"Viele Band-Sänger haben nicht mal ein eigenes Mikro". Klischee oder nicht?

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Hinweis: Mod-editiert und ausgelagert aus Klinge ich mit Shure SM58 wirklich besser als mit Behringer XM8500?


... was ich wirklich nicht nachvollziehen kann ist die Einstellung vieler reiner Sänger/innen. Ich will hier niemandem ans Bein pinkeln aber was ich im Lauf der Jahre so erlebt habe, lässt mich mit dem Kopf schütteln. Da stellt man sich dann der Band vor und kommt ohne eigenes Mikro. Das wäre so, als würde ich ohne Gitarre zur Session fahren. Okay, nicht so schlimm.
Aber wenn es dann zu einem ernsthaften Engagement in der Band kommt, wird nur gemeckert: "Was, eine bessere P.A., das geht nicht, das hab ich nicht einkalkuliert. Ein neues Mikro? Also 100 Euro geb ich da nicht aus, das tut doch auch das T.Bone!?". Wenn man bedenkt, wie viele Tausende von Euro die Drummer/Bassisten/Gitarristen in ihr Equipment stecken
und dann kommen die Herren/Damen Sänger/innen mit Star-Allüren und möchten nicht mal etwas Geld (im Vergleich zu einer ordentlichen Gibson ein Klacks) in ein Mikro oder ein paar Effekte investieren, da kann ich wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln. Aber gut, genug gemeckert, meistens ist es solchen Leuten dann am Ende auch nicht so ernst mit ihren Ambitionen.
 
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Willkommen im MB @whiskeycola81,

Was ich wirklich nicht nachvollziehen kann ist die Einstellung vieler reiner Sänger/innen. Ich will hier niemandem ans Bein pinkeln aber was ich im Lauf der Jahre so erlebt habe, lässt mich mit dem Kopf schütteln.

Keine Sorge - solche SängerInnen wirst du hier beim "Sänger-Equipment" nicht finden. Insofern auch kein Bein, an das du pinkeln könntest. Letztendlich ein Plauderthema, zu dem es auch schon etliche Threads in diversen Subforen gibt.
Ähnlich wie: "Gitarristen werden während der Probe immer lauter".


Das wäre so, als würde ich ohne Gitarre zur Session fahren.

Das kann man nicht vergleichen. Dazu muss ich mal ein paar weitere Klischees auspacken:

  • Klischee 1: Gitarristen haben ein erotisches Verhältnis zu ihren Instrumenten.
  • Klischee 2: Mikros sind Tontechnik und Sänger haben keine Ahnung von Technik.

Mikros werden noch immer von vielen nicht als persönlicher Teil des eigenen Instrumentes, sondern als PA- oder Studio-Equipment betrachtet, welches von technisch versiertem Personal ausgesucht und zur Verfügung gestellt wird. So war es ja auch jahrzehntelang. Ich muss zB in meiner Rolle als Moderator noch immer darauf achten, dass wir hier im Vocalssub nicht allzu intensiv über Mikros oder Interfaces plaudern und den Thread ggf in den PA/Recordingbereich verschieben.

Das hat sich mittlerweile etwas verändert. Schon allein, weil viele Vokalisten nicht mehr so gern Bakterien über den Mikrokorb austauschen und der Instrumente-Markt uns als Kunden entdeckt hat. Viele Sänger/Innen haben daher mittlerweile auch häufiger Spaß daran, eigenes Zeug zu besitzen.

Dennoch: Für Gitarrist/innen ist es nach wie vor undenkbar, dass sie ihre Gitarre zur allgemeien Verfügung im Proberaum stehen lassen. Oder womöglich jemand Fremdes den Amp verstellt. Bei Mikros als Teil der PA herrscht da aber noch immer eine gewisse Großzügigkeit bzw. Gleichgültigkeit.


Wenn man bedenkt, wie viele Tausende von Euro die Drummer/Bassisten/Gitarristen in ihr Equipment stecken
und dann kommen die Herren/Damen Sänger/innen mit Star-Allüren und möchten nicht mal etwas Geld (im Vergleich zu einer ordentlichen Gibson ein Klacks) in ein Mikro oder ein paar Effekte investieren, da kann ich wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln.

Auch ein Klassiker.;)

Hierzu eine kleine Anekdote: Wir haben mal einen Gig zusammen mit einer anderen Band organisiert. Die Einnahmen sollten geteilt werden. Meine Band hatte allerdings neun Mitglieder, die andere Band war nur ein Akustik-Duo. Ich fragte vorsichtig, ob es nicht möglich wäre, dass wir von der Gage etwas mehr bekommen könnten als die Hälfte. Schließlich sind wir ja viel mehr Leute.

Die Antwort der anderen Band war so schlicht wie wahrhaftig: "Warum sollen wir dafür bezahlen, dass ihr neun Leute braucht, um Musik zu machen?"

Soll heißen: Die eigene Vorstellung von Musik und was man bereit ist, darin zu investieren, ist immer eine ganz persönliche Entscheidung und darf nicht als Maßstab für andere gelten. Wenn du eine Gibson zum Musikmachen brauchst, ist das deine Sache. Du könntest auch Ukulele spielen. Oder Mundharmonika

Ich war nicht immer Sänger, sondern auch Instrumentalist (ja, auch mit Gibson und Co.). Ich war immer sehr dankbar, wenn fähige SängerInnen mir ihr Talent zur Verfügung gestellt haben. Und wenn ich ein Mikro hatte, habe ich es gern zur Verfügung gestellt. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, ihnen vorzuwerfen, dass sie kaum Equipment hatten/benötigten. Ich bin schließlich freiwillig Gitarrist geworden und wollte unbedingt eine Gibson haben. Und das kostet nun mal mehr Geld. Das ist aber nicht das Problem der Sänger.

