Von Bach zu Jazz

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Ich bin zwar nun schon eine Weile nicht mehr hiergewesen, aber das heißt nicht, dass ich nichts gemacht habe. Tatsächlich sehr viel Bach, aber auch andere Sachen. Nun möchte ich in Richtung Jazz weitermachen, und ich merke, wie sehr mir der Bach hilft. Der ordentliche Klavierunterricht, den ich hatte. Leider hat meine Klavierlehrerin mit Jazz gar nichts am Hut, aber da habe ich andere Lehrer gefunden und mache das sehr gern. Ich hätte es gern mit derselben Lehrerin gemacht, weil ich sie sehr gern habe, aber sie interessiert sich leider überhaupt nicht dafür und weiß dementsprechend auch nicht viel darüber, wie man das angeht. Und will es auch nicht. Das ist zwar schade, aber da musste ich mich jetzt leider für einen neuen Lehrer entscheiden.

Nun übe ich jeden Tag Jazzübungen, nicht Bach. Im Prinzip ist es jedoch egal. Klavierspielen macht einfach Spaß, egal, was man spielt. 😊
 
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Ja, Jacques Loussier ... Das ist eine Hausnummer, die ich wohl nie erreichen werde. Aber so kann man Bach und Jazz natürlich wunderbar verbinden.

Ich bin da noch ganz am Anfang. Links Ostinato, rechts ein paar Approach Notes. Ganz, ganz einfach.
 
In welchem Stadium bist du?

Wo würdest du dich selbst sehen? Anfänger, Fortgeschrittener, Profi?

Falls eher am Anfang, dann hilft Bach genauso wie jede andere Stilrichtung weil man noch nicht mit dem Instrument vertraut ist.

Wenn ich mal ein Allegorie bemühen darf: Ein Kochlehrling schneidet Zwiebel, Gurken, Tomaten, Steak, Schnitzel, Käse, Fisch, Mohrrübe und lernt dabei den Umgang mit dem Messer. Natürlich könnte er sagen, nein, ich schneide nur Fisch, denn ich will ein Sashimi Meister werden...

Ich halte beide Ansätze für zielführend. Letztendlich ist es dein Geld und wenn das eine für dich besser funktioniert als das andere, dann warum nicht?
 
Bach ist einfach unerreicht.
Ich spiele täglich Jazz und täglich Bach - seine Stücke kommen mir immer wieder in den Kopf.

Kennst Du oder sonst jemand hier eigentlich irgendwelche Transkriptionen von Loussier/Bach?

Im Internet finde ich nichts frei verfügbares, und 33 Euro würde ich jetzt nicht unbedingt ausgeben, ohne die Noten mal gesehen zu haben.
Ich hatte einmal eine heftige Enttäuschung mit "Original Transcriptions" von Petrucciani, wo nur die Melodie transkribiert war. Seitdem kaufe ich nur Sachen, die ich auch einschätzen kann.
Bei Loussier ergäbe nur Melodie zwar wenig Sinn, aber für mich ist grade die linke Hand wichtig, da ich das nicht so gut selbst hören kann bzw das viel Arbeit macht.
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Wo würdest du dich selbst sehen? Anfänger, Fortgeschrittener, Profi?
Steht doch da ...
Ich bin da noch ganz am Anfang.
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nein, ich schneide nur Fisch
Bach ist eher mit einem Zehn-Gänge-Menü zu vergleichen. :)
Oder vielleicht auch ein lebenslanger All-You-Can-Eat.

Aber natürlich gibt es auch jede Menge andere tolle Musik. In diesem Leben werden wir nicht damit durch sein, und es gibt immer neues zu entdecken.
Bach "hilft" allerdings insofern, dass man wirklich diszipliniert sein muss - da funktioniert meistens kein Durchwursteln wie bei einem Chopin-Nocturne oder einer Händel-Sarabande. Hinsetzen, Fingersätze ausknobeln, langsam Takt für Takt üben, und das ein paar Wochen, bis es erstmal halbwegs geht. ;)
 
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@opa_albin

Vielleicht kannst du dir die gewünschten Noten in der Bücherei ausleihen oder dir zur Ansicht im örtlichen Buch- oder Notenhändler bestellen.
 
