Umfrage zum Kaufverhalten bei Musikinstrumenten - Hilfe für einen Mod-Kollegen

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Hi all!

Ein Kollege aus der Moderation bittet hier durch mich um Hilfe für seine Master-Thesis. Er hat eine Umfrage gestartet, die ihr hier findet:

https://secure.2ask.net/0001/81dd52b11c59b684/survey.html

Und zwar geht es um meine Master-Thesis. Ich studiere ja meinen M.Sc. in Marketing. Dieses Fach hat einen sehr starken Marktforschungseinschlag, weswegen meine Master-Thesis auch eine empirische Studie enthält (sprich: eine Umfrage).

Mein Thema grob umrissen: ich schreibe über Umweltmanagement von Handelsunternehmen in der Musikbranche und hatte ursprünglich vor, auch im Fragebogen Thomann einzubeziehen, da ich mir Thomann als Beispielunternehmen rausgesucht habe (logisch, wie solls auch sonst sein? :p ). Mittlerweile hat es sich ergeben, dass Thomann doch nicht mehr direkter Bestandteil des Fragebogens ist, aber indirekt als Beispiel dafür dient.

Ich habe schon mit Johannes gesprochen, der meinte, es ist kein Problem, wenn ich den Fragebogen hier im Forum promote. Das wäre natürlich sehr wichtig, da die Teilnehmer halt schon Musiker sein sollten, die zumindest schonmal ein Instrument gekauft haben oder irgendwie ein bisschen in der Materie drin sind. Natürlich werde ich auch über Facebook etc. promoten, allerdings wäre das MB meine wichtigste Quelle. Johannes meinte, ich soll hier mal bescheid sagen, wie man das am besten promoten könnte.

Es wäre nett und toll von euch, wenn sich einige Musiker finden würden, die bei der Umfrage mitmachen! :great:

Danke - auch im Namen des Kollegen :)
 
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Mach da gerne mit wenn's hilft......allerdings finde ich den bordeaux-roten Hintergrund nicht sehr "praktisch"...;)

anyway.....los geht's!
 
Ja, das Design der Umfrage fand ich auch ein bisschen...speziell ;) Ist nicht so gut für die Lesbarkeit, aber nicht so schlimm.
Wäre cool, wenn die Ergebnisse dann später auch hier veröffentlicht werden würden.
 
So habe auch dran Teilgenommen. Es waren schon teilweise spezielle Fragen aber egal hauptsache der Besagten Person hilft es :)

Ja die Ergebnisse würden mich auch mal Interessieren
 
Das Design und die Farbgebung wurden schon innerhalb der Moderation bemängelt ... da handelt es sich aber in gewisser Weise um Vorgaben durch die Uni (Corporate Design).

Ich hoffe aber, dass diese Kritikpunkte euch nicht vom mitmachen abhalten ;)

€: ich denke, die Ergebnisse werden wir hier zu lesen bekommen!
 
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Habe teilgenommen, finde die Fragen zum Teil aber sehr schwer zu beantworten.
-> Wie schätze ich mein Können ein? - Und dann kann man auswählen, ob Musik mein Hobby oder Beruf ist. Das geht ja nicht unbedingt mit meinem Können einher.
-> Immer wieder ist im Zusammenhang mit dem Händler von Qualität die Rede. Die Qualität eines Händlers machen für mich Service, Lieferzeit, etc. aus. Ich denke aber mal, dass die Qualität der Produkte gemeint. Die wiederum kann gerade in unserem Bereich vom Händler ja nur sehr bedingt beeinflusst werden. Oder glaubt jemand, dass eine Fender Strat beit Thomann im Schnitt besser klingt als bei Musik Produktiv? Einzig die händlereigenen Marken (Harley Benton & Co) könnten da relevant werden.
-> Diese Umweltaktionen finde ich auch problematisch zu bewerten. Der Händler kann natürlich CO2-neutralen Versand anbieten und sein Firmengebäude mit Ökostrom versorgen. Was uns als Musiker aber interessiert, ist ja die Herstellung der Instrumente. Wie soll der Händler das jetzt beeinflussen? Ich denke, nicht mal Thomann hat genug Verhandlungsmacht, um Größen wie Fender oder Gibson hinsichtlich ihrer Umweltpolitik zu beeinflussen. Dafür müssten dann wieder Händlerkooperationen entstehen, die aber vermutlich von keiner Seite gewollt sind.
-> Diese ganzen emotionalen Betrachtungen (verbunden, an den Händler gebunden, zugeneigt, ...) konnte ich für mich auch nicht trennscharf abgrenzen, weswegen ich mich leider auch hier schwer getan hab.

