Von Bach zu Jazz

  • Ersteller Pianoteq
  • Erstellt am
vergleiche Deine Ergebnisse mit verfügbaren Aufnahmen und ziehe Deine
Lehren aus den (wahrscheinlich vorhandenen) Unterschieden.
Sowas geht aber definitiv mit Lehrer besser. Dazu müsste man ja den Song halbwegs transkribieren können.
Sich selbst sozusagen am eigenen Zopf aus dem Sumpf ziehen ist mMn nicht die effektivste Lernmethode.

nicht nur Improvisation, sondern so etwas wie das hier:
Andersrum wird ein Schuh draus - das was er im Video zeigt, das Harmonisieren einer Melodie, ist eher die Grundlage für Improvisation.

Wobei ich die Art, wie er das darstellt, 1. eine Klangvorstellung durch häufiges Hören entwickeln und direkt danach ohne Noten 2. am Klavier die Harmonien spielen für einen Lernenden als nicht machbar einschätzen würde.
Man muss ja erstmal erfassen, was man da hört - und das geht für normale Menschen nur mit Akkorden, die man kennt und sich vorher vertraut gemacht hat.

Habe ausgehend von dem Video mal seine "zapiano"-Webseite angesehen und habe da eher einen negativen Eindruck.
"Dabei konzentrieren wir uns nicht allein auf das Auge, sondern binden alle Sinneskanäle auf spielerische Weise mit ein:
Lesen -️ Tasten - Hören - Verstehen -️ Fühlen"
Das ist schon ein starkes Stück, gegenüber anderen Lehrern, zu behaupten, sie würden nur "allein mit den Augen" unterrichten.
JEDER Instrumentalunterricht findet mit mehreren Sinneskanälen statt.

Hab mir auch mal seinen TEDx-Talk angehört, da geht es ähnlich zur Sache.
"traditional given methods simply don't fit - there is no creativity involved ... and they (die Schüler) can't express their feelings" (4:45)

Er hat offensichtlich entdeckt, dass Musik aus Harmonie, Melodie und Rhythmus besteht! (8:10)
Er behauptet, nach seiner Methode lerne man die Stücke "viel schneller" und man könne sie "viel rascher abrufen". (hier) "Tausende Erwachsene" hätten mit der Methode schon Klavierspielen gelernt.

@Pianoteq: was ist denn Dein Eindruck? Lernst Du so viel schneller?

Ich habe nichts gegen Eigenwerbung, aber er müsste erstmal beweisen, dass seine Methode viel(!) schneller geht als bei ausgebildeten Klavierpädagogen, und andere als schlechter hinzustellen mag ich sowieso nicht.
Dass wirklich Tausende Leute Klavier bei ihm gelernt haben, kann ich mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen. Außer ein paar Affiliate-Seiten finde ich nichts dazu im Netz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon. Aber wenn man das nicht kann oder nicht will, weil man eher der Typ "Autodidakt" ist, dann geht das auch gut alleine.
Ist alles eine Typ-Frage.
 
Was ich auch gern spielen können würde, ist nicht nur Improvisation, sondern so etwas wie das hier:
Du bist im Board seit einem Jahr aktiv, mit regelmäßigem Üben nach Plan (= elementares Klavierspiel) sollte dieses Arrangement längst für dich spielbar sein.

Bezogen auf Lernmittel, die Du selbst im Board angesprochen hast, wärst Du sowohl nach der Russ. Klavierschule Band I als auch nach Erreichen der Heftmitte von Jens Rupp, Meine dritte Klavierschule locker in der Lage, My Romance wie im YT-Video zu erarbeiten.

Wenn das aber nicht der Fall ist, dann könntest Du hier darstellen, wie weit Du mit deiner Elementarausbildung gekommen bist und wo es hakt.

Gruß Claus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Dazu noch etwas off topic zu dem in #18 verlinkten Video:

Meiner Meinung nach läßt sich das Publikum für solche Videos in zwei Gruppen einteilen:

a) Diejenigen, denen der Inhalt viel zu wenig konkret für ihren derzeitigen Wissensstand ist, und
die aus diesem Grund nichts daraus lernen können

b) diejenigen, die sich all das im Video Besprochene schon selbst erarbeitet haben, und die deswegen
nur milde über das Video lächeln können, und die daher auch nichts daraus lernen können.

Es wird aber kaum jemanden geben, der aus solchen Videos wirklich etwas lernen kann, das für sein Spiel
in Zukunft generelle Gültigkeit hat. Nur Meine Meinung.

Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das habe ich schon gespielt. :) Ist wirklich schön, aber nicht direkt Jazz.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Du bist im Board seit einem Jahr aktiv, mit regelmäßigem Üben nach Plan (= elementares Klavierspiel) sollte dieses Arrangement längst für dich spielbar sein.
Ist es auch. Bis auf meine etwas zu kleine Handspanne. Aber da muss ich dann eben das Pedal einsetzen oder mal einen tiefen Ton weglassen. Das gleiche Problem hatte ich schon bei der Mondscheinsonate. Da muss man dann etwas tricksen, wenn die Anatomie einen nicht mit langen Pianisten-Fingern und großen Händen ausgestattet hat. ;)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Dazu noch etwas off topic zu dem in #18 verlinkten Video:

Meiner Meinung nach läßt sich das Publikum für solche Videos in zwei Gruppen einteilen:

a) Diejenigen, denen der Inhalt viel zu wenig konkret für ihren derzeitigen Wissensstand ist, und
die aus diesem Grund nichts daraus lernen können

b) diejenigen, die sich all das im Video Besprochene schon selbst erarbeitet haben, und die deswegen
nur milde über das Video lächeln können, und die daher auch nichts daraus lernen können.

Es wird aber kaum jemanden geben, der aus solchen Videos wirklich etwas lernen kann, das für sein Spiel
in Zukunft generelle Gültigkeit hat. Nur Meine Meinung.

Thomas
Du kennst Zapiano nicht, nehme ich mal an. Das ist einfach die Art, wie die Kurse dort aufgebaut sind. Sehr gut, meiner Meinung nach. Aber so etwas ist natürlich immer subjektiv. Ich persönlich mag die ruhige Art von Sven Haefliger sehr und wie er alles sehr detailliert erklärt, bis man es kann. Wenn man will, kann man auch ein Feedback zu den eigenen Videoaufnahmen haben. Es ist meines Erachtens momentan so ziemlich das Einzige auf Deutsch, was mit den Amis, den guten, mithalten kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das habe ich schon gespielt. :) Ist wirklich schön, aber nicht direkt Jazz.
Beitrag automatisch zusammengefügt:
Kannst du aber in die Richtung entwickeln.

Die Quintfall-Kadenz ist essentiell für den Jazz. :)
 
Ist es auch. Bis auf meine etwas zu kleine Handspanne.
Da hatte ich vermutlich den Konjunktiv nicht richtig verstanden:
Was ich auch gern spielen können würde, ...
Sind denn Septimen ein Problem, obwohl die Handführung spieltechnisch korrekt ist (Handgelenkwinkel, Finger, Anschlagpunkte, Spreizung)?

Und was da im YT-Video gezeigt wird, das ist dir inhaltlich klar?
Es sind zunächst Akkorde in Grundstellung zur Begleitung der Melodie eines Leadsheet und danach sogenannte "Powell-Voicings", die knappste Form der Spread Voicings.
Powell Voicings.jpg

Für das Spielen von Jazz sollte man Akkorde und deren gut klingende Verbindungen m.E. systematisch üben, um irgendwann zum notwendigen Automatismus zu kommen.
Praktischerweise schließt sich dabei ein Kreis und auch einst kryptische grundtonlose Akkorde mit Tensions werden verständlich.
Mein liebstes Heft zum Thema habe ich schon oft genannt, es ist Philipp Moehrke, Jazz Piano Voicing Concepts.
Das ist ein Arbeitsbuch, das in der überarbeiteten und dabei erweiterten Neuausgabe von 2007 noch systematischer anleitet als zuvor. Die Lernkuve ist damit flach genug, um auch Anfängern durch kleine, konkrete Aufgaben schnellen Erfolg zu gewährleisten. Die Erläuterungen sind knapp formuliert, aber ausreichend für das, worauf es ankommt.

Wen es dein Wunsch ist "so etwas" zu spielen, dann halte ich das Heft von Moehrke für den effektivsten Weg für die akkordische Begleitung beim Spielen nach Akkordsymbolen bzw. von Stücken aus dem Real Book.

Gruß Claus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Nun möchte ich in Richtung Jazz weitermachen
aber da habe ich andere Lehrer gefunden
(y)

Ergänzend vielleicht dieses Buch hier?

Ein guter Mix aus Theorie und Spielpraxis.

