Vokale in hohen Lagen anpassen?

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eins vorneweg: ich würde gerne wieder Unterricht nehmen, aber im Moment finde ich keinen geeigneten Lehrer in meiner Stadt.

Folgendes Problem:
ich habe ein Lied komponiert bei dem ich "chasing shadows" als Höhepunkt singen will. Das "ey" bei chasing und das "äh" bei shadows wären jeweils ein a4. Aber ausgerechnet diese Vokale kann ich nicht so hoch singen. Also zumindest nicht rockig mit viel Power. Ein "oh" oder "uh" wären kein Problem. "Dünne Kopfstimme" ginge natürlich auch. Aber wie würde man diese Vokale in dieser Lage mit power singen?

Kann mir jemand ein Video empfehlen in dem das gut erklärt wird?
(am liebsten in Englisch und mit moderner Erklärung! Also nicht mit irgendwelcher italienischen Opern Terminologie ;) )

P.S. Natürlich kann ich das Lied ändern. Es ist ja mein Lied. Aber ich sehe es als Herausforderung und möchte es auch lernen.
 
Kannst Du das vielleicht auf dem (deutschen) „a“ singen? Meine Kantoren sagen immer, ab A₄ (Männer) bzw. F♯₅ (Frauen) soll man nach Möglichkeit auf den Vokal „a“ wechseln („Harr man Gatt“ und so) und die Unterstimmen (in Deinem Fall wohl backing vocals dann) sich um den Text kümmern lassen, damit der Ton nicht wackelt (und irgendwer meinte, ab A₅ sei eh’ kein anderer Vokal mehr möglich).
 
Hi! Wäre es möglich von der Stelle eine Hörprobe zu bekommen?
Ansonsten fallen mir zwei Sachen dazu ein:
1. A denken, Ä singen. Also chAAAsing shAAAdows bzw. sogar chAAAsAng shAAAdAws, sog. Vokalausgleich machen, dass du den Bogen komplett auf A singst und nur die Konsonanten änderst.
2. Vielleicht ist das wahre Problem das ch- und sh- davor, dass du viel Luft zu Beginn verlierst und der Ton nicht knackig greift. Diese Konsonanten also ganz kurz halten. Erst mal Asing Adows üben, oder mit einem weniger luftverbrauchenden Konsonanten wie Jasing Jadows oder wenns an Zwerchfellimpuls fehlt was plosiveres wie Kasing Kadows, erst wenns sitzt dann CHasing SHadows.
 
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Hey, exactly das hätte ich auch empfohlen.
Ansonsten kannst du zusätzlich ausprobieren, dir die Konsonaten als Sprungbrett vorzustellen. Oder als Explosion, nach dem tsch von ch-asing, oder dem Sch von schadow,
auf die (genau!) der Vokal „a“ folgt.
Kannst du dir ein u DENKEN und dann ein ä singen? Das u hebt den hinteren gaumen etwas, was für hohe töne sehr günstig ist.
Was noch sehr helfen kann, ist die Worte zu „weinen“. sing sie weinend, stell dir vor, der liebste Mensch liegt grad vor dir im Grab. Oder mach die töne, wie eine einsingübung: 5 halbtöne drunten anfangen, dann immer einen ton höher.
Kiefer dabei möglichst lose lassen.
Oder versuchs mit Schwung. Du kannst dienen Arm wie beim Weitwurf benutzen,
und dann RUFE die worte erst mal mit der Handbewegung: Singen ist Sprechen mit Tönen!
Du kannst auch zum Herausfinden, wie es gehen könnte, den Mund mal versuchen weit auf machen, dabei kann die zunge den unterliefer öffnen indem sie an dem rand der unteren zähne den kiefer nach vorne-unten aufschiebt, damit kriegt du die hintere zunge aus dem hals. Kann auch helfen…, in der Theorie schwierig, aber vielleicht klappt irgendwas davon zufällig.
Viel Glück!
 
