Unbekannt: Fender Switcher 80?

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Hallo zusammen,
vielleicht kann mir jemand mit einem ubekannten Solid State State Combo von Fender helfen.
Ich konnte jüngst günstig ein altes kleines Fenderchen erwerben, das mir bis dato völlig unbekannt war: Ein alter Transistorcombo, 80 Watt, 2 Kanäle, 10 Zoll Fender-Speaker, fest verkabelter 2fach-Fußschalter. Der Vorbesitzer gab an, ihn auch schon gebraucht erworben zu haben, und wisse nichts außer "das er tut". So weit, so gut.
Aber etwas mit diesem Combo war sehr seltsam: Auf der Front prangte ein Schild "Deluxe", das ganz offensichtlich selbst und ganz offensichtlich schlecht selbst gemalt war. Hinten war etwas unschön eine externe Lautsprecherbuchse drangebastelt, das "Made in" war mit Schwarz übermalt, und das "Taiwan" hat man weggekratzt. Nanu? Billigtranse im Fendergehäuse? Zwar geb es in der Red-Knob-Ära bei Fender tatsächlich mal eine Transe mit der Bezeichnung "Deluxe85", aber die sehen anders aus: Die sind ganz in schwarz, haben natürlich die besagten roten Knöpfe, und auf dem Namensschild vorne steht komplett "Deluxe85" und nicht nur "Deluxe". Außerdem fällt der Fender-Schriftzzug auf: Auf meinem hier prangt das sog. "Tailless"-Logo, das Fender eigentlich nur bis 1973 (CBS) verwendete, die Red-knob-Ära aber war Ende 80 bis Anfang 90. Da der Combo wie Hulle nach Aschenbecher stank, musste ich ihn eh komplett zerlegen, um ihn mit DisOdor gründlichst zu reinigen. Ran ans Werk!
Ein Blick auf die Platine beruhigte: Ja, ein Fender, und ausweislich eines Prüfstempels von '89 aus Taiwan. Noch mal ein Blick auf die Rückseite: Ach, "Model Switcher"! Der Amp heisst so, damit war gar nicht gemeint, dass das Modell einen fest verbauten Switcher hat. In der englischen Wikipedia fand ich heraus, dass auch das alte Tailless-Logo in Ordnung geht: Als die dann so genannten "Fender Musical Instrument Corporation" anfang der Neunziger nach Mexiko umzog, gab man vielen der Red-Knobs das Aussehen der Black-Face-II-Serie mit silbernem Grillclloth, den schwarzen Knöpfen, und eben dem altem Logo. Also ist auch sehr gut möglich, dass man dies bereits während der Red-Knob-Ära mit den in Taiwan produzierten Gerät. Wer Produkte aus dieser Zeit kennt, dürfte die taiwanesische Qualität schätzen und lieben gelernt haben. Auch in diesem Fall: Tadellose Verarbeitung, die gefühlt besten Potis, die ich je in der Hand hatte. Fast schon selbstverständlich, dass die auch nach all den Jahren noch absolut kratzfrei und präzise laufen.
Nach dem Säubern wurden alle Basteleien entfernt, und das Teil wieder sorgsam zusammengebaut, was überhaupt kein Problem war: Alle Teile passen perfekt ineinander, und sogar die alten Schrauben konnte alle wieder verwendet werden.
Doch was für ein Amp ist das nun? Laaaanges Suchen im Netz brachte mich zu der Erkenntnis, dass es ein Fender Switcher ist (nicht mit dem Fender Sidekick Switcher verwechseln, der hat ein anderes Frontpanel und ganz andere Wattzahlen!). Offenbar von Paul Rivera entworfen, und trotz Red-Knob-Ära in Taiwan im Black-Face-Design produziert. Sonst habe ich nichts weiter heraus finden können, das Teil scheint unbekannt und wohl auch selten zu sein.
Weiß irgend jemand irgend etwas über diesen Amp? Hat vielleicht jemand einen Prospekt oder gar eine Bedienungsanleitung (Scan)?
Vielen Dank!
 
