Violin pre-amp zwischen "Headway the band" und Mixer??

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jatzemann
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hallo,
möchte meiner freundin (professionelle geigerin) zum geburtstag einen pre-amp bzw. eq bzw. beides schenken. vor einiger zeit hatte sie sich für die wenigen gigs die sie verstärkt spielt das headway the band gekauft... und natürlich ist der klang nicht gerade überwältigend. und da viele mixer eher metaller sind klingt die geige dann meist auch etwas bescheiden!! ;-)
natürlich ist uns auch bewusst dass wir uns nicht gerade für das edelste mikro entschieden haben. da die meisten konzerte unverstärkt sind und sie trotzdem flexibel bleiben möchte war das the band eine gute lösung.

nun ist aber die frage was wir noch vor den mixer schalten können/sollten was den klang etwas verbessert. mir wurden der
fishman g2 oder
fishman pro eq ii
empfohlen?

diese haben allerdings beide keinen notch-filter... und bringt der überhaupt was???
auch was die verstärkerleistung angeht wird diese im netz als nicht besonders stark bewertet.

ach ja, spielrichtung - wenn mikrofoniert: kubanisch, kammermusikalisches kuba-jazz-trio ... auf jeden fall alles musik in der die geige wie eine geige klingen soll! ;-)

zwar steht im titel "pre-amp" aber letztlich suche ich irgendein modul oder kombi die den gesamtklang etwas aufwerten!! ... und dass natürlich wie immer zu einem recht erschwinglichen preis.
;-)

vielen dank für alle antworten!
 
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Hallo,

ich kenne die beiden fischmänner nicht.
Müsste ich mich für einen der beiden entscheiden, würde ich den fishman pro eq nehmen, den der hat wenigstens noch eine Mittenregelung.
Überlgenswert wäre auch:
https://www.thomann.de/de/lr_baggs_para_acoustic_di_preamp.htm (auch im letzten halben Jahr 31 € teurer geworden, hmmmmm:mad:)
Den notchfilter brauche ich, wenns lauter wird, meistens neigt dann meine D-Saite zur "Selbsterregung". Weiterhin hast du gleich eine DI-Box dabei.
Auf jeden Fall bringt eine Vorverstärkung (womit auch immer) ein besseres Signal zur späteren Bearbeitung.

robbert
 
Zu den Fishman kann ich nicht viel sagen. Headway selbst bietet einen Vorverstärker an, allerdings nicht so ganz preiswert. Allerdings dürften die Einsteiger-MuEffs (Boss, Zoom, Line6) für Akustik-Geige u.U. weniger geeignet sein (habe selbst damit allerdings keine Erfahrung, da ich nur E-Geige mit meinem Zoom (früher Line6) verwende(t habe) - beide ohne Notchfilter). Der Fishman Pro-EQ Platinum hat wiederum einen solchen. Etwas preiswerteres habe ich nicht gefunden. Evtl. könnte auch der Zoom A2.1u (bzw. "Nachfolger" A3 - ohne Pedal) als Akustik-Verstärker interessant sein.

Ein MuEff wäre nur von Vorteil wenn der Sound gelegentlich geändert werden soll (was ich mir in Deinem Umfeld vorstellen kann) und das Gerät immer noch einigermaßen kompakt und leicht sein soll.

Lesenswert ist auf jedenfall der etwas ältere Thread im Fiddleforum über den EDB-1. Trotz gewisser Nachteile wurde bei ihm die Geige mit berücksichtigt - das wäre für mich ein Vorteil wofür ich schon mehr als das doppelte eines Einsteiger-Vorverstärkers zu zahlen bereit wäre (und für Dich natürlich noch der Vorteil das "The Band" auch berücksichtigt wurde). Darüberhinaus ist die Kiste recht klein und leicht. Der teurere Preis kommt denke ich auch duch die Möglichkeit sowohl ein (Außen-)Mikrofon als auch PU verwenden zu können. Was mich allerdings nachdenklich stimmt sind die sehr kritischen Meinungen zum Kundenservice von Headway.

