Viele Fragen zum Musikstudium!

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818toom
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Hallo,
Ich Spiele jetzt seit 2 Jahren Gitarre. Meiner Meinung nach auch ganz gut. Seit einem Jahr ist mir aufgefallen, wie viel Zeit ich eigentlich damit verbringe. Nicht nur mit Gitarre spielen, sondern auch mit der Aneignung von dem theoretischen Kram. Deswegen ziehe ich es in betracht meine berufliche Zukunft in dieser Richtung zu gestalten und denke über ein Musikstudium nach. Dazu hätte ich dann ein paar fragen.

Ich habe gehört man braucht zwei Instrumente. Das eine wäre bei mir logischerweise Gitarre. Das andere am liebsten Klavier. Wie hoch sind die Anforderungen in der Aufnahme Prüfung ? Ich denke mal, dass ich mein Hauptinstrument - also Gitarre - perfekt beherrschen muss. Aber wie sieht es mit dem Klavier aus ? Reicht es wenn ich durchschnittlich gut Klavier spiele ? Und könnte ich die Anforderungen in 4 - 5 Jahren bis zum Studium überhaupt erfüllen ? Oder ist es so, dass ich mein Zweitinstrument (Klavier) während des Studiums lerne ?

Wie sieht es mit der Theorie aus ? Wird da nur ein bisschen Notenlesen verlangt oder brauche ich ein absolutes Gehör und muss Intervalle bestimmen können ? Muss ich auch Komponieren können ?

Wo kann ich am besten Studieren. Am besten würde es mir passen an einer Universität ein Doppelstudium zu machen. Einmal Musik und einmal was anderes. Falls ich nur an einer reinen Musikhochschule Studieren kann, kann ich dann parallel dazu an einer Uni studieren?

Muss ich unbedingt auf Lehramt studiert haben um Musiklehrer an einer Musikschule oder einer normalen Schule zu werden ? Und wenn auf Lehramt studiere, verringern sich dann meine Chancen als Session oder Studiomusiker zu arbeiten ?

Wie sieht es mit Schlagzeug bzw. allgemein Schlagwerk aus. Spielt das überhaupt eine Rolle in einem Studium dieser Art ?




Mein eigentliches Ziel besteht darin einfach als Musiker über die Runden zu kommen oder alternativ als Lehrer zu arbeiten.






Ich hoffe ihr könnt mir ein paar Antworten geben. :)
 
Eigenschaft
 
Grundsätzlich ist es wichtig, dass du dich bei Gitarre für eine Stilrichtung entscheidest: klassische Gitarre oder Jazz-Gitarre. Das sind die beiden etablierten Studiengänge, was Gitarre betrifft. Es gibt aber mittlerweile auch Pop-Studiengänge, in denen Gitarre gewählt werden kann.

Wenn du als Musiker und Musiklehrer arbeiten willst, kommt ein Studium der Instrumentalpädagogik oder ein Lehramtsstudium für dich in Frage. Ich habe beides gemacht und würde immer zu einem Lehramtsstudium raten - man lernt mehr und ist später vielseitiger qualifiziert. Man kann an allgemeinbildenden Schulen oder Musikschulen unterrichten und natürlich nach Belieben selbst künstlerisch tätig sein.

Aber wie sieht es mit dem Klavier aus ? Reicht es wenn ich durchschnittlich gut Klavier spiele ? Und könnte ich die Anforderungen in 4 - 5 Jahren bis zum Studium überhaupt erfüllen ? Oder ist es so, dass ich mein Zweitinstrument (Klavier) während des Studiums lerne ?

Je mehr Pädagogik im Studiengang enthalten ist, desto besser musst du im Nebenfach Klavier spielen können. Bei einer rein künstlerischen Ausbildung reichen oft mäßige Fähigkeiten. Bei Lehramt Musik ist dann schon eine Bach-Invention, eine Beethoven-Sonate, Bartok/Mikrokosmos, ein Ragtime oder evtl. ein Jazz-Standard bei der Aufnahmeprüfung angesagt. Das Nebenfach Klavier vollständig erst im Studium zu erlernen geht meines Wissens nicht - Grundkenntnisse müssen immer schon vorhanden sein. Die kannst du aber in 4-5 Jahren gut erlernen.

