Unzufrieden mit Mikroaufnahme - Gesang

  • Ersteller Silvieann
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das wird dein Cubase Problem auch nicht lösen
Nö, aber Cubase lass ich dann links liegen.
Hab jetzt die anderen zwei empfohlenen Programme installiert, Ocenaudio und Tracktion 7, vielleicht ist davon eins was für mich.
 
Ist noch nicht optimal, aber immerhin schon etwas besser.
Hab mir das jetzt mal über Kopfhörer angehört.
Klingt auf jeden Fall schon um einiges besser.
Du kannst aber noch näher ans Mikro ran, als 20cm.
Umso weniger Raumanteile sind auch auf der Aufnahme.
Man hört den Raum nämlich auch ganz deutlich, der klingt nicht gerade optimal.

Anschließend mit dem EQ die Stimme noch etwas nachbearbeiten, ein wenig Reverb drauf und dann könnte ich mir vorstellen, daß sich das ganz passabel anhört.
 
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Das mit den Limitern -oder wie die heißen- muss ich mir mal anschauen.
Vielleicht gibt es da ja auch einen Multitrakrekorder, wo sowas eingebaut ist?
Vorsicht vor dem Begriff 'Limiter' - 95% der Plugins mit dieser Bezeichnung arbeiten anders, als die 3 oben erwähnten.
Normalerweise wird nur der Pegel begrenzt, was mit relativ starken Verzerrungen verbunden ist.
Bei Levelizer, L1V und Pro-L2 wird das Signal über eine nahezu verzerrungsfreie Berechnung kontinierlich reduziert.

Die Berechnung ist keineswegs trivial: die erste Version Pro-L1 produzierte (in einem Vergleich) noch Verzerrungen um -44 dB, Levelizer -94dB, der L1V gar keine.
Ein Unterschied von 50dB ist messtechnisch eine Welt - aber mit Pro-L2 wurde das behoben.

In Multitrackrekordern gibt es das nicht, das sind im Grunde Mastering-Werkzeuge und selbst im Plugin Bereich die Ausnahme.
 
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Dann hab ich versucht, den Ton zu bearbeiten, erstmal von Mono auf Stereo gelegt und die Begleitung dazugelegt. Ist noch nicht optimal, aber immerhin schon etwas besser.

Nun ja, das ist so wie es ist von der Aufnahme her erst mal in Ordnung. Bei einer klassisch ausgebildeten Stimme ist übrigens 50 cm Mikroabstand durchaus nicht zu viel. Da sieht man ja schon an der hohen Dynamik der Wellenform. Da kommt dann in den Spitzen schon ordentlich was rüber. Übersteuert ist das noch nicht, Ein zwei dB über Null bei 24 Bit Aufnahmen macht überhaupt nichts.

Ich denke mal, das eigentliche Problem ist ein anderes. Tonbearbeitung ist eine eigene Kunst. Und die muss man erst mal erlernen. Zudem klingt die eigene Stimme für viele Menschen erst mal ungewöhnlich auf Aufnahmen.

Du kannst ja mal die Rohspuren zum Download bereitstellen. Mal sehen, ob sich das auf ein passables Niveau bringen lässt.
 
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Da ist schon mal ein Fehler bei der Aufnahme:

Bildschirmfoto 2020-01-07 um 21.18.06.png


Oben die Gesangspur, unten die Begleitung. Die Gesangsspur ist aufgenommen in Stereo, aber nur auf dem linken Kanal ist Pegel. Da stimmt das Routing nicht in Cubase. Die Cubase Kundigen werden Dir sicher den richtigen Hinweis geben können, wie das dem Zweck entsprechend einzustellen ist.

Sonst sieht das Signal al solche gut aus. Da sind auch keine Verzerrungen oder Übersteuerungen drauf. Technisch in Ordnung.

Soviel zur Technik. Hier dann mal eine Tontechnische Interpretation:

Click

Legt man das Werk in einen natürlichen Raum, dann beginnt das zu leben.

So eine Stimme wie Deine bekommt man nicht unbedingt beim Singen unter der Dusche. Also gehe ich mal davon aus, dass Du weisst, wie die in einem Bühnenraum klingt mit entsprechender Begleitung. Das ist sozusagen die tontechnische Königsklasse, sowas festzuhalten und darzustellen.

Was ich da zusammengeflickt habe, ist nur ein Ansatz. Sicher weisst Du, dass Deine Interpretation gelitten hat unter dem Stress, den die Technik Dir verursacht hat. Trotzdem ist da enormes Potenzial.