Aber klar: Wenn kein Mikro vorhanden war, mussten sie sich eins besorgen. Logisch. So weit, dass ich ihnen extra eins gekauft hätte, ging es dann doch nicht.

Ein neues Mikro? Also 100 Euro geb ich da nicht aus, das tut doch auch das T.Bone!?

Wenn man auf der einen Seite erwartet, dass Sänger sich personal Equipment besorgen, dann muss man ihnen auch die Entscheidung überlassen, in welches Equipment sie investieren. Und wenn Ihnen ein t.bone nun mal ausreicht, dann müssen alle damit leben.

Ich sage meinem Gitarristen auch nicht (mehr), dass er sich bessere Effekte zulegen soll. Ich habe es aber schon mal versucht. Fand er nicht gut...

Bei gemeinsamen Anschaffungen (Pa und co) ist es natürlich problematisch, aber nicht sängerspezifisch. Ich habe auch schon Bassisten gekannt, die nicht genug Geld auf dem Konto hatten. Da bleibt nur das Bandkonto bzw Einnahmen aus Gigs, sofern vorhanden.

Nachdem wir nun alle Klischees beleuchtet haben, nun – Tataaaa:

Die Wahrheit

Ich schreibe als jemand, der alles schon mal war:
  • Gitarrist mit billigem Eqiupment
  • Gitarrist mit Markenequipment
  • Bassist mit und ohne eigenen Amp
  • Sänger komplett ohne Equipment
  • Sänger mit eigenem Mikro
  • Sänger/Gitarrist mit eigener PA, über die alle gespielt haben
Die Wahrheit ist: Das hat alles nichts mit Instrumentalist oder Sänger zu tun, sondern schlichtweg mit Notwendigkeit.

1. Solange mir als Sänger im Proberaum eine passable Anlage plus ausreichendes Mikro zur Verfügung steht und niemand etwas dagegen hat, dass ich das mitbenutze, besteht keine Notwendigkeit, nur wegen der "Gerechtigkeit" eine zu kaufen. Häufig ist auch gar kein Platz für eine zweite Proberaum-PA, da sich viele Bands Proberäume teilen müssen. Aus diesem Grund verstaubte meine erste Proberaum-PA nach nur kurzer Nutzungszeit im Keller.

2. Steht mir keine Anlage und/oder kein Mikro zur Verfügung, muss ich investieren. Sonst könnte ich ja nicht singen.

3. Solange ich bei Gigs vom Veranstalter oder vom Verleih ein gutes Mikro zur Verfügung gestellt bekomme, besteht keine dringende Notwendigkeit, mir ein eigenes zu kaufen.

4. Gefallen mir diese Mikros nicht und möchte lieber ein eigenes, muss ich investieren.

Und nun kommen wir zum eigentlich wesentlichen Unterschied zwischen Sänger und Instrumentalisten, insbesondere die mit Saiten:

Die meisten "Eierschneider" wollen ihren persönlichen Sound, an dem sie sehr lange gefeilt haben. Ein großer Teil dieses eigenen Sounds wird durch ihr Equipment kreiert. Sie brauchen ebenso das Spielgefühl, was sie von ihrem eigenen Instrument gewohnt sind. Ein Fremdinstrument ist daher immer ein Risiko, was ungern eingegangen wird. Und verliehen wird eh nicht gern.

Bei Sängern spielt dieser Aspekt eine viel kleinere Rolle. Den wesentlichen Teil ihres eigenen Sounds tragen sie im Körper mit sich. Mikros werden häufig gestellt. Und wie sich ein Mikro anfühlt, ist ebenfalls sekundär. Es sind halt immer zylinderartige Formen, die man in der Hand hält. Oder sogar nur am Stativhalter.

Fazit: Solange Sänger genügsam sind, besteht seltener die Notwenigkeit, in eigenes, teueres Equipment zu investieren. Diese Option haben Gitarristen, Bassisten und Co. in der Regel nicht.

Das mag man ja gern als ungerecht empfinden - aber es ist nicht die Schuld der Sänger und schon gar keine Allüre.
 
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Soll heißen: Die eigene Vorstellung von Musik und was man bereit ist, darin zu investieren, ist immer eine ganz persönliche Entscheidung und darf nicht als Maßstab für andere gelten. Wenn du eine Gibson zum Musikmachen brauchst, ist das deine Sache. Du könntest auch Ukulele spielen. Oder Mundharmonika

Blues-Harper sind übrigens ganz arge Equipmentfetischisten. Die würden nie ohne eigenes Mic und eigenen, modifizierten Amp anreisen. Wenn sie ihren Fetischismus ernst nehmen.

Es stimmt natürlich, es ist eine persönliche Entscheidung. Wer immer scheiße klingt, weil er nur mit Müll-Equipment spielt, den verlässt man eben oder wirft ihn raus. Zumindest wenn es zu hart kommt und es auf Dauer scheiße klingt. Außer die Band ist sich einig, dass schlechter Sound eben reicht. Solche Bands gibt es auch, es sind diese ewigen Amateure, deren Lebensmotto "mir tut's das so" ist, die dann bei anderen Bands mit verschränkten Armen im Publikum stehen und vor Neid grün anlaufen und damit die Musik gar nicht mehr genießen können.