1726413392492.png
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das wird alles im Zapiano-Kurs behandelt. Da wird das schön Schritt für Schritt aufgebaut. Ich bin jetzt bei Modul 4. Es gibt 10 Module.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das wird alles im Zapiano-Kurs behandelt.
Ganz sicher nicht, nur sehr oberflächlich.

Leider kann man die Lektionen nicht so richtig sehen, aber ich habe nur als Beispiel mal bei "Jazz Scales" nach dem Inhalt geschaut.
Modul 1: Überblick und Übetips
Modul 2: Vier Scales
Modul 3: Diese Scales vom Grundton
Modul 4: Dieselben von der Terz (??)
Modul 5: Dieselben von der Quinte (??)
Modul 6: Abschließende Gedanken (!)

Und das ist ein Kurs für "Professionals" mit der Beschreibung "Lerne von Grund auf und umfassend über Jazz Standards improvisieren."

Er kann ja anbieten was er will, offensichtlich passt es auch für Dich, pianoteq.
Mich stört aber sehr, wenn jemand vollmundig falsche Versprechungen macht, andere Lehrer als schlechter darstellt und dann nur so Einstiegsinhalte anbietet.
 
Wegen "Von Bach zu Jazz": Bei Wiedemann gibt es Bach Invention No 4 als Beispiel.
 
Ganz sicher nicht, nur sehr oberflächlich.
Es ist eben nur eine Übersicht, die zu den Skalen in den weiter aufgeführten Punkten noch umfassender wird.
Wir wissen aber nicht viel darüber, was in den Lehrvideos konkret passiert, nur letztlich muss das Angebot auch nur die vermutlich meist erwachsenen Schüler ansprechen.
Die Konditionen finde ich kundenfreundlich. Es gibt eine "7-tägige Geld-zurück-Garantie" und die Möglichkeit zur Beendigung in jedem Monat, weil das "Abo jederzeit mit nur 1-Klick kündbar" ist.
Diese Formalitäten sind mit meinem Kurssystem bei "Piano with Jonny" vergleichbar, wobei man dort auch ohne Log-In alle Inhaltsbeschreibungen einsehen kann.

Was die floskelreiche Sprache betrifft, die entspricht eben den Gepflogenheiten auf Youtube; da werden Einführungsinhalte auch bei anderen Anbietern direkt zur "Master Class". :D

Gruß Claus
 
Was die floskelreiche Sprache betrifft, die entspricht eben den Gepflogenheiten auf Youtube
Ich habe nichts gegen angemessene Werbung und ein bisschen Übertreibung, aber gegen Irreführung.
Zum Beispiel FK @Pianoteq glaubt ja offensichtlich, die in Post #28 aufgeführten Inhalte würden dort alle behandelt.
Zu sagen: "Andere machen das doch auch, also ist es OK" - soweit bin ich moralisch noch nicht ;) aber vielleicht bin ich ja auch altmodisch.

Und solcher Unsinn
In herkömmlichen Klavier-Lern-Methoden erwartet man von uns, dass wir alle drei Elemente [Harmonik, Melodik und Rhythmik] gleichzeitig lernen – und zwar nur über das Auge.
regt mich einfach auf. "Nach neuesten Erkenntnissen der Hirnforschung", was für ein Quatsch. Tschuldigung.

Dagegen finde ich Piano mit Johnny wirklich angenehm sachlich. Ebenso den von Dir empfohlenen Moehrke.
Oder Jeremy Siskind, der seine wirklich umfassenden und nach meinem Eindruck hervorragenden Bände bescheiden "Jazz Piano Fundamentals" nennt.

Aber gut, es gibt viele Wege nach Rom.
Und Bach - um wieder auf's Thema - macht mir neben dem Jazz immer wieder Freude. Heute war das E-Dur Präludium aus dem WK 1 bei mir dran. Manchmal würde ich mich gern bei ihm bedanken ...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das ist nicht Jazz, eher so eine Amelie-Seligkeit. Trotzdem vielleicht am Thema dran. Jazzig wirds immer dann, wenn man die achtel swingt, ein paar blue notes added und den Notentext als Inspirationsquelle, nicht als Spielanweisung nimmt.
 

Anhänge

  • Klavierbearbeitung Prelude GDur.pdf
    144,1 KB · Aufrufe: 39
Das ist so bisschen an Bachs Schuhsohle gekratzt ;) schon die platte Intro hat mit Bach nichts zu tun, oder Takt 12/13 die Rückung von Am zu H.
Also das kann man als Stück sicherlich machen, aber da Bach draufzuschreiben, finde ich nicht so schön.

