Und der nächste Aufreger für KI in der Musikindustrie ist da "Jeder kann klingen wie ein Superstar"

Wenn das erst einmal live funktioniert, werden sicher viele Coverbands auf den Zug aufspringen, damit auch die Stimmen wie das Original klingen. Hat doch schon mal einer bei nem Gig zu mir gesagt: "Ey, Phil Collins klingt ja fast genau wie du!" :biggrinB:
 
Mit all diesen KI Programmen und Anwendungen entfernen wir uns immer weiter von der Realität.
Aber das ist in Zeiten von z.B. Trump gewollt - jeder erfindet sich seine eigene Realität. Aber irgendwann wird die echte Realität nicht mehr erkannt.

Ich brauche kein Programm, das tolle Fotos mittels Text erstellt. Das einzig Kreative daran ist die Erstellung des passenden Beschreibungstextes. Die wirklich Kreativen sind die, von denen das Programm die Bildschnipsel geklaut hat. Die ersten Klagen von Betroffenen laufen schon.

Das gleich gilt für die KI, die uns (angeblich) wunderbare Texte liefert - auch geklaute Textbausteine aus dem Internet.

Und in der Musik? Da hat man ja schon viele Versuche gestartet um fehlendes Können mittels Technik zu kaschieren - jetzt halt der neuste "Heiße Scheiß" - eben KI.

Ich denke Kopien haben wir genug - wir brauchen Originale.
Irgendwann gibt es auch keine neue, geile Mukke mehr weil ja nur noch Kopien durch den immer gleichen KI-Wolf gedreht werden.
Mir ist es lieber ein Sänger oder eine Sängerin überzeugt mich durch ihre/seine Performance als das ich immer und überall Phil Collins, Whitney Huston, Mick Jagger oder sonst wen höre.

Da bin ich eigen - ich will Originale sehen. Wenn ich Mick Jagger höre, dann will ich ihn auch sehen und nicht den Heinz aus dem Nachbarort.
Wenn ich Bläser höre will ich sie auch auf der Bühne sehen und keinen Keyboarder mit Samplesounds.

Natürlich wird es wieder genug Leute geben, die sich den Kram kaufen und es wird auch genug etablierte Künstler geben die ein Geschäft wittern und ihre Stimme frei geben - aber Gut ist das alles nicht.

Meine Meinung.

Gruß
 
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Hier wird viel zu schnell der Teufel an die Wand gemalt.
AI ist ne spannende Sache und kann durchaus sinnvoll genutzt werden.

Sei es um zu Lernen mit ChatGPT

Wie funktioniert ein Dreiklang

Ein Dreiklang wird durch das Stapeln von drei Tönen gebildet, die in bestimmten Intervallen voneinander entfernt sind. Die grundlegenden Bestandteile eines Dreiklangs sind:

1. Grundton: Der Grundton ist der Ausgangspunkt des Dreiklangs und bestimmt die Tonart des Akkords.

2. Terz: Die Terz ist der zweite Ton des Dreiklangs. Sie liegt entweder zwei Ganztöne (große Terz) oder eineinhalb Ganztöne (kleine Terz) über dem Grundton.

3. Quinte: Die Quinte ist der dritte Ton des Dreiklangs. Sie liegt entweder dreiundhalb Ganztöne (übermäßige Quinte), drei Ganztöne (reine Quinte) oder zweiundhalb Ganztöne (verminderte Quinte) über dem Grundton.

Die Beziehung zwischen Grundton, Terz und Quinte bestimmt die Klangqualität des Dreiklangs. Je nachdem, ob die Terz und die Quinte groß, klein, übermäßig oder vermindert sind, entstehen verschiedene Dreiklangstypen wie Dur, Moll, übermäßig oder vermindert.

Um einen Dreiklang zu spielen, werden die drei Töne gleichzeitig oder nacheinander gespielt. Dreiklänge bilden die Grundlage für viele weitere Akkorde und Harmonien in der Musik.

Oder sich einfach inspirieren zu lassen.

Kannst du mir eine kurze traurige Akkordrheinfolge erstellen in F


Natürlich! Hier ist eine kurze traurige Akkordfolge in F-Dur:

F - Bb - Cm - Ab - F - Bb - Gm - C

Diese Akkordfolge basiert auf der F-Dur-Tonleiter und enthält einige Mollakkorde, die eine melancholische Stimmung erzeugen. Du kannst die Akkorde in beliebiger Reihenfolge spielen und sie nach deinem Geschmack variieren. Viel Spaß beim Musizieren!


Sicherlich nicht perfekt und ob dies wirklich hilfreich ist, keine Ahnung. Meine Musiklehrer in der Schule waren aber auch nicht super hilfreich oder perfekt (ein Instrument aus eigenem Antrieb hatte ich erst nach der Schule in der Hand).

Die Vorwürfe es würde mit AI dann "alles gleich klingen" finde ich aber sehr drollig. Top 40 und Cover Bands arbeiten seit Jahrzehnten hart daran dies zu erreichen. Die Metal/Rock Szene bekommt auch fast keine Inovationen hin und Blues Rock klingt komplett austauschbar (für mich).

Die Nutzung von AIs zum Erstellen von Stimmen hingegen ist schon ne andere Sache. Wir sind sicherlich nur 5-10 Jahre vom "neuen" Queen, Michael Jackson oder Linkin Park Album entfernt, inkl. passender Lyrics (könnt ChatGPT ja gerne nach nen Queen Song zum Thema Erderwärmung befragen).
Im Film ja schon längst eingetroffen tote Stars zu nutzen, gerade Star Wars hat ja erst vor ein paar Jahren Carrie Fisher und Moff Tarkin wiederbelebt für Rogue One.
Einige Studios kündigten übrigens an beim aktuellen Autoren Streik AIs zu nutzen. Da bin ich auf das Ergebnis mehr als gespannt.
 
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Das klingt null nach Hetfield.
 
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Die KI wurde mit dem James Hetfield der "Ride the Lightning" Ära gefüttert.
Abolesco ist erst 21, das war vor seiner Geburt. Der kennt nur den Hetfield ab Death Magnetic! :p
 
Hm, klingt für mich auch weiter einfach nach Mustaine und Friedman. Ist vielleicht bei mir auch zu sehr eingebrannt - bei "irgendwie Hangar 18" interpoliert mein Kopf gleich... :unsure:
 
Bisschen gruslig ist es schon.

Na klar wird das genutzt werden, es ist nun einmal raus, das kann man nicht mehr einfangen.
Die Frage ist, macht es Spaß mit sowas rumzuspielen und macht es Spaß, sowas anzuhören.
Ich fände es schon witzig, wenn man in einem Song mal plötzlich zwischen Phil Collins, Joe Cocker, Michael Jackson und Herbert Grönemeyer umschalten könnte.

Im Grunde wird es vielleicht so sein wie ein E-Piano oder Keyboard mit x Sounds, die ja auch nicht echt sind.

Am Ende kommt es immer drauf an, ob man beim Publikum emotional was bewegt.

Und ich denke, es wird auch für handgemachte Musik immer ein Publikum geben. So wie es zB immer noch Leute gibt, die sich aus Holz selbst Pfeil und Bogen bauen, obwohl es x Varianten zu kaufen gibt.
 
Alles eine Frage der Sichtweise.
Kaum jemand regt sich bisher über Quantisierung, Autotune; Tools wie Band in a Box, Virtual Drummer oder Pedale wie Beat Buddy oder auch Sequenzer Hardware auf, die letztlich auch nur "Hilfen" darstellen, um beim Musikmachen, Dinge die man "handwerklich" aus welchen Gründen auch immer, nicht umgesetzt bekommt (man kann halt nicht Schlagzeugspielen oder sauber "in Time spielen",...), dann doch in Bits und Bytes zu pressen.

