Unsere verfahrene Bandsituation

  • Ersteller Nico A.
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Wie ist das Gespräch gelaufen?
 
Leider nicht gut. Die klarste Ansage kam am Anfang vom Drummer: Er käme mit seiner finanziellen Situation nicht zurecht und überlegt sich sogar, sein Schlagzeug zu verkaufen. :( Obwohl ich in dem Gespräch auf klare Ansagen aus war, hat mich diese schon aus dem Konzept gebracht.
Danach gab es aber kein klares Ergebnis des Gesprächs mehr. Die Überlegung der anderen war, aufgrund des Ausstiegs des Drummers ein akustisches Projekt zu starten. An sich interessant. Vermutlich bin auch bereit, daran teilzunehmen, wenn es sich auf dabei auf ein "Spaßprojekt" beläuft und keiner große Ziele hegt, die in der Konstellation sowieso nicht erfüllt werden können. Sehr wahrscheinlich aber bin ich einfach nicht geeignet, ernste Bandgespräche zu führen.

edit: Dadurch, dass jeder über seine Ziele gesprochen hat, ist mir aber eines klarer geworden: Zusammen mit dem Drummer hätte ich gerne einen Neuanfang gewagt. Gebremst wurde die Band an sich in letzter Zeit vor allem durch B. und S. Das einzige, was mich an unserem Drummer wirklich störte, war, dass er sich unsere Songs nicht zu 100% einprägen konnte. Vielleicht passiert ja ein Wunder, und seine Situation ändert sich in den nächsten Wochen. Aber ob ich dann überhaupt einen Neuanfang wagen würde, oder ob ich das nächste Jahr darauf verwende, selbst musikalisch wieder besser zu werden und dann im Master-Studium nach Mitmusikern suche, darüber mache ich mir erst in Ruhe Gedanken, nachdem ich eine sehr wichtige Klausur am Mittwoch hinter mich gebracht hab.
 
Bin ich eigentlich der einzige, dem es extrem schwer fällt, mit etwas abzuschließen? Ich habe seither nicht mehr mit den Leuten darüber gesprochen. Aber es stört mich extrem, dass wir ein Jahr hart an unseren Songs gebastelt haben, die ich wirklich sehr gut finde, ohne damit irgendetwas erreicht zu haben. Wir sind nicht aus dem Proberaum rausgekommen und haben keine Aufnahmen fertig gekriegt. Letztes Wochenende habe ich mir deswegen überlegt: Warum sollte man an so einer Stelle abbrechen? Ich finde es extrem demotivierend, am Tiefpunkt aufzuhören. Fest steht, nach einem Jahr werden viele von uns nicht mehr hier in der Stadt sein, studiumsbedingt. Warum nicht also, mit dem klaren Ende vor Augen, die verbleibende Zeit nutzen um noch etwas kleines (aber bedeutendes) zu erreichen, ein erster und letzter Auftritt der Band?
Wie gesagt, ich komme mir vor, als würde ich mich verzweifelt an etwas anklammern, das ich vielleicht loslassen sollte. Aber ich fühle mich absolut nicht wohl bei dem Gedanken, ein Jahr verschwendet zu haben. Und der Gedanke, dass es vorbei ist ohne etwas erreicht zu haben demotiviert mich extrem (obwohl ich für eine Zeit versucht habe ihn zu akzeptieren). Vielleicht gibt es ja auch noch einen Drummer, der sich schnell Sachen raufschaffen kann, oder unser alter ist wieder am Start, ein Basser hat sich auch schon gemeldet und wenn wir von der Instrumentierung offener wären (es also keine Flöte sein muss), gäbe es sicher auch bandtechnisch einen guten Ersatz für S.