Ich finde, ein eigenes Mic ist das mindeste, was man als Sänger haben sollte. Schon allein, wenn einem der Geruch eines SM58 aus dem eigenen Geburtsjahr in irgend einem windigen Schuppen mal unter der Nase hängt, hat man noch einen weiteren gewichtigen Grund gefunden.

Bei Lautsprechern, nunja, da kann man mal zwischen PA und Gesangsanlage auch einen Unterschied machen, oder? PA brauchen alle, und der Trend geht ja eher zu kleineren Amps, mehr über die PA machen als Dezibel auf Knöchelhöhe. Und damit geht die PA dann alle an. Außer man macht halt so Musik, wo alle mit 4x12er Stacks föhnen, der Drummer Schießbude und Fitnessgerät vereint hat und tja... da wäre dann.... um den Bogen zu schlagen... ein SM58 und ein paar irre laute alte Peavey-Kübel wohl das beste. Mit beiden kann man im Notfall auch ein Bier aufmachen.
 
Blues-Harper sind übrigens ganz arge Equipmentfetischisten. Die würden nie ohne eigenes Mic und eigenen, modifizierten Amp anreisen.

Ich weiß. Ich habe meine Green Bullet auch geliebt. Das Beispiel hast du sicher trotzdem verstanden. Zumal ja nicht mal von Blues-Harp gesprochen habe.

Wer immer scheiße klingt, weil er nur mit Müll-Equipment spielt, den verlässt man eben oder wirft ihn raus.

Das ist ein ganz anderes Thema, weil das auf jeden Musiker zutreffen kann. Aber natürlich auch eine Notwendigkeit, sofern das alle so sehen.

Wenn jemand nicht spielen kann, kann man sich von ihm trennen.
Wenn jemand einen Scheiß-Sound hat, genauso.

Hat aber meiner Erfahrung nach nur bedingt mit dem Equipment zu tun.

Mein alter Gitarrist kann exzellent spielen und sein Equipment ist okay. Marshall und irgendeine Paula. Unpassend und unflexibel fand ich nur seinen Multi-Effektpedal, was aber dennoch kein Müll war. Habe ich ihn deswegen rausgeschmissen? Natürlich nicht. Hat er sich auf meine Bitte ein neues Pedal zugelegt? Natürlich auch nicht.

Also musste ich halt damit leben. Trotzdem stell ich mich nicht hin und sage, Gitarristen sind Divas mit Allüren, die nicht bereit sind, in einen besseren Bandsound zu investieren.

Schon allein, wenn einem der Geruch eines SM58 aus dem eigenen Geburtsjahr in irgend einem windigen Schuppen mal unter der Nase hängt, hat man noch einen weiteren gewichtigen Grund gefunden.

Gutes Beispiel. Nichts anderes wollte ich sagen. Ich habe es eine Zeit lang gut ausgehalten, in windigen Schuppen in verrotzete SM58 noch singen. Bis dahn gab also keine Notwendkeit, mir für Gigs etwas eigenes zuzulegen.

Irgendwann fand es dann eklig und das SM58 muffig. Da war dann die Notwendigkeit geschaffen.
 
@antipasti
Ich geb dir absolut Recht, letztendlich muss man sich mit der Haltung seiner Mitmusiker zu diesen Themen abfinden oder sich andere suchen - was ich ja auch immer so gemacht habe. Natürlich kann ich prinzipiell nicht von einer Studentin erwarten dass sie mit einem Neumann zur Kennenlern-Session kommt. Und dass es unterschiedliche Ansichten gibt (schönes Beispiel mit dem Akustik-Duo) ist mir klar.

Mir ging es im zweiten Teil meines Beitrags (mit dem ich natürlich ein großes Fass aufgemacht habe, was ich aber wissen musste) nur darum, dass diese allgemeine Egal-Haltung von vielen Musikern im Lauf der Jahre wirklich schwer zu ertragen ist. Kann man natürlich sagen, Musiker sind so, ich bin auch kein Erbsenzähler der seine Musik wie ein Bürokrat ausübt. Ab und zu mal ein paar Bier wenn´s passt mit den Jungs im Proberaum gehört für mich dazu, nichts ist schlimmer als steife Erbsenzähler als Musiker.
Aber wenn am Anfang, beim Kennenlernen, die großen Sprüche kommen von "ich will richtig durchstarten" (Klassiker) bis "Ich atme Musik, das ist das wichtigste für mich" (...) und ein paar Monate später nicht einmal die Bereitschaft vorhanden ist, ein paar Euro mehr für den Proberaum zu zahlen (wenn überhaupt schon was gezahlt wurde, weil die ersten 8-10 Sessions anscheinend mittlerweile als unverbindlich gelten) weil wir in einen besseren umziehen möchten oder eben ein Mikro anzuschaffen, das nicht alle 20 Sekunden neue Rückkopplungen startet, dann frage ich mich, was diese Leute für einen Realitätsbezug bezüglich ihrer Ziele ("groß rauskommen!") haben. Und da ist es eben - leider! - so, dass das gehäuft bei Sänger/innen auftritt. Das ist das, was ich mit "Allüre" meinte - und ich will da sicher nicht alle Sänger/innen als Diven beleidigen, aber ich hab in den letzten 15, knapp 20 Jahren bestimmt schon zwei, drei Dutzend davon getroffen und das ist auf Dauer einfach ärgerlich.
Natürlich ist mir das bewusst, dass vieles mit der "Verfügbarkeit" (Stichwort P.A.) zusammenhängt und dass man die Leute nicht zwingen kann und soll, aber ich verstehe nicht, weshalb manche Leute da nicht von selbst drauf kommen, wenn ihnen das doch angeblich so wichtig ist.