Wenn ich diese Hilfsmittel nutzen möchte, um das was ich musikalisch im Kopf habe, umzusetzen, wird mir das auch niemand schlecht reden oder gar verbieten können. Was andere vom Ergebnis zu halten haben, kann ich ihnen auch jedoch auch nicht vorschreiben!

Ich habe auch schon ganze Tapping Soli aus einzelnen Repeating Patern zusammen geschnitten, wo ich die Einzelparts gut hinbekommen habe, ich mich aber bei den Wechseln immer verhuselt habe. Klar werde ich das wohl live so niemals performen, die fertige Aufnahme fand ich aber extrem cool.

Bei den KI-Kopien von Musik Genres, sehe ich dass dann ähnlich. Wer Spass daran hat, zu sehen, was so eine KI generieren kann, der soll das doch ausprobieren! Aus Neugierde würde ich da durchaus auch reinören. Aber im Zweifel möchte ich natürlich lieber die Originale hören.

Was ganz neue Genre und Musik angeht, wird es spannend.
Kann KI-Musik mich so flashen und begeistern, wie manche Alben, die von "richtigen" Musikern gemacht wurden? Und was wenn ja? Ist dann eigentlich geile Musik scheiße, weil sie nicht menschgemacht ist?

Wichtig ist/wäre es, den Entstehungsprozess immer transparent zu machen und KI-Musik auch klar als solche zu kenntlich zu machen.
Wer das dann hören mag, soll es sich anhören. Mir wird von Techno Musik schlecht. Kein Grund für andere diese Musik auch nervig zu finden!
 
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Bei den KI-Kopien von Musik Genres, sehe ich dass dann ähnlich. Wer Spass daran hat, zu sehen, was so eine KI generieren kann, der soll das doch ausprobieren! Aus Neugierde würde ich da durchaus auch reinören. Aber im Zweifel möchte ich natürlich lieber die Originale hören.
Für die Output-Seite von KI mag das ja stimmen - auf der Input-Seite der KI rumort es allerdings gerade heftig.
Zum einen wehren sich Künstler*innen mehrere Kultursparten (Autor*innen, Texter*innen, Musiker*innen, Bildkünstler*innen etc.), ungefragt bzw. ohne Erlaubnis in das Lernmaterial der KI gelangt zu sein, zum zweiten scheint erwiesen, dass diese Lernprogramme sich auch aus "Schattenbibliotheken" (sozusagen "geklautem" Material) bedient haben und zum dritten speisen sich die Produkte der KI (der Output) von solchen Quellen - ohne Erlaubnis und ohne irgendeine Form von Vergütung.

Gegen diesen - man kann es nicht anders sagen - unerlaubten und nicht entgoltenen, also Diebstahl geistigen Eigentums wehren sich derzeit die Spitzen mehrerer Verbände, vor allem in den USA. Da dies zum Teil Geschichte ist (die Verwendung von nicht authorisiertem Material für die Lernprogramme von KI ist ja geschehen), geht es hier vor allem um eine Entschädigung. Bei anderem geht es sowohl um Entschädigung/Tantiemen als auch um die Frage der Autorisierung von Material.

Ich bin gespannt, was dabei herauskommt. Der Diebstahl geistigen Eigentums mag gängige Praxis sein - rechtens ist sie nicht. Zurückdrehen läßt sich die Zeit nicht, aber es wird eine Einigung geben müssen. Der Verband der Texter*innen verwies darauf, dass in den letzten Jahren die Gesamtsumme der Honorare um 40% gesunken sind. Sprich: Texte finden zunehmende Verbreitung, während die, die den Content liefern, immer weniger davon haben. Ein Befragter wies darauf hin, dass KI die Darstellung menschlicher Gefühle brauche, um Gefühle darzustellen und damit für Menschen taugliche Texte zu produzieren, da sie ja selbst keine Gefühle habe.

