Klar, wer ein Quadratmeter Effekttreter vor sich braucht um einen "geilen Sound" zu machen, der sollte die Finger vom Funk (und vlt. auch vom Bass) lassen. Er muss ja nur 1,5m vom Bass zu seinem Pedal-Board.
Wer redet denn von "brauchen"? Ich könnte live auch direkt vom Bass per trockener DI in die PA gehen, hab ich auch schon oft genug gemacht. Mit SansAmp, Comp und ein paar geilen Zerren macht es aber nunmal deutlich mehr Spaß. Und die klanglichen Eigenschaften verschiedener Zerren mit den Fingern und einem trockenen Bass-Signal nachzubilden ist halt auch völlig unmöglich. Außerdem hab ich auch immer ein Mikro gehabt (wie von mir erwähnt, von dir aber bequem für deine Argumentation ignoriert) und zuletzt nahezu die Hälfte der Set-Länge (anschaulicher: in faktisch jedem Song mindestens im Refrain) Harmonien gesungen - da kann ich halt auch schlecht weg.
Was die Zuverlässigkeit von Funk angeht habe ich ganz andere Erfahrung als du (sie scheinbar hast): Meine Billigfunke (AKG WMS 40) hat in den letzten drei Jahren (= ca. 70-80 Gigs) noch nie versagt. In Worten: NOCH NIE! Anders die durchaus teuren Kabel unseres Klampfers. Ist auch völlig logisch, denn die mechanische Belastung der Funke ist fast Null, die des Kabels dagegen Unendlich.
Da haben wir dann in der Tat sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht, die Funken unserer Dudelsäcke haben nämlich gerne mal Probleme bereitet. Und seit ich richtig gute (und damit meine ich wirklich High-End) Kabel spiele, ist mir auch keins mehr versagt.
"Frequenzmauscheleien" sind bis 31.12.2016 gesetzlich ausgeschlossen, eine Veränderung der ISM-Allgemeinzuteilung ab 2017 ist aber nicht zu erwarten, weil es sich um EU-Standard handelt.
Was halt auch schon wieder in 3 Jahren ist. Das letzte Mal näher mit Funk befasst hab ich mich allerdings, als gerade die letzte Umstellung groß im Gespräch war und eigentlich nur noch die Digital-Funken auf dem Markt in Frage kamen, ist also auch schon 'ne Weile her. Mit den aktuellen (und ggf. zukünftigen) Frequenzen kenn ich mich dementsprechend nicht übermäßig gut aus, da vertrau ich dir also jetzt einfach mal.
Gerade bei kleinen Bühnen, wenn mein Amp irgendwie links oder rechts hinter dem Drummer steht, ist es absolut super, nicht ständig ein Kabel quer über die volle Bühne zu ziehen. Auf großen Bühnen ist Funk sowieso genial. Funk ist in jeder Live-Situation genial, auch beim Mini-Kneipen-Gig. Amp irgendwo in die Ecke, ich selbst am liebsten mit Bass aufm Barhocker nahe der nächsten Äppler-Zapfstelle und gut ist. Kein Kabel, kein Hussle!
Gut, diese Art von Gigs hab ich nie gespielt. Selbst auf den winzigsten Bühnen haben wirs immer irgendwie geschafft, uns mit 7 Leuten draufzuquetschen. Alles andere wäre bei unserer Musik (Metal, wenn auch mit deutlichen Folk/Mittelalter-Elementen) aber auch albern gewesen. Die halbe Band an die Bar zu verteilen kann ich mir grad wirklich nur bei "Akustik"-Sets (im weiteren Sinne, also ggf. auch verstärkt) als... "funktionierenden Bühnenaufbau" vorstellen.
Und Bewegungsspielraum, um eine Funke auszunutzen, war da dann selbstverständlich keiner mehr. Die Amps standen aber trotzdem immer irgendwie in der Nähe der jeweiligen Saitenquäler - und seit einer ganzen Weile nutze ich halt den SansAmp live als meinen "Amp" und gehe damit direkt ins Mischpult. Einen richtigen Verstärker hab ich gar nicht mehr auf der Bühne, sondern meinen Sound nur noch auf dem Monitor (und z.T. einen Sub der PA direkt unter mir
), welchen ich für den Gesang ja sowieso brauch.
Man könnte noch über den Soundverlust via Funk reden: Für Recording würde ich sicher auch ein vernünftiges kurzes Kabel verwenden, in der Live-Situation ist der Unterschied zwischen Funk und Kabel nicht auszumachen. Im Gegenteil: Mit Funk kann ich auch im Saal mal hören, wie der Sound so ist und evt. Wünsche beim Toni anmelden.
Ok, aber das Alles nur am Rande - Funk war ja nur so eine Idee von mir und nicht das Thema des TO.
Manche moderne, digitale Funken haben ja theoretisch sogar weniger Verlust als ein Kabel - da kann man extra Kabelsimulationen zuschalten, die das Signal ein wenig bedämpfen, damit es eher wie das gewohnte Kabel klingt.
Soundprobleme mit Tonis hatte ich mit dem Bass bisher aber erstaunlicher Weise keine, dafür gabs da gerne mal Stress mit den Folk-Instrumenten.
Sorry für den Roman, aber wenns so langsam mit den impliziten argumenta ad hominem ("radikaler") Effektgegner losgeht, dann hört bei mir der Spaß ein wenig auf.