Verstärker "Ruby" bauen

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Hey!
Also ich habe mir ein bisschen was zum Thema Ampbau durchgelesen und hab beschlossen selbst einen zu bauen.
Bin hier auf was gestoßen: http://runoffgroove.com/ruby.html
Das wollte ich als "Anfangsprojekt" nehmen bevor ich was größeres Anfange.
Bis auf den IC und den Transistor habe ich alles.
Ich finde den IC und den Transistor einfach nicht unter dem Namen ich hab keine Ahnung wo ich den finden soll. Ich hab auch schon auf Musikding geguggt aber hab nichts gefunden.
Hat vielleicht jemand ne Ahnung wo ich das her bekomme oder weiß jemand die korrekte Bezeichnung?
Hat vielleicht noch jemand Tipps für mich?
Ich wollte die 12 Volt variante bauen. In dem Artikel steht auch das ich 1k, 2k oder einen 5k Ohm Gain Poti nehmen kann wie wirkt sich das aus also was gibt mehr Gain?
Danke für eure Hilfe schon im voraus!
 
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Der IC ist ein LM386, fast überall zu bekommen.
als Transistor (Mosfet) kannst du auch den J102 nehmen, gibts bei Musikding

mehr Wiederstand ist mehr Gain.
Bei 12V muß auch der LM386 für 12V gebaut sein. (gibt verschiedene Typen)
Auch die Kondensatoren sollten dann für 12V ausgelegt sein. (vorallen die Elkos, die anderen sinds meistens sowieso)
 
ja das bei den teilen mit den 12 V hab ich berücksichtigt. Danke für die Infos! hat schonmal jemand das ding gebaut? un kann mir irgendwas darüber sagen?
 
Im Musikding Forum sind viele Statements!
Soll wohl wirklich sehr gut klingen, für die Bauteile!

Grüße
Andy
 
Der IC ist ein LM386, fast überall zu bekommen.
als Transistor (Mosfet) kannst du auch den J102 nehmen, gibts bei Musikding
Hast Du schon mal einen Blick in das Datenblatt geworfen?

Der MPF102 ist ein N-Kanal Sperrschicht-FET.

Deine Empfehlung für den J201 als Austausch ist etwas gewagt, denn beide Typen sind bezüglich ihrer Abschnürspannung nicht vergleichbar. Der J201 liegt zwischen -0,8V und -4V (typisch unter -1V). Der MPF102 geht bis maximal -7,5V (typisch -4V).

In der Folge hat der J201 eine deutlich kleinere Steilheit und damit auch eine geringere Verstärkung, als der MPF102!

Sei doch bitte mit solchen Empfehlungen vorsichtig, wenn Du mit den Details nicht befaßt bist!

Ulf
 
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Im Rahmen der Streuungen findet man, wenn man sucht, sicher einen J201 und einen MPF102, die gut zusammenpassen... "kompatibel" stimmt schon irgendwie, hat aber seine Grenzen.

Beim Ruby wird der JFET ja als Eingangspuffer in Form eines (ungewöhnlich ge - bias- ten) Sourcefolgers verwendet

Das Gate liegt im Arbeitspunkt auf 0V. (durch 1MOhm von Gate auf Masse)
Idealerweise liegt die Source im Arbeitspunkt auf 4,5V (halbe Betriebsspannung) - für maximalen Headroom.

-> Ugs = -4,5V

In unserem Idealfall fließen bei 4,5V nun etwas mehr als 1mA durch den 3k9- Source-Widerstand. Und durch den JFET müssen se auch durch.

Bei Ugs = -4,5V und ner Abschnürspannung des J201 von - sagen wir -1V - wirds da eng.


Das ist Theorie .. Am gegebenen Sourcewiderstand stellt sich im Realfall die Sourcespannung ein, bei der laut Kennlinie der Strom durch den JFET (Ids) und die Gatespannung (Ugs) zusammenpassen.
"Irgendwo" zwischen 0V und 9V. aber wir wollen ja möglichst genau 4,5V, damit der Eingang möglichst weit zerrfrei ausgesteuert werden kann - Headroom.

So gesehen taugt ein MPF102 schon besser - bei Ugs = -4,5V läßt sich - auch mit Bauteilstreuungen ein handhabbarer arbeitsstrom einstellen.

