Vintage Equipment - lohnt es sich noch zu investieren

Gerade mal wieder bei Gregor Hilden reingeschaut:

Update, Januar 2025. Ich werde künftig das Gitarrengeschäft deutlich herunterfahren, weil ich mehr (und langfristig dann auch ausschließlich!) meine Zeit in meine Musik investieren möchte. Das bedeutet, ich werde nur noch in Ausnahmefällen Instrumente in Zahlung nehmen und auch kaum noch etwas ankaufen (Ausnahme: wenn es mich viellicht persönlich interessiert). Allen Musikern und Sammlern, die über die Jahre viel bei mir gekauft haben, bei denen sich auch viele nette Kontakte und Freundschaften ergeben haben, danke ich für die jahrelange Treue. Also: "I'll play the blues for you"... :)


Das bestätigt das, was ich schon seit längerem auf den diversen Verkaufsportalen beobachte:

Sehr viele Angebote, aber kaum Nachfrage; selbst mit Rabatten wird vieles nicht mehr verkauft.
 
  • Interessant
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Der Markt ist halt übersättigt, wobei Gregor ja überwiegend Second Hand Equipment ankauft und verkauft. Auf dem Vintage Markt sieht es nicht ganz so trübe aus, zumal da mehr international gedealt wird und die Reproduzierbarkeit, z.B. einer Strat Bj.1959, fehlt.
 
Ich lese eigentlich nur, dass Gregor mehr Musik machen möchte?

Wenn ich so sehe, was z.B. bei TFOA über die reale oder virtuelle Ladentheke geht, dann scheint es für den ganzen Sammler- und "Vintage"-Kram schon noch einen ganz ordentlichen Markt zu geben. Da bin ich auch bei @mr.coleslow.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
noch einen ganz ordentlichen Markt
Ja, der ist international. Das kann machen oder man kann halb-privat mal was kaufen / verkaufen (PS: dann aber nicht als professioneller Broterwerb). So'ne "Mischexistenz", wie sie Hilden sympathischerweise aufgebaut hat, kombiniert mittlerweile wohl beide Nachteile... - doch recht viel Aufwand für das Organisieren des Kaufmännischen bei gleichzeitig begrenztem Umsatz. Schade, aber für ihn ist die Konzentration auf die Musik sicher positiv.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Schaut mal bei Ten Guitars, Bigfoot Guitars, Guitarpoint, Oldenburger Vintageguitars rein. Manche Klampfen sind verkauft bevor sie eingestellt sind, andere liegen halt mal länger.
Auf Kommission verkaufen geht immer, sind halt zwischen 15-20% Provision, je nach Verkäufer. Ankäufe laufen im Moment entweder über den Preis bzw. ein seltenes Stück mit grosser Nachfrage.
Da ich öfters mal die Klampfen wechsele merke ich auch, das alles etwas schleppend im Moment läuft. Blöd wenn man Geld benötigt, ansonsten gilt wie immer, Ruhe bewahren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Kauft einfach Gold und gut ist es. Nur nicht versäumen, alles zu verkaufen, bevor "Space-Mining" Realität wird :rofl:
 
Gold habe ich zu der Zeit gekauft als es günstig war 🤠
 
Blöd wenn man Geld benötigt, ansonsten gilt wie immer, Ruhe bewahren.
Wenn jemand im Flohmarkt ein älteres Instrument einer bekannten Marke zu einem hohen Preis verkaufen will (und offenbar auch nicht mit den Preis runter will), dann ist das definitv ewig drin.
So richtig um Geld zu machen halte ich Instrumente sammeln und verkaufen für ein schwieriges Geschäft, vermutlich braucht da jemand auch die richtigen Kontakte zu Musikern, denen es auf ein paar Euro nicht ankommt.