x-Riff
 
Das ist in der Tat ein Dilemma.
“Lernen“ ist in unserer Gesellschaft eine eher positiv besetzte Tätigkeit. “Abgucken“ ist schon nicht mehr ok und bei „geistigem Eigentum klauen“ ist schluß mit lustig.
Doch wo will man die Grenze ziehen zwischen von jemandem „lernen“ und „klauen“?
Nicht ohne Grund sind Patente nur ein zeitweiser Schutz, damit Innovation nicht am Ende die technische Entwicklung verhindern kann. Warum bei „Kunst“ dieser Schutz nicht verjährt, ist mir schon auch ein Rätsel. Auch da gehören IMO künstlerische Ideen irgendwann zum allgemeinen Kulturgut.

Die Gefahr, dass KI Menschen arbeitslos macht, ist IMO jedoch Teil eines ganz generellen, nämlich dass Automatisierung und Digitalisierung im Wesentlichen nur zur Gewinnmaximierung genutzt wird, anstatt der Menschheit die Arbeit (bei gleichem Lohn!) zu erleichtern/abzunehmen.

Wir leben in einer Demokratie und könnten dieses, so naheliegende leicht ändern, tun wir aber nicht… Es ist nicht die KI die „gefährlich“ ist, sondern die, die damit unkontrolliert Geld verdienen dürfen.
 
Nicht ohne Grund sind Patente nur ein zeitweiser Schutz, damit Innovation nicht am Ende die technische Entwicklung verhindern kann. Warum bei „Kunst“ dieser Schutz nicht verjährt, ist mir schon auch ein Rätsel. Auch da gehören IMO künstlerische Ideen irgendwann zum allgemeinen Kulturgut.
Bei geistigem kulturellem Eigentum gibt es auch Verjährungsfristen, zumindest was das finanzielle angeht. 70 Jahre habe ich im Gedächtnis, danach ist das frei im Sinne von: es darf von jedem ohne finanziellen Obulus veröffentlicht und genutzt werden. Das Urheberrecht besteht freilich weiter: ein Gedicht von Goethe bleibt immer ein Gedicht von Goethe und die Quelle muss benannt werden. Das Werk selbst ist frei verfügbar.

Künstlerische Werke, bei denen keine Autorenschaft nachweisbar ist - Volkslieder, Traditionals etc. - sind von Anfang an frei verfügbar.

So weit mein Kenntnisstand.
Natürlich ist nicht "die KI" der Feind - es geht immer um den Gebrauch, den Menschen damit machen bzw. um die, welche die KI entwickeln. Ich finde es allerdings erstaunlich dreist, wie ganz bewußt geltende Gesetze mißachtet und einfach Tatsachen geschaffen werden. Das war schon bei allen Plattformen wie youtube der Fall, bei dem massenhaft, gezielt und bewußt geschützte Werke frei kursierten und unter Umgehung von Erlaubnissen und Lizenzen/Tantiemen öffentlich zur Verfügung gestellt worden. Und das als wesentlicher Bestandteil eines Geschäftsmodells. Aber offensichtlich braucht es einzelne Kläger bzw. Kläger*innen, damit der Rechtsstaat einschreitet.

x-Riff
 
Einsatz von KI in der Musik - ein spannendes Thema! Dazu möchte ich auch gerne noch meine Sichtweise beisteuern. Und möglicherweise ist das Nachfolgende teilweise auch etwas redundant zu den vorherigen Beiträgen, die ich kurz quergelesen habe…

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass die KI-Thematik eines der typischen Aufregerthemen ist, die die Medien (gefüttert von Unternehmen, die damit neue Gewinne erzielen möchten) aktuell gerne und ausgiebig strapazieren: sie erzeugt Aufmerksamkeit, Views, Clicks, Reichweite und damit Auflagen/Abonnements. Nicht zuletzt deshalb, weil das Thema sich ganz wunderbar dafür eignet, individuelles Halbwissen, mit Emotionen zu einem undefinierbaren Bedrohungsszenario für die gesamte Menschheit zu vermengen. Und ich denke daher, dass in diesem Thema noch recht viel "Luft" drin steckt, die durch die normative Kraft des Faktischen sukzessive entweichen wird.

KI-Technologie ist mir beruflich bereits in der zweiten Hälfte der 90er Jahre über den Weg gelaufen und hat sich in all den Jahren immer wieder, im Windschatten der Digitalisierung (was für ein allgemein schwammiger Begriff) in diversen Anwendungsformen und Entwicklungsstufen verbreitet. Bis vor dem Erscheinen von "ChatGPT" hatte ich die KI-Technologie als eines von vielen, durchaus sinnvollen Werkzeugen in diversen Anwendungsbereichen eingestuft. Die Hebelwirkung bzw. Intelligenz dieses Tools war für mich jedoch immer durch die Intelligenz des Entwicklers begrenzt. Großartige Gedanken bzw. moralische Bedenken oder gar ein ernsthaftes Bedrohungspotenzial für den Menschen hatte ich bis dato damit nicht verbunden.

Die Verfügbarkeit von "ChatGPT" (und weiterer Produkte dieser Kategorie) hat mich allerdings in einer ersten Phase doch recht nachdenklich gestimmt, ob die KI-Thematik nicht ein vollkommen neues Niveau erreicht hat und welche allgemeinen Auswirkungen daraus für den Menschen und welche speziellen Anwendungsformen sich dadurch in den verschiedensten Anwendungsgebieten (u.a. eben auch in der Musik) ergeben könnten.

Soweit ich dieses neue Niveau an KI-Technologie verstanden habe, zeichnet es sich vor allem dadurch aus, dass es aufgrund entsprechender Rechnerleistung, eine gigantisch große Datenmenge verarbeiten, kategorisieren und für Inputanfragen zu Antwortzwecken nunmehr in kürzester Zeit verwenden kann. Damit sind meines Erachtens alle Fragen, zu deren Antwort ein möglichst umfassendes Wissen (welches von Menschen erdacht bzw. erzeugt wurde) notwendig ist, ein hervorragendes Anwendungsgebiet. Anders ausgedrückt: Die neue KI-Technologie ist in der Lage, in verschiedensten Anwendungsgebieten REPRODUKTIONSLEISTUNGEN, von bereits vorhandenem menschlichem Wissen in Variationsformen zu erzeugen.

Die für mich wesentliche Frage ist allerdings: Kann die neue KI-Technologie, mit diesem gigantischen (Daten-)Wissen und der damit einhergehenden Verarbeitungsart, durch zusätzliche, eigene Transferleistungen und eigener Kreativität tatsächlich etwas NEUES erfinden?

Meine persönliche Antwort ist: NEIN.

Für die Musik (um die es ja in diesem Beitrag geht) bedeutet das für mich:

Mainstream-Popsongs,
die ohnehin schon über viele Jahre hinweg mit eng gefassten Kriterien (Songstruktur, Akkordprogression, Tempo, Melodieführung, Instrumentierung, Songlänge, genrespezifische Elemente) von Menschenhand produziert wurden und die von vielen eben genau aus diesem Grunde auch als gleich empfunden werden, sind meines Erachtens mehr und mehr durch KI-Technologie erzeugbar. Sicher nicht von jetzt auf gleich. Aber in Schritten durchaus weiter vorstellbar.

Der Grund: im Prinzip wird hier einfach nur der vorgelagerte (teil-)manuelle Songwriting-, Recording- und Mixing-/Masteringprozess schrittweise weiter durch KI-Technologie automatisiert. Und das wird für alle Musikschaffenden, die sich in diesem Genre in der Produktionskette bewegen, aus meiner Sicht weiter existenzbedrohend werden. Die großen Labels/Musikverlage/Streamingplattformen freuen sich sicher schon darauf, die unliebsame, weil unberechenbare und teure Musikerzunft durch Hard- und Software perspektivisch zu ersetzen!

