Viele Dinge, so auch das Einwachsen von Pickups sind ein Nebenprodukt von den Entwicklungsarbeiten am Produkt.
Für jedes vorhandene oder entstehende Problem wird es eine Lösung geben und hierfür werden auch gern Kompromisse gemacht
um das Produkt an den Mann/Frau zu bekommen.
Der Urpickup ist halt der Singlecoil und wird seit Jahrzehnten gefertigt und auch eingesetzt.
Diese Bauart wird in verschiedensten Formen angeboten ( P90, Tele PU, Jaguar-Style, Strat-Style etc. ), welche seine unterschiedlichsten
Soundcharakteren hervorbringen können, durch den Einsatz von verschiedenen Drähten und bestimmt wird durch die Bauhöhe der Spule.
Der Nebeneffekt ist leider das Brummen eines Singlecoils und so fingen einige fleißige Leute an, sich darüber Gedanken zu machen, wie dieses Problem gelöst werden kann.
Einige sind der Meinung, dass der erste Humbucker von Seth Lover und Walter Fuller bei Gibson Mitte der 1950er Jahre entwickelt wurde, um die Brummgeräusche eines Pickups zu unterdrücken.
In den Anfängen der Rockmusik gab es auch noch keinerlei Effektgeräte oder befanden sich auch erst in den Kinderschuhen und so musste ein Röhren-Amp schon ordentlich übersteuert werden um der Zerrsound zu erhalten.
Leidiger Nebeneffekt: rauschende und pfeifende Pickups, vor allem die Singlecoils und hier wurde durch den Humbucker etwas Abhilfe geschaffen ( das Brummen wurde unterdrückt ).
An gewachste Tonabnehmer dachte damals noch kein Schwein, doch die Entwicklungen gingen weiter.
Es muß doch eine Lösung geben, einen Zerrsound zu bekommen ohne den Verstärker extrem laut zu drehen um diesen Effekt zu erhalten.
Mit dem Voranschreiten der Effektpedale und der daraus resultierenden Spielweise der Musiker ( Zerre, Zerre, Zerre ) entstanden neu Probleme ( Mikrofonie ).
Durch die komplexe Bauweise der Pickups und der verwendeten Bauteile, war es anfangs nicht leicht diese Problemquellen zu finden und zu beheben und so
begannen die meisten Hersteller alle Bauteile bei der Montage nochmals mit Klebstoffen zu fixieren.
Das Problem wurde besser jedoch nicht gänzlich aus der Welt geschafft und so musste eine andere Lösung gefunden werden um seine Produkte zu verkaufen, denn niemand möchte ein Instrument kaufen,
welches diverse Pfeifgeräusche liefert und es keinen Platz gibt sich davor zu verstecken.
Es wurde festgestellt, das es die Eigenschwingung des Drahtes ist, welche diese zum Teil unangenehmen Pfeifgeräusche verursachten.
Die ersten Anfänge mit Wachs wurden in den 70érJahren gemacht und hier wurde auch nur der Pickup getaucht für eine gewisse Zeit, was mal gut funktionierte und mal kaum Ergebnisse erbrachte.
Besser wurden die Ergebnisse in den 80ér Jahren, wo mangels Zeit das Vakuumverfahren eingeführt wurde.
Jetzt konnte man zeitsicher bestimmen wann der Pickup fertig gewachst ist und gewährleisten, das sämtliche Luft gegen Wachs ausgetauscht wird.
Man hat festgestellt, das sich auch das Ansprechverhalten durch das Wachsen etwas verändert, was aber nicht immer negativ zu betrachten ist, denn im Vordergrund stand ja sämtliche Nebengeräusche und Brummen zu eliminieren.
Einige Pickuphersteller wollten es noch genauer wissen und haben bei der Produktion Backlackdraht verwendet ( Van Zandt Pickups ), hier wurden die Spulen mit dem neuen Draht gewickelt und anschließend
bei einer bestimmten Temperatur im Ofen ( gebacken ), der Lack hatte somit eine isolierende Wirkung und gleichzeitig wurde der Draht durch das verschmelzen stabilisiert, der Draht erzeugte keine negative Eigenschwingung.
Viele Werte die sich durch das Wachsen verändern, können gemessen werden jedoch können wir Menschen diese nicht wirklich wahrnehmen, denn im Tierreich haben wir mit das schlechteste Gehör.
Wer auf oldschool Sachen steht und auch diese kleinen Nebengeräusche in kauf nimmt sollte weiterhin ungewachste Pickups spielen, ist auch Geschmacksache.
In diesem Sinne, lasst eure Ohren entscheiden
Masterbuilder