Wie sieht es mit der Theorie aus ? Wird da nur ein bisschen Notenlesen verlangt

Auch hier: je mehr Pädagogik, desto mehr Theoriekenntnisse. Man muss mindestens Intervalle feinbestimmen können, Skalen benennen können, flüssig Notenlesen können und eine gute musikalische Allgemeinbildung haben. Bei Lehramt Musik sollte man in der Aufnahmeprüfung Generalbass aussetzen können, schon mal einen Kantionalsatz geschrieben haben und einen grundlegenden Überblick über Zwölftontechnik haben. Das sage ich mal so als die Summe meiner Erfahrungen, ich unterrichte immer mal wieder angehende Musikstudenten im Fach Theorie. Die konkreten Anforderungen können variieren.

oder brauche ich ein absolutes Gehör

Nein, das brauchst du nicht. Das wäre unter Umständen auch eher hinderlich. Ein gutes relatives Gehör ist wichtig, aber kein absolutes.

und muss Intervalle bestimmen können ?

Ja, in jedem Fall.

Muss ich auch Komponieren können ?

Musst du nicht. Es hilft aber. Und wer sich 5 Jahre ernsthaft mit Musik beschäftigt hat, der hat auch schon mal irgendetwas komponiert, sei es wissentlich oder unwissentlich. Aber bei der Aufnahmeprüfung wird keine Originalität und Genialität geprüft, sondern höchstens Tonsatz-Wissen.

Wo kann ich am besten Studieren. Am besten würde es mir passen an einer Universität ein Doppelstudium zu machen. Einmal Musik und einmal was anderes. Falls ich nur an einer reinen Musikhochschule Studieren kann, kann ich dann parallel dazu an einer Uni studieren?

Die Lehramtsstudiengänge erfordern sogar das Studium eines zweiten Faches. Die anderen Musikstudiengänge erfordern das nicht und erlauben es evtl. je nach zeitlicher Belastung auch nicht. Vergiss nicht, dass ein riesiger Teil eines Musikstudiums aus täglichem Üben besteht.

Muss ich unbedingt auf Lehramt studiert haben um Musiklehrer an einer Musikschule oder einer normalen Schule zu werden ?

Um an einer öffentlichen Musikschule zu unterrichten, solltest du einen Abschluss eines Musikstudiums haben. Welchen, ist weniger wichtig, aber Instrumentalpädagogik wäre genau der richtige. Aber auch Komponisten, Kirchenmusiker und Lehrämtler können an öffentlichen Musikschulen angestellt werden. Wenn sie überhaupt angestellt werden, denn der fest angestellte Musikschullehrer ist wegen der desolaten Finanzlage aller Kommunen ein Auslaufmodell.

An privaten Musikschulen musst du nur den Chef davon überzeugen, dass du der richtige Mann bist, den er braucht. Abschlüsse helfen in dem Bereich, sind aber nicht unbedingt notwendig.

Honorarverträge werden heutzutage vor allem im Bereich JeKi auch an musikalisch aktive Hobbymusiker vergeben. Das ist eine Einstiegsmöglichkeit in den Musikschulbetrieb.

An allgemeinbildenden Schulen musst du ein abgeschlossenes Lehramtsstudium und ein Referendariat hinter dir haben. Es gibt aber in einigen Bundesländern Wege für Quereinsteiger.

Und wenn auf Lehramt studiere, verringern sich dann meine Chancen als Session oder Studiomusiker zu arbeiten ?

Hehe, gute Frage. In der Tat wird man manchmal als vielseitig ausgebildeter Pädagoge in rein handwerklich-künstlerischen Jobs kritisch beäugt. Zum Einen, weil man ja auch mit Pädagogik sein Geld verdienen könnte und den rein künstlerisch tätigen Kollegen damit ja quasi die Jobs wegnimmt, zum anderen, weil man ja notwendigerweise nicht so intensiv künstlerisch ausgebildet ist. Man sollte also seine Ausbildung nie zu sehr auf dem Präsentierteller vor sich her tragen, und in jedem Fall durch Leistung überzeugen.

