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Versand von unangeforderten Demos per E-Mail

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Brandy79
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hallo,

habe da mal eine rechtsfrage:

Wenn ich freiberuflicher sprecher wäre -
nun verschicke ich aus kostengründen seit ca. 3 jahren jedes jahr einmal ein demo
per mp3 als e-mail-anhang UNANGEFORDERT an tonstudios. jede mail ist persönlich an das studio mit entsprechender anrede formuliert und weist inhaltlich auf das neue demo und meine aktualisierte vita (beigefügt als pdf) hin.

meine frage:
Würde ich mich damit strafbar machen?
haben die tonstudios das recht mich kostenpflichtig über einen anwalt abmahnen zu lassen? ist meine mail rechtlich als SPAM / unerwünschte WERBUNG auslegbar?

es handelt sich halt um über 200 studios in ganz deutschland. alle vorher telefonisch zu fragen, ob ich ihnen was zusenden darf per e-mail würde halt einen riesigen zeit- und kostenaufwand bedeuten.

ist das versenden von unangeforderten demo-mp3s per mail in der ton-branche (musik/sprache) üblich oder eher unüblich???

gruß
sunced


Edit by Topo:
Diskussionen bitte mit allgemeinen Beispielen und nicht mit speziellen Fällen führen
 
Eigenschaft
 
Ich kann dir leider nur eher unprofessionellen Rat geben:
Wenn du jedem Tonstudio einmalig eine Demo schickst, ist es meiner Meinung nach unmöglich, als Tonstudio(egal wie gut der Richter ist).
Wenn nicht kannst du ja Berufung und wenns immer noch nix wird, Prevision beantragen.
Du verstößt damit keinem Recht das ich kenne, Massen-Spam ist doch etwas anderes.
Wäre schön wenn sich das hier professionell klärt :)

Gruß Felix
 
Also es ist halt so, dass ich EINMALIG PRO JAHR mein aktualisiertes demo (ich aktualisiere mein demo ca. einmal pro jahr) an die SELBEN studios maile (habe ne Verteiler-Liste angelegt).
 
Bitte nicht festnagel, der Knackpunkt ist mMn ob es maschinell/automatisch verschickt wurde.
Tippst du die Adressen händisch ein und verschickst das (bei 200 Mails durschaus glaubhaft) hast du halt eine Mail geschrieben. Lässt du ein Programm laufen, welches Adressen scanned und automatisch Mails verschickt, hast du ein Problem.

Habe das irgendwo mal aufgeschnappt, kann mich aber leider nicht mehr an die Quelle erinnern, daher ist das Posting leider wenig fundiert, aber vielleicht dient es ja einem Experten als Zündfunke.
 
Also ich habe alle Adressen mal in ein Programm gespeichert (Groupmail) und dieses schickt dann die Mails Adresse für Adresse an die Empfänger und fügt die personifizierte Anrede automatisch ein. Es sieht schon so aus, als ob ich jede einzelne Mail einzelnd manuell versendet hätte. es geht auch nicht per blindcopy raus sondern immer an die direkte E-Mail-Adresse in der "To-Zeile" des jeweiligen Studios.
 
Wie wäre es denn, die MP3-Datei auf einem Webspace abzulegen und in der Email nur einen Link darauf zu setzen? Dann ersparst Du den Empfängern den Download von u.U. mehreren Megabyte wenn Sie nicht interessiert (und ein evtl. durch die MP3-Datei verstopftes Postfach).

Was das unaufgeforderte Zusenden angeht, dürfte es unerheblich sein ob das manuell oder automatisiert passiert - Kalt-Akquise bleibt es trotzdem...
 
Ich kann Dir nur eine Analogie bieten:

Bezüglich unaufgeforderten Zusendungen von FAX erging der Spruch, dass das nicht statthaft ist, da es dem Empfänger Kosten verursacht (Papier, Tinte des Druckers).