Damit hängen für mich so viele Fragen zusammen:
- Wie handhabt ihr als Studenten Bandsituationen, wenn ihr eigentlich wisst, dass ihr nurmehr ein Jahr an dem Ort bleibt und dann wegzieht? Würdet ihr euch auch dann noch ein Bandprojekt suchen?
- Was habt ihr für Erfahrungen in der Band "am Tiefpunkt" aufzuhören?
- Kann man es wirklich noch einmal versuchen? Wenn ja, woran merke ich rechtzeitig, dass es womöglich doch nichts wird, weil sich jeder nicht genug dahinterklemmt?
 
Damit hängen für mich so viele Fragen zusammen:
- Wie handhabt ihr als Studenten Bandsituationen, wenn ihr eigentlich wisst, dass ihr nurmehr ein Jahr an dem Ort bleibt und dann wegzieht? Würdet ihr euch auch dann noch ein Bandprojekt suchen?
Es kommt hierbei auf die EIGENE Motivation und Lust an. Das interpretiert und fühlt Jeder anders`. Ich kann hier nur für mich sprechen. Ist es so, dass ich mich wiklich sehr wohl fühle und die Band mir etwas sehr besonderes gibt. Dann bin ich der Erste der das Ding bis zum Ende durchzieht. Wenn es allerdings eine verfahrere Situation ist, und die Proben, respektive die Termine dazu zu finden - die Motivation der Andere, jedes Mal ein K(r)ampf ist...dann NEIN.
Trotz aller Arbeit und Schweis und Tränen welche investiert wurden...mache ich einen Schnitt. Das ist wie in einer Beziehung...auch wenn es schmerzt, wenn es nicht mehr läuft und Ihr euch nicht mehr findet. Und nur "Einer" die Triebfeder ist. Dann ist es Zeit sich zu trennen. Ob das nun im Guten oder Schlechten verläuft - spielt keine Rolle. Es muss auch für mich/Dich stimmen.

- Was habt ihr für Erfahrungen in der Band "am Tiefpunkt" aufzuhören?
Sehe diesen Tiefpunkt als Ausgangspunkt für etwas Neues. Die wohl wenigsten Bands lösen sich am Zenit ihres Erfolges auf. (ich weiss...Operation Ivy taten dies damals)
Bei uns ist das sehr ähnlich. Wir kommen auch nicht weiter, und hatten mehrere Diskussionen und Gespräche. Es wurden Abmachnungen getroffen usw usw. Aber wenn sich nichts ändert. Zieh die Notbremse. Investiere nicht in die Vergangenheit.
Wenn eure drummer sich kein Song merken kann, Tempoprobleme hat, und auch nicht Üben mag...was erwartest du nun genau??? Eben!

- Kann man es wirklich noch einmal versuchen? Wenn ja, woran merke ich rechtzeitig, dass es womöglich doch nichts wird, weil sich jeder nicht genug dahinterklemmt?
Die Frage ist vielmehr, wie oft habt Ihr es denn versucht und wie oft wurden deine Erwartungen enttäuscht? Sorry, vielleicht steht dies ja in einem deiner Posts und ich habe es nicht gelesen!!! Eigentlich seid Ihr eine Band - aus gleichberechtigten Mitgliedern. Keiner ist mehr oder weniger als der Andere. Mit allen Rechten und Pflichten. Wenn allerdings nur einer Gas gibt und die Anderen sich nur gemütlich nach Hinten lehnen und sagen "Mach mal - ich mach eventuell auch mal mit". Und dies eigentlich nicht der Ausgangspunkt der damaligen Gründung war. Tja, wie lange willst du dir selber noch etwas vormachen?

Sicher, aus der Ferne ist es immer sehr einfach zu urteilen und tolle Ratschläge zu geben. Allerdings solltest du manche Situationen mit dem Kopf und weniger mit dem Bauch entscheiden.
Du willst vorankommen, etwas cooles auf die Beine stellen. Hast Mitglieder gefunden, und warum auch immer zieht ihr nicht am gleichen Strang. Dir ist es enorm wichtig. Den Anderen weniger. It`s up to you now!
 