Es gibt noch diverse weitere Möglichkeiten, die ich selbst nicht kenne sowohl bei Akustikverstärkern (mit/ohne NotchFilter), solche für Geige und auch für Akustikgitarre bzw. Klavier/Piano. Wichtig wäre also auch ganz genau zu definieren, welche Funktionen Du minimal brauchst und dann eine Vorauswahl der verschiedenen Vorverstärker zu treffen (bspw. wie robust muß er sein, brauchst Du überhaupt einen der Mikro+PU abnimmt (mit entsprechenden Signalmischfunktionen), Effekteingang (was beim EDB-1 fehlt), Phantom Power, ...).

Grundsätzlich ist Mikrofonabnahme (von schlechten Mikros mal abgesehen) besser als PU. Prinzipiell kannst Du nur über Effekte und Filter (EQ) den Klang ändern, daß er sich natürlicher anhört - ich denke aber das dies in PU-Abhahme-Kontext so oder so einiges an Effekten (v.a. Hall) notwendig ist. Wie gut das Headway Band mit der Geige klingt hängt von der Geige selbst sehr stark ab. Gerade sehr kräftig klingende Geigen können damit Probleme haben.

Der Vorteil vom Notch-Filter (dt. Kerbfilter) sind denke ich vor allem, die höhere Feineinstellung bei der Filterung via EQ. Ob das Deine Freundin braucht, kann ich so schlecht einschätzen. Aber da eine akustische Geige verstärkt bzw. mikrofoniert wird, ist das sicher von Vorteil bzgl. Feedback bzw. unerwünschten Frequenzen durch den PU.

Die verschiedenen Verstärker in einem größeren Musikfachgeschäft zu testen wäre natürlich das Beste - auch wenn es ein Geschenk sein soll - denn gerade beim Klang ist ja jeder Musiker sehr individuell ausgeprägt.
 
vielen dank für die ausführlichen antworten.
ich bin selbst pianist und habe mich nie mit derlei geräten auseinander gesetzt. ... und meine freundin ist vom orchesterspiel auf freelancer umgestiegen und benötigt selten eine verstärkung für ihre geige, dann aber sollte es schon ein gewisses niveau haben.
vermutlich ist es dann doch sinnvoll etwas mehr zu investieren?!

auf den l.a.braggs bin ich bei meiner suche auch schon gestoßen. aber dieser ist für gitarren konzipiert, oder?! ist das dann ein unterschied?
blöde frage, aber kann ich mir pre-amps - ähnlich wie ein interface - so vorstellen, dass die vorverstärker der verschiedenen modelle ein eigenes klangbild haben oder verhält es sich eher wie bei einer di-box???

kennt jemand diesen hier:
https://www.thomann.de/de/bbe_acoustimax.htm
 
Ich benutzte regelmäßig den Fishman G2 an einer passiven E-Geige mit Piezo Pickup und bin damit extem zufrieden. Der Batterieverbrauch ist minimal, selbst wenn mal über Nacht der Eingangsstecker drin bleibt, bedeutet dies nicht, dass der Preamp damit "tot" wäre. Allerdings ist mit anderem Pickup die Aufgabenstellung auch stark abweichend. Ich hatte mich damals gegen den pro eq II entschieden, weil auch damit keine wirklich gute Regelung möglich ist. Was den "Headway the band" angeht, habe ich absolut keine Vorstellung, welches Signal dort überhaupt herauskommt, welche Charakteristik vorliegt, welcher Bedarf an Nachregelung besteht.