Bezieht man dies auf emails, so kann sowohl die mail als auch der Anhang meines Wissens den Briefkasten verstopfen und bei begrenzter Speicherkapazität Kosten verursachen oder den Empfang gewünschter emails verhindern. Ich hoffe, ich liege da technisch gesehen richtig.

Wenn ich mir emails anschaue, die ich empfange, dann findet sich dort bei professionellen emails immer der Hinweis, dass ich mir die dazugehörigen Bilder herunterladen kann. Dies ist aber ein Akt meinerseits und damit eine Einwilligung zum Empfang umfangreicher Daten. Bezüglich dessen (also der unaufgeforderten Zusendung von mails mit hohem Datentransfer erging glaube ich ein Urteil, dass dies zu unterbleiben hat. Genaueres weiß ich leider nicht - aber seit dieser Zeit empfange ich in der Regel unaufgeforderte emails, die genau diese Möglichkeit aufweisen.) Gleichenfalls finde ich dort immer einen Hinweis, dass ich per einfachem Klick die weitere Zusendung von mails/newsletters unterbinden kann.

Insofern bist Du wahrscheinlich auf der sicheren Seite, wenn Du die mp3 nicht direkt als Anhang schickst, sondern einen direkten link zum download in die mail haust und anbietest, eine Meldung an Dich zu schicken, dass weitere mails unerwünscht sind.

Im Sinne einer Kundenorientierung kann Dir das auch eher als gutes Kommunikationsgebahren ausgelegt werden.

Mal ganz andersrum: Wenn Du das seit 3 Jahren machst und sich noch nie jemand beschwert hat, dann halte ich die Wahrscheinlichkeit für sehr gering, dass sich sofort ein Anwalt bei Dir meldet ...

x-Riff
 
Erstmal danke für die vielen Hinweise.

Ich dachte halt, die Tonstudios pflegen meistens eine Sprecher-Datenbank und sind froh wenn Sie neue Stimmen im Archiv haben. Eine MP3 an ein Tonstudios zu senden finde ich halt auch nicht gerade abwegig. Aber mag schon sein, dass das schon Kalt-Akquise ist, keine Ahnung.
Andererseits haben die Studios eine Website auf der sie ihre Kontakt-E-Mail-Adresse angeben. Also müssen Sie doch damit rechnen, dass Künstler Ihnen Mails/MP3s schicken, oder nicht? Von einigen Studios bekomme ich auch meistens ein Feedback (vielen Dank für neues Demo, haben es bei uns aktualisiert), aber die Angst vor nem Anwalt mit Abmahnungskosten bleibt natürlich.
Andererseits habe ich als Sprecher auch eine Website und mir werden ebenfalls unangeforderte Angebote zugesandt von Studios, Sprecheragenturen...etc. Soll ich da auch gleich nen Anwalt einschalten???
 
Darf ich mal fragen, wie Du überhaupt auf die Sache mit den Anwälten kommst?

Meines Erachtens dürften die Dir ohnehin nur untersagen, weitere emails zu schicken ...
 
Hier ein Link zum Thema was mich beschäftigt (kostenpflichtige Abmahnung):

http://www.perspektive-mittelstand....sletter-nehmen-zu/management-wissen/2046.html

Ist das wirklich Kalt-Akquise was ich da mache?

Ich biete meine Dienstleistung als Sprecher dem Tonstudio an. Okay, ich könnte auch anrufen und fragen: ich möchte mich bei Ihnen als Sprecher bewerben. Aber dann mache ich doch dasselbe nur telefonisch?? Wäre doch auch Kalt-Akquise?? Ist es dann nicht eine Art "BE-Werbung" oder doch eher unangeforderte "Werbung"?
 
ich denke, das das was du machst ja kein ''spam'' ist sonder nwirklich die studios betrifft..
ich denek also nicht, dass überhaupt ein sutfio auf die idee kommt dich anzuzeigen...

wie es rechtlihc genau ist, weiß ich nicht.. aber ist es nicht so das auch das studio kosten für den prozess (anwalt etc) zu tragen hat?! außerdem müsstest du die strafe dann an den staat bezahlen..
in der hinsicht lohnt es sich dann auch für das studio nicht dich anzuzeigen..
 