Ganz ehrlich: "Klappe zu" ist wirklich das Beste. Wem gehören die Songs, habt Ihr das wenigstens geklärt (also wer hat welche Credits)? Im besten Fall Einverständnis der Anderen einholen, dass man die Songs auch in neuen Projekten weiter spielt/entwickelt. Aber auch hier empfehle ich eigentlich den klaren "Cut" - begraben und gut is'. Neustart, was Anderes, etc etc - wirklich wirklich wirklich (basierend auf meiner Erfahrung) die einzig sinnvolle Masche. Wenn nach so einer langen Zeit des "Probierens" nix rausgekommen ist, wird da auch nix rauskommen in Zukinft, zumindest nicht in einer so ähnlichen Konstellation. Also meine Ferndiagnose: Schluss, Ende, Aus, bau' ein neues Projekt mit (weitgehend) neuen Leuten auf ODER mach' erstmal Pause (schöpferisch) udn such' Dir ein reines Spaßprojekt (das kann sogar eine Party-Coverband sein, da lernt man auch verdammt viel!).

Zu Deiner Frage nach Bands zur Studentenzeit...
... ist nach meiner Erfahrung eigentlich nicht anders als zur Schulzeit (nach dem Abi etc ist in der Regel auch Essig, es sei denn, alle bleiben danach in derselben Stadt, was nur bei Großstädten geht).
... in der Studi-Zeit habe ich's auch so erlebt (Studienplatzwechsel, unterschiedlicher Fortschritt im Studium, Abbruch)
... ist aber auch danach nicht anders (wir haben durch jobbedingte Wechsel des Lebensmittelpunkts und/oder Veränderung der persönlichen Situation seit Beginn rund 5 Bandmitglieder verloren).

Anders geht's nur bei Leuten, die voll und ganz für ihre Musik leben und alles andere im Leben dagegen herunterpriorisieren. Das sind dann oft auch die, die den "Durchbruch" schaffen. Wie viele nationale/internationale Top-Acts da draußen haben ein Abitur und ein abgeschlossenes Hochschulstudium vorzuweisen? Richtig. Die haben sich für die Karriereoption "Musik, auf Teufel komm raus" entschieden. Habe auch in Schule/Studium/danach immer wieder Menschen kennengelernt, die das durchziehen bzw. erstmal versuchen.

Für mich isses nix, für viele andere auch nicht, da ist man dann eben im Amateur-/Hobby-Bereich (mit verschiedenen Ausprägungen in Richtung "Semi-Pro" u.ä.) und muss mit diesen gegebenen Einschränkungen leben. Perfekt wird es also nie - aber man muss eben auch abwägen, in welchem Verhältnis Spaß und Aufwand zählen. Wir fahren in unserem Hobby-Bereich mittlerweile keine Kompromisse mehr - ein neues Mitglied muss recht "perfekt" in die Band passen (soweit man das im Vorfeld einschätzen kann), wenn auch nur ein Bandmitglied musikalische oder menschliche Bedenken hat, suchen wir eben weiter. Ist es uns wert - lieber auf die "perfekte" Konstellation arbeiten als sich ständig reiben. Messen kann man es halt daran, ob was "voran" geht.
 
Danke für eure Antworten. Eure Empfehlungen mit dem endgültigen Schlussstrich ziehen, auch was das Songmaterial angeht - das sagt mir mein Kopf auch. Mein Herz ist da anderer Meinung, und leider sitzt bei mir da auch die Motivation (zumindest zurzeit).
DerZauberer, das mit dem Klären der Rechte an den Songs ist eine gute Frage, der wir noch nicht nachgegangen sind. Denn es sind natürlich vor allem die Songs, an denen ich hänge. Wie im Eingangsposting beschrieben, sind ich und B. die einzigen "Komponisten" unserer Songs, dementsprechend fände ich es ideal, diesen letzten Versuch mit mir (Gitarre), B. (Horn), X (Bass), X (Gesang und Flöte/Oboe/Violine/Cello o.Ä.) und X (Drums) zu wagen. Dafür spräche, dass B. sich darin bewiesen hat, viel zu üben und vor allem Durchblick bei den Songs zu behalten. Was gegen sein Mitwirken spricht - er hat von Technik keinen Schimmer, was aber bei der Verstärkung seines akustischen Instruments sehr hilfreich wäre.
X wären neue Mitglieder, die nur für ein Jahr dabei wären (bis zum Ende der Band) und sich bereit erklären, ihre bereits ausgearbeiteten Parts für einen Auftritt zuverlässig zu lernen. Aber findet man solche Leute - vor allem in Magdeburg?!
 
