Meinst du damit die Polarität? Also ob bspw eine Siliziumdiode sperrt oder durchlässt? Weil ansonsten die elektrischen Eigenschaften eines Halbmetalls doch eher von der Temperatur abhängen?
... und von mehreren Spannungen, ggf. vom Signalpegel, Licht, Alterung usw.
Drehen wir es einmal um. Was ein passives Bauelement ist, ist eindeutig: Widerstand (R), Kondensator (C), Spule (L) und alle Verschaltungen nur aus diesen Bauelementen. Mehr nicht.
Demnach sind RC-, LC-, RL-, und RLC-Filter oder Mischpulte nur mit Widerständen ... passive Schaltungen. Ebenso die auf Spulen aufbauenden Relais. oder die Magnetschalter usw. "Passiv" ist dabei auch ein Synonym für "wenn ich Strom oder Spannung an diese passiven Bauteile oder Schaltungen anlege, bei Gleichstrom oder Wechselstrom, dann weiß ich nur bei den Passiven ganz genau, welche Spannung oder welcher Strom herauskommt." Keine Überraschungen. Die Bauteilwerte und ihre Verschaltung legen das gesamte elektrische Verhalten fest. Sie folgen 'passiv' im Ausgangssignal dem Eingangssignal.
"Aktiv" könnte man demnach als "nicht-passiv" betrachten. Dann wäre Alles, was sich nicht in die eben aufgeführten Bauteile oder Verschaltungen einordnen lässt, " ' aktiv ' ". Da "geschieht etwas", könnte man auch unscharf sagen.
WEIL die Menge der "nicht-passiven" Bauelemente und Schaltungen sehr groß ist, ist sie auch alles andere als einheitlich.
Als Hilfsvorstellung liegt man ganz gut, wenn man die Begriffe "aktiv" und "passiv" in diesem Zusammenhang als grobe Kategorien oder eher als Marketingmerkmale auffasst.
Gehen wir typische "aktive" Vertreter durch.
Ein Transistor oder eine Röhre sind unbestreitbar je ein aktives Bauelement: Es benötigt eine Betriebsspannung, eine gewisse Verschaltung, mit anderen passiven oder aktiven Bauteilen, und sein messbares Verhalten, IST SO ALS OB in dem Bauteil eine aktive Spannungs- oder Stromquelle sitzt. (Tut sie nicht, das kommt alles aus der Versorgungsspannung, aber dieses Verhalten ist von einem alternativen Aufbau ohne Transistor, aber mit so einer inneren Qulle, nicht zu unterscheiden.)
Die zitierte Solarzelle ist im Schichtaufbau sozusagen ein halber Transistor: Der Transistor hat zwei PN-Übergänge, die Solarzelle als Diode nur einen PN-Übergang. PN-Übergänge sind hochdynamisch: In ihrem Inneren herrscht auf Elektronenebene ein Gleichgewicht zwischen einer Bewegung zu niedrigeren Konzentrationen UND einer äußeren und inneren Spannung als Gegenfeld. Ding, die man in keinem R, L, oder C je finden wird (von exotischen Ausnahmen abgesehen). // Die Diode in der Solarzelle lässt dieses Gleichgewicht im PN-Übergang durch Sonnenlicht stören, und so entsteht letztendlich eine an ihren äußeren Kontakten messbare Spannung "wie aus dem Nichts". Ist aber letztendlich nur eine Energieumwandlung.
Der Tonabnehmer ist in dieser Betrachtung ein kleiner Exot. Man kann ihn als Piezokristall ausbilden: Dann ergibt sich eine von Außen messbare Spannung, wenn man den Kristall mechanisch verbiegt. Man könnte ihn als Spule ausbilden, in der sich über die Nadel ein Magnet bewegt: Das induziert eine Spannung im "passiven" Element "Spule". ABER: Wo sitzt die Energiequelle? Richtig, unter der Nadel. Die angetriebene Rille mutet dem Tonabnehmer Energie zu ... und nur deshalb wirkt er von Außen so, als ob in seinem Inneren eine aktive Quelle sitzt.
Abschließend bemerkt man vielleicht: Elektroniker wechseln flink die Betrachtungsebene. Mal schauen sie auf das echte Bauteil; Dann tun sie so, als ob sie nicht ein Spürchen hineinblicken könnten und nur von Außen ein paar Signale messen können (Black Box); Dann beschreiben sie das Gemessene und 'sagen' Dinge wie: oh, da ist wohl eine aktive elektrische Quelle drin". Ja. Nein. Nicht wirklich, aber so, als ob.
Die im Link in #4 angegebene Definition "
Aktive Bauelemente können in irgendeiner Form ein Signal mit höherer Leistung abgeben als sie die Quelle des aufgenommenen Signals bereitstellen kann, oder sie erlauben eine Steuerung (beispielsweise Thyristoren, Optokoppler, Relais). " ist für meinen Geschmack fast richtig ... und deckt den einen oder anderen Exoten mitWohlwollen ab.
FAZIT: "Passive" Dingsbumse sind klar: Da stecken nur Widerstände, Spulen und Kondensatoren drin. "Aktive" Dingsbumse haben wenigstens einen anderen Alien eingebaut, inklusive Energiequelle (Batterie, Netzteil, Sonnenlicht, Plattenspielermotor ...) ... Und das vermarkte 'mal
Grüße, Michael