Okay - ist mir jetzt nachvollziehbarer.

Ich denke dennoch, dass Du Dich darauf berufen kannst, dass bis jetzt keine remails gekommen sind, die Dir anzeigen, dass Du das Zusenden doch bitte unterlassen sollst.

Zudem bist du kein Händler in diesem Sinne.

Du kannst Deine Position verbessern durch Anbieten von downloads und einem einfachen link auf "möchte keine emails mehr".

Aber es bleibt - zumindest für mich - eine Grauzone.
 
Also eine Negativ-Rückmeldung (von ca. 250 Mails) habe ich jetzt erhalten:
das Studio schrieb: Bitte keine unangeforderten Demos mehr schicken. Die Mail war eher in unhöflichem Ton gehalten. Auch ohne Anrede.
 
Einfach mal aus persönlicher Sicht finde ich das grundsätzlich eher unverschämt wenn mir jemand unaufgefordert Sachen zuschickt. Grade im Falle eines Studios kann man davon ausgehen, dass das durchaus öfters vorkommt, dann bist du einer dieser "Nervsäcke" und ich finde es dann eher schwierig mir die Zeit zu nehmen (zu müssen) mich damit auseinanderzusetzten, vor allem wenn halt überproportional viel Schrott dabei ist. Darüber hinaus ist E-Mail natürlich auch nicht grade die Methode der Wahl um Interesse zu wecken, und sich zu denken "Die freuen sich ja bestimmt wenn sie ein weiteren "Artist" im Repertoire haben" - das ist halt in Anbetracht des allgegenwärtigen Überangebots auch eher schwierig. Dazu kommt vielleicht auch das man sich denkt "Ein bisschen mehr als 'ne EMail könnte schon drin sein".
Da finde ich es wesentlich netter, wenn ich z.b mal nen Interessanten und gut gemachten Flyer oder so eine Mini-CD (Visitenkartenformat) in der Post habe, ein verweis auf einen ansprechenden Internetauftritt mit Hörproben usw., halt irgendwas was ich in der Hand habe und was auch morgen noch auf dem Schreibtisch liegt. Ist man grade eh eher gestresst, dann vergisst man die Mail auch gleich wieder oder löscht sie einfach...Das kostet dich natürlich ein bisschen Geld und mehr Aufwand, könnte die Erfolgsquote aber auch drastisch erhöhen. Also ich würde da jetzt weniger den rechtlichen Aspekt beleuchten, als viel mehr die Wirkung in Hinblick auf das was du erreichen willst.

Lg
 
finde ich das grundsätzlich eher unverschämt wenn mir jemand unaufgefordert Sachen zuschickt.

Eine e-Mail Adresse auf der Seite zu veröffentlichen heißt aber, dass es gewünscht ist, dass jemand Kontakt mit ihnen aufnimmt, oder?
Dass da nicht immer: "Hey ich habe ein Geschäft für euch bei dem ihr 5000€ verdient" dabei sind ist auch klar.
 
Einfach mal aus persönlicher Sicht finde ich das grundsätzlich eher unverschämt wenn mir jemand unaufgefordert Sachen zuschickt. Grade im Falle eines Studios kann man davon ausgehen, dass das durchaus öfters vorkommt, dann bist du einer dieser "Nervsäcke" und ich finde es dann eher schwierig mir die Zeit zu nehmen (zu müssen) mich damit auseinanderzusetzten, vor allem wenn halt überproportional viel Schrott dabei ist. Darüber hinaus ist E-Mail natürlich auch nicht grade die Methode der Wahl um Interesse zu wecken, und sich zu denken "Die freuen sich ja bestimmt wenn sie ein weiteren "Artist" im Repertoire haben" - das ist halt in Anbetracht des allgegenwärtigen Überangebots auch eher schwierig.