Für die Mehrzahl der Piezo Pickups kann man die These aufstellen, dass diese die Lautstärken der Saiten unterschiedlich wiedergeben, oft einen sehr harrschen Frequenzbereich in der Ecke zwischen 3800 und 5000Hz entwickeln und im Bereich über 8ooo Hz gerne noch mal etwas angehoben werden können um das Obertonspektrum stärker herauszuarbeiten. Um all dies halbwegs in den Griff zu bekommen, ist ein 4-Band EQ nicht ausreichend. Bei mir werkelt aber über den Multieffekt noch ein 3-fach parametrischer EQ mit, sehr fummelig in der Einstellung, im Ergebnis dann aber irgendwann überzeugend (für mich). Grundsätzlich ist es mit Pickups kaum möglich, den Klang einer akustischen Geige einzufangen, der echte Geigenklang entwickelt sich erst in einigem Abstand zur Geige, wenn die verschiedenen Frequenzbereiche von Saiten, verschiedenen Deckenteilen und dem Ton aus den F-Löchern sich Mischen und ein Ganzes ergeben. Dies ist nur mit einem Mikrophon passabel abzugreifen. Natürlich limitiert dies wieder die mögliche Bühnenlautstärke, Beweglichkeit, erzeugt Einstrahlungen von anderen Instrumenten und ist daher auch keine Universallösung. Universallösungen gibt es bei der Geigenabnahme ohnehin nicht. An ausführlichen Tests kommt kein Streicher der Verstärkung braucht vorbei...
 
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vielen dank für die ausführlichen antworten.
ich bin selbst pianist und habe mich nie mit derlei geräten auseinander gesetzt. ... und meine freundin ist vom orchesterspiel auf freelancer umgestiegen und benötigt selten eine verstärkung für ihre geige, dann aber sollte es schon ein gewisses niveau haben.
vermutlich ist es dann doch sinnvoll etwas mehr zu investieren?!
Ganz falsch ist das sicher nicht, es kann aber durchaus sein, daß Du mit bspw. 2-3 Geräten in Kombination besser (und evtl. preiswerter) fährst als mit nur einem, da diese dann auf ihren speziellen Einsatzzweck hin optimiert sind. Bsp: Di-Box (Klinke->XLR) und Vorverstärker (und evtl. separat EQ mit Notchfilter).

auf den l.a.braggs bin ich bei meiner suche auch schon gestoßen. aber dieser ist für gitarren konzipiert, oder?! ist das dann ein unterschied?
blöde frage, aber kann ich mir pre-amps - ähnlich wie ein interface - so vorstellen, dass die vorverstärker der verschiedenen modelle ein eigenes klangbild haben oder verhält es sich eher wie bei einer di-box???
Nachdem was ich so (v.a. im Fiddleforum) gelesen habe, ist Braggs auch bei Geigern beliebt. Und ja, jeder Vorverstärker (bzw. das Modell davon) hat sein eigenes Klangbild (bspw. gibt es bereits bei den klassischen bzw. emulierten Tube-Vorverstärkern große Unterschiede).

Da die Geige ja schon allein 4 Saiten hat würde ich von einem 3-Band EQ erstmal abraten, es sei denn ihr verwendet ein weiteres Effektgerät mit EQ oder einen ganz separaten EQ. Ob das Gerät sinnvoll ist, hängt stark davon ab, ob diese Art der Phasen- und Ampliturenkorrektur auch bei Geigen funktioniert.
 
Hallo,

In den T-Bewertungen habe ich gelesen, dass headway the band schon von Hause aus etwas leise daher kommt.
Auch war der Beschreibung nicht zu entnehmen, auf welche Art die Klangabnahme erfolgt.
Nur mal so als Idee: Geh doch mal mit dem Signal durch ein Bodeneffektgerät (z.Bsp. Boss), viele (aber nicht alle) der kleinen Kisten bringen eine Impedanzanpassung. Kann auch ausgeschaltet sein. Meistens haben die Gitarristen ja sowas.
Wenn du jetzt mehr Pegel und ein besser zu bearbeitendes Signal vom headway the band hast, schreit das Band nach einem Vorverstärker.
Ich habe aber auch etliche Jahre ohne Vorverstärker gespielt, nur mit einem Multieffekt. Das ging auch, aber mit etlichen Verrenkungen am Mischpult. Allerdings gabs mit Fremdtechnikern immer endlose Diskussionen um den Geigensound und was da an Unwissen, Unvermögen und Ignoranz manchmal unterwegs ist, ist erschreckend.....
Deshalb bin ich den Weg gegangen, mit einer recht effektiven Klangregelung und Vorverstärkung ein Signal abzuliefern, dass nur noch linear verstärkt werden muss.
Es gibt wohl keine Ideallösung, da hilft nur ausprobieren .......

robbert
 
Hallo alle,

Der "headaway the band" ist ein Schlauch mit zwei passiven Piezos, die durch das Umschnallen gegen den Korpus Kontakt erfahren.
Die Gummihülle des Schlauches dürfte einiges an Höhen und Signal schlucken.

