Verschiedene Akkordarpeggios gleichzeitig ?

  • Ersteller Recharger
  • Erstellt am
@Recharger , muss es denn im Sinne "Akkordarpeggio + anderes Akkordarpeggio" gedacht sein?

Anm; Mal ein Versuch der Spezifizierung: Ich als (zumindest diese Form von;)) Elektronik scheuender Gitarrist versuch mir eben gerade jemanden vorzustellen, der ein Gerät hat, dem man sagen kann: Spiele ein Am-Arpeggio, dann kann man wohl in irgendeiner Form "manipulieren" und je nachdem startet es etwa auf einem anderen Akkordton und "spult" diese wohl in einer Auswahl an Rhythmen ab usw.
Und spuckt dabei ganz schnell hingeschmissen z.B. etwa sowas aus:
Unbenannt.png



Und nun soll man etwa quasi 2x diesselben Einstellungen was Rhythmus, Voicing/bzw. welcher Akkordton ist der Startton, Reihenfolge der Akkordtöne,.... angeht gleich lassen (oder etwa nicht?), aber zu diesen Bedingungen zwei verschiedene Akkorde parallel ablaufen lassen.

Ich musste beim Durchlesen etwa an das denken:
(Ab 3:25)


(Ich versuchs mal so fachausdrucksfrei wie möglich:ROFLMAO:)
Erster Akkord nach dem Bass-Intro, wo die Gitarren auch mitspielen ist schlicht Em. Die erste Gitarre spielt 4x G-E-B, während die zweite parallel 4x B-G-E spielt (also alles nur Em-Akkordtöne). Dann rutscht alles ein Stück runter und wiederholt dasselbe Schema beim nächsten Akkord usw.


Und auch, wenn man aus diesem Schema ausbricht und es mit mehr und akkordfremderen Tönen "bunter" macht, wenns "funktioniert" ist es wohl ein neuer, wenn du so willst komplexerer Akkord - der heißt dann nicht mehr "Em", sondern z.B. Em7, was nichts anderes heißt, als dass zu den drei Tönen, aus denen Em besteht zusätzlich ein vierter erklingt. Eine deiner Formulierungen ist entweder schlecht gewählt (kann passieren) oder lässt aber ev. tief blicken:
Eignen sich Akkorde dazu gleichzeitig gespielt zu werden?
Klares Jain bzw. "Das kommt drauf an".

Wenn wir z.B. von einem Takt sprechen, wo ein C-Dur-Akkord erklingt (egal ob auf einer Gitarre durchgeschlagen oder auf deinem Sequenzer als Apeggio mit den Einzeltönen der Reihe nach), dann sagt man das ja nicht nur weil's grad lustig ist, sondern weil wir an dieser Stelle die anderen Töne speziell im Kontext zum Ton C wahrnehmen ("wir" bedeutet in diesem Falle: Jeder Mensch, der mit unseren westlichen Musiktraditionen, von den Entchen bis zum Walzer, vom Heavy Metal bis zum HipHop sozialisiert wurde - auch wenn er oder sie das nicht mit Worten beschreiben kann).

Und genau das ist einer der Gründe, warum Musik eben als Musik funktioniert und sich klar von anderen akkustischen Eindrücken unterscheidet. Es gibt schon auch mehrdeutige Situationen (und Atonalität usw.), aber selbst da würde man wohl kaum sagen, ich höre einen C und einen Am gleichzeitig. Das wäre ein wenig wie ein Satz, der gleichzeitig in der Vergangenheit und in der Zukunft formuliert gewesen sein war- nicht umsonst schreibt der Kollege über mir:
Wenn die Töne von C-Dur (C-E-G) und Am (A-C-E), also A-C-E-G (egal in welcher Reihenfolge) die vorherrschende Harmonie an einer Stelle bilden, dann erklingt an dieser Stelle primär mal ein A-Moll Akkord und die 7 ist wenn du so willst eine Zusatzinformation.


Also zur zitierten Frage (und nur meine Vermutung, ich spekuliere ja doch etwas, was der TO da genau machen will:engel:):
Nein in dem Sinne, dass man Akkord X + Akkord Y einfach "zusammen zählen" kann- wenn das funktioniert, wird daraus ein eigener Akkord. Höchstwahrscheinlich einer der beiden, allerdings heißt er dann eben nicht mehr "Am" sondern z.B. "Am7" weil er von dem anderen Akkord, der dann sozusagen in ihm aufgeht mindestens einen weiteren Ton spendiert bekommt. Je mehr Töne die Akkorde gemeinsam haben, umso wahrscheinlicher wird es irgendwie schlüssig klingen, je weniger, umso eher, als würde man mit der Faust bewusst alle aneinander angrenzenden Tasten eines Klaviers hinunter drücken.

Ja in dem Sinne, dass dadurch (so wie du bis jetzt ran gingst wohl eher zufällig und mit sehr viel Try and Error) etwas zusammenkommt, wo einerseits die Töne so zusammen passen, dass es "Sinn macht" und andererseits du zufällig auch Glück bei den "Gesangslinien" hast - bei Arpeggios ertönen die Töne ja hintereinander, es macht schon einen ziemlichen Unterschied, welcher Ton aus Akkord X jeweils parallel mit welchem Ton aus Akkord Y erklingt und wie sie sich dabei zueinander bewegen- zusätzlich dazu, ob man ganz allgemein die Summe der Töne dieser beiden Akkorden als einen neuen Akkord auffassen kann.
Also in dem Sinne, dass auch wenn die Töne beider Akkorde in Summe harmonisch Sinn machen die Chance recht hoch ist, dass es trotzdem eher wie ein willkürlich anmutendes Durcheinander Hüpfen klingt - deswegen: Vermutlich schon irgendwann ja, aber mit viel Try & Error.



So wie ich das einschätze, zumindest was eine Tonleiter ist und was Stufenakkorde sind, um etwa eine Idee zu haben, warum im Posting über mir ausgerechnet diese Akkorde stehen wird sich der TO wohl aneignen müssen um halbwegs eine realistische Trefferchance zu haben.
Der Begriff Leitereigen sei hier vielleicht nochmal extra erwähnt, sollte die Trefferquote zumindest erhöhen :D

Grüße
 
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