Unterschiedliche Timbre! Zwei Stimmen?!

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CaptainNemo
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Hallo Liebe Leute,

eventuell könntet ihr mir weiter helfen!
Also ich habe vor ein paar Wochen eine neue GL'rin gekriegt, im Pop Genre. (Zur kleinen INFO ich bin ein Countertenor o. Altus)
Vorher habe ich Klassischen Gesangsunterricht gekriegt und wollte das Genre mal wechseln!
Doch da ist mir was aufgefallen und zwar:

Durch das verhältnis von Falsett und Bruststimme kann ich mein Timbre verändern! Wenn ich klassisch singe ist es weniger füllig und kann leicht und schwer singen. Und mit vibrato ist es halt sehr klassisch! :)

Wenn ich jedoch mehr bruststimme hinzugebe dann klingt es weniger klassisch es kling um genau zu sein sehr sehr popig!

Kann ein Mensch somit zwei stimmen haben?!
Was sagt ihr dazu?
 
Eigenschaft
 

Durch das verhältnis von Falsett und Bruststimme kann ich mein Timbre verändern! Wenn ich klassisch singe ist es weniger füllig und kann leicht und schwer singen. Und mit vibrato ist es halt sehr klassisch! :)

Wenn ich jedoch mehr bruststimme hinzugebe dann klingt es weniger klassisch es kling um genau zu sein sehr sehr popig!

Kann ein Mensch somit zwei stimmen haben?!
Was sagt ihr dazu?


So wie Du das beschreibst, wuerd ich ned Timbre sagen, sondern schlicht Singstil. Schoen, wenn beides geht, daran arbeite ich auch grad.

Ich sag, ja, es gibt Menschen, die beide Singstile beherrschen, allerdings sehr wenige. Meist welche, die mal gewechselt haben.

Es gibt auch sehr viele, die, seien es nu Rock/Pop-Saenger/innen oder klassische, aus ihrer Schiene nicht rauskommen.

Ich hab ne Popsaengerin im Kopf, bzw deren Lied, ich find's verdibbel nochmal nicht (ich dacht immer, Nina Hagen haette was wie "Babuschka" gesungen, aber weder google noch youtube gibt was her und der Song von Kate Bush ist es definitiv nicht), die hat ganz normal poppig gesungen und mittendrin die Klassikkeule ausgepackt. Gehen muss es also...
 
Hallo, CaptainNemo,

ich kann Deine Erfahrung auch bestätigen. Komme selbst gesanglich vorwiegend aus der Klassik-Ecke, aber der eine Chor, in dem ich singe, hat einen umfangreichen Programmblock mit Rock- und Pop-Sachen , die wir dann mit Begleitband auf die Bühne bringen. Bei "Africa" von Toto habe ich das Solo abbekommen und klinge da - wie auch die vor einiger Zeit produzierte CD belegt - völlig anders als im klassischen Bereich gewohnt. Habe beim Singen auch ein deutlich anderes Gefühl. Bekannte von mir haben nach dem Hören der CD-Aufnahme schon gesagt: "Das bist doch nicht Du!". War ich aber doch. Nur kannten sie mich bis dato nur "klassisch".

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo !
Ich kann meinen Vorrednern nur beipflichten. Der klassische Klang - oder besser gesagt: das klassische Klangideal - unterscheidet sich doch sehr von contemporary.
Dass beide Stile beherrscht werden können, halte ich ehrlich gesagt für ein Gerücht. Es mag einige wenige Ausnahmen geben, aber ich kenne niemanden, der beides wirklich authentisch rüberbringen kann.
Übrigens, gestern hatte ich einen unplugged gig mit einem Jazzquartett in einer Kneipe, d.h. die Gäste haben sich normal unterhalten, gelacht etc. und ich habe ohne Mikro gesungen, was in solch einem Fall wirklich anstrengend ist. Ich habe also anfangs die Stimme auf mehr klassische Resonanz fokussiert und teilweise höhere Lagen gesungen, um besser durchzukommen - aarrghh, furchtbar, das passte einfach null !! Ich war also ganz schnell wieder beim contemporary-Sound....
schöne Grüße
Bell
 
Danke,
doch sagt mal, denkt ihr man kann auch beide stilrichtungen mit einander verbinden sodass es sowohl popig als auch klassisch klingt?
Ich habe eine Sängerin gefunden die sowohl pop als auch klassisch singt:
Sarah Brightman
Doch manchmal klingt das ein bisschen "zwischen den welten"!
Nicht richtig Pop und auch nicht richtig Klassisch!
 
Hallo !
Ich persönlich glaube das nicht.
Brightman klingt nicht wirklich nach contemporary; sie kann zweifellos Pop-Schnulzen, Musical und so etwas singen, klassisch angehaucht zwar, aber da passt es ja noch ganz gut. Aber Soul ? Funk ? Jazz ? Rock ? Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Und ich persönlich glaube auch nicht, dass man beide Stile verbinden kann.
Aber warum sollte man ?
schöne Grüße
Bell
 
Als Beispiel fuer jemanden, der zwischen klassischen und Pop-Gesang wechselt, faellt mir Floor Jansen von After Forever ein. Allerdings ueberwiegt bei ihr der Pop/Rock Gesang. Manche Stellen mit klassischem Klang hoeren sich seltsam an, aber manche richtig gut.
Ich denk das Geheimnis liegt in der Nutzung der Resonanzen. Beim klassischen Gesang ueberwiegt die Kopfresonanz, beim Popgesang weiter vorne (Maskenresonanz?). Beim Popgesang wird auch mehr gebeltet, mit mehr Bruststimmanteil gesungen. Zwischen den Stilen zu wechseln muesste eigentlich moeglich sein, stell ich mir aber sehr schwierig vor. Ich schaffs noch nicht und wenn ich es probiere, ist es nicht Fisch nicht Fleisch, also fuer Klassik zu poppig und fuer Pop zu klassisch.
 
Hallo, Vali,

das sehe ich auch so. Ich habe halt mehr Wurzeln in der Klassik, komme in bestimmten Bereichen schon "mal über die Grenze", aber ständig hin- und herhüpfen ist nicht. Puh - ich versuche gerade, mir vorzustellen, wie ich klingen würde, wenn ich irgendwas shouten müßte... ;) - nein, besser nicht.
@Bell: Genau - Sarah Brightman ist so ein Beispiel, irgendwie nichts halbes und nichts ganzes. Ebenso wie ihr damaliger Gegenpart im "Phantom", Peter Hoffman. Er war ja schon als (nicht unumstrittener) Wagner-Tenor mit Sicherheit nicht die Idealbesetzung, aber er hat ja später mit seinen "Classic Rock"-Alben (oder wie hießen die noch) den schlagenden Beweis geliefert, daß man besser bei seinem bevorzugten Stil bleiben sollte...

Viele Grüße
Klaus
 
Peter Hoffmann waer besser bei der Klassik geblieben, dem stimm ich zu. Ich kenne aber Leuts, denen das gefaellt, wenn er Pop/Rock singt.

Andererseits, ist aber Chorgesang, finde ich persoenlich z.B. Radio GaGa, We Are The Champions und Dreamer von VSOP besser als im Original...
 
Hallo !
Das Problem ist imho, dass der europäische Kunstgesang (sprich der klassische) bestimmte Klangideale vorgibt, die erstens jeder Sänger erreichen MUSS und die zweitens von der Natürlichkeit der Stimme ziemlich entfernt sind. Wohingegen contemporary (also Populargesang, ich kann dieses Wort nicht leiden) dem natürlichen Stimmklang näherkommt - ist eigentlich logisch, wenn man sich klarmacht, wo Rock/Pop/Jazz seinen Ursprung hat - es gibt auch kein festgelegtes Klangideal bzw. der Sänger darf stimmlich abweichen, soviel er will.
Ich hoffe, die Klassiker schlagen mich jetzt nicht, aber ich finde es z.B. unnatürlich, dass Frauen im hohen zweigestrichenen oder dreigestrichenen Bereich herumkreischen sollen, weil es halt ein klassisches (und zumindest für damalige Zeiten auch ein gesellschaftliches) Ideal war/ist, dass weibliche Stimmen möglichst hoch zu singen haben, und die Literatur eben so notiert ist. Natürlich muss ich, um ein Orchester zu übertönen, gescheit laut sein, was nur innerhalb eines bestimmten Tonumfangs geht. Um dieses Ideal zu erreichen, muss dann aber alles mögliche an der Kehle herummanipuliert, gedanklich vorgestellt bzw. trainiert werden - bei manchen klingt es ja auch einigermaßen gut, aber das ist - zumindest für meine Ohren - die Ausnahme.

Bei den contemporary-Stilen geht es einfach um etwas ganz anderes, außerdem wird die Stimme - zumindest die weibliche - anders gebraucht, sprich mit mehr Bruststimmeinsatz. Von daher halte ich beide Arten für unvereinbar. Ich habe mich jedenfalls schon vor vielen Jahren entschieden, besser gesagt: entscheiden müssen. Dass meine Entscheidung pro contemporary und kontra Klassik ausfiel, hatte reine Geschmacksgründe. Ich hätte schon ein klassischer Sopran werden können, aber mir gefiel die Literatur nicht. Und jetzt wäre es nicht mehr möglich, umzusatteln - ich habe mittlerweile eine Beltingstimme, mit der ich klassische Literatur nicht mehr singen kann.
Im übrigen sollte man unbedingt über den europäischen Tellerrand schauen, es ist interessant, was in anderen Kulturen und Kontinenten als "schöner Gesang" gilt.
schöne Grüße
Bell
 
Ich kann Bell* da nur beipflichten. Ich hatte letzte Woche auf dem Chorleitungs-Seminar Stimmbildung bei einer klassischen Mezzosopranistin (die doch tatsächlich gut klingt...) und habe da doch bemerkt wie stark sich die Vorstellungen der Klassiker von dem der Contemporaries unterscheidet. (... ein bb' in der Kopfstimme?????)
Es ist nicht so, dass man nicht voneinander lernen könnte. Ganz im Gegenteil... ich hab' noch nie so ein kraftvolles f'' gesungen wie in ihrem Unterricht.
Aber Klangideale und Herangehensweisen sind so unterschiedlich, dass man als Sänger in "seinem" Fach gefestigt sein sollte, ehe man über den Tellerrand schaut. Sonst ist es doch sehr verwirrend und schwierig die Ratschläge so umzusetzen, dass man in "seiner" Stimme gut klingt.

Zur Ehrenrettung der Klassiker sein vielleicht noch zu sagen, dass die armen Tenöre ja auch in Bereichen rumzukreischen haben, die genauso extrem hoch sind. Dass man diesen Bereich auch heute noch in Rock-Bands gerne hört steht auf einem anderen Blatt.
 
Wieviel Kraft aber oft in dem einfachsten "contemporary" Song schlummert, hört man oft auch erst, wenn man ihn einmal klassisch gesungen erlebt...
Hier an der Stelle mal an alle Mezzos: es muß nicht immer Sopran sein ;)

http://youtube.com/watch?v=VRFS_WxtMoA

(Der Song hat mich eigentlich immer eiskalt gelassen, aber so bekomm ich echt Gänsehaut...)

und... zum Thema "beides geht nicht":

http://www.youtube.com/watch?v=M4UG7JEeIfg
 
Ich kann zu bell auch nur beipflichten dass eine Frau nicht nur immer hoch singen muss! Natürlich finde ich es schön wenn eine Frau gut und ohne zu kreischen ins Pfeiftonregiester kommt! Doch es ist genauso auch andersherum. Warum sollte ein Mann nicht auch hoch singen können? Ich habe mich dafür entschieden, weil ein Counter klanglich auch mal höher als das f''' singen kann. Neulich habe ich in San Francisco einen Englischen Counter gehört der bis c'''' gesungen hat!
Es gibt Sopranistinnen von denen hab ich noch nie das Bruststimmenregiester gehört. Es klingt meiner Meinung alles sehr Kopfig. Koloratursoprane sind für mich keine favouriten was den klassischen Gesang angeht. Sie schmettern die hohen Töne einfach nur raus und dann klingt das wie brüllen!
 
Reisst mich ehrlich gesagt nicht so vom Hocker - vielleicht liegt's dran, dass ich Frau bin ;)

Mir gefällt ihre Stimme sehr gut... Angeblich hat sie 2004 im Alter von 23 Jahren den höchstdotierten Plattenvertrag bekommen, den in England ein klassischer Sänger je bekommen hat. (Wikipedia) Wie viel das nun mit Talent oder Aussehen zu tun hat, wage ich jetzt nicht zu beurteilen...
Du weißt ja bereits, dass mir Mezzos generell besser gefallen, als die meisten Sopranistinnen. Obwohl ich was das "Rausschmettern" angeht, ganz und gar nicht CaptainNemos Meinung bin. Trotzdem hab ich mit Callas, Nilsson, Sutherland usw. echt meine Probleme.
 

Ich höre da sofort die klassische Stimme - Vokalisation, Mundstellung, Vibrato....nicht, dass es nicht gut gesungen wäre, nur besonders authentisch klingt das nicht, und bei einer richtigen Rock- oder Funknummer kann ich sie mir als Sängerin gar nicht vorstellen.... also bleibe ich dabei: beides geht nicht.
schöne Grüße
Bell
 
P.S. Die Version von "Everything I do" gefällt mir im Original, d.h. nicht-klassisch, tausendmal besser, obwohl ich überhaupt kein B. Adams-Fan bin - was nur beweist, we verschieden die Geschmäcker sind ;)
 
P.S. Die Version von "Everything I do" gefällt mir im Original, d.h. nicht-klassisch, tausendmal besser, obwohl ich überhaupt kein B. Adams-Fan bin - was nur beweist, we verschieden die Geschmäcker sind ;)

Nun, ja. okay, okay... Schade... Und ich dachte, ich kann damit voll bei euch landen... war wohl eher eine Bruchlandung... Ihr seid aber auch sowas von anspruchsvoll... tztztz :rolleyes:
 
Also die Song's gefallen mir echt gut!
Doch welche wirklich guten Mezzo-Soprane/Soprane bevorzugt ihr denn?!
 
Nun, ja. okay, okay... Schade... Und ich dachte, ich kann damit voll bei euch landen... war wohl eher eine Bruchlandung... Ihr seid aber auch sowas von anspruchsvoll... tztztz :rolleyes:
Ihr contemporary song gefaellt mir doch ganz gut, tst. Ich hoer da auch ned so viel Klassik raus - liegt vielleicht auch in den Ohren des Hoerers :nix:
Also die Song's gefallen mir echt gut!
Doch welche wirklich guten Mezzo-Soprane/Soprane bevorzugt ihr denn?!
Oehmja - generell sing ich lieber selber :D Aber wenn ich schon gefragt werde, Cecilia Bartoli gefaellt mir ganz gut, auch von ihrer Art her :)
Und dann noch ein paar, wo's gar keinen Sinn macht, die hier aufzuzaehlen, weil die eh keiner kennt ;)
 

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