Musikstücke (oder gar neue Musikgenre) mit einem hohen kreativen Anteil, komplexerer Songstruktur und genreübergreifender Instrumentierung, bleiben meines Erachtens jedoch weiterhin dem menschlichen Geist vorbehalten. Und das ist gut so. Denn sonst müsste wir uns, nicht nur in der Musikbranche, ernsthafte Sorgen um die Zukunft der Menschheit machen (sind ja auch schon genügend Bedrohungsszenarien vorhanden)! So ist es z.B. für mich nicht vorstellbar, dass eine aktuelle KI-Software, Gitarrensoli in Songs wie „Sultans Of Swing“, „Still Got The Blues“, „Hotel California“ (etc.) in dieser Qualität quasi NEU erfindet. Mehr oder weniger mittelmäßige Varianten des Gleichen allerdings schon.

Und zur konkreten Eingangsfrage: "Kann jeder durch Einsatz von KI-Technologie wie ein Superstar klingen?"
Ja - maximal als mittelmäßige Kopie einer bereits vorhandenen musikalischen Vorlage. Wer das Kopieren von Vorhandenem mit KI-Technologie in der Musik anstrebt, der soll es tun. Als einen Musiker im ursprünglichen Sinne würde ich ihn allerdings dann nicht bezeichnen.


Abschließend möchte ich betonen, dass die vorangegangenen Überlegungen subjektiv sind und auf einer eingeschränkten Sichtweise beruhen. Ich lasse mich daher, in punkto KI-Potenzial in der Musik, gerne durch konkrete Beispiele vom Gegenteil überzeugen ;)

Sorry - mein Beitrag ist jetzt etwas länger ausgefallen als ich es ursprünglich vor hatte. Ich hoffe, dass er verständlich formuliert ist.

Grüße aus Nürnberg, wo aktuell noch das tolle Bardentreffen stattfindet - wolbai :great:
 
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Sehr lesbarer Artikel!
Das Spannungsfeld "Natürliche Dummheit versus Künstliche Intelligenz" wird mich in meinem Alter nicht mehr tangieren.
Grundsätzlich erkennt man Intelligenz ja auch nicht an Antworten, sondern an Fragen.
Ich möchte gerne eine Liste der 10 besten Fragen lesen, die vollständig autonom von einer KI generiert wurden. Also, meine Frage lautet: "KI, welche Frage ist dir wichtig?". So könnte die KI helfen, die Liste der "offenen Fragen der Mathematik" zu erweitern.
Intelligente Menschen stellen Fragen. Jeder Dumme hat auf jede Frage dagegen mindestens zwei Antworten.
Kann oder konnte irgendwer jemals die Zukunft prognostizieren? Ich glaube, nein.
Es kommt immer ganz anders als es die natürliche Dummheit errechnet.
 
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So ist es z.B. für mich nicht vorstellbar, dass eine aktuelle KI-Software, Gitarrensoli in Songs wie „Sultans Of Swing“, „Still Got The Blues“, „Hotel California“ (etc.) in dieser Qualität quasi NEU erfindet. Mehr oder weniger mittelmäßige Varianten des Gleichen allerdings schon.
In meiner Jugend hieß es, dass Computer niemals in meiner Lebenszeit menschliche Sprache verstehen würden. Viel zu kompliziert.
Von daher würde ich das nicht ausschließen.

Nur - kommt das dann auch emotional an? "Hotel California" lebt ja auch von einem gewissen Background, Lebensgefühl, der ganzen Kultur drumrum. Wenn ich weiß, dass das von einer KI geschrieben und gesungen wurde, fehlt mir da die menschliche "Brücke". Würde jemand in ein Live-Konzert einer KI gehen?