Letztlich spielt bei Studiojobs (wenn es die überhaupt noch gibt, auch die werden immer rarer) Vitamin B die entscheidende Rolle. Du wirst gebucht, weil du den Produzenten oder Mitmusiker kennst, nicht, weil du einen guten Studienabschluss hast.

Wie sieht es mit Schlagzeug bzw. allgemein Schlagwerk aus. Spielt das überhaupt eine Rolle in einem Studium dieser Art ?

Nein, eher nicht. Aber wenn du in diesem Bereich was drauf hast, prägt das deine künstlerisch-pädagogische Identität, und die kannst du vermarkten. Mehr zu können als verlangt wird, ist nie falsch.

Harald
 
Harald,
danke, dass du mich so ausführlich informiert hast. Damit sind alle meine Fragen beatnwortent.
 
Hallo,
Ich habe mich schon durch einen anderen Thread durchgehend über das Thema Musikstudium informieren lassen. Trotzdem habe ich noch einige Fragen.
Mod-Anmerkung: Themen zusammengeführt.

1. Gibt es die Möglichkeit auf lehramt etwas anderes als Musik zu studieren und parallel dazu ein rein künstlerisches Musikstudium zu absolvieren? Oder wär ich dann gezwungen Musik ebenfalls auf Lehramt zu studieren.

2. Inwiefern hat man die Möglichkeit mit einem künstlerischen Musikstudium zu arbeiten ? (sagen wir Hauptfach: Gitarren ; Nebenfach: Klavier oder Hauptfach: KLavier ; Nebenfach: Gitarre.)

3. Hat man auch die Möglichkeit eine feste Arbeitstelle zu bekommen? Abgesehen vom Unterrichten oder muss man dann versuchen Karriere zu machen. Ich würde das wohl versuchen aber nur wenn ,as was in Frage eins aufgeführt ist geht. Mit dem Lehramt und dem KA Studium um noch eine Rückversicherung zu haben. Nur auf Lehramt damit könnte ich Leben. Allerdings wäre es für meinen Ehrgeiz und Interesse zu Musik zusätzlich befriedigend Künstlerisch studiert zu haben.

Hoffe Ihr könnt mir helfen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
1. Ja, machen einige. Aber: Das Instrumentalstudium ist eher das i-Tüpfelchen, ohne stundenlanges Üben bringt es dir nicht so viel. Also sollte dein nichtmusikalisches Fach nicht zeitintensiv sein (also besser kein Mathe).

2. Das hängt vom studierten Fach (künstlerische Ausbildung, musikpädagogische Ausbildung, etc.) und somit von der Hochschule ab und steht bei Internetseiten der Musikhochschulen unter "Studium, [Fach], Berufsperspektiven". Allzu rosig sieht es dort aber nicht aus, außer deine Leistung ist herausragend.

3. Schwierig, siehe 2.

Die meisten machen das eher hintereinander und nicht gleichzeitig. Warum willst du denn nicht Musik auf Lehramt studieren? In Hannover gibt es den Fächerübergreifenden Bachelor, d.h. du studierst erstmal 8 Semester Musik und ein Zweitfach (das ist noch keine Schulmusik!). Im Master entscheidest du dich dann, ob du künstlerisch weitermachen willst oder in die Schule gehst. Du kannst auch schon zwischendurch wechseln, verbaust dir dann aber die Option auf den Lehramtsmaster. Die Qualität dieses Studiengangs steht nach meiner Einschätzung dem rein künstlerischen Fach in nichts nach. Du hast sogar viel mehr (Dirigieren, und und und), was du jedoch mit weniger Zeit für's Üben bezahlst. Auch dort solltest du ein nicht allzuintensives Zweifach wählen.
 
1. Gibt es die Möglichkeit auf lehramt etwas anderes als Musik zu studieren und parallel dazu ein rein künstlerisches Musikstudium zu absolvieren? Oder wär ich dann gezwungen Musik ebenfalls auf Lehramt zu studieren.
1. Ja, machen einige. Aber: Das Instrumentalstudium ist eher das i-Tüpfelchen, ohne stundenlanges Üben bringt es dir nicht so viel. Also sollte dein nichtmusikalisches Fach nicht zeitintensiv sein (also besser kein Mathe).