Hi Nico, ich versuch jetzt mal auch meinen Senf dazu zugeben. Ich denke du definierst dich zu sehr über das Projekt und eine von dir aufgebaute Seifenblasen-Welt. Was ich rauslese ist: Du willst auftreten und es deinen Komillitonen zeigen. Selbst wenn der Rest keinen Bock mehr hat, aus finanziellen Gründen vielleicht sogar Equipment abstoßen will: EIN letzter Auftritt. Hauptsache mal auf die Bühne. Und dann? Was ändert sich denn? Klar, das Projekt wäre vielleicht mental abgeschlossen aber ich glaube darum geht es gar nicht.

Du fragst warum es dir so schwer fällt loszulassen und ich glaube das liegt an einer Wunschvorstellung die du dir aufgebaut hast. Die Vorstellung davon was du sein wirst, wenn du erstmal giggender Musiker bist und deinen Bekannten zeigen kannst was in dir steckt. Ich kann das übrigens sehr gut verstehen und ich glaube auch, dass ist einer der Gründe warum viele Menschen überhaupt anstreben Musiker zu werden ;)

Letztendlich muss man lernen damit umzugehen. Verschwendete Zeit würde ich es keinenfalls nennen. Immerhin reflektierst du eine Situation und so weiter. Leider etwas verbissen. Musik entsteht nicht nur auf der Bühne oder wenn sie endlich auf CD ist oder wenn sie endlich in den Charts ist. Für jeden Meilenstein kommt ein neuer und irgendwas ist immer unerreicht wenn Musiker getrennte Wege gehen.
Für mich liegt der Kern der ganzen Sache in der Musik. Wo die stattfindet ist egal, und ob jetzt nur die Jungs und Mädels im Proberaum zuhören oder 10-100 Leute aufm Gig. Das Ziel sollte, meiner Meinung nach, darin liegen Musik zu machen und das, und das Leben, zu genießen. Der Rest ist ein Nebeneffekt. Es ist wie in der Liebe, man darf da nicht zu verbissen sein ;)

Konzentriere dich auf dich selbst, denk dich nicht in Traumschlößer als Rockstar und verkrampfe dich. Da entwickelst du nur eine Abhängigkeit von Kunst & Selbstwertgefühl. Der Mensch und der Musiker sollte frei sein von Zwängen. Du hast bei der Sache was gelernt, das Ergebnis entspricht nicht deinen Erwartungen. Take it easy und mach weiter Musik um die Musik am leben zu halten und arbeite stetig an dir.
 
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Sooo, ich schreibe mal hier, wie es mittlerweile aussieht. :D (ein Grund für mich das hier aufzuschreiben ist, weil wir heute abend ein Bandgespräch haben, und ich trotz Prüfungslernen auch ein klein wenig meine Gedanken zu diesem Gespräch sammeln muss. Mehr dazu weiter unten-)

Nach den Trümmern der Band sind also quasi noch ich (Gitarre) und B. (Horn) übrig geblieben, die einen ähnlichen Musikgeschmack und spielerisches Können teilen. Dann habe ich mich an jemanden aus Magdeburg erinnert (G.), der Trompete und wohl in einer progressiv angehauchten Rockband spielt (v.a. jambasiert, wie sich herausstellen sollte). Vielleicht sollte man ihn mal fragen? Tatsächlich hatte er dann Zeit und seine Band suchte auch einen Gitarristen - und war auch offen für einen Trompeter. Eine Runde mit dem Bassisten und dem Trompeter (G., auch Sänger, wie sich herausstellen sollte) gejammt, allerdings ohne Drummer, und es hat Spaß gemacht. Gemenschelt hat es auch, nach meiner Anschätzung aber mehr mit G. als dem Bassisten.

