen. Und zugegebenermaßen fiel das erst nach einiger Zeit und auch erst im Studio beim Mischen auf.
Es macht einen prima Job beim "normalen" homerecording, für Demos etc. Wenn man einen Schritt weiter geht und mehr Aufwand/Zeit/Geld/Nerven in den folgenden Produktionsprozess (Mischen in professioneller Umgebung, auch extern)
steckt, sollte man noch mal gegenprüfen, ob das Mikro noch die richtige Wahl an der jeweiligen Stimme ist.
 
Ich würde auch noch dafür plädieren, bei der Empfehlung des AT2035 für Einsteiger ein bisschen zurückhaltender zu sein.
Das ist die in meinem Post 23 angesprochene Tücke;)
Ein im Vergleich teures Mikro (AT4060 vs. AT2035) klingt einfach viiiiel besser. Es muss noch nicht mal besonders gut zur eigenen Stimme passen um einen gewaltigen Unterschied zu hören.

Als ich mir mein erstes Schöps erspart hatte, wollte ich meine Rode NT5 auch erst sofort eindampfen;-)
Mit ein bissl Abstand betrachtet, sind die Rodes aber Preisklassen bezogen gute Mikros, die für manche Anwendung genau das richtige sein können.

Spannend ist dann der Augenblick, wo man merkt, dass auch das teuerste Mikro nicht jeden Anwendungsfall abdeckt, nicht in jedem Frequenzbereich die gleiche Präsenz hat… Kurz, dass es auch Schwächen hat. Kennt man sie und kommt damit klar, kann es sehr lange sehr gut werden.
 
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Kurzes Update von der Testfront...

Alle drei Mikros da und schon mal einen ersten Testlauf gemacht.
Das wird interessant. Natürlich relativiert sich das AT sofort ein wenig.
Was fällt mir als erster kurzer Eindruck auf?

Das violet liegt gefühlt vorn. Es schmeichelt sehr mit seiner weichen, zurückhaltenden Abbildung. Sehr sehr angenehm.
Das Gefell (ist übrigens das technisch identische 711) passt am besten und sofort im Mix, klingt aber (kleingeschrieben) schon etwas härter. Relativ moderater Nahbesprechungseffekt, etwas zurückhaltend im unteren Bereich. Ich dachte ich hätte den Lowcut am preamp an, war aber nicht.
Hab mich noch nicht intensiver mit den beiden dip-Schaltern am Gefell beschäftigt, stehen beide nach oben derzeit.
Das AT liegt irgendwo dazwischen, schmeichelt wiederum mit seinen schönen Höhen und dem ausgeglichenen Nahbesprechungseffekt. Dieser ist im übrigen beim violet am stärksten ausgeprägt, klingt aber auch dort klasse.

Jo, soweit zunächst. Das war natürlich noch kein ausführlicher Test, da ich heute nur wenig Zeit und etwas mitgenommene Ohren habe.

Ach ja, witzig finde ich die Mikrohalterung am violet, ist schon etwas speziell, wobei ich eine robuste Spinne, meinetwegen des AT, bevorzuge.
 
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Das habe ich befürchtet :D
Da hat man die Qual der Wahl...

Da würde ich den vollen Testzeitraum auskosten, und auch versuchen unterschiedliche Stücke zu singen.
Wenn man das Budget hätte, würde man am liebsten alle drei behalten ;)

PS: Ordinary Life singst Du?
 
Du hast eine PM...
 
Heute mal nen kleinen Testmarathon hingelegt.
Vier Songs bzw. Songteile mit allen drei Mikros eingesungen.
Jetzt wird erstmal ausgewertet, dankenswerter Weise hilft mir Andreas aka whitealbum bei der Einschätzung der Spuren aus studiotechnischer Sicht.
Gefühlsmäßig habe ich schon einen Favoriten, aber ich möchte mich im Moment noch nicht festlegen. Dazu muss ich die Sachen noch ein paarmal auch mit Abstand hören.

Eins ist klar, so eine Testreihe ist spannend, macht Spaß und ist ziemlich anstrengend, wenn man alles allein macht.
Dafür bin ich aber sehr zufrieden mit den Aufnahmen, ich hoffe Andreas sieht das auch so.
Ich denke auch schon relativ sicher, dass mein Wunschmikro dabei ist :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Cool!!!

Vielleicht magst Du mal ein paar Schnipsel posten? Gerade weil ich einen der Testkandidaten selber habe und mich für einen anderen interessiere.

Entweder wird Dein Gefühl bestätigt, oder Du wirst neuerlich in Verwirrung gestürzt;-)
 

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