Äh nee? Also entweder studierst Du auf Lehramt oder Bachelor. Du kannst ja nicht in einem fach das Staatsexamen machen und im anderen nen halben B.A..... oder doch?
Musikstudium mit einem 2. Fach geht, aber dann muss beides B.A. sein.
 
Natürlich keinen halben BA, aber zwei getrennte Studiengänge, Lehramt und Musik, als Doppelstudium müssten doch gehen. Oder meinst du (fastel), dass das Nebeneinander von zwei verschiedenen Abschlüssen das Problem ist? Kann natürlich sein..Bachelor und Master neinander geht aber, soweit ich weiß.
Von Lehreramtlern weiß ich grade nichts, aber ich kenne auch einige, die Musik und einen zweiten Bachelor studieren. Find ich eine super Idee!
 
Ich glaube schon. Aber dass Master und Ba gleichzeitig gehen ist mir auch neu... hmm. Oder meinst Du Master anch dem BA. und dann während des Master ein anderes Fach als BA?

Also ich glaube Lehramt und BA kann man nicht durchmischen. Das LA ist ne vollwertge Ausbildung. Bei Musikern mit weit über ner 40-Stundenwoche Tätigkeit. Genauso wie der BA. Aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.
 
Ich glaube schon. Aber dass Master und Ba gleichzeitig gehen ist mir auch neu... hmm. Oder meinst Du Master anch dem BA. und dann während des Master ein anderes Fach als BA?

Also ich glaube Lehramt und BA kann man nicht durchmischen. Das LA ist ne vollwertge Ausbildung. Bei Musikern mit weit über ner 40-Stundenwoche Tätigkeit. Genauso wie der BA. Aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.

ich kenne mich da nun auch nicht so super aus, aber es gibt auch Unis, in denen man Lehramt auf Bachelor/Master studiert. Jedenfalls habe ich mal eine kennenglernt, die so studiert. Aber ob man einen halben Lehramts Bachelor so kombinieren kann, weiß ich nicht.
Aber ich weiß, dass man in Österreich ziemlich wild Mischen kann und gleichzeitig mehrere Bachelor-Abschlüsse anstreben kann (auch, wenn man dann eine Auslastung von 300% hat).
 
ich kenne mich da nun auch nicht so super aus, aber es gibt auch Unis, in denen man Lehramt auf Bachelor/Master studiert.
Aber es sind doch 2 verschiedene Abschlüsse. :gruebel:

Der eine ist für den Musiklehrer an allgemeinbildenden Schulen, der andere für den Berufsmusiker. Dass man mit beiden Abschlüssen beides machen kann is klar, aber rein bürokratisch würde mich das doch sehr wundern.
 
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Ich häng mich mal rein :D

Also. Es gibt derzeit Lehramt mit dem Abschluss Staatsexamen und mit dem Abschluss Master of keine Ahnung. Soweit. Lehramt auf Staatsexamen bedeutet: du studierst gleichzeitig (nicht nacheinander!) 1. Fach, 2. Fach und absolvierst dein pädagogisches Begleitstudium. Wenn du damit fertig bist, gehst du ins 1. Examen, dann Ref, dann 2. , dann arbeiten.

Wenn du Lehramt nicht auf Staatsexamen studierst, sondern im Bachelor/Master System, studierst du erst deine Unterrichtsfächer im Bachelor. Du hättest dann also einen B.A. in Musik und keine Ahnung, Politik. Dann hängst du den Master an, in dem du dich für die Schulform entscheiden musst und dann auch das Pädagogikstudium und die Schulpraktika machst.

Beides hat seine Vor- und Nachteile und ist abhängig vom Bundesland. Ich persönlich studiere Lehramt auf Staatsexamen (nicht alt, sondern modularisiert, im Prinzip nach gleichem System wie ein Bachelor/Master strukturiert) und bin damit nicht ganz unzufrieden, um nicht zu sagen, ich ziehe das dem Bachelor/Master eindeutig vor.