Um das voll und ganz freizustellen, solltest Du Dir jemand suchen, der Dich bei der Technik unterstützt. Ein Künstler kann nicht vollkommen frei sein und sich voll und ganz der Musik hingeben wenn er sich um schnöde technische Details kümmern muss.

Sicher ist es möglich, mit entsprechendem Wissen Dir einen Klangraum zu schaffen, in dem Du auch Zuhause sowas erreichen kannst. Dafür musst Du Dich aber bei der Aufnahme schon ungefähr so hören, wie das üblicherweise der Fall ist, wenn Du in einem entsprechenden Raum singst. Und dafür braucht es eben dann die technische Unterstützung.

Da waren auch einige Unebenheiten im Timing. Korrigiert habe ich die nicht. Ich musste sowieso die zwei Phrasen anlegen, damit die zur Begleitung passten. Aber auch das Timing ist etwas, das bei der Aufnahme von Bedeutung ist. Nur dann kann daraus ein schlüssiges Werk werden, ohne sich im Editing zu verlieren.

Also mein Rat, suche Dir jemand, der Spass an Klassik hat und Dich mit technischen Kenntnissen unterstützen kann.

Dann wird das was. Ganz sicher.

Bach. Meine Güte....... :)
 
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Sonst sieht das Signal al solche gut aus. Da sind auch keine Verzerrungen oder Übersteuerungen drauf. Technisch in Ordnung.
das gilt nur für den Pegel der Aufnahmespur, dh der Wandler wurde nicht übersteuert.
Am Ende von 'Gruppe 8' clippt imh ears allerdings kurz die Vorstufe.

Das Problem lässt sich sehr leicht umgehen, indem als Aufnahmeformat 24 bit statt 16 bit genutzt wird.
Dann kann der Eingangspegel deutlich abgesenkt werden, so dass genug Reserve bleibt.

Der Abstand zur Mikrofon-Membran hat nicht nur klanglichen Einfluss (je näher, desto mehr Tiefenanhebung).
Auch der Luftstrom spielt eine Rolle (Intensität und Winkel/Richtung). Es gilt hier, den individuellen sweetspot zu finden und ggf die Einflüsse eines nicht optimalen Raums zu unterdrücken.
(je mehr Abstand, desto mehr Raum kommt in die Aufnahme)

Wie Adrachin schon anmerkte: klassische Vorträge finden ja nicht ohne Grund in speziellen Räume statt.
Sehr nah am Mikrofon fehlt dann diese natürliche Raumunterstützung.

Das liest sich vermutlich ausgesprochen negativ, ist aber nur ein Hinweis auf die üblichen Knackpunkte.
Privat hat man selten optimale Bedingungen bzw muss hohen Aufwand treiben, wenn man sie schaffen will. Ein Kompromiss sollte keinesfalls den Spass an der Sache trüben.

Meist nimmt man mit eher wenig natürlicher Raum auf und wählt stattdessen einen passenden virtuellen.
Also nicht einfach 'irgendein Reverb', sondern ein bestimmtes, was den eigenen Klang unterstützt und (in diesem Fall) in etwa zum Raumcharakter der Begleitinstrumente passt.

Dazu muss man sich halt etwas mit dem Thema Reverb auseinandersetzen und erkennen, welchen Einfluss bestimmte Parameter haben. Quasi Raum-Gehör-Training.
Die Sache ist aber unkritisch, weil der Effekt der eigentlichen Gesangsspur nur überlagert wird.
Findet man irgendwann einen 'besseren', mischt man mit dem einfach neu.
Für lau gibt's das Kjaerhus Classic Reverb, um $50 Valhalla Room - letzteres passt hier einerseits von der Thematik (eben 'Räume schaffen), hat aber auch einen gewissen 'Glättungseffekt' für das stellenweise etwas rauhe Mikrofonsignal.
Ob letzteres am Abstand, der Ansprechrichtung oder dem Interface-Wandler lag kann ich nicht beurteilen.
Im Mix geht das unter, nur solo hört man es natürlich.
 
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Ich finde, das Stück gehört in eine Kirche und die sollte auch nicht zu klein sein.
So etwa:





Gruß, Jürgen


P.S.
Natürlich ausgearbeitet aus den Rohspuren aus Post #45 von @Silvieann.
 

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  • Quia respexit.mp3
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