aaaah, danke. Ich versuche es morgen mal mit aaaaah. Darauf bin ich Trottel heute gar nicht gekommen! :D

vielleicht noch kurz die ganze Geschichte:

vor 5-6 Jahren hatte ich ein paar Wochen lang Gesangsunterricht. Ich habe es gemacht, damit es mir einfacher fällt Songs zu schreiben. Einerseits hat mir der Unterricht sehr viel gebracht, denn davor war mein Gesang wirklich furchtbar. Anderseits habe ich es aber nicht wirklich richtig genutzt, denn ich hatte keine Möglichkeit irgendwo frei und laut zu üben. Zu Hause habe ich immer mit angezogener Bremse gesungen und machte dadurch nur sehr kleine Fortschritte. Vor allem in den hohen Lagen war es schwierig. Als mein Lehrer dann weggezogen ist, habe ich es dann komplett sein lassen.

Jetzt habe ich seit 2-3 Wochen einen Proberaum und eine Band (Rock). Eigentlich bin ich Gitarrist. Da wir aber keinen Sänger haben und ich auch Songs schreibe, habe ich mich dazu bereit erklärt zu singen. Ich übe also auch erst seit 2-3 Wochen wieder. Diesmal aber richtig, denn ich muss keine Rücksicht auf meine Nachbarn nehmen :D (ich habe eine sehr laute Stimme). Es macht mir unglaublich großen Spaß und ich habe mir vorgenommen mich da richtig rein zu knien.

Aber was ich damit sagen will ist, dass ich ein totaler Anfänger bin :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Vali hat das schon sehr gut beschrieben. Bei Bruce Dickinson kann man sich das anhören, wie er die Vokale sehr markant verändert, wenn er aus der bequemen Mittellage im vollen Belt in die Höhen geht.

AAAH THRAAAW MASEEEEHLF ENTTAAAW THA SEEEEH....

(Na, erkannt...? :D )
 
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… Release the wave, let it wash over me
 
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das Wissen um diese Vokalverschiebung hat meine Range augenblicklich um einiges erhöht. Auch wenn ich es noch nicht so gut beherrsche und viel Üben muss.
 
Ja, das ist ein ganz essentieller Teil der Technik, weil man damit offener und entspannter singen kann, als mit den engen Vokalen I und U.

Man sollte dabei nur nicht vergessen, die ungemütlichen Vokale trotzdem zu üben und gut formen zu können. Hilft auch, wie ich erfahren durfte, als herauskam, dass ich kein sauberes I formen konnte...
 
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der ken tamplin hat so eine reihenfolge, wie man vokale mit der tonhöhe modifiziert. da hat er mehrere videos zu.

einfach nach tamplin vowel modification suchen. (achtung....er labert fürchterlich viel)
 
aje, alles, nur nicht er :D
ich kann diesen Typ nicht ertragen.

aber ich habe jetzt genug Anregungen und habe jetzt einiges zu üben. Danke für den Input.
 
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Was mir auch oft hilft: alle Konsonanten weglassen und nur auf die Vokale singen, also ä-i ä-o (chasing shadows), dann begreift der Körper, wie die Vokale angesetzt werden müssen - und dann wieder mit den Konsonanten auffüllen.
 
Neben der Anpassung der Vokale (man kann sie in hohen Lagen nicht so singen wie man sie spricht), ist auch die Kieferstellung wichtig, damit der Klang raus kann.

Versuch einen lauten Rufmodus, zieh die Oberlippe hoch und zeige wie beim Lächeln die oberen Zähne, während du deinen Kiefer schön weit auf machst. Ein wenig als wolltest du in einen großen Big Mac beißen oder wie ein Löwe brüllen. Sonst hat es den gleichen Effekt als würde man bei einer Trompete vorn das Schallloch zu drücken, da kommt dann auch kaum mehr was raus. ^^ Das "Schallloch" muss offen und der Hals entspannt sein. Die Power kommt aus dem Zwechfell, wie bei einem laut gerufenen "Hey".
Am Besten ist natürlich live sich zu hören und zu sprechen, dann können Fehler schneller erkannt und verändert werden. Ich tausche mich gern über das Thema Singen aus. Falls du möchtest, kannst du mich anschreiben. LG 🙂
 
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schöne hilfestellung
 
Finde ich auch… und ich filme das dann im Proberaum… :D
 

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