Ich bin ja bei einem Webradio tätig (siehe Signatur), und da ist es durchaus schon vorgekommen (wenn auch sehr selten), dass sich Musiker an mich wenden und mir ein Demo per Mail schicken. Für mich ist es die bequemste Methode, Demos anzunehmen. Bei Download-Links hab ich oft schon falsch getippte dabei gehabt, da lässt sich die Datei dann nicht laden.
Im Gegensatz zu den meisten Studios, Labels, Radiosendern sortieren wir nicht so großartig aus, sondern wir bemühen uns um ein möglichst vielseitiges Angebot. Daher sind wir stets dankbar über Zusendungen von Musik aller Coleur.

@ Sunced: Du kannst auch meine Adresse dj-nameless@t-online.de in Deinen Verteiler aufnehmen und mir das Demo auch mal schicken. Falls es mir zusagt, nehme ich es hier ins Online-Radioprogramm rein.

DJ Nameless
 
Eine e-Mail Adresse auf der Seite zu veröffentlichen heißt aber, dass es gewünscht ist, dass jemand Kontakt mit ihnen aufnimmt, oder?
Genau das heißt es nicht. In Deutschland besteht für Betreiber einer Webseite die Impressumspflicht, und da gehört auch eine funktionierende Emailadresse dazu - und das ist keine Einladung Werbung dort hin zu schicken!
 
Bezüglich unaufgeforderter Werbung in D ist mein Kenntnisstand folgender:

Sind Empfänger und Versender in der gleichen Branche und beide professionell, d.h. als Firma tätig, ist Werbung geduldet.

Sie muss aber den Hinweis enthalten, dass der Empfänger zukünftige Werbung "abbestellen" kann. Dazu muss der Empfänger sich aber in irgendeiner Form aktiv "äussern".

Hat er das einmal gemacht und erhält danach wieder unerwünschte Werbung, kann das Ärger geben.

So war die Rechtslage zumindest vor ein paar Jahren.
Ob das heute noch aktuell ist, weiss ich allerdings nicht.

LG
RJJC
 
@dKreuz
Und wenn die e-Mail Adresse aber unter "Kontakt" oder sinngemäß ahnlichem steht?
 
Meine Interpretation der Kontaktadresse: Die Kontaktadresse ist für die Kundenanfragen da, also Leute die die angebotene Dienstleistung (hier Studioaufnahmen) in Anspruch nehmen wollen und Geld dafür geben wollen.

Der Threadersteller will aber seine eigene Dienstleistung bewerben und im Erfolgsfall Geld dafür haben. Wenn nicht schon zuvor eine Geschäftsbeziehung bestanden hat, dann ist es egal ob die Kontaktaufnahme per Telefon, Fax oder Email erfolgt - es ist und bleibt unerwünschte Kalt-Akquise.

Wenn Studio/Verlag/Label Bewerbungen von Musikern erwünscht, dann richten die meist eigene Adresse ein und schreiben dazu, dass die Demos dort hin geschickt werden sollen.

Im Job bin ich u.a. für die technische Infrastruktur und Beschaffung zuständig. Da bekomme ich immer wieder Anrufe von Pappnasen, die sich als "leistungsfähiger Lieferant" vorstellen wollen. Sowas nervt unendlich, stiehlt mir Zeit und kostet Konzentration. Im Falle einer Emailwerbung wird die meist nur noch weggeklickt und kurz geärgert. Du siehst, in beiden Fällen (Telefon und Email) erreicht der Werber bei mir genau das Gegenteil von dem was er will: er fällt bei mir negativ auf und es kommt nicht zum Geschäftsabschluss.
 

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