Gab es in Eurem Umfeld ähnliche Aussagen / Erfahrungen ?
Schwer zu sagen, da man es ja selbst unter Alkoholeinfluss nicht so empfindet. Ich hab da zwei Antworten. Die erste bezieht sich sich auf das Thema "Hemmschwelle/Psychologie", die zweite auf das Thema "Frequenzen/Produktionen/Zielgruppe und Wahrnehmung"
1) Ein wirklich guter, ausgebildeter Sänger/Spieler, völlig von sich überzeugt, der eine gute Kontrolle über sich und seinen Stimmapparat hat, wird wohl schlechter singen, nachdem er Alkohol genossen hat. Ein Sänger mit Formschwankungen, der nicht regelmäßig singt, kann kleine Hemmschwellen mit (ein wenig) Alkohol überwinden, schneller wieder einen euphorischen Zustand erreichen und dann etwas besser und beherzter singen. Ich selbst zähle mich zu zweiter Gattung. Ich singe nur noch sporadisch , probe äußerst ungern und wenn überhaupt dann nur vor Gigs. Durch die langen Pausen zwischen den Gigs/Proben hilft mir (etwas) Alk, mich wieder auf die ungewohnte Probesituation und ans Singen anzupassen.
Ich hab es ja schonmal so formuliert: Singen ist ein bißchen wie nackich ausziehen. Und wenn man kein überzeugter FFKler ist, fällt es zu Beginn immer wieder etwas schwer, die Hüllen fallen zu lassen. Ein kleiner Stimmungsaufheller kann die Hemmungen abbauen.
Ansonsten bin ich NICHT der Ansicht, dass eine veränderte Wahrnehmung der Frequenzen unbedingt die Qualität des Gesangs/des Spiels vermindert, solange man noch die Töne trifft (dazu gleich mehr). Ich glaube eher, dass die alkoholbedingte mangelnde Aufmerksamkeit und die Selbstüberschätzung Nachlässigkeiten begünstigt.
Der meinte, dass Alkohol die Wahrnehmung höherer Frequenzen einschränkt, also man nicht nur schlechter singt, sondern auch schlechter spielt. ?
2) Das ist teilweise richtig. EinToningenieur hat mir erklärt, dass das sogar noch weiter geht. Jede Droge beeinflusst die Wahrnehmung der Frequenzen auf andere Weise. Weswegen zB Techno - Produktion unter Kokain- oder Ekstacy-Einfuss gerne sehr frickelige scharfe Höhen gegen separierte Dumpfbässe haben und Reggeaproduktionen unter Ganja tiefe Bässe und ausgeglichene, eher unaufdringliche Höhen....
Wenn man aber davon ausgeht, dass die Zielgruppe ihre Lieblingsmusik vielleicht genauso klingend hören will und evtl. sogar die gleichen Substanzen konsumiert, wird jene es wiederum nicht als "schlechter" sondern "genau richtig" empfinden. Insofern ist schlechter/besser dann wieder relativerbar.
.. mehr Klischees fallen mir gerade nicht ein
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.. das soll hier übrigens keine Verharmlosung von Drogen aller Art sein, sondern rein sachliche und persönliche Betrachtungen...
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