Mit nur einem Bachelor für Musikwissenschaft kannst du im Normalfall nicht an einer allgemeinbildenden Schule anfangen (es sei denn, die haben keinen und nehmen jeden, der das c auf dem Klavier findet - was nicht passieren wird), da du kein pädagogisch/psychologisches Begleitstudium gemacht hast, keine Didaktik gemacht hast - und eine Unterrichtsstunde für einen pubertierenden Haufen kannste dir auch nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln :evil:

Bei Unklarheiten einfach fragen ;)

edit: man kann keinen Master und Bachelor gleichzeitig machen, da der Master auf dem Bachelor aufbaut. Es sei denn, du hast schon einen Bachelor in einem Fach, machst dafür auch den Master, dein Tag hat generell 72h und du machst gleichzeitig zu dem aufbauenden Masterstudiengang noch einen völlig "neuen" Bachelor. Rein theoretisch kannst du, wenn du Lehramt studierst, noch einen Bachelor dazu machen. Aber, jetzt kommt der Knackpunkt: für einen Bachelor brauchst du insgesamt 180 Credit Points (dämliche Bologna, egal). Ich mache aber, da ich Lehramt an Sekundarschulen studiere, in 8 Semestern (theoretisch) 240 Credit Points. Mein 1. Fach hat 75, mein 2. 60 oder so. Für einen Bachelor brauche ich aber in einem Fach 120 Credit Points, im 2. Fach 60. Das heißt, ich müsste noch einen Sack voll Scheine dazu machen, der mir absolut nichts bringt, außer viel viel Arbeit, Tränen und blankliegenden Nerven.:gruebel:
 
Tja Bologna ist ne Nummer für sich... das haben sich ganz schlaue Leute ausgedacht. Politiker die auf die Warnungen von Fachleuten und Hochschullehrern gepfiffen haben und es besser wussten. ( ͡° ʖ ͡°)

"Lehramt auf Master" ist mir echt neu. Kannst mal nen Link geben wo des geht? Man könnte natürlich einen "Master in Pädagogik" machen, nach einem LA Studium?
hmm ka ¯\(°_o)/¯

Hochschulbürokratie ist schon ne nervige Sache und hat so manchem schon manches gekostet.
 
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Das geht z.B. In Hannover
 
Und überall da, wo nicht mehr auf Examen studiert wird. Das ist aber dann kein richtiger Master in den Erziehungswissenschaften.

Die haben, z.B. in Thüringen, das alte Lehramtssystem gesplittet. Also wie gesagt, im Bachelorstudiengang studierst du die Fächer, wie genau das da mit den ECTS gesplittet wird, kann ich dir aber nicht sagen. Musst du mal in die Studienordnungen schauen. Wenn du den hast, kommt der Master. Im Master hast du das pädagogische Studium, du machst es also nacheinander. Wie wertvoll der Bachelor dann ist, kann ich dir aber auch nicht verraten.

Dafür gammelst du aber auch länger an der Uni rum, 6 Semester Bachelor plus 4 Semester Master. Alles natürlich Regelstudienzeit (die mir hier an der Uni schleierhaft ist). Macht effektiv 10 Semester. Wenn du in Sachsen-Anhalt (z.B. in Halle) auf Lehramt studierst, studierst du für Sekundarschule 8 Semester gesamt, wenn du Musik oder Kunst dabei hast, 9 und das pädagogische Studium läuft nebenher als Begleitstudium. Lehramt mit Abschluss Examen kannst du aber meines Wissens nur noch in Sachsen-Anhalt und NRW (glaub ich) machen, der Rest hat auf Bachelor/Master umgestellt.