Jedenfalls ist dieser Tonabnehmer ein relativ simpel aufgebauter passiver Tonabnehmer mit einem (logischerweise) schwachen Signal.

Damit das System optimal funktioniert, wäre ein preamp immer sinnvoll!
Am Besten, man hält die Kabelstrecke zwischen Tonabnehmer und preamp möglichst kurz.

Preamps mit ausgefeilter, integrierter Klangregelung (EQ + eventuell Notchfilter) können das Signal optimieren.
Ob solch eine Klangregelung genügt, können nur die eigenen Ohren beurteilen.
Ich kann hier noch nichts berichten, denn ich fahre noch ein anderes System.
An solch einer Lösung habe ich (seit kurzem) aber auch gesteigertes Interesse, da einfach weniger Geraffel.


cheers, fiddle
 
Hallo,

@ fiddle und alle

ich versuche, den Aufwand immer so gering wie möglich zu halten.
Alles, was ich aufbaue, muss ich auch wieder abbauen, schleppen, transportieren, in Cases einbauen usw........
Ich bin da nicht technikverliebt, aber davon abhängig.
Für mich habe ich da gedanklich und hörmäßig ein gewisses Fenster: So kann, so sollte/muss, oder so darf meine Geige nie klingen.
Ist der letztere Punkt erreicht, muß eingegriffen werden. .....wenns geht, möglichst durch schnelles, eigenes Tun und nicht durch Diskussionen mit den Technikern.
Hinzu kommt der Zeitfaktor: Kommt man z. Bsp. bei einer Session dazu und benötigt 20 min für den Soundcheck seiner Geige, ist die Stimmung dahin, das Publikum verständnislos und die spielfreudigen Kollegen genervt.
Z.Zt. schaffe ich es in wenigstens ca. 5 - 8 Minuten spielfähig zu sein, mit einem vernünftigen Sound. Das Fein-Tuning mache ich dann während des Spielens.
Ich bin ja gespannt, wie es sich dann mit meinem neuen PU verhält (der noch nicht da ist). Ich denke, dass das wieder eine ganz schöne Umstellung werden wird.

Danke an fiddle für die Infos zum "headaway the band", ich hab mir das schon so gedacht. Da gehört also auf jeden Fall ein preamp dran.
Andereseits könnte ich mir meine Geige mit Fahrradschlauch nicht vorstellen; ist aber alles Geschmackssache, und wenns nicht so oft benötigt wird, auch zu vernachlässigen...
Langsam mache ich mir aber Gedanken um die Kabellänge ( habe ich hier schon mal geschrieben, dass ich mit einem ca. 8-9 m langen, recht gutem, dünnen Kabel unterwegs bin - Miniklinke-Klinke, - wenn ich nicht über Funk spiele).
Reduziere ich die Kabellänge, schränke ich meine Bewegungsfreiheit zugunsten eines evtl. besseren Sounds ein. Dann leidet aber die Performance.
Stelle ich alles dauerhaft auf Funk um, müsste ich wieder basteln, noch ein kleines Rack mit dem Empfänger mitnehmen und dazu habe ich im Moment jedenfalls keine Lust.

robbert
 
Hi robbert,

Du schränktst Deine Bewegungsfreiheit überhaupt nicht ein: das kurze Kabel gehört zwischen Piezo-Pickup und Preamp. An dessen Ausgang liegt wieder das weniger empfindliche Line-Signal an, da gehen 6m locker. Einzig nervig an dieser Lösung: der Preamp muss so klein sein, dass er entweder mit Gewicht an der Geige sitzt (es gibt Stecker-Preamp Kombis), oder aber an den Gürtel geclippt wird. Ich persönlich finde die zweite Lösung deutlich besser und ja, so richtig cool ist das auch nicht. Ist halt nen Kasten wie die Funke und immer noch Kabel dran...
 