Ich persönlich würde nur für mich zu meiner eigenen Freude sammeln.
Wenn es dann eng in der Wohnung wird muss klar sein, dass durch die zu verkaufenden Instrumente eher Platz geschaffen als ein Gewinn erziehlt wird.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Investment in Gitarren bedeutet ja nicht unbedingt das man Gewinn machen möchte, sondern bei vielen einfach auch nur die Absicht, sein Geld sicher anzulegen und dabei Spaß zu haben.
Als ich mir 2009 einen 911er Bj.1976 zulegte war primär der Spaß am Fahren im Vordergrund. Gleiches galt für meine Gitarren aus den 50er und 60ern.
Das ich dann z.T. mit mehr als 100% Gewinn verkauft habe als ich Geld benötigte war halt ein toller Nebeneffekt. Und auf jeden Fall mit mehr Spaß verbunden als ein Aktiendepot oder Gold im Schließfach.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich lese eigentlich nur, dass Gregor mehr Musik machen möchte?
Ich habe noch diese Ankündigung von 2024 im Gedächtnis:

"Ich bin jetzt übrigens Maybach "Stützpunkt-Händler" was so viel bedeutet, dass bei mir auch alle anderen Maybach-Gitarren aus dem regulären- und Custom-Shop Programm bestellt werden können (siehe auch den Link zur Homepage). Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit."

Deshalb hat mich das verwundert. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ein bisschen ist es auch die Perspektive.
Ich denke, dass Vintage E-Gitarren in den nächsten Jahren im Preis fallen werden.
Es ist eben ein spezielle Kundschaft mit der dazugehörigen Biographie, die die Sammlerpreise hoch halten.
Auch Pre-Rola Celestions bringen, trotz anders lautender Anzeigen, nicht mehr verlässlich die Kohle wie zum Peak vor zwei oder drei Jahren.

Hingegen glaube ich, dass der kleine, aber ausgesuchte Markt klassischer Spitzengitarren der vergangenen zweihundert Jahre immer noch deutliche Wertsteigerung zulässt.

Wer heute eine Weißgerber oder Daniel Friedrich sein Eigen nennt wird wohl enorme Wertzuwächse genießen können - insbesondere weil bauartbedingt handwerkliches Genie und besondere Hölzer hier wesentlich mehr Einfluss auf den Klang haben.

Ein Bereich der mEn vielleicht noch ein kleines Steigerungspotenzial hat oder von Wertverlust weniger betroffen sein könnte sind alte Qualitätsmarken jenseits der zwei, drei Platzhirsche.
Ich beobachte immer wieder mal ein paar alte Guild Gitarren (elektrisch) aus den 60ern.
Die haben momentan wie eine Decke bei 2.5k
Einige stehen ewig - und das, obwohl sie der großen Konkurrenz nach deren Nachlassen im QM Bereich in den 60ern vielleicht eher über- statt unterlegen waren.
Das wird keine riesigen Sprünge nach oben bedeuten - aber ein bisschen Raum ist da sicher noch, wenn sich das irgendwann durch irgendeinen Brit-Rock'n'Roll-Indie-Underground-Helden herumspricht.

Auch habe ich den Eindruck, dass die Wertschätzung (im doppelten Wortsinn) für alte deutsche Qualitätsjazzkisten wieder steigt und die Höfner, Hohner usw. Top-of-the-Line Gitarren durchaus für gewisses Geld gehen und immer mehr aus dem Wust alter Gebrauchskisten jener Hersteller ausgesucht werden.

Aber Alles rein subjektive Beobachtungen und Einschätzungen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Investment in Gitarren bedeutet ja nicht unbedingt das man Gewinn machen möchte, sondern bei vielen einfach auch nur die Absicht, sein Geld sicher anzulegen und dabei Spaß zu haben.
Wenn man den Kauf von Vintage Equipment als Investition in seinen Spaß betrachtet immer zu.
Als reine Geldanlage fällt das schon in den Bereich der Spekulation und ist damit immer Risikobehaftet.
Oft reicht es ja schon, wenn das Instrument bei entsprechend guter Pflege und Umgang über die Jahre seinen Wert behällt.
 
Gerade mal wieder bei Gregor Hilden reingeschaut:

Update, Januar 2025. Ich werde künftig das Gitarrengeschäft deutlich herunterfahren, weil ich mehr (und langfristig dann auch ausschließlich!) meine Zeit in meine Musik investieren möchte. Das bedeutet, ich werde nur noch in Ausnahmefällen Instrumente in Zahlung nehmen und auch kaum noch etwas ankaufen (Ausnahme: wenn es mich viellicht persönlich interessiert). Allen Musikern und Sammlern, die über die Jahre viel bei mir gekauft haben, bei denen sich auch viele nette Kontakte und Freundschaften ergeben haben, danke ich für die jahrelange Treue. Also: "I'll play the blues for you"... :)


