Uralte Gitarre gefunden - Lohnt die Reparatur?

@ hatschipu

Sorry, bisserl OT, aber ab wann ungefähr hat sich denn die Trennung zwischen Knüpfsteg bei Konzertgitarren und Steckerlsteg für Stahlsaiten vollzogen?

Liebe Grüße, Annea
 
eigentlich gehört der Thread zu den Konzertgitarren
... und da ist er jetzt auch gelandet :)

Solche dinge könnt ihr einfach über das warndreiecksymbol melden, was gidarr in diesem fall dankenswerterweise gemacht hat :great:

Gruss, Ben
 
Schwer zu sagen. C.F. Martin hat 1833 von Markneukirchen bzw. Wien die Steckerl mit nach Amerika genommen.
http://de.wikipedia.org/wiki/C._F._Martin_&_Co.

Diese Berühmtheit von 1856 hat noch den lautenartigen Knüpfblock ohne Stegeinlage:
http://www.wulfin-lieske.de/english/antonio-torres/nav7_guitars_leona_torres.html
Gute Bilder:
https://de.wikipedia.org/wiki/La_Leona

Diese Knößing von 1807 hingegen hat bereits einen Knüpfblock:
http://www.studia-instrumentorum.de/MUSEUM/GITARREN/QI/knoesing_1807.htm
Hier als Nachbau:
http://www.siccas.de/weissgerber-knosing-modell/

Wenn man hier guckt:
http://www.music-treasures.com/guitars.htm
dann sieht man, dass man keine eindeutige Aussage machen kann. Allgemein formuliert kann man sagen, dass im Laufe des 19. Jahrhunderts hauptsächlich in Italien und Spanien der Knüpfblock immer häufiger eingesetzt wurde. Viel weiter möchte ich mich da gar nicht aus dem Fenster lehnen. :)
 
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So,
mit einiger Verspätung kommen jetzt die versprochenen Bilder:
Da ich mir nicht ganz sicher bin, was ich fotografieren sollte, habe ich einfach mal alles Mögliche abgelichtet.

DSCI2186.jpg
Erst einmal die gesamte Gitarre.
DSCI2191.jpg
Mir ist aufgefallen, dass der Hals hier ein Stück absteht. Dieses Phänomen ist zum Glück aber nur einseitig.

DSCI2176.jpg
Die Kopfplatte von unten.

DSCI2168.jpg
Und von oben.

DSCI2175.jpg
Die Gitarre von hinten.

DSCI2174.jpg
Und die Zarge.

Bilder vom Griffbrett zu machen, erweist sich als äußerst schwierig, weil die Kamera einfach nicht scharfstellen will und manuelles Arbeiten bei Digitalkameras auch nicht funktioniert...

Weil ich wie gesagt nicht genau weiß, was ich alles fotografieren soll, bitte ich einfach um Rückmeldung, was noch geblitzt werden muss.

Sind da überhaupt Bundstäbchen drin?
Ja, nur sind die meisten angelaufen :D

Das ist auf jeden Fall eine Konzertgitarre und damit nicht auf Stahlsaiten ausgelegt - kein Wunder, dass der Steg unter dieser ungewohnten Belastung reisst!
Ach du ..., die arme Gitarre! :eek:
Gut, dass die gerade mal 20 Jahre unbenutzt mit den Saiten in der Ecke stand. Das hat der bestimmt ganz toll gefallen. :rolleyes:

Da kein Etikett drin klebt, schaut mal unter die Decke (Zahnarztspiegel o.ä.), gelegentlich steht da was mit Bleistift geschrieben.
Habe gerade druntergelugt, aber nichts gefunden. Schade.


Das ganze Interesse hat mich hier schon ein wenig überrascht...aber ich bin froh drüber ;)
Danke an alle für die vielen Ratschläge, Tipps, Links o.Ä.! :great:
 

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  • DSCI2171.jpg
    DSCI2171.jpg
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Kannst du noch ein Foto auf den Endklotz machen, also dort, wo der Gurtpin drinsteckt?
Das würde mich noch interessieren.

MfG
 
Ohne jetzt die Pferde scheu machen zu wollen, aber der Halsfuß (Bild 2) gefällt mir nicht. Es wäre sicher nicht verkehrt, wenn da mal ein Fachmann drauf schaut.

Dem Wirbel der tiefen E-Saite kommt man mit Klebstoff bei, der Fachmann weiß, was man da nimmt.
Ansonsten hat die Gitarre erfreulich wenig Risse. Der Lack ist zwar in keinem guten Zustand, aber wenn man den Gurt mit den Metallteilen abnimmt … :whistle:

Hier könnte dir geholfen werden:

Liesenfeld, Wilfried
40476​
Düsseldorfhttp://www.gitarren-liesenfeld.de/
Lietz, Thorsten Sven
45139​
Essenhttp://www.thorsgarage.de/
Schneider, Michael
47051​
Duisburghttp://www.gitarrenwerkstatt.com/
Towet, Jens
47626​
Kevelaerhttp://www.towet-gitarren.com/
Helliver, Oliver Baron
48155​
Münsterhttp://www.helliver.de/
Rissmann, Ernie
48163​
Münsterhttp://www.rissmann-gitarren.de/
Rössler, Stefan
48351​
Everswinkelhttp://www.gitarrenbaumeister.de/
Kresse, Bernhard
50733​
Kölnhttp://www.kresse-gitarren.de/
Reg’n, Thomas
50935​
Köln
Phantom, Eduard Tüske
50969​
Kölnhttp://www.phantom-guitars.de/
Klein, Erhard
51570​
Windeck-Kohlberghttp://www.musik-klein.net/

Und es gibt bestimmt noch mehr. Viel Erfolg, und berichte bitte, wie es weitergeht.
 
Der Halsfuß (Bild 2) gefällt mir nicht.
MIr auch nicht, das kann ich dir versichern.
Die arme Gitarre wurde so verschandelt :weep:
Naja, solange sie nicht in Gips eingepackt und weggeworfen wurde...

Dem Wirbel der tiefen E-Saite kommt man mit Klebstoff bei

Woher weißt du, dass die Mechaniken teilweise locker sind?
Das ist mir erst aufgefallen, als ich daran herumgefummelthabe, um die Fotos machen zu können 0.o

@hatschipu
Danke, dass du mir diese schöne Liste angefertigt hast :hat:,
letzendlich konnte ich mich doch drum drücken, ich hab nämlich echt keine Lust mehr auf Recherche-Arbeit, nachdem wir im Projektkurs nichts anderes tun :D.
Aber gabs da nicht mal irgendwo so nen Thread mit ner Liste von Gitarrenbauern und der PLZ?

Montags ist bei mir immer ein bisschen schlecht, trotzdem versuche ich, drei - vier Gitarrenbauern mal ne Mail zu schicken und dann ein paar Reaktionen abzuwarten.

Bis hierhin nochmals vielen Dank an alle, die mir bisher mit Tipps, Hilfen, Links oder Ratschlägen zur Seite standen, :rock:
ich werde euch ganz brav auf dem Laufenden halten!


Viele Grüße,
McZ
 
Relativ nah bei dir dran sind auch Hegewald in Bönen: http://www.hegewaldgitarrenbau.de
Und Poljakoff in Dortmund: http://www.poljakoffgitarren.de

Hegewald hat auch einige restaurierte alte Instrumente in seiner Werkstatt hängen.
Beides nette Leute, und haben auch schöne Gitarren.
Hegewald mehr Nylonstring, Poljakoff eher Steelstring.
Aber Restauration sollten beide können, schätze aber dass der Hegewald in der Richtung mehr Ahnung hat.
 
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Woher weißt du, dass die Mechaniken teilweise locker sind?
Das ist mir erst aufgefallen, als ich daran herumgefummelthabe, um die Fotos machen zu können 0.o
Man sieht den Riss am Wirbelgriff der tiefen E-Saite, daher die Vermutung, dass er locker sein könnte oder bald bricht.