Anderes Beispiel, auch wenn ich damit sicherlich komplett OT bin und das Fass immer größer mache:
Ich hab einige Jahre mit einem Freund von mir, der Bassist ist, in einer Band gespielt. Ein wirklich absolut musikalischer Mensch und toller Bassist. Aber sein Equipment, dass aus einem uralt Peavey Bassverstärker und einem No-Name Bass bestand und das er zu allem übel (Stichwort EQ am Bass-Amp) nicht richtig einstellen konnte (vielleicht auch: wollte?) machte unseren Sound in jeder Situation so extrem breiig und undefinierbar, dass die ganzen Feinheiten der restlichen Band untergingen. Ich hab versucht ihn da umzustimmen (am finanziellen lag es bei ihm nicht), aber letztendlich hab ich es akzeptiert, dass wir eben so klingen. Was ich damit und auch mit meinem vorherigen Post sagen will: Es ist SCHADE (11!!!;-) dass es dann wegen so etwas scheitert, mir geht es eben immer nur um den Song, die Musik, und wenn jemand mit einem 30-Euro Mic geil klingt wäre mir das doch auch recht.
Gab es damals eine Notwendigkeit für ihn sich mehr mit seinem Zeug auseinanderzusetzen und sich ggf. anderes Equipment zuzulegen? Nö. Wir haben ihn ja deswegen auch nicht rausgeworfen. Aber schade war es eben trotzdem und das hab nicht nur ich so gesehen. Vielleicht hab ich da zu oft die falschen scheiß-egal Musiker getroffen, kann möglich sein, vielleicht sehe ich das auch zu eng.

Dass ich eine Gibson oder Fender "brauche" ist natürlich meine Entscheidung und ich setzte das nicht voraus, um Gottes Willen nein, aber ich häng das auch nicht an die große Glocke wie teuer jetzt die Klampfe oder die P.A. oder sonst was war, mir geht es nur um gescheite Qualität damit das Thema abgehackt ist und wir uns bitte der Musik zuwenden können. Von Leuten die knapp bei Kasse sind (war ich ja auch bereits und spar letztendlich auch heute noch länger auf eine Gitarre oder das oben erwähnte Mikro und hab auch mit einer Hohner-Strat und später einer Epiphone angefagen) möchte ich da wirklich nicht reden, es geht mir um die generelle Geiz-ist-geil-Einstellung und den Stress, der daraus resultiert.

Ich kann mich noch gut an das Jahr erinnern, das ich mit einem anderen Gitarristen in einer anderen Band zugebracht habe, in dem er nahezu pausenlos damit beschäftigt war mir zu "beweisen" dass seine "Vintage" (Marke) Les Paul genauso gut ist wie meine Gibson - das ging wie gesagt nicht von mir aus, mir ist das doch prinzipiell wurscht. Aber ihm war das furchtbar wichtig (vollkommen richtig: Gitarristen eben;-) Das ging mit "Ja... hmm... die bräuchte einfach mehr Druck" los - dann hat er die Tonabnehmer ausgewechselt. Nach ungefähr 5 weiteren PickUps kamen die Mechaniken, die Schaltung (andere Kondensatoren!) und die ABR-Bridge dran. Der hat sich ungelogen ein Jahr an dieser Sache abgearbeitet und das Thema bei jeder zweiten Probe zum Hauptthema gemacht und hunderte von Euro in seine "Vintage" investiert. In der Zeit hätte er einfach mal Musik machen sollen mit uns und sein Instrument entweder akzeptieren können oder sich halt ein anderes kaufen. Auch wieder: SCHADE. An sich auch ein guter Gitarrist.

Ich hoffe es kommt irgendwie rüber, was ich damit meine, obwohl antipasti grundsätzlich recht hat - vielleicht kann man das trotzdem nachvollziehen, dass es einem da dann irgendwann ein bisschen vergeht. Mir geht es einfach nur um die Musik selbst (sicher hab ich auch den angesprochenen Gitarristen-Fetisch, aber das behalte ich schön für mich ;-) und es ist einfach sehr ermüdend, immer wieder über diese Themen zu streiten (oder darauf angesprochen zu werden; ist mir auch schon bei einem Gig passiert dass der Musik-Lehrer im Publikum nicht mit meinem Suhr-Amp klar kam und mir persönlich mitteilen musste, dass ich dumm wäre so viel Geld für einen Amp auszugeben; verstehe ich nicht, wenn ihm die Musik nicht gefällt ist doch okay, wenn er eine Meinung dazu hat auch okay, aber weshalb muss man daraus immer diese Streitlustigkeit entwickeln? Ist das wirklich diese angebliche deutsche Mentalität die dem anderen nichts gönnt? Das wäre wirklich schade. Ich feier eine Band wenn sie gut ist - egal mit welchem Equipment - oder eben nicht. Das Equipment ist doch im Idealfall nur eine Stütze um sich besser auf die Musik selbst konzentrieren zu können und nicht monatelag zu überlegen welche PickUps in der Harley Benton am besten wären?). Aber vielleicht bin ich da einfach anders aufgewachsen, ich bin zwar auch erst Ende 30 aber meine Grundig-Anlage aus Konfirmations-Zeiten läuft immer noch und ich bin eben der Meinung, dass man ein bisschen was für Qualität zahlt (muss bestimmt nicht High-End sein) und dann ist gut und man kann sich wieder der Musik widmen anstatt sich stur in endlosen Equipment-Philosophien zu verrennen.
 
