Für mich bleibt die Frage: Gibt es jemanden, der sich mit E-Technik richtig auskennt und von der Theorie her ein bisschen Aufklärung geben kann?
Theoretisch gibt es 3 Punkte, die beim genannten Einsatz die Batterie vom Netzteil unterscheidet (sofern ausreichend dimensioniert):
1. Leerlaufspannung
Misst man mal mit einem brauchbaren Multimeter unterschiedliche Netzteile durch, so merkt man schnell, dass nicht überall 9 V drin ist, wo 9 V draufsteht. Da Geiz ja geil ist und die meisten Netzteile aus allerbilligster Chinaelektronik bestehen, sind teilweise sogar recht deutliche Abweichungen normal. Für einfache Unterhaltungselektronik ist das völlig egal, bei analogen Schaltungen in einer NF Signalkette kann man da durchaus Unterschiede hören. Auch ein 9 V-Block hat nicht immer 9 V. Akkus schon gar nicht.
2. Ripple
Die Batterie hat immer die "bessere" Gleichspannung. Durch die Ladungstrennung ist sie eigentlich immer ideal. Das kann theoretisch kein Netzteil leisten, schon gar nicht für den Preis, der üblicherweise aufgerufen wird. Es bleibt immer ein Ripple übrig, die Spannung oszilliert um einen Mittelwert. Die ändert sich also ständig, was bei der Batterie nicht der Fall ist. Je nach Qualität des Netzteils ist der Ripplefaktor mitunter sehr klein und mag im Effekt nicht störend hörbar sein, ich halte es aber nicht für ausgeschlossen dass es einen Einfluss auf den Gesamtklang hat.
3. Verhalten bei Belastung
Eine Batterie bricht immer ein, wenn sie belastet wird. Die Spannung wird niedriger. Zieht das Effektgerät kurzzeitig einen "hohen" Strom, kann es durchaus sein, dass hier das Netzteil etwas stabiler bleibt. Hängt aber auch ganz entscheidend vom verwendeten Netzteil ab. Ganz billige (und unterdimensionierte) Exemplare brechen u.U. noch mehr ein als eine 9 V Batterie. Bei Effektgeräten mit schwankender Stromaufnahme (habe mich persönlich noch nie wirklich mit solchen Schaltungen beschäftigt) mag das ein Punkt sein, der einen minimalen Einfluss auf den Sound hat.
Ich halte Punkt 2 für den einzigen Punkt, der eine Batterie von einem Netzteil (zumindest in unserem Bereich) wirklich immer unterscheidet und je geiziger man ist, desto deutlicher wird es. Die anderen beiden Punkte mögen hörbar sein (bzw. sind es ab gewissen Größen auf jeden Fall), jedoch kann man das nicht auf den Unterschied zwischen Batterie und Netzteil schieben, da man genauso gut zwei unterschiedliche Netzteile verwenden und den gleichen Unterschied (wie groß er auch sein mag...) hören könnte.
Soweit zum theoretischen Background, in wie weit man das nun wirklich hört, vermag ich nicht zu beurteilen weil ich das noch nie probiert habe. Möge es dem ein oder anderen beim Verständnis helfen, ich persönlich glaube, dass der Unterschied zwischen einem guten und einem billigen Netzteil größer ist als generell zwischen "Batterie" und "Netzteil". Dass es grundsätzlich einen Unterschied geben kann, ist aber klar. Ich kann mich daher dem Kollegen, der das als "alles völliger Quatsch" bezeichnet, aus fachlicher Sicht nicht bedingungslos anschließen.
Läuft störungsfrei, reicht für ein kleineres Board (oder halt deinen Zweck) und hat den großen Vorteil, dass die Ausgänge galvanisch getrennt sind, d.h. es bringt kein blödes Brummen oder andere Störgeräusche mit sich.
Falsch, das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun. Galvanische Trennung heißt noch lange nicht, dass hier keine Störgeräusche zu hören sind. In erster Linie ist das ein Sicherheitsfeature. Bei der (induktiven) galvanischen Trennung erfolgt die Gleichrichtung erst danach. Ist diese mangelhaft, so fängt es an zu brummen. Nach einigen Bewertungen (nicht nur auf der Thomann-Seite) ist genau das der Fall, da bei Effekten mit hoher Verstärkung der Ripple deutlich hörbar wird. Für 29 Euro kann das verlinkte Netzteil das einfach nicht leisten. Wenn solche Teile als Referenz herangezogen werden, wundert es mich überhaupt nicht, dass mancher auf 9 V Batterien schwört. Ist aber auf Dauer teurer als sich mal ein gescheites Netzteil zu kaufen.