Das ist eine Diskussion: „…welches Gemälde ist das Bessere?“ oder „…ist ein teures Gemälde, unbedingt besser, als ein günstiges….?“. Da wird es keine allgemeine Antwort geben.
Nichtsdestotrotz, bei einem Pickup geht es ja auch um eine Funktion. Diese Funktion hängt von kleinen Details ab (Magnet-, Draht-, Spulenkörper-Typ, Wicklungszahl und -Anordnung,…)
Da gibt es Leute, die viel analysiert und probiert haben und wohl eine Fähigkeit entwickelt haben, die genannte Zutaten so zu kombinieren, dass auch die
gewünschten Eigenschaften resultieren.
Dagegen kann man natürlich auch mit viel weniger Aufwand, mehr random, ein PU bauen, der auch gefallen kann, aber wenn, dann eben eher zufällig.
Ob ein Boutique Hersteller da wirklich ein paar Geheimnisse kennt, die es ihm ermöglichen „attraktive“ PU Eigenschaften herauszukitzeln und unattraktive zu vermeiden, ist für den Otto Normal Gitarristen eigentlich auch nicht wirklich “beweisbar“. Dafür kann der Normal Gitarrist kaum genug Pickups testen. Immerhin, ich selbst wurde da bei Häussel und Fralin, die ich zum Teil in meinen Gitarren habe, nicht enttäuscht. Ob die am Ende die 50-100€ mehr, als bei Rockinger(
), SD oder Dimarzios das wert sind…? Tja, da sind wir wieder bei meinem Eingangsstatement…
Aber das alles ist ja gar nicht die Frage, des TE!
Man kann natürlich den Grundcharakter eines PU mit einem EQ ändern. Also einen höhenreichen PU, das Schrille nehmen, beim näselnden SH-4, die Mitten absenken usw..
Das ist dann aber nur ein Charakteristikum, bzw. sogar nur ein Teil davon.
Schwierig ist immer, etwas was nicht da ist, mit einem EQ herzuzaubern. (Zu) Wenig Höhen boosten geht vielleicht noch, aber da wo nix ist, kann auch nix geboostet werden.
Jedoch komplexere Klangeigenschaften wie „Twang“ oder „Schmatz“ lassen sich IMO mit einem EQ nicht „dazuregeln“. Das hat ein PU, oder eben nicht so sehr.
Ich habe eine PRS Swamp Ash Special, die schon recht Strat-ähnlich mit 3 sog. Narrowfield Humbuckern ausgestattet ist, die auch eher nach P90, als nach Humbucker klingen. Zusätzlich ist noch ein Treble Bleed am Vol.Poti verbaut, wodurch die PUs beim Runterregeln schlanker klingen und der Sound einer „Strat“ wirklich gut emuliert werden kann. So ist das meine To Go Gitarre, wenn ich wirklich mit nur
einem Instrument, alles von ZZ-Top bis Dire Straits abdecken muss. Allerdings ist das eben auch nur einer Strat sehr ähnlich… live für mich völlig ausreichend, für Aufnahmen oder zum eigenen Gefallen würde ich doch eher zum Original greifen.