Veränderung der Musik-Landschaft durch Downloads

  • Ersteller musikuss
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ich kauf mir deshalb keine multiteure Hifi Anlage. Aber meine seit vielen Jahren aus Einzelkomponenten gekaufte Anlage tut ihren Dienst sehr gut und wenn ich ne Weile nur MP3 höre sehne ich mich sehr nach meinen Platten , CDs und meiner Anlage , ganz einfach, auch gesunder Menschenverstand und meinen Ohren, und damit mir ganzheitlich gesehn , tuts gut ;)
Ich würde mich sogar als Hifi-Freak bezeichnen (ist quasi meine Berufswahl, studiere noch darauf hin ;)) wenn man damit nicht gleich in die Reihen der HiEnder gezählt werden würde für die anscheinend kein physikalisches Gesetz, keine Psychoakustik und generell keine Kritik zulässig ist.

Die Jammerrei wie schlecht die Hörgewohnheiten geworden sind kann ich nicht mehr hören. Ich behaupte mal, noch nie waren so viele guten Musikanlagen im Umlauf, noch nie noch nie war die Qualität des Mediums selber so gut. Früher hatten ja auch nur wenige die Anlagen im Wert eines Autos, das waren damals wie heute die Maniacs.
Zeig mir einen Walkman der besser klingt als ein heutiger Billig-MP3 Player mit Stöpseln für 30-40 Euro. Oder eine damalige Billiganlage die mit einem heutigen 300 Euro System mit hält.
Und zeige mir dann jemand eine Kassette oder Platte die weniger Artefakte, Verzerrungen und eingeschränktes Spektrum besitzen wie auch nur eine 128er mp3 (eine Bitrate mit der nun wirklich niemand mehr codiert).

Die Wiedergabequalität ist schlicht besser geworden. Im Schnitt, in der Spitze und am unteren Ende sowieso.

Ich kenne ein paar der Anlagen über die früher so gehört wurde. Ganz ehrlich, ich finde heute das Äquivalent zu einen kratzigen Plattenspieler mit schrebbeligen Breitbänder in der offenen Schallwand in Mono Wiedergabe einfach nicht mehr. Selbst ein Handy hört sich da besser an...
Und die Anlage meiner Eltern, preislich zummindest obere Mittelklasse und mal richtig teuer gewesen ist Welten hinter heutigen Anlagen für einen Bruchteil des Preises.
 
kann ich nicht nachvollziehen, Matthias T. und ist schlicht übertrieben und verzerrt dargestellt. Ich hab mir nämlich mal den Spass gemacht und nach nem Konzert 2009 mir nen MP3 Stick gekauft und das Klangerlebnis ist ...äusserst bescheiden! Ich kenne u.a. auch Handy Sound und dagegen klingt meine recht günstige alte Anlage zuhause wie aus ner andern Galaxie , wenn wir schon bei Übertreibungen sind , gell und meine Anlage is z.b. n Hitachi Plattenspieler, alte Pioneer Boxen , alter Pioneer Verstärker und n Technics CD Player , der auch nicht teuer war damals und tut alles immer noch klaglos seinen guten Dienst.
Desweiteren hab ich hier zuhause eine Reihe von MP3 Songs auf dem PC und dieselben Aufnahmen analog hier auf LP bzw digital auf CD. Höre ich die MP3 Version, dann merke ich nen Qualitätsunterschied zu CD und LP und der fällt nicht sehr wohlwollend für die MP3 aus. MP3 ist gut fürs Autoradio, man muss nicht oft die CD wechseln beim fahrn.
 
kann ich nicht nachvollziehen, Matthias T. und ist schlicht übertrieben und verzerrt dargestellt. Ich hab mir nämlich mal den Spass gemacht und nach nem Konzert 2009 mir nen MP3 Stick gekauft und das Klangerlebnis ist ...äusserst bescheiden!
Ich hab einen Sansa Clip, preislich eher in der unteren Kategorie und ich hab an den Wandlern rein gar nichts auszusetzen. Die in einem handelsüblichen CD Player sind keinesfalls besser.

Ich gehe natürlich davon aus dass man die Beipackhörer in den Müll entsorgt (die sind ja nur beigelegt damit man beim Kauf nicht ganz ohne da steht) und sich ein paar vernünftige kauft. Probier das mal, schon für 30-50 Euro bekommt man brauchbare Hörer.

Es liegt sicher nicht an MP3. Und was erwartest du von Ohrstöpseln die für wenige Cents beigelegt werden?
Ordentliche Schallwandler haben schon immer Geld gekostet, früher noch mehr als heute. Trotzdem gibt es sie noch nicht umsonst.
 
nene ich hab den MP3 Stick mit meinen normalen Sennheiser Kopfhörer gehört, nicht mit den beigelieferten Teilen.
aus meiner individuellen Hörerfahrung gehn mir MP3s beim Hören auf Dauer irgendwie auf die Nerven. Das is halt so.
Ich kauf mir da lieber in der Reihenfolge ne Schallplatte oder wenn ich die nicht bekommen kann, halt ne CD.
 
Nun, gerade bei Vinyl, oder auch bei CDs, kommt ja nch der Faktor des Erlebens hinzu. Sobald man gezielt Musik hören will (als Erlebnis an sich) ist das Auflegen, einlegen und Stöbern im Booklet mit diesem "Flair" verknüpft. Das fehlt bei der MP3 - hat allerdings auch nichts mit der Soundqualität zu tun.
 