Beim nächsten Treffen dann in dem Proberaum dieser Band gejammt, diesmal mit Drummer. Dieser hat allerdings einen eher abweichenden Musikgeschmack, möchte seichtere Sachen spielen, die wenig bis nicht experimentell sind. Und experimentieren sollte man schon wollen, wenn man in einer Rockband mit Horn und Trompete ist. Jedenfalls fand ich das schon schade, allerdings, dachte ich mir, ist alles in Ordnung, solange er Rockmusik machen will und gut spielen kann. Außerdem habe ich meine Ansprüche auch zurückgeschraubt. Wenn wir was bis zum Sommer erreichen sollten - super, wenn nicht, absolut kein Problem. Es war schon Zufall genug, nach meinem Motivationsloch in eine neue Band zu finden. Und diese Band schien endlich mal komplett zu sein: Sänger/Trompeter - Hornist - Gitarrist - Bassist - Drummer! Also schnell noch unser Equipment in den Proberaum der anderen transportiert und alles schien super! :)

In den nächsten Proben zeigte sich aber immer mehr, dass was nicht ganz stimmt. Die Kommunikation war schlecht, der Bassist meldet sich kaum, der Schlagzeuger ist häufig mit der Musik unzufrieden. G. würde gerne härtere Sachen spielen, und ich und B. hätten nichts dagegen. Leider klappt das mit dem Schlagzeuger nicht. G. liegt sehr viel daran, irgendwo zumindest lokal in kleinem Rahmen aufzutreten, und ich und B. hätten nichts dagegen. Allerdings scheitert das an der Kommunikation und den sehr unregelmäßigen Proben, in denen wir mal vollzählig sind. Was tun?

Ich erinnerte mich an unseren alten Drummer, E., der ja damals finanzielle Probleme hatte. Also hab ich mich gemeldet, und tatsächlich hatte er es soeben mit seinen Finanzen geregelt gekriegt und wieder viel Bock, Musik zu machen. Somit hätten wir in dieser Vierer-Konstellation gleiche Ziele: härtere, experimentellere Musik, großer Anteil Jams, regelmäßige Proben, versuchen in absehbarer Zeit aufzutreten. Was fehlt noch? Ein Bassist mit ähnlichen Ambitionen und ein bezahlbarer Proberaum. Beides sehr schwer in Magdeburg zu finden. Dennoch, einen Proberaum hat der Drummer sehr schnell ausfindig gemacht und der Raum ist schon unserer. Dass wir einmal mit unserem alten Schlagzeuger gejammt haben, wissen die anderen beiden (Drummer und Bassist) auch. Allerdings haben wir es versäumt zu sagen, dass wir uns nun womöglich auf das neue Bandprojekt konzentrieren wollen und sogar schon einen Proberaum haben. Nunja, das soll eigentlich das heutige Gespräch klären.
 
Gerhard Eichberger


Nun schalte ich mich jetzt auch in diese Diskussion hier ein, weil ich der Ansicht bin, daß ich mit meiner Band HELMI'S NIGHTMARE ebenfalls eine vertrackte Bandsituation habe.

Zunächst aber will ich Einiges zum hier beschriebenen Problem sagen. Ein paar Punkte, die hier angesprochen wurden, kann ich ja auch bei meiner Band erkennen. Daher meine ich, daß ein Erfahrungsaustausch günstig ist.

