Aber iwie kommts mir so vor als ob viele gitarristen immer nur es teuerste, es beste, es bestklingende usw haben wollen und andere sachen schlecht machen weils ihnen net passt... Sowas regt mich auf...
In der Tat sieht man das - leider - schon ab und an, dass pauschal Amps schlecht gemacht werden, weil sie a) nicht Vollröhre oder b) zu billig sind, unabhängig davon, ob derjenige das Gerät schon gründlich und sinnvoll (im Bandkontext!) testen konnte, schade!
Das Problem mit VK und Bugera ist aber ein ganz anderes, ich hab' shcon x-mal ausgeführt, warum ich diese Amps (und vergleichbare Kandidaten) für nicht empfelenswert halte - und die meisten derer, die ebenfalls davon abraten, vertreten auch sehr fundiert und begründet ihre Meinung, es geht also bei weitem nicht allen um pauschalisiertes Billig-Amp-Bashing
In gebotener Kürze: Sowohl VK als auch Bugera werden als billige Vollröhren-Amps vermarket, das zieht natürlich, da man immer noch "Vollröhre=professionell" irgend wie im Kopf hat. Und die Amps klingen für sich net schlecht, den Clean-Kanal vom VK finde ich z.B. wirklich gelungen ... Aber sie haben ihre Defizite, die um so deutlicher hervortreten, je mehr man die Amps fordert - sowohl vom Sound, als auch von Zuverlässigkeit und Haltbarkeit. Gut, nicht jeder spielt x Gigs in 'ner lauten Band - aber auch das spricht m.M. nicht für diese Amps.
In der Garantiezeit hat man wenig Probleme, tauscht man das Ding halt aus. Schwieriger wird's, später jemanden zu fnden, der die Kiste in Ordnung bringt, wenn mal was ist. Und die Amps sind dafür auch nicht konzipiert, an einem Service-freundlichen Aufbau besteht da wenig Interesse - es handelt sich halt um billig produzierte Wegwerf-Amps, die vom Marketing-Konzept nicht von Nachhaltigkeit, sondern von möglichst hohen Verkaufs- und Neukauf-Zahlen leben.
Najut, aber wenn das Geld knapp ist, wird man trotzdem keinen Profi-Amp um 2000€ kaufen (können), egal, ob die Dinger besser und sinnvoller sind. Aber gerade da gibt es sinnvolle Alternativen! Amps wie die PCL-Vintageamp-Reihe fristen mangels millionenschwerer Marketing-Kampagnen und Röhren-Hype ein Schattendasein, sind aber klanglich besser abgestimmte Geräte aus deutscher Produktion, und v.a. sind es Geräte, die man ggf. auch in 20 Jahren noch spielen kann und wird. Der Entwickler ist telefonisch erreichbar, Service ist schnell und preiswert - so geht's halt auch.
Das ist nur ein sehr spezielles Beispiel, auch auf dem Gebrauchtmarkt kriegt man für das, was von VK und Bugera kosten, schon professionelle Amps, die klanglich wie auch qualitativ einfach besser sind und nicht in 'n paar Jahren auf em Schrott landen - im Gegenteil, man kann sie bei pfleglicher Behandlung i.d.R. sogar fast ohne Verlust weiterverkaufen, wenn man was anderes haben will. Gerade wenn die Kohle eher knapp ist, ist das von Vorteil!
Es geht also gar net darum, dass es immer das teuerste und beste sein muss, und Psyhofreak321, Du hast absolut recht - der Ton kommt aus den FIngern, net aus'm Amp. Meine Kritik geht eben ganz woanders hin, denn für sich haben die Billig-Röhren ihre Schwachpunkte, sind aber mit SIcherheit keine schelchten oder unbrauchbaren Amps. Nur finde ich das Konzept dahinter ziemlich bescheiden, und das Preis/Leistungs-Verhältnis ist bei tieferer Betrachtung halt doch net so gigantisch, wie es erst mal scheint - für's gleiche Geld gibt es halt wesentlich sinnvollere Alternativen, die aber net in jeder "Gitarre und Bass"-Ausgabe auf 'ner 4c-Doppelseite fett beworben werden ...