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Jens Droessler
HCA PA Praxis
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Och, alt, aber noch nicht ganz zuende gebracht, finde ich...
Fangen wir damit an, dass Eisenschweine im PA-Bereich selten deutlich mehr Musikleistung als Dauerleistung beiten. Will man nun maximale Performance aus den Boxen holen, bneutzt man Endstufen, die die Programmbelatsbarkeit der Boxen oder sogar noch mehr als diese liefern können. Nehmen wir also einen Subwoofer mit 1kW Programmbelastbarkeit und demnach wie im Bassbereich üblich der Hälfte dessen als Dauerbelastbarkeit (thermische Belastbarkeit), also 500W. Nun kann das Eisenschwein die angegebenen 1000W dauerhaft liefern. Wenn ein entsprechendes Signal am Eingang der Endstufe anliegt, wird das Eisenschwein trotz theroretisch richtiger Dimensionierung gegenüber der Box diese verbrennen. Die Abhilfe wäre ein funktionierender thermischer Limiter im Controller, der die Dauerleistung auf die erlaubten 500W beschränkt, aber kürzere Spitzen unbehelligt durchlässt (mal ab vom Klang spielt dann nicht mal Clipping eine Rolle). Kurz: Wir beschränken per Controller die Dauerleistung auf ein Niveau, das für die Boxen ungefährlich ist, ohne die Spitzenleistungsfähigkeit der Endstufe anzutasten. Und genau das ist seit einiger Zeit der Ansatz von Schaltnetzteilendstufen (egal ob mit PWM-Ausgangsstufe, mit Class G oder H oder auch Class AB mit stufenloser signalabhängiger Railspannungsführung). Das geht an und für sich völlig in Ordnung so. Das Problem ist dabei nur, dass die Hersteller in der Anfangszeit selbst an 4 oder gar 8 Ohm die nötige Dauerleistung für das im musikalischen Kontext sinnvolle Erreichen der Peakleistungen unterschätzt haben bzw. völlig falsche Verhältnisse vorausgesetzt haben (z.B. Auslegung auf Fullrangeverstärkung mit entsprechend hohen Crestfaktoren, während der Anwender die Endstufe aber an seinen Infrabässen betreibt, die von Crest innerhalb des fürs Netzteil angedachten Zeitfensters noch nichts gehört haben). Genaugenommen ist das Problem dabei eigentlich nur, dass die Dauerleistung der Endstufe nicht angegeben wird, denn hätte man die Dauerleistung der Endstufe als Maßstab genommen für die Boxen, die man betreibt (Dauerleistung = Dauerbelastbarkeit), wäre auch hier die Performance schon grandios und deutlich besser als bei Eisenschweinen gleicher Dauerleistung gewesen. Das waren Fehler aus den Anfangszeiten der Ultraleicht-Endstufen. Allerdings werden genau diese Fehldesigns noch immer in China kopiert, da billig und einfach gestrickt, und das sind dann die Synqs und T.Amp Ds dieser Welt.
Das ganze Problem hat aber an und für sich nichts mit Schaltnetzteilen zu tun, die z.B. die alten Peavey DECA-Endstufen von ca. 1990 beweisen, die ihre angegebenen 2x600W an 4 Ohm tagelang liefern konnten (Das ist mehr Dauerleistung als eine T.Amp D3400!). Oder auch die QSC PL6.0PFC und PL9.0PFC. Letztere liefert 2x4,5kW an 2 Ohm, dauerhaft. Dafür wiegt dieser Amp aber auch 25kg und nicht nur 10.
Auch die letzten Generationen von Schaltnetzteil-Amps wie die PowerSoft DigAm K-Serie mit 32A-Netzteilen oder die PKNC Threephase-Serie, die ca 75A verteilt auf drei Phasen umsetzen können. Das ist zwar immer noch nicht genug Strom, um die angegebenen Leistungen dauerhaft umsetzen zu können, aber genug, um die angegebenen Leistungen sinnvoll umsetzbar zu machen. Die Dauerleistung liegt also nicht so wiet von den Angaben weg, dass diese nie mit Musik erreicht werden könnten. In Verbindung mit thermischen Limitern im DSP kann man so also sichere und extrem leistungsfähige PA-Systeme erstellen. Und das Ende der Fahnenstange ist in vielen Bereichen noch nicht erreicht! Wenn der DSP mehr Daten über Chassis und Gehäuse bekommt, geht da noch einiges mehr (wie einige Firmen, die sich diese Mühe schon heute machen, beweisen).