Aber warum einen Master in Pädagogik NACH einem LA Studium? Was soll das bringen? Zumal du wahrscheinlich noch x Scheine in Erziehungswissenschaft aus dem Bachelor erbringen musst. Wenn du ein fertiges LA Studium hast, also bereit fürs Ref bist, hast du mind. 2 Fächer und ein Pädagogik Studium durchgerattert. (Pädagogik nicht mit den Erziehungswissenschaften verwechseln, ErzWi sind ein vollwertiger Bachelor, Pädagogik einzeln gibts nicht, aber wir LA-Studenten nennen das einfach Pädagogik. Pädagogisch-psychologisches Begleitstudium für Lehramt ist immer gar so lang :D )

Ein Master baut IMMER auf dem Bachelor auf, viele Masterstudiengänge sind auch aufbauend, heißt, ohne den entsprechenden Bachelor brauchst du dich gar nicht erst bewerben.


Aber darf ich eins fragen: wenn ihr Musiklehrer werden wollt, warum studiert ihr dann nicht einfach Musik plus 2. Fach auf Lehramt und gut isses? Das ist die schmerzfreiste Variante. Klar, Lehrer haben (wenn nicht gerade der Schweinezyklus seinen Tiefpunkt erreicht hat) wesentlich bessere Jobchancen als Berufsmusiker, aber ein Lehramtsstudium, nur um dann alles in trockenen Tüchern zu haben? Das kann ich nicht gutheißen, tut mir leid, das bringt den Kids im Normalfall nichts.

btw. ein Bandkollege meines Liebsten studiert neben Musik einfach noch BWL, fertig ist der Lack. Aber nicht auf Lehramt, weil er nicht Lehrer werden will. Just my 2 cents.
 
Dafür gammelst du aber auch länger an der Uni rum, 6 Semester Bachelor plus 4 Semester Master.
Naja 10 Semester sind bei unseren lehrern oftmals normal. Ich kenne auch jemanden der noch ein Semester weiterstudieren muss weil er einen Schein (ohne Prüfung - nur Teilnahmeschein) erbringen muss. Über die Regelstudienzeit...

Lehramt mit Abschluss Examen kannst du aber meines Wissens nur noch in Sachsen-Anhalt und NRW (glaub ich) machen, der Rest hat auf Bachelor/Master umgestellt.
Tja das ist doch schonmal genau der Punkt... ich hab irgendwie nicht das Gefühl, dass unsere Musiklehrer KEIN Staatsexamen hier machen. Hier gibts ne klare Regelung zwischen BA und Exm - unterschiedliche Aufnahmeprüfung, unterschiedliche Dozenten, unterschiedliche Abschlussbedingungen. Die Lehrer haben 25-30 Minuten für ihre Abschlussprüfung. Der BA oder Diplomer muss manchmal einen ganzen Abend alleine füllen.

Ein Master baut IMMER auf dem Bachelor auf, viele Masterstudiengänge sind auch aufbauend, heißt, ohne den entsprechenden Bachelor brauchst du dich gar nicht erst bewerben.
Deswegen dachte ich, der Master geht nur resultierend aus dem Fachlichem des BAs? Wie kann man denn BA Music machen und dann Master in Erzeihungswissenschaften - für den Master in Erziehungswissenschaften bräuchte ich doch einen BA in ... na Erziehungswissenschaften oder was ähnliches. Ich könnte es nachvollziehen wenn man mit nem Staatsexamen in der tasche zum Master zugelassen wird. Aber Du sagtest ja, man brauch unbedingt den BA.

Aber darf ich eins fragen: wenn ihr Musiklehrer werden wollt, warum studiert ihr dann nicht einfach Musik plus 2. Fach auf Lehramt und gut isses?
Musiklehrer kann man auch mit nem reinen BA werden. Man sollte alle pädagogischen Veranstaltungen besuchen und ist mit dem Abschluss nicht so festgelegt. Kann also nen Rückzieher machen, wenn man feststellt, dass es einem nicht gefällt. Allerdings ist man als "nur" Musiklehrer natürlich auch was die Stundenzahlen betrifft im Nachteil gegenüber dem Staatsexamler, der noch Mathe und Sexualkunde dazu studiert hat... oder sowas.

btw. ein Bandkollege meines Liebsten studiert neben Musik einfach noch BWL, fertig ist der Lack.