Das bestätigt das, was ich schon seit längerem auf den diversen Verkaufsportalen beobachte:

Sehr viele Angebote, aber kaum Nachfrage; selbst mit Rabatten wird vieles nicht mehr verkauft.
Tatsächlich ist genau das Gegenteil der Fall: Mein Internetshop hat sich über die Jahre einfach zu extrem entwickelt - und mir ist das Ganze nun tatsächlich viel zu viel geworden! Ich habe jahrelang sehr viele Gitarren verkauft und die Nachfrage ist auch weiterhin ungebrochen - vielleicht nicht ganz so stark wie zu Pandemie-Zeiten- aber für mich ist es einfach too much (alleine jeden Tag etwa 120 Emails, verpacken, verschicken neue Instrumente aquirieren...) - ich bin nun 61 und möchte den Rest meines Lebens mit Musikmachen verbringen.
Mit dem Shop bin ich kaum noch zum Üben gekommen, fahre dann mitunter nicht richtig eingespielt zu einem Gig, was dazu führen kann, dass man selbst unzufrieden mit der eigenen Leistung ist...
Meine Entscheidung, seit Anfang des Jahres keine neue Ware mehr zu kaufen oder in Zahlung zu nehmen hat diese Situation schon deutlich verbessert - ich habe nun Zeit, neue Dinge zu lernen - alleine im Jazz gibt es noch so viel zu entdecken!! Und es kommen viele Gigs rein - die jetzt richtig Spaß machen!!
 
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 19 Benutzer
Ich habe noch diese Ankündigung von 2024 im Gedächtnis:

"Ich bin jetzt übrigens Maybach "Stützpunkt-Händler" was so viel bedeutet, dass bei mir auch alle anderen Maybach-Gitarren aus dem regulären- und Custom-Shop Programm bestellt werden können (siehe auch den Link zur Homepage). Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit."

Deshalb hat mich das verwundert. ;)
Die Ankündigung, Maybach-Händler zu werden kam nicht 2024 sondern Ende 2022 (!) und damals hatte ich auch noch nicht ans Aufhören gedacht.
Die Situation ist jetzt komplett anders (siehe mein Posting von gerade). Wenn überhaupt, kaufe ich nur noch Equipment, welches ich ev. selbst spiele. Den Shop werde ich gemütlich abverkaufen - das ist auf diese Weise nicht so zeitintensiv
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
.. ich bin nun 61 und möchte den Rest meines Lebens mit Musikmachen verbringen.

Ich hab mir in letzter Zeit schon gedacht, was ist da los? Na wenigstens hat keine Krankheit zum Rückzug geführt, sondern ein reifer Entschluss, den ich sehr gut nachvollziehen kann.
Auch wenn ich natürlich bedauere, eine meiner Lieblingsquellen versiegen zu sehen.

Zum Glück ist meine Vorratshaltung was Gitarren betrifft, mehr als beruhigend und dürfte für die nächsten 10 Leben reichen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Nur meine persönliche Einschätzung:

Die Vergangenheit zeigt: Der Gitarrenmarkt ist unberechenbar.
Da betrifft vor allem die jeweils aktuellen Trends.
In den 70ern war "Eiche rustikal" angesagt, also Naturholzlook, gern auch durchgehende Hälse, hohes Eigengewicht der Hölzer ("von nichts kommt nichts"), Messingparts. usw.
In den 80ern bis Anfang 90er Superstrats, grelle Lackierungen, Grafiken, Floyds, leistungsstarke Humbucker (oft nur 1 H am Steg), Fender und Gibson Les Paul waren irgendwie "überholt".
In den 90ern kamen mit dem Grunge seltene eher technisch unkomplizierte Modelle wie Jaguar zurück, zackige Halsplatten und Floyds wurden unbeliebter.
Seit Ende der 90er die Vintage-Welle zurück zu Fender Strat und Gibson Les Paul, möglichst original oder als geagetes Stück aus einem Custom Shop, usw.
Alles, was dem jeweiligen Trend entspricht, ist während dieses Trends teurer und sackt nach dessen Verklingen erst einmal ab, könnte allerdings deutlich später mit etwas Glück noch einmal ein Revival erleben.