"Inspired by" von mir aus. Aber wenn Bach als Komponist draufsteht, sollten wenigstens wesentliche Elemente von ihm sein oder man sollte ihn fragen, ob er als Autor mit erwähnt werden möchte.
 
In der Bearbeitung von Stücken von mehr als seit 70 Jahren Verstorbenen ist man völlig frei.

Das Bachstück ist gemeinfrei, man kann ihn erwähnen oder es weglassen.

Aber zu dem Kommentar weiter oben: nicht jede Art von Jazz enthält Swing-Achtel oder blue notes.
 
Das Bachstück ist gemeinfrei, man kann ihn erwähnen oder es weglassen.
Das man das rechtlich gesehen darf, ist verständlich.
"Moralisch" gesehen schmückt sich der Autor des Stücks halt mit falschen Federn, wenn er als Komponisten "Bach / xxx" angibt.

Aber klar, kann jeder machen wie er will.
 
.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und noch einmal ein schöner Jazz-Standard. Sehr einfach für Anfänger arrangiert von Sven Haefliger.


View: https://youtu.be/IsHhbQClD04?si=yoJTh00sdfEmz8kv

Jeder darf seine Meinung dazu haben, aber bitte keine Pauschalurteile fällen. Die englischen Sachen sind nicht immer alles, was es gibt. Es gibt auch Sachen für Leute, die nicht so gut in Englisch sind oder kein Englisch können. Denn man kann amerikanische Leute empfehlen, wie man will, wenn die Leute, die das lernen wollen, kein Englisch verstehen, nützt das alles nichts.

Zapiano ist meines Erachtens eine große Ausnahme. Es gibt viele reine Youtuber, die ich nie empfehlen würde. Aber was alles hinter Zapiano steckt, sieht man von außen nicht. Sich dazu dann in Spekulationen zu ergehen (die nicht der wahren Situation entsprechen), ist irreführend und sinnlos.

Svens Kurse sind keine YouTube-Kurse. Das meiste passiert dabei bei Zapiano selbst. Wie mit einem Klavierlehrer lernt man alles, was man braucht. Auf Deutsch. Man bekommt sehr viel Unterstützung, wenn man das braucht und möchte, wird nie alleingelassen, kann sich immer Rat holen. Das alles ist auf YouTube nicht so einfach. Dazu muss man sich auf etwas mehr einlassen und einen Kurs bzw. die Zeit des Klavierlehrers kaufen, damit man wirklich etwas lernt.

Hier dieses Video ist nur ein kurzer Einblick in die ersten beiden Takte, mehr nicht. Für mehr muss man den Kurs Jazz Standards kaufen. Und das finde ich auch richtig so. Denn da steckt ungeheuer viel Arbeit dahinter. Über Jahrzehnte. Was man aber erst sieht, wenn man sich wirklich darauf einlässt.

Jeder kann jedoch die Kurse ausprobieren in einem Test und sich danach entscheiden, ob es etwas für ihn ist. Das habe ich getan und gemerkt, wie gewaltig das Wissen ist, das dahintersteckt. Wenn einem die Art der Kurse oder des Lehrers nicht gefällt, macht man nach dem Test eben nicht weiter und hat nichts verloren.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Dagegen finde ich Piano mit Johnny wirklich angenehm sachlich.
Da frage ich jetzt mal ganz einfach: Wer will denn sachlich Musik lernen? Das geht nicht gegen Johnny. Johnny ist toll. Aber Musik ist Gefühl, ist Emotion, nicht Sachlichkeit. Wer sachlich Musik macht, kann die Musik auch von einem Computer machen lassen. Der ist bestimmt sachlich und hat keine Gefühle.

Ich glaube, darin liegt das Problem. Du gehst von Deinen eigenen Erwartungen aus. Was Dein gutes Recht ist. Aber Du beziehst nicht ein, dass andere Leute das anders sehen könnten. Deshalb auch andere Sachen erwarten, mit anderen Sachen gut klarkommen und dabei sehr viel lernen. Genau auf die Art, die für sie richtig ist.

Ich finde es jedenfalls nicht gut, wie Du andere Leute niedermachst, ob das jetzt ich bin oder Sven Haefliger, der genauso Musiker ist wie Johnny, oder wen auch immer man da einbeziehen will, und das Recht hat, als Musiker und Lehrer respektiert zu werden. Er macht das nämlich sehr gut. Dass man einen Klavierlehrer bezahlt, ist wohl auch selbstverständlich.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben