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Urheberrechtsreform beschlossen

  • Ersteller Dr_Martin
  • Erstellt am
Bisher tun sie das nicht. Eine automatische Erkennung ist bereits im Einsatz und meines Wissens kommen alle anderen Copyright Strikes von Meldungen die User tätigen.
Laut einer Seite, deren Glaubwürdigkeit ich jetzt mal nicht in Frage stelle werden täglich 300 Tausend Videos hochgeladen, die zusammen 80 Tausend Stunden lang sind. Um sich wirklich abzusichern, müsste YouTube die alle prüfen. Das sind 10.000 Mitarbeiter, die 8 Stunden am Tag nichts anderes machen, als Videos auf Urheberrechtsverletzung zu prüfen. Meinetwegen verschnellern die die Videos und brauchen nur 5.000 Mitarbeiter die alles prüfen. Oder man steckt ein paar tausend Dollar in einen neuen Upload-Filter, der einfach alles erstmal sperrt, was bei 00:17 im Hintergrund nen Superman-Comic zeigt.

Die Million Klicks, die das von dir verlinkte Video hat, hat es aber auch in zwei Jahren gemacht. Videos, die in 10 Stunden eine halbe Million machen sind für YouTube glaube ich sehr viel interessanter. Langjähriger Abonennten-Spitzenreiter Pewdiepie lädt täglich leichte Videos hoch und sein neuestes hat innerhalb von 17 Stunden 11 Millionen Aufrufe erzielt. Sideways, den du erwähnst, hat in den letzten 3 Jahren etwas über 10 Millionen Aufrufe... insgesamt auf allen Videos. Pewdiepie ist natürlich ein extremes Beispiel, aber das gibt es auch im kleineren Maßstab.

Täglich gute journalistische Videos zu machen ist so gut wie unmöglich (nicht zuletzt weil die Ersteller davon nicht unbedingt leben können und einfach noch weniger Zeit in die Videos stecken können) und zieht deutlich weniger zuschauer an, als die Berieselung, die man von vielen großen YouTubern zu sehen bekommt.
 
Laut einer Seite, deren Glaubwürdigkeit ich jetzt mal nicht in Frage stelle werden täglich 300 Tausend Videos hochgeladen, die zusammen 80 Tausend Stunden lang sind. Um sich wirklich abzusichern, müsste YouTube die alle prüfen. Das sind 10.000 Mitarbeiter, die 8 Stunden am Tag nichts anderes machen, als Videos auf Urheberrechtsverletzung zu prüfen. Meinetwegen verschnellern die die Videos und brauchen nur 5.000 Mitarbeiter die alles prüfen.

Ich bezweifle nicht, dass täglich diese große Masse an Material hochgeladen wird, aber Youtube müsste ja nur die Fälle prüfen, wo der Nutzer Einspruch gegen die Uploadfilter-Wertung einlegt.
Wie hoch diese Zahl an Einsprüchen wäre,bzw momentan schon ist, kann ich dir zwar nicht sagen, aber mit Sicherheit kämen keine 80.000 Std Material pro Tag auf den Prüfstand.
 
Stimmt schon, da hab ich mich vielleicht etwas in den Zahlen verirrt. :guilty:

Es ist natürlich schwierig, zu sagen, wie viele Beschwerden da eingehen. Aber es werden schon einige sein. Mir fallen spontan zwei YouTuber ein, die im Hintergrund ihrer Videos so gut wie immer urheberrechtlich geschütztes Material hatten. Jetzt haben die beiden ihre Hintergründe schon vor dem Beschluss unabhängig davon geändert, aber bei beiden hatte es nichts mit ihren Inhalten zu tun. Nach meine Verständnis wäre das rechtlich kein Problem. Jetzt sieht ein Upload-Filter nur, dass da was ist und die beiden YouTuber müssten für einen Großteil ihrer bereits bestehenden Videos Anträge einreichen, wenn sie wollen, dass man sie (in Europa) weiterhin sehen kann. Und da gibt es bestimmt noch einige mehr.

Wie YouTube die Sache angeht, lässt sich nicht so richtig eindeutig vorhersehen. Ich für meinen Teil bin fest davon überzeugt, dass das in erster Instanz vollautomatisch läuft und nur sehr wenige Leute dafür eingestellt werden. Es gibt für diese Fragen ja durchaus jetzt schon ansprechpartner, aber einige YouTuber, die schon mit der Problematik zu tun hatten, sind nicht wirklich zufrieden mit den Kollegen. Ich meine auch mal einen YouTuber sagen gehört zu haben, dass er das Gefühl habe, dass es einfach zu wenige Mitarbeiter sind, um die Anfragen zu bearbeiten. Jetzt schon. Wobei "Ich glaub, ich hab mal gehört, dass jemand das Gefühl hat" natürlich nicht die beste Basis ist. Vielleicht sind es ja genug Mitarbeiter und sie haben einfach keinen Bock.
Da kommt dann eben wieder die Frage auf ob selbst wenn es weiterhin über menschliche Mitarbeiter läuft, die Creator noch Bock haben, sich das anzutun.
 