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@antipasti
dann frage ich mich, was diese Leute für einen Realitätsbezug bezüglich ihrer Ziele ("groß rauskommen!") haben.

Das erlebt man immer wieder, auch außerhalb der Musik. Ich verstehe die Haltung auch nicht so ganz. Wenn man etwas erreichen will, dann muss man auch Initiative zeigen. Ganz generell betrachtet, nicht in Bezug auf den Kauf eines Mikrofons. Dass man ganz groß rauskommt, das kann einem keiner versprechen.

Ich erlebe es immer wieder, dass aber gerade die MusikerInnen (vor allem bisher *innen), die von "professionell" labern, am wenigsten die Konsequenzen daraus ziehen. Da hatte ich mal eine Sängerin, die wollte nie länger als 4 Wochen im Voraus ihre Gigs planen, bezeichnete sich als Profi, war bei der KSK versichert, etc... (und sie hatte kein eigenes Mikrofon) ... und dann war da eine, die wollte unbedingt professionelle Gagen, hatte aber in mehreren Jahren noch kein einziges Konzert für die Band an Land gezogen. Aufgrund ihrer "Professionalität" oder warum auch immer ließ sie auch gerne Proben sausen.

Was solchen KandidatInnen oft gemein ist, ist das Herstellen von seltsamen Zusammenhängen. Es liegt an allem möglichen, im Zweifel ist die Welt eben so gemein zu ihnen, oder sonst jemand. Bei den Stromgitarristen liegt's vielleicht immer am Equipment. Aber an einem liegt's nie: Dass man konsequent was dafür tut. Und zwar nicht irgendwas, sondern das, was nötig ist. Das mag üben sein, aber oft ist es Verwaltung (Gigs auftreiben, Werbung machen, etc), manchmal ist es auch, sich ein Mikrofon zu kaufen.

Die harte Version wäre: "Es gibt nichts geschenkt im Leben." Vielleicht etwas freundlicher: Man muss konsequent machen und darauf vertrauen lernen, das es was hilft, auch wenn es Jahre dauert. Nicht leicht, in einer Zeit, in der vieles um einen herum immer kurzlebiger wird und anscheinend alle schnelle Erfolge haben (wir sehen ja nur die Erfolge, nicht den Weg dorthin, und nicht diejenigen, die auf der Strecke bleiben, oder mit kleineren Brötchen auch gut leben).
 
@whiskeycola81 @SubbrSchwob

(Falls wir weiter machen wollen, sollte ich das Theme vielleicht auslagern. Wir sind ja schon arg OT).

Für fast jedes Instrument gibt es entsprechende Klischees. Besonders Lead-Gitarristen bieten diesbezüglich tonnenweise Stoff. Einige hab ich in meinen Anfangszeiten selbst erfüllt.

Bezogen auf eure Beispiele gebe ich euch aber recht. Aber ihr beschreibt sehr persönliche, einzelne Negativbeispiele, die ich in 30jahriger Erfahrung nicht in der Form erlebt habe und auch nicht für empirisch verwertbar halte. Und hätte ich sie erlebt, dann wären sie ein einmaliges Erlebnis geblieben.

Wir hatten einmal eine Sängerin, die auch meine Freundin war, die hatte ein Problem mit dem Zeitmanagement und ließ uns gern mal länger warten. Aber mit wachsender Professionalität ging das auch vorbei und blieb eine einmalige Erfahrung. Sie ist mittlerweile schon lange Semiprofi (und besitzt natürlich ein gutes Mikro).

Außer vielleicht als ich noch Schüler und Anfänger war, hatte ich bislang jeder Musiker, mit ich zusammen gespielt habe, einigermaßen ordentliches Equipment. Und bis auf eine Ausnahme hat jeder seine Proberaummiete bezahlt. Und diese Ausnahme musste dann auch die Band deswegen verlassen. Der war übrigens kein Sänger.

Als letzte eigene Erfahrung kann ich noch die Bandsängerinnen anführen, die hier an Board zu den Stammgästen gehören. Die, die ich besser kenne, haben nicht nur mehrere Mikros, sondern sogar ein bis zwei PAs/Gesangsanlagen.

Aber das sind natürlich auch keine empririschen Werte. Vielleicht hatte ich bislang einfach mehr Glück bei meinen Erfahrungen bzw. ihr mehr Pech.
 
Fazit: Solange Sänger genügsam sind, besteht seltener die Notwenigkeit, in eigenes, teueres Equipment zu investieren.
Naja, du hast einen für mich wichtigen Aspekt vergessen. Nämlich die Hygiene. Ein Gesangsmikro bekommt prinzipbedingt einiges geliefert aus dem Mund des Gesangstalent. Hin und wieder auch einiges von dem, was sich auf dem Mund befindet. Ich z.B. Nehme selbst als Tontechniker nur mein eigenes Mikro und sicher keines vom Verleiher. Da weiß man einfach nie wer da gerade letztens reingespuckt hat.
Alleine aus diesem Grund, und natürlich auch aus klanglichen Gründen, lohnt es sich sein eigenes Mikro zu kaufen.

Zum Thema SM58 könnte ich mich nur wiederholen. Nur so viel. Das Ding ist immer noch eine Überlegung wert und selbst wenn man sich ein anderes als "Lieblingsmikro" auswählt, kann es Sinn machen ein SM58 in petto zu haben. Es ist halt die Standard-Tele unter den Gesangsmikros;-)
 
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Naja, du hast einen für mich wichtigen Aspekt vergessen. Nämlich die Hygiene.

Naja, oder du hast nicht aufmerksam gelesen - ich erwähnte sie sogar zweimal:

Ich habe es eine Zeit lang gut ausgehalten, in windigen Schuppen in verrotzete SM58 zu singen. Irgendwann fand ich es dann eklig und das SM58 muffig. Da war dann die Notwendigkeit geschaffen.

Schon allein, weil viele Vokalisten nicht mehr so gern Bakterien über den Mikrokorb austauschen
 
OT:
Die Wahrheit ist: Das hat alles nichts mit Instrumentalist oder Sänger zu tun, sondern schlichtweg mit Notwendigkeit.

Wer gute Qualität liefern will (sollte beim Vorsingen erwartet werden) der stellt sicher, das sein Werkzeug ihn hierin unterstützt. Von einem Sänger (-in) sollte dann schon erwartet werden, dass er sich – wenn ein Mikrofon notwendig ist – darum kümmert entsprechendes dann zur Verfügung zu haben. Wenn ich nicht weiß was mich erwartet, dann bringe ich mein eigenes mit. Zudem den Lolly von einem anderen würde ich ungern weiter lutschen wollen.

Ein Gitarrist ohne Gitarre ist ja keiner, denn sein Instrument macht ihn aus. Bei der E- Gitarre ist zudem nicht nur das Brett vor dem Bauch, sondern auch der Amp und die Bodentreter und deren Einstellungen für den Sound verantwortlich.

Im Gegensatz dazu macht ein Sänger/in Musik ohne zusätzliches Equipment und kann wenn gut ausgebildet und von rein akustischen Instrumenten begleitet sehr gut mithalten. Er hat alles immer dabei. Von daher ist ein Mikrofon schon ein zusätzliches Equipment, was nicht essentiell zum Musik machen notwendig ist.

Da in einer mit Schlagzeug und elektrisch verstärken Instrumenten besetzten Kapelle, der Sänger ohne Mikrofon und PA meist nicht mithalten kann ist aber auch offensichtlich. Da wäre ein Mikrofon sicherlich notwendig. Der Grund ist aber nicht das Musizieren selber oder der Klang, sondern um gegen die Lautheit der anderen zu bestehen.

Im Gegensatz dazu wird von einem Instrumentalisten aber nicht erwartet, dass er ein Mikrofon mitführt, mit dem sein Instrument (Mikro vor Amp bei der E-Gitarre) für eine PA abgenommen wird. Das wird bei einem Auftritt meist vom Tonmenschen geliefert, soweit dieser vorhanden ist. Der Sänger bekommt sein Mikrofon dann auch gleich in die Hand gedrückt.

Bei meiner Tochter (Sängerin) kümmert sich der Bandleader vornehmlich daum, welche Ausrüstung bei welchen Auftritt wann benötigt wird. Welches Mikrofon Sie nutzt ist erstmal unwichtig, es muss aber schon eine entsprechende Wiedergabequalität haben. Zudem bringt sie (oder viel mehr läßt bringen) ihren Mikrofonständer (Tellerfuss) mit.
 
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EDIT: sorry, GuywithBass versehentlich zitiert.

Alleine aus diesem Grund, und natürlich auch aus klanglichen Gründen, lohnt es sich sein eigenes Mikro zu kaufen.

Du hast meine Beiträge nicht so recht verstanden. Sie spiegeln nicht meine Meinunge pro/kontra Mikrobesitz wieder. Natürlich bin ich (wie wohl fast jeder hier) dafür, dass ein Sänger ein eigenes, gutes Mikro sein Eigen nennt.

Ich schilderte lediglich meine Erfahrungen aus 30 Jahren Bandmusik. Es ist eine Tatsache in meinem Leben, dass PA/Mikros (mitunter sogar das Drumset) von mehreren Bands/Sängern, die sich einen Proberaum geteilt haben, mitbenutzt wurden und es niemanden gestört hat. Ich kann doch nichts dafür, dass das so war. Ich denk mir das doch nicht einfach aus. Natürlich wurde dementsprechend bei Beschädigung zusammengeschmissen und für Ersatz/ Reparatur gesorgt.

Ich habe keine Ahnung, woran das liegt: Vielleicht waren die Menschen bis vor ein paar Jahren einfach entspannter oder solidarischer. Zufall oder Einzelfälle können es jedenfalls gewesen nicht sein. Denn ich hatte viele unterschiedliche Bands, viele Proberäume und habe mit entsprechend vielen verschiedenen Bands den Raum geteilt.
 
