Wenn ich die Harmonien(meist als Oszinato) habe, kann ich darüber gut improvisieren und meistens klingt das auch recht gut.
Du meinst wohl "Ostinato", was hat das aber mit Harmonien zu tun???
Ich glaube, du solltest dir erstmal die notwendigen Fachausdrücke und ihre Bedeutung erarbeiten. Sonst wird das sehr schwierig mit der Kommunikaition hier...
Dieses Problem kenn ich leider nur zu gut, man hat dutzende Textpassagen, Ausschnitten von Riffs und angefangene Songs aber irgendwann kommt man immer an den Punkt an welchem einem keine sinnvolle Ergänzung oder Fortführung einfällt.
Auch hab ich leider keine Erfahrung wie man an solchen Stellen mit Musiktheorie weiterkommt oder was der beste Lösungsansatz für solche Situationen ist.....
Vllt. findet sich hier ja die ein oder andere gute Idee...
Das Hauptproblem besteht doch darin, daß viele, viele Musiker denken, wenn sie ein Riff oder einen paar Harmonien zusammengestellt (von mir aus auch "erfunden") haben, ergibt das automatisch einen (guten) neuen Song. Das ist aber falsch.
Weder mit Harmonien noch mit Riffs schreibt man einen Song. Wie der Name schon vermuten läßt, sind es eben nur Harmonien oder eben Riffs/Licks...
Ein Song braucht einen guten Text und eine gute Melodie. Manchmal kann ein Song dann auf einem Riff basieren oder auf einer gewissen riffähnlichen Harmoniefolge.
Wenn man also ein Riff als Ausgangspunkt zum Schreiben eines Songs verwendet, muß man sich Mühe geben, eine passende Melodie zu entwickeln. Nur so wird ein Song daraus.
Mit dem entsprechenden Wissen über Harmonielehre kann man dann auch diese Melodie mit neuen, völlig andere Harmonien versehen, um eine Variation zu erhalten.
Man kann auch zwei Melodien aus dem einen Riff entwickeln. Dann reharmonisiert man eine der zwei Melodien neu und erhält so meist ein passendes Teilstück, um aus dem Riff ein vollwertiges Stück zusammenzubauen.
Wenn bereits ein Text da ist, hat man es leichter, weil man den Text als Quelle weiterer Inspiration verwenden kann, dann kann man rhythmisch und harmonisch die Melodie an den Text anpassen - Stichwort "Interpretation" während dem Songschreiben.
Es empfiehlt sich auch, den Spannungsbogen eines Songs vorherzuplanen. Dann weiß man, wo man Steigerungen einbauen muß, Pausen, Stopps, ausgedünnt werden muß etc.
Dazu sollte man vorher überlegen, wie viele Teile der Song braucht, da kann man mal bei der klassischen Musik vorbeischauen und die ein oder andere Form übernehmen (a-a-b-a usw. - Stichwort "Formenlehre"). Da fast alles schon mal da war, sollte man lieber schauen, was sich bewährt hat anstelle Sonderfälle konstruieren zu wollen, zumindest bis man genug Ahnung davon hat, was man da überhaupt macht.
Manchmal ist es auch besser, beim Songschreiben nicht zu viele Akkorde verwenden zu wollen. Einfache Akkorde erleichten das Schreiben guter Melodien. Wie gesagt, die kann man dann später mit völlig neuen Akkorden versehen, wenn es denn sein muß...