Ich beziehe mich jetzt auf die in Deinem Erstposting beschriebene Band (Gitarre, Horn, Querflöte, Drums, Elektronisches, Baß).

Offensichtlich hast Du Dir diese Musiker primär deshalb genommen, weil Du keine anderen gefunden hast. (Das ist eine Übereinstimmung zu meiner Situation.) Daher kommt auch der Umstand, daß es in Deiner Band für Rockmusik eher ungewöhnliche Instrumente gibt (was ich ja eher als Vorteil ansehe, weil man damit nicht 08/15 ist). Aus der Not eine Tugend machen, das ist die Devise!

Also, wenn Ihr ein Jahr lang im Probekeller wart, eigene Lieder und ein Programm für Auftritte erarbeitet und auch das Material für eine CD-Produktion beisammen hattet und dann nichts, aber auch gar nichts daraus geworden ist, also überhaupt kein Ergebnis (weder CD noch Auftritt) zustandegekommen ist, dann meine ich, daß dies eine absolut untragbare Situation ist: Verlorene Zeit, verlorene Energie, verlorenes Geld. Und sonst nichts???

Und da sage ich, daß Eure Proben nicht umsonst gewesen sein sollten. Ich denke, Ihr solltet zumindest die CD fertigstellen und herausbringen, und zwar in genau der Besetzung, in der Ihr geprobt habt, also in der von Deinem Erstposting beschriebenen.

Es geht dabei NICHT darum, daß Ihr mit der CD dann finanziellen Erfolg haben werdet oder könnt und auch nicht darum, daß Ihr dadurch berühmt werdet, sondern darum, daß Ihr mit der CD quasi unsterblich werdet. Außerdem könnt Ihr dann sagen, daß Ihr was erreicht habt und daß Eure Proben nicht umsonst gewesen sind (gratis waren sie ja ohnehin nicht, denn es fielen ja Fahrtkosten und Probekellermiete an). (Und ein bißchen Eigennutz ist auch dabei: Mich interessieren solche ungewöhnlichen Sachen, und Eure CD [Rockmusik mit Gitarre, Horn, Querflöte, Baß, Synthesizer und Schlagzeug] würde ich mir gerne kaufen.)

Und wer weiß - vielleicht motiviert die CD dann die Musiker dazu, doch weiterzumachen? Dann werden wohl auch Auftritte möglich sein. (Habt Ihr denn nie darüber gesprochen, mal wo aufzutreten? Tonträger und/oder Auftritte ist doch wohl der Wunsch der meisten Bands.)

Außerdem: Wer sagt denn, daß nach dem Studium Schluß mit der Musik sein soll? Eher wird es so sein, daß man nach Beendigung des Studiums (und Beginn eines eigenen Jobs) sogar mehr Zeit für die Band haben wird, weil man ja, wenn man arbeitet, nichts mehr fürs Studium lernen muß. Und man hat dann auch mehr Geld zur Verfügung als man als Student hatte.

Soweit halt mal meine Ansicht, die allerdings ziemlich konträr zu den Dir bisher hier gemachten Vorschlägen ist.

Meinungen von Dir und Euch zu meiner Ansicht würde ich gerne lesen!


Gerhard
 
... Eher wird es so sein, daß man nach Beendigung des Studiums (und Beginn eines eigenen Jobs) sogar mehr Zeit für die Band haben wird, weil man ja, wenn man arbeitet, nichts mehr fürs Studium lernen muß. ...
... eine sehr gewagte These.
Dann geht's erst richtig los. Beruf, Karriere, Sonderaufträge, ständige Erreichbarkeit, zeitintensive Personalführungsaufgaben, Freundin, Frau, Familie, Kinder, Hausbau ... ... to be continued ...
Und irgendwann dann: RENTE. Dann hat's oft mehr Zeit ... :D
 
Außerdem: Wer sagt denn, daß nach dem Studium Schluß mit der Musik sein soll? Eher wird es so sein, daß man nach Beendigung des Studiums (und Beginn eines eigenen Jobs) sogar mehr Zeit für die Band haben wird, weil man ja, wenn man arbeitet, nichts mehr fürs Studium lernen muß. Und man hat dann auch mehr Geld zur Verfügung als man als Student hatte.


