Verbindung A7 - Es ?

S
Sarah*
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
11.01.20
Registriert
09.06.10
Beiträge
108
Kekse
0
Ich gehe in einer Komposition von d-moll kurz nach A-Dur(Septakkord) , dann ganz kurz nochmal nach d und bin danach etwas unvermutet in Es-Dur.

Nun meine Frage:

Gibts eigentlich zwischen A7 und Es irgendeinen harmonisch erklärbaren Zusammenhang, also eine irgendwie begründete Logik? Kann man A7 irgendwie umdeuteten, dass es in Es einen Sinn ergeben kann? Gibt es irgendeine Modulation, die so funktionniert?
(Ich erkenne nur, dass das e oberer Leitton zum es ist, das a unterer Leitton zum b, und das g bleibt halt liegen.)
 
Eigenschaft
 
Spätestens seit der spätromantik kennt man die "rückung", es ist durchaus möglich, von A7 nach B7 und Es zu gehen. Einen funktionalen zusammenhang sehe ich nicht, aber viel modulatorische wege führen zum ziel. Über den verminderten septakkord, etwa auf "cis" kommt man auch leicht nach Es oder überall hin.
Max Reger hat eine beispieisammlung hinterlassen, war sein steckenpferd.
Zur systematik z.b. http://felbick.de/modu.html
 
Zuletzt bearbeitet:
danke, dann versuch ich mal eine zweite variante, wo ich nicht rücke, sondern moduliere und schau, was mir besser gefällt.
für einen zuhörenden nicht-musiker ist vermutlich eine sanfte modulation leichter zu verarbeiten als eine harte rückung.....
 
Ich gehe in einer Komposition von d-moll kurz nach A-Dur(Septakkord) , dann ganz kurz nochmal nach d und bin danach etwas unvermutet in Es-Dur.

Nun meine Frage:

Gibts eigentlich zwischen A7 und Es irgendeinen harmonisch erklärbaren Zusammenhang, also eine irgendwie begründete Logik? Kann man A7 irgendwie umdeuteten, dass es in Es einen Sinn ergeben kann? Gibt es irgendeine Modulation, die so funktionniert?
(Ich erkenne nur, dass das e oberer Leitton zum es ist, das a unterer Leitton zum b, und das g bleibt halt liegen.)

Hallo Sarah,

das ist alles viel zu vage was Du da erzählst. In Tonart D Moll einen A7 Septakkord anzusteuern ist wohl das alltäglichste der Welt. Und danach wieder zur Molltonika zurück zu gehen ist ebenso absolut kein Novum.
Nun gebrauchst Du das Wort "unvermutet". ...bin danach etwas unvermutet in Es-Dur...
Wie soll man das verstehen? Nachdem Du von A7 wieder zurück nach Dm bist, kommt unmittelbar danach der Eb Dur Akkord?
Auch das ist harmonischer Alltag eines Komponisten. Die Bewegung hat zunächst nichts mit Modulation zu tun. Es ist die sehr gebräuchliche Stufenbewegung Im --> bII. Der Klassiker nennt ihn den Neapolitaner, wobei er dann die Terz, in Deinem Falle also das "g" in den Bass nimmt.
Im Jazz ist die bII Stufe ein modaler Austauschakkord und wird aus dem Phrygischen hergeleitet.
Außerdem kann der Akkord Eb Dur, falls er als Dominantakkord gespielt wird (Eb7) als Tritonussubstitution der Dominante (= A7) angesehen werden. Die Akkorde Eb7 und A7 haben den gleichen Tritonus ( g - c# bzw. g - db).

Das alles hat bis dahin nichts mit Modulation zu tun.

Wenn solche Fragen gestellt werden muss UNBEDINGT der Zusammenhang (Melodie und Form) mitgeliefert werden, ansonsten geht das meisten in die Hose.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hier vielleicht ein paar Beispiele von Modulationen, die verwendet werden könnten und dir vielleicht weiterhelfen:

Modulation über den Verminderten Septakkord als Dv.
Das wäre hier der Dv auf dem Ton g(g, b, des, fes,) bzw. cis(cis, e, g, b)
Beide Dvs sind letztlich der selbe, bloß auf einem anderen Basston begonnen und jeweils enharmonisch umgedeutet.
Somit ist er der Vermittler zwischen beiden Tonarten. In d-moll als Dv zur Tonika. In Es-Dur als Zwischendominante zur Subdominante.

Modulation über den Neapolitanischen Sextakkord:
Der E-Dur Akkord ist Doppeldominante in d-moll. Als Sextakkord und enharmonisch umgedeutet (As, ces, fes) ist er der neapolitanische Sextakkord (also Subdominante) in Es-Dur.

Chromatische Modulation:
Naja, das lässt viele Möglichkeiten zu. Durch Chromatische Erhöhung eines Tons in einem Akkord (zum Beispiel reine Quinte zu übermäßiger Quinte in einem Durakkord) lässt sich überall hin modulieren.
Das ist vielleicht ein interessanter Bereich für dich zum herumprobieren.
Das bringt mich auch auf den übermäßigen Dreiklang, der, genau wie beim verminderten Septakkord, durch seine gleichgroße Teilung jeden Ton zum Leitton umdeuten lässt.

Modulation über Trugschluss:
B-Dur ist Trugschluss in d-moll und Dominante in Es-Dur.

Ich habe das ganze jetzt extra nicht so detailliert beschrieben, um dir die Möglichkeit zu geben, damit erst mal selbst zu experimentieren, denn das macht am meisten Spaß.
Falls du aber hängenbleiben solltest, können wir immer noch eine Modulationsart genauer ansehen.
 
super! DANKE FÜR DIE HILFREICHEN ANTWORTEN!
 
Das ist so was von egal, ob das harmonisch erklärbar ist. Wenn es sich gut anhört, DANN MACH ES EINFACH, VERDAMMT! xD
 
Das ist so was von egal, ...

Das kann in der reinen musikalischen Praxis schon 'mal sein.

Aber hier ist das Musiktheorie-Forum, Bereich Harmonielehre und Analyse.
Darin tauschen sich Musiker aus und helfen sich weiter, die an Fragen zum Wie und Warum brennend interessiert sind.

Hast Du dich vielleicht in den Weiten unseres Boards ein wenig verlaufen?
Kein Problem, so weit ich sehen kann, geht's für dich hier lang:
https://www.musiker-board.de/f64-spieltechnik-literatur-keys/
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben