Unbekannte Gesangsstile & Techniken

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@antipasti
Wäre es möglich, den Thread ins Gesangstechnik UF zu verschieben?
Ich meine, der Biergarten ist wohl doch falsch gewählt gewesen; entwickelt sich ja nun in doch eher "fachbezogene" Richtung.
Wäre nett, Danke :)

zum Topic, weiter:

ONOMATOPOETIK (aka Laut/ Klangmalerei)



Lisa Gerard hat als eine der wenigen Künstler(innen) diese Stilistik beinahe "perfektioniert" und mit ihrem eigenen Gesangsstil vermischt

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GALDR (nordische Form der Sprachmagie - auch bekannt als "Klangweben")



eher ungewöhnlich, und erinnert mehr an Storytelling bzw Lesen; wird u.a. zum intonieren von Runennamen und Invokationsruf verwendet)

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Aboriginal Head-singing




eigentlich kommen dabei noch Tierlaute vor (mit dem Yidaki erzeugt); hier sind nur die eher "normaleren" Stimmbildungen zu hören
 
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Also der Vorläufer vom Beatboxing....?

Ich würde schon sagen, dass Beatboxing (in dieser Klasse) die unterschiedlichsten Stimmtechniken aller Welt vereinigt (auch wenn ein wenig Ton/Mikrotechnik dabei hilft). Es ist im Prinzip alles dabei, was man mit einer menschlichen Stimme so anstellen kann.

Eine weiteres Thema wären aich die gutturalen Metal-Techniken wie Growl, Pig Squeals. Aber dafür haben wir ja sogar ein eigenes Sub.
 
Also ich finde das ein spannendes Thema. War zuerst fasziniert vom Obertonsingen, das ich dann auch gleich ausprobieren musste (ein klein wenig bringt man schnell zustande) das war tatsächlich nach einem Tag (also wirklich 12h) ...


Da habe ich mich gleich daran erinnert, dass es für die Gregorianik sehr strenge Vokalauslegungen gibt, was im Prinzip nichts anderes ist. Man versucht den Vokal ganz genau zu formen und dann blitzt auch schon der Oberton heraus.

Oberton führt sofort zu Unterton, in unseren Breiten auch bekannt als Schusterbass, ist wenn man einen (z.b. tiefen angenehmen Ton) so leise zu singen versucht bis nicht mehr weniger geht, dann kommen die Untertöne zum Vorschein. Das war wieder faszinerend weil es nahe den "Klängen" aus Tibet ... war. Dann hatte ich ein "a-ha" Erlebnis, als ich bei einem Adventkonzert ein Quartett jodeln hörte und plötzlich die Obertöne wahrnehmen konnte. Zuerst dachte ich immer, warum gibt es all diese sprirituellen Klänge "bei uns" nicht. Das stimmt so nicht, wir haben genau die gleichen, sie sind zwar momentan nicht in Mode, aber wir dürfen bei den "heiligen Klängen" sogar lachen und juhazn. Damit war klar, dass ich Jodeln auch noch lernen musste.



Die spannende Frage ist für mich nicht, was es so alles an Techniken gibt, sondern vielmehr WARUM. Warum sind diese entstanden, was wurde versucht zu imitieren, war für ein Zweck steht dahinter. Diese Fragen führen zwangsläufig an einen sehr erschütternden Punkt wo man alles und jedes Bekannte (Überlieferte, ...) in Frage stellt. Wenn z.b. Obertongesang/Obertonfolgen der Kommunikation dienen, dann wären z.b. Vokale nur ein "schlamperter" Abklatsch davon eine Art wie Kinder etwas nachahmen ohne den Sinn zu begreifen, aber wenn es Kommunikation war, mit wem sollte kommuniziert werden.

Kommt man dann zu den Knack und Zischlauten, dann ist Beatboxen nicht mehr weit, verlangt man von einem Chor den Text überdeutlich auszusprechen, dann ergeben sich zwangsläufig "Beatbox-Kombinationen". Viele Knack und Zischlaute haben wir aber in der Zwischenzeit auch schon wieder aus dem Gebrauch verabschiedet. Lernt man weit entfernte Sprachen gibt es dann plötzlich wieder unbekannte Zischer und Knacker darin.