Hi Stollenfiddler,

das meinte ich ja: kurze Verbindung zwischen PU und Vorverstärker würde bei meinem jetzigen Setup bedeuten, dass ich von der Geige in meine L.R.Baggs Para DI ein möglichst kurzes Kabel nehmen müsste.
Dann stehe ich wie angenagelt über der Kiste; geht nicht.
Um die L.R.Baggs an der Geige zu befestigen, ist sie viel zu groß und schwer. Von der Optik will ich gar nicht reden.
Auch für eine Gürtelbefestigung ist die L.R.Baggs zu groß und schwer und man zerrt dann auch noch das abgehende XLR Kabel mit sich rum.
Die Weiterleitung zum Mixer ist null Problem durch die integrierte DI Box und dem symmetrischen Signal, da würden auch locker 50m XLR-Kabel zum Pult gut funktionieren.

Im Moment habe ich nur diese Idee: Ich werde mir verschieden lange Kabel besorgen, die ich dann entsprechend den örtlichen Gegebenheiten einsetzen werde. (In einem kleinen Pub brauche ich keine 9m Kabel, bei größeren open airs schon)
es gibt Stecker-Preamp Kombis
- diese Möglichkeit habe ich mir ja nun mit dem neuen PU (ersteinmal) verbaut

robbert
 
... ein kleines update zu unserer suche:
heute waren wir im bekannten musikalienhändler kölns und haben mal die
fishman g2
fishman pro eq platinum
l.r. baggs

probegspielt.
... und hmmmm... also so richtig dolle - dass man jetzt unbedingt 200 euro ausgeben möchte - waren die eigentlich alle nicht. ja, der sound wurde besser... aber da frage ich mich dann ob man da mit ´nem eq aus dem mixer nicht auch ohne probleme hinkommt. und wie gesagt war der geringe pegel bislang ja eh nie das problem.

darüber hinaus habe ich weder mit dem notchfilter noch mit dem smooth-regler keine hörenswerten klangveränderungen hinbekommen!!
hmmm, vielleicht bestelle ich den doch mal zur probe... aber so ganz überzeugt mich das nicht!
 
Hallo jatzemann,

die Vorverstärker können ja auch nur das vorverstärken und klangregeln, was vom PickUp kommt.
fiddle schrieb:
Der "headaway the band" ist ein Schlauch mit zwei passiven Piezos, die durch das Umschnallen gegen den Korpus Kontakt erfahren.
Die Gummihülle des Schlauches dürfte einiges an Höhen und Signal schlucken.
Jedenfalls ist dieser Tonabnehmer ein relativ simpel aufgebauter passiver Tonabnehmer mit einem (logischerweise) schwachen Signal.
Damit das System optimal funktioniert, wäre ein preamp immer sinnvoll!

Schon deshalb, weil ein Preamp die Impedanzanpassung macht.
Je besser aber das zu bearbeitende Signal ist, das ankommt, um so leichter ist eine Nachbearbeitung.

Ich nutze den Notchfilter zur Vermeidung von Rückkoplungen, da er sehr schmalbandig auf bestimmte Frequenzen zugreift. Ich bin kein Techniker und hoffe, dass ich das richtig beschrieben habe. Hören tue ich das nicht, außer dass die Geige nicht mehr so schnell aufschwingt, wenn ich z. Bsp. zu dicht an der PA stehen muß.


robbert
 
Ein Grundsätzliches Problem sehe ich hier bei der Abnahme von akustischen Instrumenten, sowohl über Piezo, alsauch über Mikrofon:

Kein Abnahmesystem bringt das Klangspektrum einer Geige linear herüber.
Es wird immer Schwächen in den Randbereichen - und es wird immer eine Eigenresonanz für Eigenfrequenzen des Abnahmesystems geben.
Diese kann man mit einem EQ einigermaßen in den Griff bekommen.
Je feiner ein EQ geregelt werden kann, umso authentischer bekommt man das Signal hin.

Was ein EQ nicht kann:
Frequenzen "erfinden", die vom Piezo nicht übertragen werden.

Die Signalkette muß stimmen.
Die Komponenten müssen ähnlich hochwertig sein.

Meine Meinung: wenn die Geige nicht authentisch genug klingt..