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Hallo, und danke für Dein Posting!
Aber wie ich ja schrieb, ist der Sidekick Switcher ein anderer Amp: Anderes Frontpanel, andere Funktionen, andere Wattzahlen, kurzum: Alles anders.
Der Fender Switcher scheint ja echt eine Rarität zu sein...
 
Es wurden davon nicht wenige gebaut - zwischen 1982-87 als Fender USA keinerlei Amps gebaut hat.
Es gab davon einige Modelle, alle in Japan und später in Taiwan gebaut.
Die Dinger waren gar nicht schlecht und wurden meist im Bundle mit Squiers verkauft.
Deshalb auch oft als Squire Switcher oder Sidekick Switcher verkauft.
Die Schaltung geht meist auf die Rivera-Zeit zurück.
 
Es wurden davon nicht wenige gebaut - zwischen 1982-87 als Fender USA keinerlei Amps gebaut hat.
Es gab davon einige Modelle, alle in Japan und später in Taiwan gebaut.
Die Dinger waren gar nicht schlecht und wurden meist im Bundle mit Squiers verkauft.
Deshalb auch oft als Squire Switcher oder Sidekick Switcher verkauft.

Also ist mein Fender Switcher wohl der Nachfolger des Sidekick Switcher (Nota: Auf dem Typenschild vorne steht tatsächlich "Fender Switcher" und nicht nur "Switcher", wohl in Abgrenzung zum Squier Switcher).
Und ja, der ist in der Tat nicht schlecht: Fendert richtig schön, ist unfassbar laut, und exzellent verarbeitet. Wenn der leise genug für den Proberaum ist (für Zuhause ist er definitiv zu laut), werde ich den auf alle Fälle behalten und spielen!

@DocWorst : Vielen Dank für die Links, auch wenn ich den Sidekick Switcher gerade nicht suche. Das Frontpanel des 65R ist zwar wie bei meinem, die komplett anderen Wattzahlen lassen aber zumindest in der Endstufe auch auf andere Teile schließen. Die Vorstufe könnte aber in der Tat die gleiche sein, drum habe ich mir den Schaltplan vorsichtshalber mal gespeichert ;-)
 
Moinsen.
Auch wenn der Thread schon ein Paar Tage auf dem Buckel hat: ich hab auch nen Switcher. Die Dinger haben´s in sich. Noch nie hatte ich einen so kleinen so lauten Combo, der einen echten originalen Fender Sound raus haut, und dabei so korrekt verarbeitet ist. Ja, es ist ein Rivera, nur hatte man tatsächlich auf die Red Knobs verzichtet. In USA findet man sie sehr häufig, in Deutschland eher selten, weil sie oft im Bundle verkauft wurden und wahrscheinlich noch in irgendwelchen Kellern oder auf irgendwelchen Dachböden ein staubiges Dasein fristen. Es gibt ein paar gute Gründe für den Switcher: klein, handlich, leicht, kann sehr leise, kann sehr laut, ist ein echter Fender, klanglich wie optisch und das aller Beste: wenn man den 2. Eingang benutzt, kann man den Clean- und den Zerr-Kanal zusammenmischen, was eine reichhaltige Sound Mischtruhe ergibt. Das macht richtig Spaß. Ist schon extrem dieser kleine Amp. Noch reichhaltiger wird´s, wenn man eine Hollowbody Gitarre dran hängt. Auch an ner PA oder nem Recording Unit macht der Switcher eine gute Figur und kann ohne Weiteres auch als Stage-Monitor eigesetzt werden. Ich find das Ding genial und habe ihn zum Familienmitglied erklärt.
 
Ich habe so einen alten Verstärker, siehe Fotos. Ich möchte ihn verkaufen, er ist technische in ordnung, brummt etwas im Leerlauf, Potis sind nicht alle mehr origimal. Haltet ihr einen Angebot von 250 Euro für angemessen?
 

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