Uminterpretationen, Remixe, Coverversionen

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Ich habs leider nicht ganz geschafft einen Titel zu finden, der das Thema komplett schildert.
Es geht darum, ob es eurer Meinung okay ist, irgendwelche Titel, sogar Klassiker neu zu interpretieren, so dass es für Manche wie eine Verhunzung klingt? Oder hat man quasi eine Verantwortung nur geschmackvolle Versionen zu amchen, oder noch krasser: ist es fast schon ne Unverschämtheit wenn ich bestimmte Titel, vor allem Klassiker neu interpretiere und das möglicherweise in einem komplett neuen Stil?
Ich hab das früher so gesehen, dass es für mich ein Grauen war, wenn z.B. ne Klaviersängerin Nothing Else Matters neu interpretiert hat und auf einmal sogar mehr Leute die neue Interpretation zu kennen schienen als das Original. Wenn Leute Originale, die ich gerne mochte adaptiert haben, hatten sie bei mir fast schon verloren, es sei denn sie haben es mehr oder weniger genauso gespielt wie das Original. Aber Entfremdung war mir zuwider.
Jetzt dadurch, dass sich mein Musikgeschmack etwas geändert hat, und ich mehr auf elektronische Musik stehe, wo ja jeder jeden remixed, hat sich das ganze etwas geändert. Mittlerweile seh ich es so, dass das Original nicht schlechter wird, wenn jemand anders eine neue Version macht und es uminterpretiert. Da ist es mir mittlerweile auch total egal, ob ich das Original vorher schon geil fand oder nicht. Es gibt Lieder da gefallen mir die Remixe, aber Original nicht, udn es gibt das genaue Gegenteil. (Die andern beiden Möglichkeiten natürlich auch)
Natürlich gibt es immer jede Menge schlechter Versionen, aber man muss sie sich ja nicht anhören, von daher hab ich auch kein Problem wenn jemand Leute wie die Stones, Beatles, Led Zeppelin oder was weiss ich neu interpretiert. Diese Art von Majestätsbeleidigung die manche da sehen, und die ich teilweise auch gesehen habe finde ich mittlerweile schwachsinnig. Man macht das alte ja nicht kaputt, sondern man macht zusätzlich was neues draus, und wenn das Ausgangsmaterial groß war, ist ja vielleicht auch die Chance höher, dass was anderes großes daraus entstehen mag
Aber was meint ihr dazu?
 
Eigenschaft
 
Also ich muss sagen dass ich da auch sehr geteilter Meinung bin.
Zum Beispiel find ich ich es abartig wie David Garret Air von Bach neuinterpretiert hat und mit einem Schlagzeugbeat hinterlegt hat Oo
Dann gibt es auch wirklich für mich gelungene Neuinterpretationen zB Nothing else Matters von Apocalyptica.
Ich finde es aber immer wichtig, dass man auch weiß von wem das Original kommt, damit dann derjenige der das covert nicht den kompletten Ruhm bekommt, von dem zumindest ein Teil auch ein anderer verdient hat.
Ich sehe es aber auch so wie du, die alten Dinge bleiben ja erhalten.
 
Ich finde Neuinterpretationen voll ok. Klar gefällt mir nicht alles, manches finde ich sogar richtig furchtbar. Aber bei anderen Liedern kommt plötzlich eine ganz andere Seite des Liedes hervor. Dadurch ergeben sich ja auch wieder neue Ideen und die Musik allgemein wird weiterentwickelt. Ich bin ein großer Fan von Joe Cocker, der ja eben durch seine Coversongs bekannt ist. Schade find ich es, wenn gar nicht wirklich neu interpretiert wird, und nur versucht wird, sich mit einem bekannten Lied ins Gespräch zu bringen ohne dass ein eigener Ansatz dabei ist.
 
Ich würde mich da anschließen. Coverversionen sind dann okay, wenn sie gut sind (jaja ich weiß, das liegt im Auge des Betrachters...)
Bei manchen Covers allerdings - zum Beispiel bei diesem hier verspüre ich einen alles andere als schwachen Drang, die Leute langsam und qualvoll zu erwürgen.
 
Coverversionen sind ok, auch wenn sie in nem ganz anderen Stil sind (Marcus Miller macht das ja oft, hört sich ziemlich cool an). Aber bei Remixen hörts dann auf.
 
Ich würde mich da anschließen. Coverversionen sind dann okay, wenn sie gut sind (jaja ich weiß, das liegt im Auge des Betrachters...)
Bei manchen Covers allerdings - zum Beispiel bei diesem hier verspüre ich einen alles andere als schwachen Drang, die Leute langsam und qualvoll zu erwürgen.

Coverversionen sind ok, auch wenn sie in nem ganz anderen Stil sind (Marcus Miller macht das ja oft, hört sich ziemlich cool an). Aber bei Remixen hörts dann auf.
An beide dieselbe Frage: Warum?
@PisauraXTX: Du musst es dir doch nciht anhören. Es gibt genügend schlechte Musik, die ich mir ganz einfach nicht gebe. Warum sollte das bei nem Cover anders sein, nur weil ich das Original mag?
 
Coverversionen sind schon ne coole Sache, das wichtigste ist einfach das die Band das echt aus Leidenschaft macht, dann kann man m.M.n. auch nicht viel falsch machen.
Ob man jetzt dem Stil relativ treu bleibt:

den Song bis aufs Grundgerüst reduziert:

oder was extrem anderes draus macht:

ist mir eigentlich egal.
Hauptsache man spürt irgendwie die Leidenschaft die die Band in den Song gesteckt hat.
 
Gibt hier ja auch nen schönen Thread "Welcher Cover-Song toppt das Original". Es gibt ja gerade auch in der Country/Folk/Americana Szene viel wohlwollendes gegenseitiges Covern, Neubearbeiten, etc. - sogar ganz besonders unter den "Großen". Erlaubt ist, was gefällt (so lange man sich rechtlich absichert)
 
Gute Cover sind doch eigentlich immer was tolles.
Leider gibt es zu viele die das mit dem Cover falsch verstehen und also entweder das Lied zu kopieren versuchen und nichts eigenes einbringen oder die aber das Lied zweckentfremden z.B. indem man ein Lied in einen völlig unpassenden Stil reinzwängt.

Hier mal ein Beispiel für schlechte Nachahmung:
http://www.youtube.com/watch?v=gkvpuOebd88

Und hier ein Beispiel für musikalische Zweckentfremdung:
http://www.youtube.com/watch?v=rPmO56jmN_c
 
@void:
Wieso? Die Musik (die ich höre) wäre wohl langweilig, wenn jeder gezwungen wäre, nur das zu spielen, was ihm eingefallen ist. Man muss ja nicht immer das Rad neu erfinden. Uminterpretationen sind wichtig, das ist wahrscheinlich auch deswegen meine Meinung, weil ich das vom Jazz gewohnt bin (Kein Jazzstandart hört sich bei verschiedenen Bands gleich an, darum gehts ja da auch gar nicht).

Dann kann man sagen, dass es Musik gibt, die einem gefällt und die einem nicht gefällt, in jeder Musikart (natürlich auch rein subjektiv). Mir gefallen die meisten Remixe, die ich gehört habe, eben nicht so, das ist mein Empfinden, aus welchen Gründen auch immer.
 
Ich find Covern und Neuinterpretieren auch völlig in Ordnung. Gut, was soll ich auch anderes sagen, ich mach das mit meiner Band ja auch. :D
Allerdings gibt's viele Leute, die Songs schlichtweg versauen... vielleicht sollte ich einfach DerZauberer zitieren:
wohlwollendes gegenseitiges Covern, Neubearbeiten, etc.
 
"Covern" ist ja wohl eine der ältesten Formen des musikalischen Austausches, den es gibt. Und weshalb? Weil die Möglichkeit, dass sich zwei Stücke wirklich gleich anhören, erst mit fortgeschrittener Technik gegeben ist. Und bis zum heutigen Tag ist es nicht möglich, die eigene Stimme genau gleich wie eine andere klingen zu lassen. Das führt dann dazu, dass Instrumenalisten, die ganz vernarrt darin sind, wie ihr Vorbild zu klingen, sagen, ein Sänger sei scheiße, weil er ein Lied eines Genres nicht typisch dafür singen kann. Das geht auch einher mit der sogenannten "Werkfixierung", wo man sich nicht mehr am geschriebenen Stück orientiert (wie es beim Jazz mit seinen wichtigen Real Books zum Beispiel ist), sondern auf eine bestimmte Aufnahme, der man nacheifern will.

Ich persönlich bin "partiturfixiert", da ich selbst leidenschaftlich gerne neue Musik schaffe. Ich verstehe, dass manche Leute (und das soll nicht abwertend klingen, ich meine auch großartige Konzertpianisten, die ich bewundere) versuchen innerhalb der Vorgaben des "Werkes" sich auszuleben, also dass jemand ein Solo auswendig lernt, und dass dann mit so viel Leidenschaft wie nur möglich vorträgt. Ich jedoch schreibe lieber selbst ein Solo, weil das für mich mein Zugang zur Musik ist.

Und ich spiele nicht nur Instrumente, sondern singe auch leidenschaftlich gerne. Unter anderem "Schrei nach Liebe", macht mir echt Spaß. Und was hör ich hie und dort, wenn das jemand mitbekommt? "Also, du singst zu klassisch" oder "Das muss dreckiger klingen". Führte bei einerr Freundin von mir zu, dass sie sich ihre Stimme ruiniert hat, weil in ihrer Band dahingehend Druck gemacht wurde und ihr einfach nicht klar war, dass sie dahingehend nicht talentiert ist, um das bedenkenlos zu machen. Gerade wenn man noch nicht viel Vertrauen in seine Stimme hat kann es ziemlich depriemierend sein zu hören, dass es einfach nicht passt.

Für mich sind also Ablehnungen von Covern prinzipiell eine echt beschissene Sache. Das man ein Anderssein nicht zulässt - nicht zulässt, dass ein Metalstück auch auf der Harfe nachgespielt wird. "Ne, da hast du das Stück nicht kapiert, wenn du das machst!" Ein Chopin schreibt die Revolutionsetüde, die furios gespielt werden soll - ein Pianist, der das fühlt, lebt, wieso soll der nicht auch System of a Down in seiner ganzen Wut interpretieren können? Und warum darf man ein Stück nicht auch anders verstehen, empfinden, leben? Und tatsächlich den wichtigen Beat bei einem Stück rausnehmen und sich alllein auf die enifachen Harmonien konzentrieren, wenn man meint, dass es für einen so am Besten rüberkommt.

Achja: diese "Treue dem Original" und "auf die Gefühle des Autors achten" ist sicher eine gute Sache, aber auch nicht so einfach. Natürlich gibt es einige Fälle, wo es ganz klar ist (wenn ein Lied, das für die verstorbene Mutter geschrieben wurde, auf Ballermann gecovert wird z.B.), aber teilweise gibt es auch schwierig einzuschätzende Fälle. Stücke, die von Leid handeln und die im Original herausgebrüllt werden - kann man die nicht auch ruhig und direkt leidend covern? Ein Cover, wo der Originalautor selbst sagte, dass der Covernde "jetzt mit seiner Ex zusammen ist" ist "Hurt" von Nine Inch Nails, gecovert von Johnny Cash. Unterschiedliche Versonen, beide sehr intensiv. Schlecht oder gut, was hier passiert ist?

Ich persönlich LIEBE Coverversionen, finde es immer spannend, was man aus bestehenden Ideen machen kann. Dass es Fälle gibt, wo Scheiße passiert, ist klar, aber im Zweifel lieber auf die eigene Art und Weise nachmachen, als zwanghaft zu versuchen, etwas 1:1 zu kopieren. :)
 
Ich habe weder etwas gegen Coverversionen noch etwas gegen Remixe. In beiden Fällen kommt es vor, dass ich die Nachbearbeitung dem Original vorziehe.

Gegen diese Dinge kategorisch etwas zu haben, finde ich falsch. Im übrigen sind Covers und Remixe auch eine gute Möglichkeit, den Originalkünstler und/oder völlig andere Genres kennen zu lernen.

Hier einmal eine Auswahl von Stücken, bei denen ich sowohl das Original als auch die Neubearbeitung mag:

Feist - Limit To Your Love (leider nur eine Live-Version)
James Blake - Limit To Your Love

Joni Mitchell - A Case Of You
James Blake - A Case Of You

Neil Young - Heart Of Gold
Johnny Cash - Heart Of Gold

Kavinsky - Testarossa Autodrive
Kavinsky - Testarossa Autodrive (SebastiAn Remix)

Sebastien Tellier - Kilometer
Sebastian Tellier - Kilometer (Aeroplane Remix)

Es gibt noch einige, aber ich bin jetzt echt zu faul. :D
 
Also ich muss sagen, dass ich persönlich viele Cover ziemlich gerne mag, allerdings finde ich, Künstler die covern sollten sich einer gewissen "Verantwortung" gegenüber dem Originalwerk bewusst sein. Vor allem eigene Interpretationen,bei denen der Künstler viele eigene Ideen einbringt und die sich stark vom Original unterscheiden können mMn nach auch Seiten des Originals aufdecken, die einem vorher garnicht so bewusst waren. Ein Beispiel für ein (für mich) sehr überzeugendes Cover wäre zum Beispiel das hier:


Was ich persönlich garnicht abkann, sind Elektro- Techno-, was auch immer Cover, bzw Remixe, bei denen einfach nur das Ausgangslied mit nem billigen tanzbaren Bum-Tschak Rhythmus unterlegt sind. Das richtet absolut nicht gegen elektronische Musik allgemein, ich finde auch da gibts echt viele coole Interpretationen. Aber sowas finde ich persönlich schon eher ne Verschandelung und schade ums Original.

Achja: Das Imagine Cover von A Perfect Circle finde ich persönlich auch sehr cool :)
 
Was ich persönlich garnicht abkann, sind Elektro- Techno-, was auch immer Cover, bzw Remixe, bei denen einfach nur das Ausgangslied mit nem billigen tanzbaren Bum-Tschak Rhythmus unterlegt sind. Das richtet absolut nicht gegen elektronische Musik allgemein, ich finde auch da gibts echt viele coole Interpretationen. Aber sowas finde ich persönlich schon eher ne Verschandelung und schade ums Original.
This. Das fängt schon an mit den "Remixes" nach dem Motto: Die Nummer ist ja an sich schon ein Partykracher, aber klingt zu altbacken und nicht Halli-Galli genug und hat nicht genug Four-To-The-Floor, das heißt, für nach 1988 geborene PISA-Opfer wird's schwierig, danach abzuhotten, also mal kurz 'n zusätzlichen Dance-Beat druntergelegt. Paradebeispiel: Daddy Cool von Boney M.

Oder kennt noch einer Baker Street in der Version von Undercover? Gruselig. Gerry-Rafferty-Klassiker auf Eurodance gewinnoptimiert. Dann schon lieber Erasures frickelig-experimentelle Wir-bauen-ABBA-auf-Electronica-um-EP Abba-esque (und ja, ich bin heterosexuell).

Zum Thema "[ ] Du hast das Original verstanden" sei Madonnas unterirdisches Cover von Don McLeans American Pie genannt. Nicht nur scheint Madonna gar nicht zu schnallen, wovon sie da eigentlich singt, sie hat auch nie mehr als die halbe erste, die zweite und die sechste Strophe gecovert.


Martman
 
Ich bin Covern gegenüber eigentlich sehr offen eingestellt, solange es nicht nur ein billiger Abklatsch ist, sondern sich der Künstler sich etwas dabei gedacht hat.

Den Bard's Song finde ich in beiden Versionen genial...
http://www.youtube.com/watch?v=u_tORtmKIjE
http://www.youtube.com/watch?v=sBxCl2TJNnQ

Bei dem hier gehts aber gar nicht, zumindest nicht so ein stumpfer techno-bums
http://www.youtube.com/watch?v=vA7sThukqbw&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=xNmGFNFYHWQ

Und das ist wiedereinmal am Orginal vorbei, hört sich aber trotzdem gut an, obwohl die Stimmung ganz anders ist.
http://www.youtube.com/watch?v=AcZcuf3PH0w
http://www.myvideo.de/watch/6127543/In_Extremo_An_End_has_a_Start

Gruß Fabian
 
This. Das fängt schon an mit den "Remixes" nach dem Motto: Die Nummer ist ja an sich schon ein Partykracher, aber klingt zu altbacken und nicht Halli-Galli genug und hat nicht genug Four-To-The-Floor, das heißt, für nach 1988 geborene PISA-Opfer wird's schwierig, danach abzuhotten, also mal kurz 'n zusätzlichen Dance-Beat druntergelegt. Paradebeispiel: Daddy Cool von Boney M.
Da muss ich an das hier denken :D



(ich bin mir ziemlich sicher, dass die Jungs das humorvoll motiviert gemacht haben, bevor jetzt jemand meint das wär ja einfach nur das original mit nem beat drunter geklatscht)
 
Probiert es doch einfach mal selber aus bevor ihr Remixe verdammt oder bejubelt.
Einfach ist es nicht :(

ccmixter.org ist ne gute Fundgrube für freies Material
 
Ich find Cover und Remixe generell eine tolle Sache. Und wenns mir nicht gefällt, hör ichs halt nicht an. (So halten es ja die meisten hier)

Sehr lustig war, als in einer Kneipe "Poison" von Alice Cooper lief und ich mich gefreut habe, dass das kommt. (Totgehört klar, aber Hauptsache mal Rock). Da meinte dann ein Studienkollege, "ja, ist n guter Song, aber das Original ist besser."
Ich musste erst kurz überlegen. Dann ist mir klar geworden, dass er davon ausging, dass die Groove Coverage Techno Version des Stücks, die Originalversion wäre. :D Lol und das bei so einem echten Klassiker. Ich find sowas aber nicht schlimm, sondern einfach nur lustig.

Was ich aber fast noch lieber mag als Cover und Remixes sind MAshups. Die sind entweder zum totlachen, so wie das hier:

http://www.youtube.com/watch?v=I7bAuzNTIBs

oder machen aus sonst (für mich) langweiligen Hip Hop Sachen, richtig geniale Musik:

http://www.youtube.com/watch?v=0YK3wfn0-yk
(geht erst so ab 1 Minute los)
 

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