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Natürlich bin ich strickt dafür, dass ein Sänger ein eigenes, gutes Mikro sein Eigen nennt.

Wenn ich im Context mit verstärken Instrumenten regelmäßig musiziere sollte es so sein.


Zum Thema SM58 könnte ich mich nur wiederholen. Nur so viel. Das Ding ist immer noch eine Überlegung wert und selbst wenn man sich ein anderes als "Lieblingsmikro" auswählt, kann es Sinn machen ein SM58 in petto zu haben.

Ein SM58 in Reserve zu haben, ist in jedem Fall eine Gute Idee, denn damit kann erst Mal fast alles abegnommen werden. Zur Not kommt es auch an den AMP, wenn das MD421 nicht mehr will.
 
Du hast meine Beiträge nicht so recht verstanden. Sie spiegeln nicht meine Meinunge pro/kontra Mikrobesitz wieder.
Das mag schon sein;-) Da haut das "Vorurteil", dass jemand in der Regel "seine" Meinung in "seinen" Posts reinschreibt, voll dazwischen. Letztendlich sind wir uns zumindest bezüglich der Fremdspucke einig. Und das passt dann auch schon oder?

Ich habe keine Ahnung, woran das liegt: Vielleicht waren die Menschen bis vor ein paar Jahren einfach entspannter oder solidarischer
Meine Theorie dazu ist dass es inzwischen gesellschaftlich anerkannt wird wenn man mit viel Egoismus und null Solidarität agiert. Das ist nicht nur in der Musik so und wird einem tagtäglich von den sog. "Spitzen der Gesellschaft" vor gelebt.
Denn ich hatte viele unterschiedliche Bands, viele Proberäume und habe mit entsprechend vielen verschiedenen Bands den Raum geteilt.
Zumindest diese Erfahrung kann ich kaum teilen. Lediglich einmal probte eine Band von mir mit einer anderen zusammen. Da es aber schon damals wenig Bereitschaft zum Miteinander von der anderen Band gab, wechselten wir in einen anderen Proberaum, meinen Keller;-)
 
Irgendwie verstehe ich die ganze Diskussion nicht ...
Wenn ich singen würde (ich kann es heute leider nicht mehr), egal ob als Sänger oder zum Instrument, würde ich schon von mir aus mein eigenes Mikrofon haben wollen, das zu meiner Stimme passt, meine Stärken gut rüberbringt (und vielleicht meine Schwächen bisschen "verschönert" ;))
Und mich nicht auf das verlassen was zufällig da ist, grad auch um irgendwo vorzusingen ...
 
Letztendlich sind wir uns zumindest bezüglich der Fremdspucke einig. Und das passt dann auch schon oder?

Grundsätzlich ja. Ich persönlich bin da aber im Prinzip schmerzfrei. Ich habe in einem Club häufig auf dreitägigen Festivals mit 60 verschiedenen Acts gespielt. Die Backline inkl. Mikros war fest. Ich weiß nicht, ob die Mikros zwischendurch irgendwann gereinigt wurden, aber auch an einem Abned haben 15 bis 20 Sänger in ein- und dasselbe Mikro gesungen.

Eigene Mikros mitbringen war da gar nicht angesagt. Jede Band zwei bis drei Songs. Fliegender Umbau. Nächste Band.

Auch bei Karaoke-Events ist ein eigenes Mikro ja eher unüblich. zu sowas habe ich mich letzes Jahr betrunken auch überreden lassen.

Irgendwie verstehe ich die ganze Diskussion nicht ...

Offensichtlich ;)
 
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Grundsätzlich ja. Ich persönlich bin da aber im Prinzip schmerzfrei. Ich habe in einem Club häufig auf dreitägigen Festivals mit 60 verschiedenen Acts gespielt. Die Backline inkl. Mikros war fest. Ich weiß nicht, ob die Mikros zwischendurch irgendwann gereinigt wurden, aber auch an einem Abned haben 15 bis 20 Sänger in ein- und dasselbe Mikro gesungen.
wüsste auch nicht, wo da das ganz grosse Problem liegen soll :gruebel:
mit verschiedenen 'Wunschpartnern' (neutral formuliert...) rumknutschen ist ok, aber beim Mikro nach dem Gesundheitsamt rufen... ? :evil:
 
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Nur mal so am Rande (hab die ellenlangen Beiträge ohnehin nur überflogen :D )
Wenn man mal vergleicht, was Instrumentalisten für ihren Krempel ausgeben müssen, finde ich es reichlich albern, wenn ein Sänger nicht mal 100-200,- in ein Mikro investieren will.
Das ganze Divengedöns funktioniert auch deshalb, weil Sänger rar sind und die Bands sich deshalb auf der Nase rumtanzen lassen. Allerdings habe ich es ab einem gewissen Level einer Band nie mehr erlebt, daß solche Pfeifen vorkommen. Die gibt's nach meiner Erfahrung nur bei den Amateuren, die sich für was besseres halten.
 
Wenn man mal vergleicht, was Instrumentalisten für ihren Krempel ausgeben müssen, finde ich es reichlich albern, wenn ein Sänger nicht mal 100-200,- in ein Mikro investieren will.

Ursache dürfte bei diesen Sängern nicht nur das gemutmaßte divenhafte sein, sondern auch das Sie zur Musikerzeugung keine Hilfsmittel benötigen. Das technikverständnis ist nicht Voraussetzung. Bei einer E-Gitarre läuft ohne 2 die Technik nichts.