Bitte wieder nicht alles, was MP3 ist, in einem Topf werfen. Was sind das für MP3s, die dir auf die Nerven gehen? Natürlich klingt eine MP3, die in 128Kbit/s mit dem Fraunhofer-Codec von 1995 kodiert wurde, nicht gut. Mit dem aktuellen LAME in bester Qualität bei 256kBit/s sieht die Sache schon anders aus. Wenn du da einen Unterschied zur CD hörst, bekommst du von mir einen Keks :)

Und noch mal zur Geringeren Wertschätzung von Musik im Gegensatz zu früher kann ich nochmal sagen: Zeiten ändern sich. Und bei so etwas "künstlichem" kann man wohl kaum sagen, dass das grundsätzlich schlecht ist. Die Zeit, die du glorifizerst, war (bzw. ist ja im Grunde auch noch, es ändert sich halt grad) etwas sehr eigenes und nichts gottgegebenes. Und auch keine eseenzielle oder "ienzige wahre" Art des UMgangs mit Musik. Die ich sag es mal allgemeinPopulärmusik und dem drumherum, gab es eben vor dem 2. Weltkrieg auch nicht so wirklich. Noch früher hat man wie gesagt gar keine aufgenommene Musik gehabt - wie würdest du das die Wertschätzung von Musik beurteilen? Und so von 1950 bis 2000 gab es eben eine Ära, in der (junge) Menschen Musik machten, Platten aufnahmen, vermarktet wurden, teilweise zu Stars wurden. Sie wurden teils zu Helden ihrer Generationen, die Jugend identifizierte sich mit der Musik, Subkulturen wurden durch die Musik verbunden, man kaufte Platten, ein großteil des Taschengelds ging bei vielen für Musik drauf usw.

So etwas gab es vorher auch nicht. Ich finde es immer merkwürdig wenn Leute "konservative Ansichten" haben (im Sinne von "erhaltend") bei Dingen, die irgendwann mal neu waren und von Menschen geschaffen wurden, teils noch durch technische Entwicklungen und Einschränkungen bestimmt. Ist eine SChallplatte objektiv irgendwie was besonderes erhabenes? Oder macht es die Musik besonders wertvoll? Nö, sie war halt zuerst da. Die Kultur und vermeintliche Wertschätzung hätte also auch anders verlaufen können, wenn die Art der Musikaufzeichnung und verbreitung zufälligerweise früher anders war. Und wie gesagt: Singles aus der Jukebox gab es auch schon früher - man hat damals schon versucht, so ein Gerät so zu bedienbar zu machen wie es heute ein WinAmp in Perfektion kann. So gesehen war es eher lästig, dass die Lieder auf PLatten waren.

Wenn man nun unbedingt die Musikkultur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bewerten zu wollen, dann könnte man es auch anders sehen. Schon der Punk ist entstanden um zu den Wurzeln des RockNRoll zurückzukehreren als Antwort auf aufgeblasende Rockstars. Auch bei der Techno-Bewegung war das so, da steht die Musik im Mittelpunkt, und nicht der Musiker. Und wenn man nur noch Dateien hat, geht es noch mehr um die Musik, die ja das ist was zählt. Man könnte auch sagen, dass Alben den Plattenfirmen vor allem Geld gebracht haben. Die "gute alte Zeit" war Riesenkommerz, ja, auch schon Woddstock. Man könnte fast sagen dass Dowloads die Musik befreien.

Ja, es ist wohl so, dass für junge Menschen Musik heute "anders" wahrgenommen wird als früher. Meinetwegen auch "weniger wichtig". Aber das liegt auch einfach an der Konkurrenz. Es gibt halt heute viel mehr Dinge, worüber man sich identifizieren kann, man seine Freizeit mit verbringen kann, wofür man sein Taschengeld ausgibt. Ich frage mich aber, ob die vermeintlich höhere Wertschätzung früher wirklich vorhanden war, oder ob das eher oberflächlich ist. Es stimmt wohl, dass früher die MEnschen sich eher eine "gute" Hifianlage ins Wohnzimmer gestellt haben und vielleicht auch schön Plattensammlungen habe. Aber war Musik wirklih wichtig für sie? Ich glaube eher, dass bei vielen in den 70ern und 80ern die Stereoanlage das war, was heute der "voll krass-große Plasmafernser, Alter" ist. Ein Statussymbol, etwas zum protzen. Die Anlage musste halt viel Watt haben... Und hinter einer großen Plattensammlung konnte die gleiche Mentalität stecken wie bei Menschen heute, die Stolz erzählen dass sie eine Terbyte-Festplatte voll mit Musik haben.
 
Und hinter einer großen Plattensammlung konnte die gleiche Mentalität stecken wie bei Menschen heute, die Stolz erzählen dass sie eine Terbyte-Festplatte voll mit Musik haben.

Das ist aber selbst mir ein Rätsel, obwohl mittlerweile fast jeder auch viel Zeugs anhäufe bei dem man "mal reinhören" soll oder was man halt irgendwie so austauscht. Aber wenn ich dann von Leuten höre, dass die 10+ Terabyte (raidverbände usw) mit Musik voll haben, darunter dann z.B. peruanische Metalbands, die Lamageräusche einarbeiten, ist es mir schleierhaft, was man damit soll. Aufeinandergerechnet ergibt das Spieldauern, die länger sind als das durchschnittliche Menschenleben. Es erfüllt einen einerseits mit Ehrfurcht (wow, wenn man jetzt anfängt hört man bis zum Ende seines Lebens immer was neues...), andererseits ist es eben auch bescheuert, weil derjenige davon selbst vielleicht 40 GB öfters konsumiert.

Ist aber genau wie mein Unverständnis für Leute ohne Führerschein, die Autos sammeln, Nicht-Gitarristen, die klimatisierte Garagen voll Gitarren haben...sammeln entzieht sich meinem Verstand.
 

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