Danke, aber das ist mir im Moment zu viel Aufwand - so dringend brauche ich sie nicht. Ich habe noch für die nächsten ca 5 bis 10 Jahre genügend Noten da ;)
Hätte mich aber interessiert, ob jemand da Noten kennt.
 
Ich empfehle die drei Bände (gibt es beim Autor zum Bundle-Preis)

Akkordlehre ganz konkret von Peter M. Haas. Absolut systematisch aufgebaut.

Aha-erlebnisse für rechte und linke Hand.

Und da du ein guter Notenleser bist:

Herbert
Wiedemann:
Impulsives Klavierspiel

Habe noch zwei Bände von ihm gesehen, einer scheint umbenannt zu sein (Klavier spielend begreifen)

Eins nur antiquarisch überteuert erhältlich:

https://www.amazon.de/Klavier-Improvisation-Klang-Klassik-Blues-Boogie/dp/B00006M0RL
 
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Kennst Du oder sonst jemand hier eigentlich irgendwelche Transkriptionen von Loussier/Bach?
Ich höre Jacques Loussier zwar gern und habe das spät veröffentlichte "Bach Book" als CD sowie noch etwas auf Vinyl von anno dunnemals, aber zum Spielen interessiert mich diese Musik nicht so.
Als jazzartiges "Songbook" habe ich vor allem Vince Guaraldi, A Charlie Brown Christmas (Artist Transcriptions). Das Klavierspiel und überhaupt die Musik von Guaraldi habe schon vor über 50 Jahren geliebt, als ich die Peanuts im TV sah. Über den A-Teil von Lucy & Lucy bin ich im Heft aber noch nicht hinausgekommen, s.u.
Außerdem habe ich einige Ausgaben von Brent Edstrom, Jazz Piano Solos (Hal Leonard). Daraus kann ich leichtere der Stücke spielen, aber Edstrom schreibt auch gerne mal "fortgeschritten" (ca, Henle 5/6) und damit noch zu schwer für mich. Er hat gelegentlich einen anderen Geschmack, was das Arrangieren der meist bekannten Stücke oder auch mancher Klänge betrifft. Man kann einige seiner Stücke von (meist Hobby-)Pianisten gespielt auf YT hören.

Die nächsten 2-3 Jahre bin ich vor allem damit beschäftigt, Jonny May in Sachen "Improvisationstechniken" zu folgen, da bleibt für Literatur nicht so viel Zeit. Außerdem muss ich noch ein- bis zweimal pro Woche alten Stücke wiederholen, sonst vergesse ich zuviel daraus.
Mein technisches Einspielprogramm allein braucht 20-25 Minuten und ist offenbar notwendig. Die letzten Monate hatte ich es arg verkürzt bis weggelassen und merkte dann im August, dass ich deutlich an Flüssigkeit der Bewegung verloren hatte und zuletzt manchmal ein leichtes Ziehen im rechten Unterarm bekam, das verstand ich als freundlichen Hinweis.
Jetzt übe ich seit gut einer Woche wieder "nach Vorschrift" und hatte gerade heute bemerkt, wie gut mir das tut.

Gruß Claus
 
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Nicht dass das hier alles noch irgendetwas mit meinem ursprünglichen Ausgangspost zu tun hätte ... :) Auf diesem Niveau bin ich noch lange nicht.

Bach ist einfach DER Meister. Von ihm kann man alles lernen. Manchmal klingt er ja auch richtig nach Jazz. Er hatte eben schon alles drauf, auch wenn es die Stilrichtung damals noch nicht gab.

Ich habe jetzt ein paar einfache Übungen von meinem Lehrer bekommen, kein Buch.
 