OT:
mit verschiedenen 'Wunschpartnern' (neutral formuliert...) rumknutschen ist ok, aber beim Mikro nach dem Gesundheitsamt rufen... ? :evil:

Da ist aber der Saber noch frisch. :evil:

Ich habe jetzt auch für ein gebraucht an Land gezogenes SM58 noch einen neuen Spritzschutz besorgt.
 
Wenn man mal vergleicht, was Instrumentalisten für ihren Krempel ausgeben müssen, finde ich es reichlich albern, wenn ein Sänger nicht mal 100-200,- in ein Mikro investieren will.

Okay - da dieses Missverständnis jetzt zum dritten Mal aufkommt, zwischendurch eine kurze Aufklärung: Es geht bei diesem Off Topic nicht darum, ob es sinnvoll ist, dass ein Sänger sich in ein eigenes Mikro zulegt. Ich gehe davon aus, dass wir da alle etwa einer Meinung sind.

Es geht darum, ob das Klischee zutrifft, dass besonders Sänger oft nicht bereit sind, dies zu tun.

Allerdings habe ich es ab einem gewissen Level einer Band nie mehr erlebt, daß solche Pfeifen vorkommen. Die gibt's nach meiner Erfahrung nur bei den Amateuren, die sich für was besseres halten.

Genau das habe ich ja ganz am Anfang auch schon gesagt.

Der Unterschied ist ja folgender: Wenn ich für eine Band per Suchinserat einen Gitarristen etc suche, ist davon auszugehen, dass zum Vorspielen nur Leute kommen, die eine eigene Gitarre und einen Amp mitbringen. Und so ziemlich jeder hat die Basics für sein Instrument bis zu irgendeinem Level auch lernen müssen. Es gilt dann nur noch herauszufinden, ob Level, Sound, Stil und Chemie zueinanderpassen.

Bei Sängern ist die Dichte von "Möchtegerns" und unbedarften Anfängern viel höher. Praktisch jeder kann sich von solch einem Suchinserat angesprochen fühlen, der von sich glaubt, singen zu können. Und es sind noch immer erstaunlich viele. Bei Castingshows a la DSDS können wir seit über 15 Jahren miterleben, wie weit Selbsteinschätzung und Realität häufig auseinanderliegen. Bei einem Gitarristencasdting gäbe es diese Diskrepanz wahrscheinlich nicht. Zumindest so ausgeprägt.

Und wenn beim Bandcasting zufällig tatsächlich ein Naturtalent dabei ist, dann muss er den ganzen anderen Kram, der zum Singen in einer Band gehört, erst lernen. Das schnallen manche sofort, andere später, manche gar nicht. Aber zu allem gehören immer zwei: Wer dem frischgebackenen Bandmitglied gleich zu Beginn anbietet, erstmal über ein vorhandenes Mikro zu singen, darf sich nicht wundern ...

Und so entsteht eben so ein Klischee.

Trotzdem: Obwohl ich immer eigenes Equipment hatte, zeitweise sogar Proberaum-PAs, habe ich weit über 90% meiner Musikerlaufbahn über Fremd-Equipment gesungen.

Ich habe sogar über Jahre komplett vergessen, dass ich zuhause ein Sennheiser MD421 rumstauben hatte. Zwar kein ganz typisches Gesangsmikro, aber wahrscheinlich besser als so manche Gurke, über die ich im Proberaum gesungen habe.
 
Ich finde, ein eigenes Mic ist das mindeste, was man als Sänger haben sollte.

Es geht darum, ob das Klischee zutrifft, dass besonders Sänger oft nicht bereit sind, dies zu tun.

Hmm, hatten wir das Thema nicht schon mal? Ich habe gerade erst einmal auf's Datum geschaut :D

My 2 cent: Ich singe nun schon seit Jahrzehnten, die letzten Jahre auch mit Unterricht und bin immer noch nicht in die Verlegenheit gekommen, ein Mikrofon kaufen zu müssen. Über Mik singe ich nämlich eigentlich nur am Vocalstreff und da sind immer liebe und nette Leute, die mich in ihr Mik "sabbern" lassen :D. Allerdings halte ich auch einen gewissen Abstand vom Korb, weil ich es gewohnt bin, und darauf trainiert bin, ohne zu singen und die Techniker (so vorhanden) immer nicht so glücklich sind, wenn die Teile übersteuern...

Würde ich in einer Band singen, würde ich mir selbstverfreilich mein eigenes Mik kaufen. Es ist für mich genauso Instrument wie meine Zithern, Flöten und sonstiger Krempel, der bei mir rumliegt. Genauso wie ich es für selbstverständlich halte, wenn ich in einer festen Band bin, mich an den Kosten für Probenraum und PA, die ich ja auch nutze dann, zu beteiligen.

Es gibt überall Diven, bei den Instrumentalisten genauso wie bei den SängerInnen, bei "klassischen" Musikern genauso wie bei Vertretern moderner Musik. Manche kommen sogar ziemlich weit hoch; shit happens und manch eine/r hat einfach Glück. Aber die weitaus meisten Pros, die ich bisher kennengelernt habe, haben ernsthaft gearbeitet. Erfolg hat nämlich dann doch immer noch etwas mit Arbeit dafür zu tun. Nicht immer, manchmal scheitert man trotzdem, aber doch meistens.
 
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