Unterschiedlicher Boxen-Sound

tuedel
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Hey Leute,

wir haben im Proberaum zwei Boxen des gleichen Fabrikats: zweimal die S112IV von Yamaha, mit nachgerüsteten SpeakOn-Buchsen. Wir haben die vor längerem gebraucht gekauft (Gruß an morry ;)), allerdings stehen wir seit dem vor einem Problem: Die Boxen hören sich unterschiedlich an!
Die eine Box überträgt mehr Höhen als die andere! Endstufe, Mischpult, Signalquellen - wir haben schon alles ausgetauscht, es scheint an den Boxen selbst zu liegen. Naja, naiver erster Schritt von uns war dann, einfach mal alles durchzumessen. Die Messwerte sind allerdings alls im Toleranzbereich, so wie ich das sehe, die Bauteile sehen auch noch spitze aus.
Sogar ein Hobby-Tontechniker hat sich die Dinger mal angeschaut - auch der weiß keinen Rat! Könnt ihr mir veilleicht helfen? Meine amateurhaften Messwerte sind im Anhang!

Bin über jede Antwort dankbar, danke für eure Zeit!

Grüße,
tuedel
 
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  • Messwerte Boxen.pdf
    63,3 KB · Aufrufe: 384
Moin...

sind in beiden die gleichen Hochtöner verbaut? Vielleicht hat's da beim Vorbesitzer mal einen gehimmelt und er ist ausgetauscht worden...

Ansonsten fällt mir spontan auf: Deine messwert sind wenig aussagekräftig. Die Widerstände von Kondensatoren u.ä. zu messen, macht keinen Sinn, und erst recht nicht im eingebauten Zustand (ich nehme mal an, du hast die Weiche zum Messen nicht zerlegt?).

Der Widerstand eines Kondensators sollte "unendlich" sein - falls du das mit "keine Angabe" meinst, dann hätte ich schon einen Kandidaten, den du dir mal genauer anschauen solltest: Das "Bimetallding CL1" sieht auf dem Bild für mich aus wie ein Keramik-Kondensator. Wenn einer davon einen nicht messbaren (weil zu hohen) Widerstand hat und der andere einen von fast 0, dann ist vermutlich einer der beiden im Eimer.
Da das ein Bauteil der Weiche ist, macht das natürlich einen Unterschied im Frequenzgang.

Es könnte auch ein PTC sein (dafür ist er aber sehr weit weg von den dicken Keramikwiderständen), aber auch dann sollte der Widerstand auf beiden Seiten in etwa gleich sein.

Jens
 
Evtl ist einer der Speaker in einer der Boxen falschherum gepolt, so dass es zu Phasenauslöschungen kommt.
 
Das "keine Angabe" steht da, weil die Isolierung zu weit unten war, dass ich nicht messen konnte. Vielleicht versuch ichs nochmal an dem Ding...

Die Hochtöner sind die selben (sehen zumindest exakt gleich aus :redface:). Gepolt sind sie auch richtig ...

Danke auf jeden Fall schonmal!

PS: Die Messwerte sind eigentlich aus Verzweiflung entstanden, um eventuell doch ein wenig Ferndiagnose zu ermöglichen :/
 
...mit diesen Messwerten wird das schwierig. Wenn Ferndiagnose, dann machen wir das jetzt mal mit Plan:

-> trenn mal alle Speaker von den Weichen, wenn du dir das zutraust. Jeweils Polung merken!
-> Die Anschlussdräht jedes Speakers mal kurz(!) an éine 9V-Batterie halten. Es sollte knacken. Wenn nicht, dann ist der jeweilige Speaker hinüber.
-> Wenn die Speaker alle OK sind, dann mal eine Weiche ausbauen und von der Leiterbahnseite fotografieren oder einen Schaltplan (WIE die Bauteile der Weiche zusammenhängen) hier reinstellen. Und nach Möglichkeit ALLE Beschriftungen der einzelnen Bauteile angeben (auf dem Foto erkennt man das so schlecht).

Und dann kann man (falls es nicht einer der Speaker ist) die Weiche grob mithilfe der Soundkarte am heimischen PC durchmessen, um zu sehen, ob da was nicht stimmt. Dazu später mehr, falls nötig.

Jens
 
Vielleicht ist es einfacher, erstmal nur die HT-Treiber zu tauschen, also den aus Box A in Box B und umgekehrt. Vielleicht ist ja bei einer Box mal ein HT durchgebrannt und ausgetauscht worden. Ich wollte es zwar nicht glauben, aber ich konnte bei meinen Lautsprechern nach Tausch eines kompletten Hochtontreibers deutliche Klangunterschiede feststellen (nicht drastisch, aber immerhin deutlich).
 