Ich denke und hoffe, dass das irgendwie bleibt. So wie Live-Musik noch da ist, obwohl die Qualität einer Profi-Aufnahme viel viel besser ist.

Ob in zweihundert Jahren KIs die Musik anderer KIs hören und sich darüber freuen können - wer weiß.
 
ch bin gespannt, was dabei herauskommt. Der Diebstahl geistigen Eigentums mag gängige Praxis sein - rechtens ist sie nicht. Zurückdrehen läßt sich die Zeit nicht, aber es wird eine Einigung geben müssen. Der Verband der Texter*innen verwies darauf, dass in den letzten Jahren die Gesamtsumme der Honorare um 40% gesunken sind. Sprich: Texte finden zunehmende Verbreitung, während die, die den Content liefern, immer weniger davon haben.
Diese Situation hatten wir Autoren von Texten und Büchern auch schon, seit es die Fotokopierer gab. Man einigte sich auf eine Bibliotheks- und Kopierabgabe, die später auf Speichermedien wie Festplatten erweitert wurde. Leider sind die Zahlungen von den Buchverlagen lange einfach einbehalten worden.
Der EU-Gh hat erst, glaube 2005, geurteilt das dieses Geld den Autoren zusteht, dann kam Jahr für Jahr eine schöne Zusatzeinname auf uns zu, so wie die Sache Stück für Stück abgearbeitet wurde. Die Verlage hatten das Nachsehen und mußten zahlen!
Ich denke und hoffe, a la longe wird das hier auch so ausgehen für die Lieferanten des Contents, seien es Texte oder Kompositionen...
 
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Ich finde es faszinierend KIs regelmäßig an sehr simplen Aufgaben scheitern zu sehen. Da werden faktische Fehler gemacht, die meiner zehnjährigen Tochter mit fünf Minuten googeln nicht passieren würden. Aber bei komplizierteren Aufgaben, bei denen die Antworten für uns nicht so schnell überprüfbar sind, sollen die Algorithmen plötzlich glänzen? Solange eine KI nicht in der Lage ist korrekt zu googeln um zumindest mal einen Lebenslauf richtig hinzukriegen (oder vielleicht mal die Steuer zu machen… obwohl… DAS ist dann wirklich mit der heutigen Rechenleistung noch nicht möglich!) traue ich der Technologie noch nicht so viel zu.

Bisher scheinen es für mich meist relativ inhaltslose, eventuell richtige, eventuell aber auch nicht, grammatikalisch korrekte Sätze zu sein. Der kreative Prozess ist selbst für uns Menschen schwierig. Vielleicht sollten wir mal abwarten, bis die Maschinen gehen können, bevor wir uns fragen ob sie vielleicht besser als Menschen rennen können.
 
Die Fähigkeiten von KI scheinen je nach Einsatzbereich unterschiedlich zu sein.
Bei der Nachkolorierung von Filmen und dem "Morphing", auch der optischen Verjüngung von Schauspieler*innen in Filmen scheint das sehr gut zu funktionieren, ebenso bei Lippensynchronübersetzungen bei Filmen. Das war ein hochkreativer Spezialbereich von extrem sprachkundigen Menschen. Die KI vereint nun einerseits die Übersetzung der Sprache, kombiniert das aber damit, auch die Lippenbewegung der Schauspieler*innen je nach übersetztem Text anzupassen. Das Ergebnis sind dann Übersetzungen nah am Original, die dennoch sehr authentisch wirken - und es ja auch sind: denn die Lippenbewegungen werden angepaßt.

Überall da, wo die Anforderungen sehr klar umrissen werden können, gewinnen KI sehr schnell an Boden. Je komplexer hingegen die Aufgabe, desto mehr Unwägbarkeiten in Bezug auf das Ergebnis. Ein heutiger Artikel in der SZ fand ich da sehr aufschlussreich.

x-Riff
 
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