Das ist eine alte Wandergitarre, wie sie in den 20er-40er-Jahren üblich waren.
Bei solchen Gitarren ist der ideelle Wert höher, als der rein materielle.

Das kann sein, muss aber nicht. Dafür spricht die eher unklare Lage bei der Korpusholzauswahl. Dagegen spricht das ziemlich gute Deckenholz und die recht aufwändige Verzierung, sprich Reifchen (Binding) und Schalllochrosette sowie der fein gearbeitete Steg. Nur mit Fotos kann man weitergehend dazu relativ wenig sagen, dass müsste man schon in natura sehen. Aber es bleibt natürlich die Möglichkeit, dass der Gitarrenbauer sagt: „Nette Gitarre, häng sie dir an die Wand und freue dich.“ In dem Fall darf man auch nicht gleich weinen, sondern das muss man zur Kenntnis nehmen und gut.
 
Sooo,
heute ist die Rückmeldung vom lieben Herrn Hegewald ins Haus geflattert.
Das heißt, dass ich jetzt nen Termin mit ihm vereinbaren kann und auch prompt machen werde.
Bis zu dem Termin ist dann hier vermutlich eher Funkstille...
zumindest von meiner Seite aus :D

Grüßili~
 
Wir sind gespannt ;)
 
Hallo!

Habe den Thread verfolgt und bin auch auf das Ergebnis gespannt. ;)

Ich habe mich hier angemeldet mit einem ähnlichen Problem. Nicht so alt, wie die o.g. aber schon 42 Jahre alt. Aber damit auch deutlich älter als ich.:hat::hat::hat::hat::hat:
Besitze sie seit ca. 20 Jahren. Hatte sie bis vor 5-6 Jahren noch jährlich zu Weihnachtsliedern in den Händen.....

Jetzt habe ich sie dekorativ an die Wand gehängt, und einen Riss in der Zarge entdeckt.

Nun würde ich gerne Eure Meinung zu einer eventuellen Reparatur erfahren. Quasi, ob es sich lohnen würde. Weiß nur, dass es sich um eine Hanika handelt aus dem Jahr 1971.
Da sie nun wieder in Reichweite hängt und wieder gespielt werden könnte, neben einer Westerngitarre.
Ich weiss nicht, ob so ein Riss länger wird???
Hat so eine alte Gitarre neben dem ideellen auch einen materiellen Wert. Sonst würde ich mir vielleicht für unsagenhafte Reparaturkosten gleich eine neue Konzertgitarre kaufen....



Und bevor wieder von fehlenden Fotos die Rede ist, lade ich sie gleich hoch....

CAM00485.jpg

CAM00487.jpg

CAM00486.jpg

CAM00489.jpg
Hier sind eigentlich zwei Risse:weep:
wenn man genau hinschaut.


Für ein paar Tipps vorneweg - recht herzlichen Danke!!!!

Der Capital Chrille
 
Ich möchte nicht wissen wieviel Stradivaris (ich weiß das ist ´ne Geige) einen Riss haben. Damit könnt ich auf jeden Fall gut leben.

Gruß heartrocker
 
Vergleichst du eine Stradivari mit meiner alten Holzgurke? Lustig.

Meine Frage war insofern, ob dieser Riss, Risse sich auf Dauer ausweiten?
 
"Holzgurke" war eher liebevoll gemeint. :redface:

Zitat: Hat so eine alte Gitarre neben dem ideellen auch einen materiellen Wert. Sonst würde ich mir vielleicht für unsagenhafte Reparaturkosten gleich eine neue Konzertgitarre kaufen....

Wie schaut sie denn für dich auf den Fotos aus?


C.C.
 
Abwarten und beobachten. Nicht jedes Geschwür ist gleich bösartig und muss entfernt werden :)
 
Habt ihr Erfahrung mit solchen Beschädigungen oder "Erhaltungsreparaturen"?
Kann mich nicht an einen heftigen Schlag oder Gewalteinwirkung erinnern. Kommt sowas von alleine?
 

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