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Herbert
Wiedemann:
Impulsives Klavierspiel
Wenn ich den Titel lese, geht bei mir gleich wieder die rote Lampe an. Das Wort "Impulsiv" halte ich für irreführend.
Die Beschreibung bei amazon klingt dann doch vernünftig. Du kennst ja das Buch scheinbar auch, wenn ich es recht verstehe, geht es um Zugänge zum Improvisieren.
Nur finde ich den Titel nicht gut. Improvisation in dem Sinne, wie wir sie hier verstehen, erfordert die Kenntnis und das Verinnerlichen von Zusammenhängen, Regeln, und eine Menge Üben.
Schön wäre es, wenn es anders wäre ;)

Bach ist einfach DER Meister. ... Manchmal klingt er ja auch richtig nach Jazz.
Meine Lieblingsbeispiele sind das Violinkonzert E-Dur 3. Satz, das stelle ich mir immer mit Walking Bass vor. Würde ich gern mal mit gezupftem Kontrabass hören!
Und "Ehre sei Gott" aus dem Weihnachtsoratorium, das hat auch einen richtig jazzigen Bass. Das reißt einen richtig mit. Der Bass wird nur immer viel zu leise gespielt.
 
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Nicht dass das hier alles noch irgendetwas mit meinem ursprünglichen Ausgangspost zu tun hätte ...
Du hattest "Approach Notes" angesprochen, die sind auch Teil meines Programms bei Jonny May (Piano with Jonny Onlinekurs).
Sein YT Kanal enthält vor allem die frei zugänglichen Quick Tips, das sind Kompaktversionen von Kursinhalten, am Anfang wird fast immer das Lernziel des Videos demonstriert.
Falls auf YT Werbung nervt ist meine Empfehlung für Win-Computer/Notebooks Firefox mit uBlock Origin.

Im Unterschied zu Bach wirst Du bei deinen Improvisationen auf absehbare Zeit vermutlich Polyphonie und Kontrapunkt außen vor lassen. Damit bleibt übungtechnisch gesehen im Wesentlichen die Anwendung von Tonleitern bzw. Teilen daraus, Akkordbrechungen, das Anspielen und Umspielen sowie Verzieren von Akkordtönen und natürlich die Rhythmik.
Falls man Anregungen zum Üben der Improvisation sucht finden sich hier etliche in kompakter Darstellung:
10 Jazz Licks From Beginner to Pro
Übungen zu Approach Notes / Neighbor Tones und Enclosures:
Play this Exercise Every Day to Master Jazz Piano
The Ultimate Guide To Bebop Scales
Akkordtöne umspielen:
Chord Enclosures Jazz Piano Improv Exercise
Major Blues Scale (Gospel Scale):
R&B Piano: Beginners, Start Here
The Most Important Scale
Anwendung auf Pop-Progression (z.B. Let It Be) mit Übungen zur Entwicklung der Spieltechnik (die ersten ca. 15 Minuten):
Improv Over Any Song with 1 Scale
Anwendung der Major Blues Scale plus Dominant Diminished Scale auf Latin Style/Bossa Nova-Rhythmus:
Play Fancy Elevator Music on Piano
Nützliche Übungen für die Durtonleiter:
3 Jazz Exercises to Practice Everay Day
5 Major Scale Exercises to Practice Daily

10 Jazz Songs to Learn and Practice

Gruß Claus
 
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Titel
Impulsives Klavierspiel

Untertitel: "Ich habe eine Vorstellung, wie es klingen soll, kann es aber nicht umsetzen." - Das Buch hilft.

Wiedemann war Dozent an der Uni Oldenburg.
Etwas zum spirit: https://www.musik-for.uni-oldenburg.de/didaktik/index.html

Es wäre schade wenn der Titel abschreckt.
 