..dann liegt es in deinem Fall nicht an den getesteten preamps/EQs
..ist noch zu wenig Erfahrung bei der Klangabnahme von Streichinstrumenten vorhanden
..ist noch keine spielerische Anassung an ein solches System vorhanden
..sind eventuell noch zu hohe Ansprüche an den abgenommenen Klang da

Das ist keinesfalls als Vorwurf gemeint! Ich weiß, wie lange es bei mir gedauert hat und ich weiß, wie schwer sich andere damit tun.
Die Beschäftigung mit diesem Thema verlangt Ausdauer und keine Scheu beim Einsatz von finanziellen Mitteln, auch wenn es keinen
geraden Weg dafür gibt.

Ich werde jedenfalls nie meinen Geigenklang unvorbereitet einem Toningenieur überlassen.
Die Jungs und Mädels sind zwar gut, aber bei sowas stoßen sie an technische und hör-gewohnheitliche Grenzen.

Es gibt für jeden technischen bzw. finanziellen Aufwand eine passende Lösung.
Momentan kratzen wir hier noch am unteren Preisbereich und die Grenzen eines jeden Systems müssen erkannt werden.


cheers, fiddle
 
Die technisch ideale Lösung würde ein Frequenzspektrum Deines Instruments verwenden, um damit dann den Klang, der über Piezo kommt zu reproduzueren. In diesem einfach ausgedrückt weitesgehend ersetzen. Dazu gibt es hier ein Video:



Dieses Gerät ist allerdings nicht auf dem Markt. Ich kenne nur den Fishman Aura Spectrum, der mit so einem Gerät vergleichbar ist. Meines Wissens kann man keine eigenen Soundimages erstellen, das ist der Hasenfuß.

Ich vermute (bzw. meine mich zu erinnern), daß hier eine Faltung (Convolution) stattfindet (dig. Signalverarbeitung), da müsste ich aber mal einen Freund fragen. Ach ja, die Vorrichtung erzeugt eine (Art) Dirac-Impuls in der Geige.

Allerdings sind die Geräte besser für E-Geigen geeignet, da Deine akustische ordentlich viel Lärm macht (wenn man dann noch an die Verzögerung durch Latenz denkt...)

Hier gleichmal der Thread im Fiddleforum dazu.
 
Hallo,

ich glaube, dass jatzemann noch nicht an dem Punkt angekommen ist, den suamor hier (interessanterweise) aufzeigt.
Ich sehe das eher wie fiddle:
..ist noch zu wenig Erfahrung bei der Klangabnahme von Streichinstrumenten vorhanden
..ist noch keine spielerische Anassung an ein solches System vorhanden
..sind eventuell noch zu hohe Ansprüche an den abgenommenen Klang da
Wenn ich 200 € in einen Polo investiere, wird daraus noch lange kein Mercedes.

Vernünftig wäre aus meiner Sicht folgende Variante:
Über das Band würde ich noch mal nachdenken, ohne es zu kennen, traue ich dem Frieden da nicht so richtig. Wenns geht, mal andere Abnehmer testen, wenn was dabei ist, gibts immer noch Ibäääh....
dann Preamp mit Klangregelung ran und später mal ein Effektgerät dazu, das (immer nur ganz dezent!!!!! ) Hall, etwas Delay und evtl Chorus hat. Mehr braucht man eigentlich (erstmal) nicht, außer viel Zeit, gute Ohren, Experimentierwillen, verständnisvolle Mitbewohner.........

So, muss jetzt zur Mugge

robbert
 
liebe leute,
vielen dank zunächst für alle tipps!! interessant was man so erfährt...
da ich selbst pianist bin und mich meine freundin "beauftragt" hat mich etwas kundig zu machen stimmt es natürlich dass ich auf dem gebiet der abnahme akustischer instrumente wie geigen kaum ahnung habe.