Ach ja, um auf die angesprochene Lab Gruppen FP14000 einzugehen: Wenn man die kauft, um dicke Subs unterhalb 4 Ohm zu betreiben, oder auch Infrasubs mit 4 Ohm, wird man vermutlich enttäuscht sein. Das Netzteil begrenzt auf 13A RMS Stromaufnahme aus dem Netz, damit es den Leitungsschutzschalter nicht reißt. In Verbindung mit der hohen Effizienz kommt man auf ca 2,5kW Gesamtdauerausgangsleistung. Damit ist an 4 Ohm bei recht breitbandigen Subs grad noch so die angegebene Leistung nutzbar, und live eher als bei Musik aus der Konserve. Was der Amp aber gut kann: LA-Tops mit je 16 Ohm antreiben. 6-8 Tiefmittenteile eines LAs, z.B. Coda LA8 oder Nexo Geo S12, pro Kanal ist problemlos bis zum Vollgas möglich, und da macht der Amp dann direkt auch Sinn.
Wer mehr Gas im Bassbereich braucht, kann zur PLM14000 greifen, die hat ein 32A Netzteil, wie auch die PLM20000Q.
Allgemein kann man nicht die volle Performance im Bassbereich erwarten, wenn der Amp Gesamtleistungen oberhalb 10kW verspricht, aber eingangsstrommäßig auf SchuKo-Leitungsschutzschalter begrenzt ist. Das betrifft RAM Audio V/W-Serie genauso wie die MC² E90, die Hoellsterns etc. und natürlich alle Amps mit dickem Netzteil, welches sich herunterregeln lässt, wenn eben dies getan wird.
Fangen wir damit an, dass Eisenschweine im PA-Bereich selten deutlich mehr Musikleistung als Dauerleistung beiten. Will man nun maximale Performance aus den Boxen holen, bneutzt man Endstufen, die die Programmbelatsbarkeit der Boxen oder sogar noch mehr als diese liefern können. Nehmen wir also einen Subwoofer mit 1kW Programmbelastbarkeit und demnach wie im Bassbereich üblich der Hälfte dessen als Dauerbelastbarkeit (thermische Belastbarkeit), also 500W. Nun kann das Eisenschwein die angegebenen 1000W dauerhaft liefern. Wenn ein entsprechendes Signal am Eingang der Endstufe anliegt, wird das Eisenschwein trotz theroretisch richtiger Dimensionierung gegenüber der Box diese verbrennen. Die Abhilfe wäre ein funktionierender thermischer Limiter im Controller, der die Dauerleistung auf die erlaubten 500W beschränkt, aber kürzere Spitzen unbehelligt durchlässt (mal ab vom Klang spielt dann nicht mal Clipping eine Rolle). Kurz: Wir beschränken per Controller die Dauerleistung auf ein Niveau, das für die Boxen ungefährlich ist, ohne die Spitzenleistungsfähigkeit der Endstufe anzutasten. Und genau das ist seit einiger Zeit der Ansatz von Schaltnetzteilendstufen (egal ob mit PWM-Ausgangsstufe, mit Class G oder H oder auch Class AB mit stufenloser signalabhängiger Railspannungsführung). Das geht an und für sich völlig in Ordnung so. Das Problem ist dabei nur, dass die Hersteller in der Anfangszeit selbst an 4 oder gar 8 Ohm die nötige Dauerleistung für das im musikalischen Kontext sinnvolle Erreichen der Peakleistungen unterschätzt haben bzw. völlig falsche Verhältnisse vorausgesetzt haben (z.B. Auslegung auf Fullrangeverstärkung mit entsprechend hohen Crestfaktoren, während der Anwender die Endstufe aber an seinen Infrabässen betreibt, die von Crest innerhalb des fürs Netzteil angedachten Zeitfensters noch nichts gehört haben). Genaugenommen ist das Problem dabei eigentlich nur, dass die Dauerleistung der Endstufe nicht angegeben wird, denn hätte man die Dauerleistung der Endstufe als Maßstab genommen für die Boxen, die man betreibt (Dauerleistung = Dauerbelastbarkeit), wäre auch hier die Performance schon grandios und deutlich besser als bei Eisenschweinen gleicher Dauerleistung gewesen. Das waren Fehler aus den Anfangszeiten der Ultraleicht-Endstufen. Allerdings werden genau diese Fehldesigns noch immer in China kopiert, da billig und einfach gestrickt, und das sind dann die Synqs und T.Amp Ds dieser Welt.