Um auf Nummer sicher zu gehen, könnte man statt dem 3k9 - Sourcewiderstand einen 10k (?) - Trimmer einsetzen und die Sourcespannung am eingesetzten JFET auf oben genannte 4,5V einstellen.

Ein BF245 B wäre auch nen Versuch wert, wenn das mit dem MPF102 nix wird ...

Wenn mans genauer wissen möchte, ist google "<bauteilname> datasheet" ne gute Möglichkeit.


Gruß Bernhard
 
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Hier taucht dieser Transistor als kompatibler Typ auf:
... Diese Liste wurde von Musikding verlinkt.
Wer Äpfel verkauft, muß nicht wissen, wie sie angebaut werden, oder? ;)

Dieser Vergleichsliste vom Musikding steht der Onkel sehr skeptisch gegenüber. Gerade bei FETs sind solche Tabellen mit äußerster Vorsicht zu genießen!
aber warum eignet sich der J201 dann nicht für eine Eingangsstufe (Spannungsverstärkung=1)?
Die Spannungsverstärkung eines Emitterfolger ist allgemein und unter Vernachlässigung der Last:

v=S*Rs/(1+S*Rs)​

Tatsächlich fehlt da noch etwas, aber das grundsätzliche Prinzip läßt sich daran gut erkennen.

Bildet man von dieser Gleichung den Grenzwert, indem man S gegen Unendlich gehen läßt, dann ist das Ergebnis 1. Bei bipolaren Transistoren ist die Steilheit ausreichend groß, sodas Verstärkungen von 0,95 und mehr ohne Probleme zu erreichen sind. Das ist dann eben, salopp gesprochen, 1.

Sperrschicht-FETs erreichen aufgrund ihrer wesentlich geringeren Steilheit deutlich kleiner Werte. In der Praxis ist man häufig schon glücklich, wenn man 0,8 erreicht, was ja immerhin -2dB sind.

Die Steilheit des MPF102 ist rund 6 mal so groß, wie die des J201. Folglich liefert der J201 eine deutlich ... Spannungsverstärkung. (Na, wer hat mitgedacht?)

Ein wesentlich größeres Problem stellt der Aussteuerbereich dar, wie bernhard42 schon angedeutet hat. Legt man den Arbeitspunkt auf den halben Sättigungsstrom, so ergibt sich ungefähr die halbe Abschnürspannung über den Source-Widerstand. Das bedeutet, daß die maximale Amplitude der Eingangsspannung einen Wert von der halben Abschürspannung nicht überschreiten darf, sonst gibt es Verzerrungen!

Beim MPF102 ergibt sich somit eine maximale Aussteuerung von 2Vs. Beim J201 ist schon bei 0,5Vs Schluß!

Diese Werte sind nur als "Hausnummer" zu verstehen. Genauere Aussagen erhält man nur, wenn man die Parameter der entsprechenden Transistoren explizit ermittelt.

Idealerweise liegt die Source im Arbeitspunkt auf 4,5V (halbe Betriebsspannung) - für maximalen Headroom.
Um einen solchen Wert zu erreichen ist eine Abschnürspannung von -9V erforderlich. Damit das dann auch funktioniert, muß auch die Betriebsspannung erhöht werden, da der FET sonst nicht mehr im Sättigungsbereich arbeitet.

Da die maximale Aussteuerung durch die Abschnürspannung begrenzt wird, muß man hier anders als beim bipolaren Transistor dimensionieren!

Ein BF245 B wäre auch nen Versuch wert, wenn das mit dem MPF102 nix wird
Das ist ein absolut korrekter Hinweis!

Ulf
 
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Sei doch bitte mit solchen Empfehlungen vorsichtig, wenn Du mit den Details nicht befaßt bist!


Es tut mir leid wenn ich eine falsche Empfehlung abgegeben habe!

Hab ich aber auch nur deshalb geschrieben weil es auch auf der Seite von runoffgroove u.a. so empfohlen wird. Schade wenn man sich nicht mal auf der Seite vom "Hersteller" auf die Daten richtig verlassen kann.


but produces a slightly lower output
ist eine sehr ungenaue Beschreibung und man geht eigentlich davon aus das es nicht sehr viel ausmacht, sonnst würde es klarer dort stehen.
 
@DerOnkel:

Alles klar, dein zweiter Beitrag hat es klargestellt.
 
Ich hab den Little Gem gebaut und benutze ihn immer noch als Kopfhörerverstärker zum Üben, klingt mit den richtigen Kopfhörern richtig schön.
Den LM386 bekommst du zB bei Conrad, die meisten anderen Bauteile auch, allerdings meistens nicht den beschriebenen Transistor.
Ich betreibe ihn übrigens mit 4,8V, so gefällt mir der Klang über die Kopfhörer am Besten - aber da heißt es ausprobieren.

onkel:
Schreib ihm doch einfach welchen er nehmen kann, damit ist ihm mehr geholfen als mit seitenlangen Belehrungen finde ich.
 
Ich weiß jetzt auch nicht so genau wo das Problem liegt….? "Böhmorgler" hat doch den Link zum "MPF 102" vom Musikding gepostet… Es macht sowieso Sinn, für den Transistor einen Sockel zu verlöten und für 15 Cent gleich mehrere "MPF 102" zu bestellen, um verschiedene Exemplare zu testen.

Ich habe bereits einige "Ruby's" und Co. zusammen gelötet und hatte diesbezüglich nie Probleme…

Und was die Aussage vom "Onkel" betrifft…."Wer Äpfel verkauft, muß nicht wissen, wie sie angebaut werden, oder?"

Der Klaus vom "Musikding" ist schon ziemlich kompetent, was die Produkte betrifft, die er vertreibt…

Bei "runoffgroove.com" wird tatsächlich auch der "J201" als Alternative genannt aber halt auch mit der Einschränkung

"A J201 will work, but produces a slightly lower output"
 
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@onkel: zuerst einmal völlig richtig was du schreibst - wieder einmal ein beweis, dass dus wohl richtig drauf hast.

nur, wer mich kennt, weiß, dass es von mir so ein lob nicht ohne "aber" gibt ;)

wenn du in der input stage einen J201 verwendest, funktioniert das sehr wohl. aber es klingt, und das ist die praktische auswirkung deiner theoretischen ausführungen, anders (ja, ich sockele bei meinen schaltungen immer die transistoren und steck testweise alles drauf, was drei beine besitzt und die nicht genutzt hat vorher zu fliehen ;)). nicht schlecht, (beide nicht) aber anders, weniger gain und ein bisschen, wie soll ich sagen, dunkler.

von daher: die unterschiede sind da, natürlich, und sie sind in der praxis nicht vernachlässigbar, aber dennoch tolerierbar. wobei ich persönlich eh jedem rate, der sowieso bei nem entsprechenden shop bestellt, mehrere typen zu nehmen (so teuer sind die auch nicht), das ganze zu sockeln und dann die typen auszuprobieren und das gehör entscheiden zu lassen.

edit: z.b. der "bassman mod" kann etwas weniger gain durchaus vertragen, um das cleane hinzubekommen, da bietet sich das ganze durchaus an
 
jo, ich hab den mal vor 2-3 jahren gebaut, klang clean sehr gut, und mit pedal davor auch prima. allerdings die eigene verzerrung des dingens taugte für mich nich. aber insgesamt ein prima projekt.
 
Da ich ja die Transitorvergleichsliste vom MusikDing kritisiert hatte, kann sich jetzt jeder selber ein Bild von den gängigsten FET-Daten machen.

Kuckst Du "Die FET-Vergleichsliste"

onkel:
Schreib ihm doch einfach welchen er nehmen kann, damit ist ihm mehr geholfen als mit seitenlangen Belehrungen finde ich.

Wenn Du Dir die Daten ansiehts, wirst Du feststellen, daß Tips da gar nicht so leicht zu geben sind. Ich halte es daher für sinnvoller, ein wenig weiter auszuholen und auf diese Weise Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.

"Nimm XYZ!" ist natürlich schnell gesagt, aber wenn es nicht funktioniert, ist man genauso schlau wie vorher. Wer jedoch weiß, wie es funktioniert, kann selber einen geeigneten Transistor auswählen und unter Umständen eine notwendige Anpassung der Dimensionierung vornehmen.

Was ist denn nun besser? ;)

Ulf
 
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