Es gibt für diese Fragen ja durchaus jetzt schon ansprechpartner, aber einige YouTuber, die schon mit der Problematik zu tun hatten, sind nicht wirklich zufrieden mit den Kollegen.

Möglicherweise liegt es an zu wenigen Mitarbeitern.
Youtube selber spricht, ohne genauere Angaben zu machen, von "Teams, die mit diesen Gruppen sprechen und überlegen, was möglicherweise am Produkt geändert werden muss."
Von der Beschreibung her könnte es sich dabei um 12 Teams á 12 Personen handeln, aber genausogut auch nur um 2 Teams á 2 Personen.
Man weiß es nicht genau.
Zumindest bezeichnet Youtube das "Einspruchverfahren" als "wesentlichen Bestandteil des Content-ID".
Ich glaube nicht, dass das übliches Standard-Blabla ist, sondern das Youtube tatsächlich Interesse daran hat und Willens ist, Content-Filter und Ausnahmefälle unter einen Hut zu bekommen.
Schließlich ist jedes Video, das unnötig herausgefiltert wird, auch für Youtube ein finanzieller Schaden.

Der Content-Filter scheint momentan auch alles andere als gut zu funktionieren:
"Manchmal stellt das System eine völlig falsche Übereinstimmung her und es wird sogar Anspruch bei weißem Rauschen erhoben, oder wenn jemand einen einfachen Mikrofontest macht."

Hier der ganze Text aus dem FAQ-Bereich:

F: Ich höre immer wieder von Content ID-Ansprüchen, bei denen der Song gar nicht vorhanden ist – was macht ihr dagegen?
Im Kern ist Content ID ein System, das Übereinstimmungen sucht. Damit ist es mit denselben Problemen und Einschränkungen konfrontiert, die für alle derartigen Systeme gelten. Manchmal stellt das System eine völlig falsche Übereinstimmung her und es wird sogar Anspruch bei weißem Rauschen erhoben, oder wenn jemand einen einfachen Mikrofontest macht. In diesen Fällen haben die Entwickler sofort begonnen, das Problem zu diagnostizieren und zu beheben. Außerdem haben wir festgestellt, dass bei völlig verschiedenen originalen Songs Übereinstimmungen gefunden werden können, wenn sie denselben Rhythmus haben.

Wir arbeiten ständig daran, Lösungen zu finden, um solche Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen. Klar ist aber auch, dass kein automatisiertes System jemals perfekt sein wird. Aus diesem Grund ist das Einspruchsverfahren ein wesentlicher Bestandteil von Content ID. YouTuber kennen die Inhalte ihrer Videos immer am besten. Daher haben wir das Einspruchsverfahren so gestaltet, dass du die Möglichkeit hast, den Anspruchsteller zu konfrontieren oder sogar die Gerichte zu bemühen. Wenn sowohl der Uploader als auch der Anspruchsteller versuchen, ein Video zu monetarisieren, für das ein Einspruch vorliegt, werden wir es weiterhin monetarisieren, bis der Einspruch geklärt ist. Die entstandenen Einnahmen werden dann an den entsprechenden Empfänger weitergeleitet.
 
Dass das Content ID System so schlecht funktioniert, wusste ich nicht mal. Ist ja köstlich.

Wie gesagt habe ich aber eben auch von einigen schlechten Erfahrungen mit dem Einspruchverfahren gehört. Wie zuverlässig diese sind, ist natürlich schwer abzuschätzen.

Warum es bestenfalls keinen eine Tortur ist und schlimmsten falls einfach gar nicht funktioniert ist ja im Endeffekt egal, oder?
Wenn es zu wenige Mitarbeiter sind, bezweifle ich, dass YouTube plötzlich einsieht, dass sie noch mehr, als jetzt gebraucht werden einstellen sollen, wo sie doch nicht mal bereit sind, so viele wie jetzt gebraucht werden einzustellen.
Wenn es an mangelnder Kompetenz der Mitarbeiter liegt... frage ich mich, ob einen Sinn hat, mehr einzustellen.

Naja, wie YouTube und natürlich auch andere Plattformen die Sache letzten Endes regeln, wird sich zeigen. Wahrscheinlich veranstalten die VPN-Anbieter jetzt schon Freudentänze.
 

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