Fernab dieser Trends, die alle irgendwann durch den nächsten abgelöst werden, könnte ich es mir vorstellen, dass einige Gitarren noch lange Zeit wertstabil bleiben, insbesondere originale frühe Stücke der großen Hersteller, also Gibson 1959 bis frühe 60er, Fender Pre CBS, wohl auch frühe Gretsch, Guild, etc. eventuell aber auch etwas neuere Gitarren, die für eine bestimmte Zeit/Musik stehen wie PRS 1985-90, 1979-1984 Charvel, frühe Ibanez JEM, etc. weil und sofern es eben nicht viele davon gibt.
Der Blick auf andere Produkte (Oldtimer, alte Boote, usw.) zeigt, dass bei alten Spitzenprodukten bei allen Schwankungen Werte eher stabil bleiben.

Schon bei kultigen Modellen, die sehr oft verkauft wurden (wie etwa Ibanez RG 550) könnte es wegen des in der Zukunft vermutlich hohen Angebots deutlich unvorhersehbarer werden.

Reine Massenmarktprodukte dürften es bei dem zu erwartenden Nachfragerückgang (Alterspyramide) deutlich schwerer haben, wertstabil zu bleiben.

So, der Kaffeesatz ist "ausgelesen", weitere Oraktelsprüche gibt`s nur gegen frischen Kaffee.....^^ ☕
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
@DirkS: Interessant die jahreszeitliche Einordnung. Das war mir nie so ganz klar.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wobei ich bei der Aussage "technisch unkomplizierte Modelle wie der Jaguar" widersprechen möchte. Da passiert im Inneren doch einiges mehr als bei einer LP. Ansonsten knackige Zusammenfassung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
The times, they are a'changing ... das einzig beständige ist der Wandel (auch des Geschmacks).

In den 80ern bis Anfang 90er Superstrats, grelle Lackierungen, Grafiken, Floyds, leistungsstarke Humbucker (oft nur 1 H am Steg), Fender und Gibson Les Paul waren irgendwie "überholt".
Ich habe Mitte der 1980er angefangen. Zu der Zeit konnte man Les Pauls und Strats wie Sauerbier anbieten. Manchmal dachte ich im Laden, das Zeugs kann man nicht mal verschenken.

Kaum hat sich der Hairmetal selbst abgeschafft und der Mann mit dem Zylinder rettet quasi einhändig die Les Paul, geht die Fahrt mit der wilden Maus in die andere Richtung. Ist ein Floyd dran, kannst Du das Ding faktisch in die Tonne kloppen. Wenn man nicht die letzten 20+ Jahre in den einschlägigen Superstrat-Foren unterwegs gewesen ist, kann man sich nicht vorstellen, was zu der Zeit (Grunge) an absolut verbastelten/verkorksten ehemals wunderschönen Superstrats entstanden und in späteren Jahren auf den Markt gespült worden ist.

Und bevor "everything 80s" vor irgendwas um die 12-15 Jahren wieder so unglaublich populär wurde, waren selbst Closet Queens aus diese Zeit kaum für Geld und gute Worte zu verkaufen. Ich habe hier aus den USA First Year Quilt Peavey Wolfgangs für 400 Euro gekauft. Wirklich komplett super cleane Kramers in Scharen für 200 Euro. Charvels für nicht allzu viel mehr und selbst EBMM Wolfgangs für kaum 500 Tacken. Dass einem die Luke 1 mit Floyd zu der Zeit auch hinterhergeworfen wurde, ist kein Geheimnis. Und dann kommen die Boomer und veranstalten ein 80s-Revival, das es nur so knallt und scheppert. Und wie eine Barbell-Anleihe-Strategie geht auch gleichermaßen der Vintagemarkt vollkommen bei der gleichen Klientel steil.

Ich bin super happy, dass sich alle meine Investments hier ordentlich ausgezahlt haben, auch wenn ich mich rein rechnerisch zu früh aus dem Markt verabschiedet habe, aber das war für mich nicht der Treiber. Ich hatte einfach die Lust verloren.

Wer gute und teure Instrumente liebt und sich leisten kann, der wird damit sicherlich auch nach vorne gesehen immer glücklich sein. Als Investment würde ich es heute eher nicht mehr beginnen (wohlgemerkt: beginnen).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben