Ich habe da so eine Theorie:
Wir alle, die wir hier in diesem Forum sind und in diesen Gitarrenthread schreiben, haben offensichtlich großes Interesse am Instrument Gitarre, sonst würden wir uns nicht darüber austauschen, informieren oder streiten.
Ich denke, dass diese Faszination dafür verantwortlich ist, dass sich hier so viele Autodidakten zu Worte melden.
Denn der Schlüssel zum guten Gitarrenspiel liegt IMHO in der Motivation dazu. Und die scheinen alle, die dieses Forum besuchen, zu haben. Deshalb kann ein motivierter Autodidakt es genauso weit bringen, wie ein ausgebildeter Musikschul-Gitarrist.
Und ein Musikschulgitarrist wird auch nicht sehr weit kommen, wenn er nicht willens ist, die Dinge, die ihm sein Lehrer aufgetragen hat, zu üben.
Motivation ist also das Stichwort und sie allein entscheidet, ob aus einem mal ein wirklich guter Musiker wird, nicht die Laufbahn, die er einst eingeschlagen hat.
Dennoch würde ich einem Anfänger raten, ersteinmal zur Musikschule zu gehen, denn man kann genauso motiviert werden, wenn man seinen Lehrer auf der Gitarre rauf und runter shreddern sieht. Man hat ein Feedback, was einen evtl. mit Stolz erfüllt oder den Ehrgeiz steigert. Hat man dann allerdings später keine Lust mehr auf dämliche (aber in wirklichkeit sehr sinnvolle) Fingerübungen, kann man ja allein weiter machen. Doch man sollte sich darüber im Klaren sein, dass man mit Lehrer vieles sicherlich schneller und effektiver gelernt hätte. Ich als Autodidakt, habe Zeit, spiele bereits die Stile, in denen ich komponieren will und die mir Spaß machen, dennoch lerne ich nie aus, werde immer schneller, lerne neue Techniken. Z.B. vor ein paar Monaten erst dieses künstliche Flageolet, dass man bei Verzerrung mit dem Plektrum erzeugt (hoffe, ihr wisst, was ich meine). Aber wenn man die Motivation trotz Lehrers und Übungen dennoch hat, sollte man die Musikschule besuchen.
Das war mein versöhnliches "Wort zum Mittag"