Toller Thread- irgendwie völlig OT- aber scheinbar egal.
Als überzeugter Autodidakt (überzeugt, kein guter Schüler und ohnehin zu faul zum üben zu sein) wundere ich mich über die Qualitätsdebatte.
Was ist guter Pop- oder Rock- oder Metalgesang eigentlich?
Es wird zu oft vergessen, dass der Singende doch auch etwas transportiert. Und er tut es ja überwiegend für sich.
Wenn das ganze Paket stimmig ist- ist die Frage, ob einer 1,5 oder 4 Oktaven singen kann, in unserem Fach mMn einfach lächerlich.
Musik (uns Kunst im Allgemeinen) wird mehr und mehr entwertet und bagatellisiert. Wie jede Profession (jeder kann ein Bildreporter sein)
Dazu kommt der Reiz, scheinbar mühelos durch Einsatz seiner Stimme oder aufgrund seiner Makellosigkeit reich und berühmt zu werden.
Unsere Eltern haben Lotto gespielt, um wenigstens reich zu werden.
Wir sind eine sich überlebende Spaßgesellschaft. Für jedes Zucken der Neuronen gibt es die passende Dienstleistung.
Die Chinesen sind fleißiger als wir und die Inder sind kreativer.
Was bleibt ist unsere Einzigartigkeit.
Deshalb ist es mMn auch so wichtig, was du singst und weniger, wie du singst.
Die Musik ist (d)ein freies Medium. Warum lassen sich so immer mehr Leute darauf ein, die Deutungshoheit von gut und schlecht, von richtig oder falsch, von kommerziell und entartet an Institutionen und Persönlichkeiten abzugeben?
Warum will ein Shouter also singen lernen?
Warum ist ihm shouten zu wenig?
Ich glaube fest daran, dass einer, der den GU ablehnt, weil er sich mit dem Gedanken nicht wohlfühlt, etwas annehmen zu müssen oder für sich die Gefahr sieht, unweigerlich etwas anzunehmen, was Stimme, Gefühl oder Ausdruck verändert, vielleicht nie den "Ansprüchen" genügen wird, sich aber seine "künstlerische Freiheit" besser erhalten kann.
Deshalb angrydumsao1993: du bist vermutlich noch sehr jung- mach dein Ding und wenn es demnächst eine Hardcore- und Doom metal - casting show gibt- geh' bitte nicht hin.
Grüße
willy