Ein fast endloses, spannendes, esoterisches, wissenschaftliches Thema. Kultur kommt von Kult und bevor der Kopf explodiert, mir hilft üben mehr als meinen.
 
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Also ich finde das ein spannendes Thema.

Ich auch. Keine Frage.

Vor allem jetzt, wo du auch was aus der eigenen Praxis und Erfahrung einbringst. Das macht das Ganze mehr zu einem greifbaren Austausch als zu einer weltmusikalischen Loseblattsammlung. Vielleicht versuche ich mich auch mal dran und poste was. :)
 
so kehlkopfgesang ist schon cool.
da vibriert der hals so schön....und manchmal schaltet es irgendwie um und dann ist der ton nochmals deutlich tiefer.....und knattert regelrecht.
 
würde das schon mal erwähnt :confused:
 
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Ich finde ihn immer wieder erstaunlich:



(Bei 2:05 geht's los)

Thomas
 
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Hallo in die Runde,
ich weiss jetzt nicht, ob das wirklich hier hineinpasst. Aber ich bin ein Fan von mouth music und lasse euch einfach mal was da:

 
sowas aber auch. durch diese beiträge hier bin ich folgenden pfad gefolgt:
kehlkopfmusik - galdr - mittelaltermusik - mittelalterliche dichtung - stabreim = hildebrandslied

jetzt habe ich einen song mit dem hildebrandslied gemacht.....auf was ihr einen so bringt.
 
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jetzt habe ich einen song mit dem hildebrandslied gemacht.....auf was ihr einen so bringt.
cool, lass mal hören.
Haste das komplette genommen? (btw. Das Hildebrandslied hatt ich vor Jahren mit ner anderen Band auch mal umgesetzt, in isländisch und schwedisch..... nie wieder!)
 
um dir einen thread nicht zu versauen, habe ich bei den hörproben einen erstellt.
ich habe den originaltext gelesen, aber die hochdeutsche version genommen.
ich hatte eigentlich erwartet, daß dort mehr gereimt würde, aber auch im original sind eigentlich wenig stabreime drin, oder ich erkenne sich nicht gut genug als reim.
schade eigentlich.
 
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Ich hab jetzt hier noch nix von den mongolischen Gesängen gelesen (hab auch noch nicht alles genau durch...). Falls also Epi hier noch nicht erwähnt worden ist (Enkh Jarghal aka Epi, mongolischer Ober-Unter-Überallton-Gesang...): er (und die mongolische Singeweise) gehören jedenfalls definitiv hier her.
Der Unterton-Gesang (auch ähnlich dem Om-Gesang der tibetischen Mönche) kommt in dem verlinkten Video erst am Schluss.
Epi ist auch auf einigen Stücken von Rüdiger Oppermann zu hören (mal googlen...).
 
*ping* (ich bin leider auf der Arbeit, wollte mir aber gerne mal die einzelnen Singarten anhören und weiterhin auf dem Laufenden bezüglich neuer Beiträge bleiben)
 
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Ich hab jetzt hier noch nix von den mongolischen Gesängen gelesen (hab auch noch nicht alles genau durch...)
doch, siehe Beitrag #5 im ersten Video ist Xoomeii (Köömii) schon verlinkt ;-)

Der Unterton-Gesang (auch ähnlich dem Om-Gesang der tibetischen Mönche) kommt in dem verlinkten Video erst am Schluss.
Korrektur:
Am Ende das ist "normaler" Kehlkopfesang.
Untertongesang ist noch ne Nummer tiefer und vibrierender.

siehe hier zB



(ab 3.00 min)

oder das
 
jetzt traue ich mich mal meinen kehlkopfversuch zu zeigen:
https://soundcloud.com/darkstar679/tibetian-the-throat-song

die texture mache ich mit öffnen und verkleinern der mundöffnung.

und extrem viel hall :)
 
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jetzt traue ich mich mal meinen kehlkopfversuch zu zeigen:

ja geil :) jetz haste mich beeindruckt.
Und so dann bitte das Hildebrandlied, ja :-D

hats gekratzt beim röhren?
Aufpassen dass es die Stimmbänder und Stimmlippen nicht zusehr überansprucht.... is mir mal passiert, war nicht schön.
 

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