Also für mich sieht es so aus, als ob was mit der Weiche nicht in Ordnung wäre.
Horn ohne Kontakt ist über das Hochtonhorn gemessen ohne die Frequenzweiche dran zu haben, oder?
Denn die Abweichungen sind nach meinem Empfinden nicht mehr wirklich innerhalb der Toleranz. Die 2,7 gegenüber den >4 Ohm machen mir sorgen (Horn mit Kontakt).
Mach nochmal eine messung:
Horn abgeklemmt und dann an der Frequenzweiche über die Anschlüsse für das Horn. Da müsste man eigentlich unendlich messen.
Irgendwas ist da faul!
Gut wäre es auch mal, beide Lautsprecher abzuklemmen (bei der kaputten) und dann mal von allen Seiten in die Frequenzweiche rein zu messen.
Schau mal, mit den Messungen dürfte man schon ein ganzes Stück schlauer sein.

Grüße,

Carl
 
Carl schrieb:
Also für mich sieht es so aus, als ob was mit der Weiche nicht in Ordnung wäre.
Horn ohne Kontakt ist über das Hochtonhorn gemessen ohne die Frequenzweiche dran zu haben, oder?

Richtig. Werde deinen Tipp mal bei Gelegenheit ausprobieren und dann posten - danke!! :)
 
Meine rat, für was es wert ist..., schraub mal die weiche ab und schaue an die kopferseite von die platine ob es keine rissen in die kopferverbindungen gibt, die einbauweise wie ich die sehe, ist sehr gefährlich für platinenbruch.
Mit das gewicht von die drossel und die isolation hinter die weiche, konnten spannungen auf die platine entstehen. Besser wäre es, die isolation hinter die weiche zu entfernen, zwei holzleisten von etwa 1cm seite an sie rückwand zu schrauben (wegend die durchsteckende drahten) und darauf die platine zu schrauben, so ist sie besser geschützt...
Kuck auch mal, während du dabei bist, ob alle teilen noch richtig verlöted sind (mit eine spitze zange voricht an die anschlusse ziehen) es würde nicht die erste weiche sein, wo der anschluss innerhalb ein keramikwiederstand, oder genau an die platine abgebrochen ist durch die vibrationen.
LG
NightflY
 
ich verstehe es nicht.
Waren wir taub oder was? Warum haben sie die boxen in unserem probraum gleich angehört?
 
Keine Ahnung, aber als wir sie das erste mal angeschlossen haben, hörten sie sich nicht gleich an. Haben wir aber auch nciht gemerkt, erst, als ich mal von der einen Seite des Raums zur anderen ging, die eine Box hatte halt kaum Höhen.
(Du musst verstehen: die eine Box ist zu mir gedreht, für Vocals, und die anderen beiden Mitmusikanten haben ihre zu sich gedreht. Da hat sich auch zunächst keiner beschwert :D)
 
tuedel schrieb:
Keine Ahnung, aber als wir sie das erste mal angeschlossen haben, hörten sie sich nicht gleich an. Haben wir aber auch nciht gemerkt, erst, als ich mal von der einen Seite des Raums zur anderen ging, die eine Box hatte halt kaum Höhen.
(Du musst verstehen: die eine Box ist zu mir gedreht, für Vocals, und die anderen beiden Mitmusikanten haben ihre zu sich gedreht. Da hat sich auch zunächst keiner beschwert :D)
Und du bist sicher, dass die unterschiedliche Höhenwiedergabe nichts mit der Position der Boxen zu tun hat?
Sprich: Wenn du die Boxen vertauschst (also wirklich bewegen und an den Platz der jeweils anderen stellen), wandert der Fehler dann mit oder nicht?

Jens
 
Wie gesagt - wir haben alles ausprobiert: andere Endstufe, anderer Mischer, andere Räume - haben sie auch einmal zum besagten Amateurtechniker gebracht, der meinte auch, dass die unterschiedlich seien. Ganz blöd bin ich auch nicht :D
 
So, wir haben nach längerer Zeit endlich mal Gelegenheit gehabt, die Dinger nochmal aufzuschrauben und haben dabei einige neue Messungen gemacht.
Die Platinen haben wir auch überprüft, die sind alle in Ordnung. Kein Bruch oder ähnliches. Den Batterie-Test haben wir auch gemacht, überall ein Knacken, also sollten die Lautsprecher/Hörner in Ordnung sein.
Interessant ist, dass der Widerstand an der Platine gemessen zwischen T1 und T2 (zum Horn) bei der Box mit dem größeren Höhenanteil 6 Ohm ist, bei der basslastigen Box ist er 3,2 Ohm. Die Hörner jedesmal abgeklemmt, versteht sich. Also scheinen die Frequenzweichen arg unterschiedlich zu sein.
Die einzigen Unterschiede, die wir zwischen den Bauteilen (ohne sie von der Platine zu lösen) feststellen konnten, war, dass bei der Box mit dem Höhenanteil der eine Kondensator sowie die Keramikwiderstände einen Widerstand von etwa 5,7 Ohm haben, bei der basslastigen Box nur 3,2 Ohm.

Ich denke, ich werde mal bei Yamaha anfragen und eine Ersatz-Frequenzweiche NBY0642 bestellen. Die messe ich dann durch und somit erfahre ich doch, welche der beiden hinüber ist. Ich habe nämlich wenig Lust, die Platinen auseinanderzupflücken ohne zu wissen, welche jetzt kaputt ist :/

Für Tipps bin ich weiterhin dankbar!
 
Okay, das mit der Frequenzweiche hat sich erledigt. Die wollen 66,11 Euro netto (!) dafür haben. Das geht ja mal überhaupt nicht. Die Bauteile dadrauf haben vielleicht insgesamt nen Wert von 10 Euro. Da versuche ich mir doch lieber zwei ähnliche nachzubauen und setze die da ein...grml
 
Bevor du jetzt zwei(!) neue baust, nimm doch lieber die alten mal beide raus und begib dich damit zu jemandem, der mal den Frequenzgang durchmessen kann.
Oder bau die Weichen wirklich komplett auseinander (ist bei der Handvoll Bauteile doch kein Problem, jedenfalls weniger aufwändig als zwei neue zusammenzulöten) und schau dir die einzelnen Bauteile an, ob die noch alle tun. Das kannst du bis auf die Spulen mit jedem Multimeter testen, und die Spulen dürften kaum hinüber sein. Was soll an aufgewickeltem Draht kaputtgehen (zumindest so, dass man es nicht auf anhieb sieht)?...

Jens
 
Hmm ... muss ich mal sehen, ob ich da jemanden finde außer dem örtlichen Musikladen, der dann dafür noch 25 Euro die angefangene Stunde oder so verlangt - aber danke für den Tipp!
 
Das auseinanderbauen und durchmessen kannst du auch selber. Du musst nur bei den Kondensatoren statt des Widerstandes die Kapazität messen (können heute schon billigste Multimeter für rund 10 EUR). Und um die Spulen würde ich mir erstmal keine Sorgen machen - wenn die nach Augenschein noch gut aussehen, dann dürften die auch noch in Ordnung sein. Erst wenn sonst nichts mehr übrig bleibt, dann würde ich mir die mal ansehen.

Ich tippe aber mal auf einen trockenen Kondensator, und den findet man...

Du musst auch vielleicht die Weiche nicht komplett zerlegen, sondern nur soweit, dass du alle Bauteile einzeln messen kannst (also ohne, dass man verbundene Bauteile "mitmisst"). Dazu reicht es pi*daumen die Hälfte der Lötverbindungen zu lösen (z.B. an jedem Bauteil ein Beinchen ablöten).

Jens
 
Hm, nette Sache. Dann werd ich mich mal (nach der letzten Vor-Abi-Klausur ...) den Kondensatoren widmen! Muss ich für die Kapazitätsmessung irgendwas beachten? Kondensator vorher aufladen etc.?
 
tuedel schrieb:
Hm, nette Sache. Dann werd ich mich mal (nach der letzten Vor-Abi-Klausur ...) den Kondensatoren widmen! Muss ich für die Kapazitätsmessung irgendwas beachten? Kondensator vorher aufladen etc.?
Nur, wenn du es auf die altmodische Art machen willst (da hast du aber bei ein paar µF ohne Oszi und Co. kaum Chancen).

Nein, viel einfacher: Neben den Einstellungen "V", "A" und "R" bieten eigentlich alle Digitalmultimeter heute (z.T. selbst die billigen vom Aldi) Möglichkeiten, Kondensatoren, Dioden, Transistoren durchzumessen bzw. einer groben Funktionsprüfung zu unterziehen.
Dafür gibt es extra Anschlüsse (für die Cs meist zwei schmale Schlitze) und eine Stellung "C" - und schon zeigt dir das Ding die Kapazität direkt an. Wenn die nicht übereinstimmt mit der aufgedruckten, ist das Teil wahrscheinlich hinüber.
Oft funktioniert das nicht mit "normalen" Elkos, bzw. es steht dann drauf, dass man mit dem Multimeter keine Elkos messen soll. Das liegt daran, dass die Dinger intern mit einer Wechselspannung messen. Bei den in Frequenzweichen üblichen Bipolar-Elkos geht das aber ganz problemlos.

Hier ist z.B. so eins: Multimeter mit Kapazitätsmessung

Jens
 

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