tendenziell würde sie nur ungerne von "the band" abweichen, denn der RIESEN vorteil dieses mikros ist die leichte handhabung. und ein clip-mikro ist - wenn´s gut sein soll - zu teuer und birgt gefahr feedback zu erzeugen da sie hin und wieder in latin-bands spielt und es da SEEEHR laut werden kann. ;-)

vielleicht probieren wir sonst doch einfach mal den fishman aus und schauen wie er sich im konzert-setting verhält.
zunächst mal ein schönes wochenende allen! ;-)
 
ich finde den headway sehr gut, hatte in jahrelang und er war so gut, daß ich mir den fishman als preamp gespart hatte. (obwohl vorhanden...)
allerdings hatte ich ein tempo zwischen headway und holz gesteckt (und dann lieber die höhen verstärkt)

mein tip und meine 2cents: 10band EQ von MXR (habe ich jetzt noch in verwendung)-ist relativ fein und verstärkt sehr gut, zudem robust, allerdings 18volt.

und dazu etwas "wissen" um formanten... speziell der "a"-formant und der näselformant machen uns geigern elektroakustisch das leben schwer, da die dicht beieinanderliegen.

wer wirklich einen richtig guten sound will-ergo die formanten gut austarieren will, muß zu rackequalizern greifen (15band, 30band) wobei es da auch hauptsächlich nur um die differenziereung zwischen 800-3000Hz geht.

pflicht ist eigentlich fast noch ein sender, damit man beim soundcheck sich selber abhören kann. normale techniker wissen einfach zu wenig über geige. kann man ihne nicht übelnehmen (z.b. allein, daß man unter 100Hz z.b. alles getrost rausdrehen kann, um brummen, rumpeln etc. schon mal auszuschalten....)
 
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..dass ich auf dem gebiet der abnahme akustischer instrumente wie geigen kaum ahnung habe.
..

Ahnung von sowas haben nur Streicher, die auch etliche Male auf einer Rock-Bühne gespielt haben.
Sonst eigentlich keiner..
Selbst FOHs, die von einem tollen sound schwärmen, den sie irgenwann erleben durften, können hier nicht
gezielt etwas beitragen - es ist zu komplex und einige Systeme funktionieren nur durch fachgerechten "Einbau".
Das geht nicht mal eben vor Ort nach dem Motto: "nimm mal dieses Mirkro hier, das ist besser für dich."

Deshalb ist es wichtig, daß wir hier unsere Erfahrungen austauschen - es gibt nur wenige!
Wir alle können voneinander lernen und den Einstieg für andere, unerfahrene erleichtern.


cheers, fiddle
 
Deshalb ist es wichtig, daß wir hier unsere Erfahrungen austauschen - es gibt nur wenige!
Wir alle können voneinander lernen und den Einstieg für andere, unerfahrene erleichtern.

Das mit dem Austausch kann man gar nicht laut genug sagen, denn sooo wenige Geiger sind es gar nicht mehr, allerdings habe ich für meinen Geschmack schon viel zu oft Konzerte mit verstärkten Geigen gehört, die soundtechnisch einfach unter aller Sau waren. Und das finde ich total schade, wenn ich jemanden auf der Bühne sehe, der/die sein/ihr Instrument amtlich und korrekt bedient, tolle Sachen spielt und dann entweder nicht zu hören ist, oder aber harsch und pieksig in die Ohren fährt.

Ich bekomme bei sowas richtig Bauchbrummen, da üben die Streicher akustisch jahrelang und ihnen wird eingezwiebelt das *alles* eine Frage von Fingern und Bogentechnik ist. Dann kommt die Elektrik dazu und an der Stelle ist mit Fingern und Bogen eben nicht mehr viel zu machen. Wer verstärkt spielt, kommt nicht umhin, sich damit wenigstens einmal durchdringend auseinanderzusetzen, sonst ist er dem ganzen Geraffel wehrlos ausgeliefert. Nur wenn der Sound passt, ist es möglich, auch das zu spielen was man gerne möchte.

@maffyn:

Kannst Du das mit den Formanten mal etwas genauer beschreiben? Die Wikipedia bezieht das sehr auf die Stimme, lässt sich damit erklären, wie elektrisch diese harten und fies klingenden Frequenzen "entstehen"? Führt das bei Deinem EQ zu Absenkungen in der Ecke 3000-5000Hz während darüber die Regler wieder auf 0 stehen bzw. leicht anheben?
 
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