Bloß weil man Wirtschaft studiert, heißt das noch lange nicht, dass man mit seiner brotlosen Kunst dann auf der sicheren Seite ist. Ich hab den Scheiß auch durch. Musik aus Interesse und BWL um die Eltern zu beruhigen. Am Ende weiß man dann wie man Bilanzen erstellt und Geld anlegt. Aber wie verdienen. Man muss in den Fällen zu 95% von der Musik weg und sitzt am ENde eh in nem Unternehmen. Da gab es bei uns so einige. Es gibt sicherlich auch gute, sinnvolle Fächerkombinationen aber mit Musik zusammen macht für mich irgendwie kaum was sinn... zumindest um eine Berufs-/Lebensperspektive zu gewinnen. Was denn auch als 2. Fach - es muss ja meist ein B of Arts sein. Philosophie? Kunstgeschichte? Finnisch? Powi?
Selbst vermeintlich lukrative Kombinationen wie Musik und BWL oder Musik und Rechtswissenschaft hatten in meinem Bekanntenkreis immer zur Folge, dass die sich im Beruf entweder aufs eine oder aufs andere konzentriert haben. Man lernt halt nicht Musikanwalt, und es bringt einem auch nichts ne Beethovensonate analysieren zu können, wenn man ne Kanzlei aufmacht, die sich auf Musikerrecht spezialisiert hat.

Musik studieren macht nur Sinn wenn man Musiker oder Musiklehrer ist. Oder wenn man es aus reinem Interesse studiert.
Ich weiß ich male etwas... grau :D
 
Bei dem ganzen Halbwissen blickt man ja nicht mehr durch - es geht doch in #4 gar nicht um Schulmusik. Sondern um Lehramt ohne Musik UND Musik ohne Lehramt. Hat denn jetzt irgendjemand eine Information, warum das nicht gehen sollte?
 
Es gibt so ein geiles Ding....warte wie heißt das noch...ah ja....Studienbüro. Ganz neu aus Amerika importiert.
Wenn jemand verlässliche Informationen will geht dort einfach mal hin. Oder zu den sog. Studienmanagern der jeweiligen Fachbereiche.
In Foren kann nicht alles zu genüge geklärt werden. Das sollte man wissen.

Cheers
 
Zuletzt bearbeitet:
Lehramt nicht auf Examen ist eine Ausnahme, im Gegensatz zu den Nicht-LA Studiengängen. Lehramt im Bachelor/Master System unterscheidet sich von einem nicht-LA Ba/Ma.

Ansonsten schließe ich mich ColdDayMemory gerne an: die Studienprogramme, die Studienordnungen, die Prüfungsordnungen und die Studienberater der jeweiligen Unis geben gerne Auskunft, wie das an der jeweiligen Uni läuft. Wie ich geschrieben hatte, ich bin in Halle und studiere Lehramt auf Examen, allerdings nicht mehr "alt", sondern modularisiert. Da aber jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht... Hier gibt es z.B. Beschränkungen, welche Fächer du kombinieren darfst (damit sie dich am Ende auch einstellen können) - das muss an der nächsten Uni nicht so sein. Ich müsste in Leipzig für mein 2. Fach (Russisch) 7 Jahre Englisch vorweisen - hier in Halle musste ich Latinum und mindestens eine moderne Fremdsprache vorweisen. Nächste Uni: wieder anders.

Ich kenne einige, die hier Musik auf Lehramt studieren, die haben wie alle anderen mindestens 2 Fächer (z.B. Musik und Russisch) und die Sache ist gelackt, muss aber nicht überall so laufen.

btw. ich weiß, dass Regelstudienzeit und reale Studienzeit Lichtjahre voneinander entfernt liegen, wir haben hier auch nicht gerade beste Bedingungen :rolleyes:
Und Taxifahren und Bierzapfen studieren kann jedem passieren, auch mit einem Lehramtsstudium, es gibt einfach komplett überlaufene Fächer und Schulformen.


Tante Edith sagt noch: im Idealfall gibt es in den Städten (hier in Halle gibts zumindest eins) ein Zentrum für Lehrerbildung oder etwas in der Art. Die können euch auch ganz gut Infos geben, was laut Schweinezyklus in den nächsten Jahren so zu erwarten ist und welche Schulform zwecks nicht-Hartzen sinnvoll ist.
 

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