Das ganze Problem hat aber an und für sich nichts mit Schaltnetzteilen zu tun, die z.B. die alten Peavey DECA-Endstufen von ca. 1990 beweisen, die ihre angegebenen 2x600W an 4 Ohm tagelang liefern konnten (Das ist mehr Dauerleistung als eine T.Amp D3400!). Oder auch die QSC PL6.0PFC und PL9.0PFC. Letztere liefert 2x4,5kW an 2 Ohm, dauerhaft. Dafür wiegt dieser Amp aber auch 25kg und nicht nur 10.
Auch die letzten Generationen von Schaltnetzteil-Amps wie die PowerSoft DigAm K-Serie mit 32A-Netzteilen oder die PKNC Threephase-Serie, die ca 75A verteilt auf drei Phasen umsetzen können. Das ist zwar immer noch nicht genug Strom, um die angegebenen Leistungen dauerhaft umsetzen zu können, aber genug, um die angegebenen Leistungen sinnvoll umsetzbar zu machen. Die Dauerleistung liegt also nicht so wiet von den Angaben weg, dass diese nie mit Musik erreicht werden könnten. In Verbindung mit thermischen Limitern im DSP kann man so also sichere und extrem leistungsfähige PA-Systeme erstellen. Und das Ende der Fahnenstange ist in vielen Bereichen noch nicht erreicht! Wenn der DSP mehr Daten über Chassis und Gehäuse bekommt, geht da noch einiges mehr (wie einige Firmen, die sich diese Mühe schon heute machen, beweisen).
Ach ja, um auf die angesprochene Lab Gruppen FP14000 einzugehen: Wenn man die kauft, um dicke Subs unterhalb 4 Ohm zu betreiben, oder auch Infrasubs mit 4 Ohm, wird man vermutlich enttäuscht sein. Das Netzteil begrenzt auf 13A RMS Stromaufnahme aus dem Netz, damit es den Leitungsschutzschalter nicht reißt. In Verbindung mit der hohen Effizienz kommt man auf ca 2,5kW Gesamtdauerausgangsleistung. Damit ist an 4 Ohm bei recht breitbandigen Subs grad noch so die angegebene Leistung nutzbar, und live eher als bei Musik aus der Konserve. Was der Amp aber gut kann: LA-Tops mit je 16 Ohm antreiben. 6-8 Tiefmittenteile eines LAs, z.B. Coda LA8 oder Nexo Geo S12, pro Kanal ist problemlos bis zum Vollgas möglich, und da macht der Amp dann direkt auch Sinn.
Wer mehr Gas im Bassbereich braucht, kann zur PLM14000 greifen, die hat ein 32A Netzteil, wie auch die PLM20000Q.
Allgemein kann man nicht die volle Performance im Bassbereich erwarten, wenn der Amp Gesamtleistungen oberhalb 10kW verspricht, aber eingangsstrommäßig auf SchuKo-Leitungsschutzschalter begrenzt ist. Das betrifft RAM Audio V/W-Serie genauso wie die MC² E90, die Hoellsterns etc. und natürlich alle Amps mit dickem Netzteil, welches sich herunterregeln lässt, wenn eben dies getan wird.
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