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Respekt für deinen Optimismus:
Ja, Jacques Loussier ... Das ist eine Hausnummer, die ich wohl nie erreichen werde.
Darf man fragen, wie alt du bist und seit wann du Klavier spielst?
Das "wohl" impliziert ja, dass du es nicht ganz ausschließt.

😁😉
 
In bin im Rentenalter. 😎 Also gehe ich davon aus, dass ich nicht mehr das erreichen kann, was jemand erreichen könnte, der 50 Jahre jünger ist und noch entsprechend viel Zeit hat auf dieser Welt.
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Im Unterschied zu Bach wirst Du bei deinen Improvisationen auf absehbare Zeit vermutlich Polyphonie und Kontrapunkt außen vor lassen. Damit bleibt übungtechnisch gesehen im Wesentlichen die Anwendung von Tonleitern bzw. Teilen daraus, Akkordbrechungen, das Anspielen und Umspielen sowie Verzieren von Akkordtönen und natürlich die Rhythmik.
Richtig. :) Und da bin ich noch ganz am Anfang. Rechts ein Arpeggio und dann ein paar Töne der Tonleiter auf dem Weg hinunter. Also von freiem Improvisieren ist das noch weit entfernt. Aber ich arbeite daran.
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Aus der Beschreibung zu dem Wiedemann-Buch:

"Die Klavierschüler sollen von Anfang an mit dem Improvisieren an ihrem Instrument vertraut gemacht werden. Hierfür eignen sich einfachste Skalen und überschaubare musikalische Muster, die bereits genügend Material bieten, um damit „spielen“ zu können. Dies dient als Grundlage für das Erfinden eigener Melodien und die Entwicklung von oft bordunartigen Begleitmotiven und Ostinati."

Genau das trifft es. Obwohl ich das Buch nicht habe.
 
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Hierfür eignen sich einfachste Skalen und überschaubare musikalische Muster, die bereits genügend Material bieten, um damit „spielen“ zu können.
Wenn es das trifft, dann sollten dir die Übungen in den Videolinks meines vorigen Beitrags die Augen öffnen, denn konkreter als in den "Quick Tips" lassen sich die Themen meines Erachtens nach didaktisch kaum aufbereiten.
In den kostenflichtigen Kursen werden die Themen natürlich auch bei Jonny May gemächlicher angegangen. Aber wenn man sich die "Mühe" macht, auch nur den Quick Tips zu folgen und diese nachzuarbeiten, ist der deutliche Fortschritt im harmoniebezogenen Improvisieren unvermeidlich, das Spielen zu Leadsheets sollte sich damit ganz gut angehen lassen. Auch die "im wahren Leben" benötigten wichtigsten Dominantskalen und einige fortgeschrittene Techniken werden in weiteren Quicktips behandelt.

Online werden Übungen zu Approach Notes - hier als komplette Umspielung von Akkordtönen (Enclosures) - auch von Willie Myette konkret und betont niederschwellig demonstriert.
Improvisation Enclosures For Jazz Piano Part 1 (JPD #46)
Jazz Improvisation Enclosures The RIGHT Way (JPD #47)
Improvisation Enclosures For Jazz Piano Part 2 (JPD #48)
Improvisation Enclosures For Jazz Piano Part 3 (JPD #49)
Improvisation Enclosures For Jazz Piano Part 4 (JPD#50)

Gruß Claus
 
Ja, genau. Das geht alles in die Richtung.
 
Was ich auch gern spielen können würde, ist nicht nur Improvisation, sondern so etwas wie das hier:
Na dann probier´s und tu´s doch !
Nimm Dir ein Lied her, das Dir gefällt, und das nicht in hunderten YT-Tutorials behandelt wird, und finde eine Begleitung,
die dem entpricht, was Dir vorschwebt.
Wenn Du damit fertig bist, dann vergleiche Deine Ergebnisse mit verfügbaren Aufnahmen des Songs ... und ziehe Deine
Lehren aus den (wahrscheinlich vorhandenen) Unterschieden.

LG
Thomas
 

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