Gerhard

nach zwei absolvierten Studien, das letzte ist nun auch schon wieder 12 Jahre her, kann ich nicht behaupten, dass das Zeitmanagement einfacherer geschweige denn besser geworden ist. Insbesondere werden die potentiellen Bandkameraden auch nicht jünger und man wird zwangsläufig von noch mehr Interessenskollisionen,
die einer gewissen Eigendynamik unterliegen (wie die eigenen Kinder, die Kinder der anderen, der Job, der Jobwechsel der anderen) berührt. Mit zunehmenden Alter wächst zwar die Erfahrung und man kann Situationen und andere Charaktäre etwas besser für sich auswerten (einschätzen, wollte ich vermeiden,
man liegt doch schon mal schnell daneben), aber die Musikersuche wird dadurch nicht einfacherer.
Ich kann nur sagen, ich mache keine Bandnummern mehr nur weil die Musiker gut und/ oder nett sind, aber dafür irgendwelche Kompromisse eingangen werden müssen, sei es in Form von Musikgeschmack oder dem persönlichen Einsatz der Kameraden.
Genausowenig mit guten Musikern, die aber in anderen mich tangierenden Bereichen inkompatibel zu meinen Bandinteressen sind (bsp. Profilneurotikern od. Menschen die leider nicht die Zeit fürs regelmäßige haben od. unterschiedliche Giginteressen).
Ich lerne immer wieder Menschen kenn, die tolle Musiker sind, genial singen oder Schlagzeug spielen können, trotzdem passen wir nicht auf Dauer zusammen, häufig liegt es am Muskgeschmack, dennoch pflege ich den Kontakt und laden diese zum Jammen ein, so macht das Spass
und man behält den gegenseitigen Respekt, das ist ein Gewinn für mein Leben.
Bei einer Bandnummer muss es passen, d. h. nur weil die Rythmusmaschine aus Drum und Bass gut zusammenpasst, bei mir jedoch nur die Sau rauslässt, im Herzen aber gerne mal wieder mit den Saxophon unterwegs wäre und dort auch gerne ihren Heimathafen hätte, passt nicht auf Dauer, da solte man sich nichts vormachen.

Es geht in meinem Falle "nur" um meine Freizeit und die verbringe ich mit Menschen, die ich mag und das Konzept rund ist, nicht mit Umständen, bei denen ich mich oder die anderen sich auf Dauer verbiegen müssen.
Im Nachinein kann ich zu meinen versandeten Bandprojekten, in denen wir amtlich geprobt und konzentriet aufgenommen haben, sagen, dass sie mir spielerisch was gebracht haben, aber die Zeit hätte ich lieber mit Sachen verbringen sollen, die mich erfüllt hätten,
sei es mit Spass oder tollen Erinnerungen, so waren es nur Erfahrungen und die Fähigkeiten, mein Gott das muss nicht überbewerten.
Ich kann nur raten auf den Bauch und das Gefühl zu hören und Kompromisse (nach Möglichkeit ) so wenig wie möglich eingehen; mit Kompromissen meine ich nicht, dass man mal ein Lied spielt, was nur der Drummer mag oder für die Frau des Bassisten gesungen werden muss. ;)


Leben ist endlich - lebe endlich


(man könnte aber auch sagen: kein anderes Bier, aber das ist glaube ich geschützt, oder?)

PS: ich glaube, das war an einigen Stellen nicht ganz sauber formuliert; ich spiele auch in einer Band.
Da sieht man es schon wieder, wenn man während der Arbeitszeit mutiltaskingmäßig postet, ist das schon wieder ein bescheidenes Zeitmanagent.
 
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