In diesem Sinne: Sehr spannendes Thema, inhaltlich aber mMn leider etwas unsauber abgefragt, weswegen ich sowohl die Beantwortung der Fragen als auch die Interpretation der Antworten für problematisch halte.

Bin trotzdem sehr gespannt auf die Ergebnisse. Gerade geht es auch in einem anderen Thread im Gitarristen-Subforum um das Thema Arbeitsbedingungen in chinesischen Werken. Wenn sich im Instrumenten-Bereich ein Fair-Trade- & Öko-Symbol etablieren würde, wäre das natürlich eine super Sache!
 
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Habe teilgenommen, finde die Fragen zum Teil aber sehr schwer zu beantworten.

-> Diese Umweltaktionen finde ich auch problematisch zu bewerten. Der Händler kann natürlich CO2-neutralen Versand anbieten und sein Firmengebäude mit Ökostrom versorgen. Was uns als Musiker aber interessiert, ist ja die Herstellung der Instrumente. Wie soll der Händler das jetzt beeinflussen? Ich denke, nicht mal Thomann hat genug Verhandlungsmacht, um Größen wie Fender oder Gibson hinsichtlich ihrer Umweltpolitik zu beeinflussen. Dafür müssten dann wieder Händlerkooperationen entstehen, die aber vermutlich von keiner Seite gewollt sind.

In diesem Sinne: Sehr spannendes Thema, inhaltlich aber mMn leider etwas unsauber abgefragt, weswegen ich sowohl die Beantwortung der Fragen als auch die Interpretation der Antworten für problematisch halte.

Bin trotzdem sehr gespannt auf die Ergebnisse. Gerade geht es auch in einem anderen Thread im Gitarristen-Subforum um das Thema Arbeitsbedingungen in chinesischen Werken. Wenn sich im Instrumenten-Bereich ein Fair-Trade- & Öko-Symbol etablieren würde, wäre das natürlich eine super Sache!

Gebe Dir da recht, dass die Umfrage nur einige Dinge ansprechen kann und dass die Fragen oder Antworten nicht trennscharf sind bzw. bei dem Umfang schwer sein können - aber ich denke dennoch, dass man Trends erkennen kann.
Beispielsweise interessiert mich bei einem Händler, ob er sich überhaupt der Umweltdimension (wie auch der sozialen Dimension, die Du auch angesprochen hast) bzw. ob er sich - moralisch gesprochen - seiner Verantwortung bewußt ist. Die natürlich nur für eine Personen bzw. einen Käufer relevant ist, der erstens solche Maßstäbe überhaupt anlegt und der zweitens bereit ist, dafür auch etwas zu zahlen. Dass der Händler Bedingungen vorfindet, die er nicht beeinflussen kann, ist klar.
Aber beispielsweise könnte er Informationen zu den Produkten oder Herstellern bieten oder er könnte auf Produkte oder Firmen aufmerksam machen, die in dieser Hinsicht etwas tun, zertifiziert sind etc.

Das könnte durchaus ein Beitrag dazu sein, dass es irgendwann "fair trade" - Instrumente gibt oder Instrumente, die nicht aus Tropenhölzern oder aus nachhaltiger Holzwirtschaft sind, beispielsweise, gleiches gilt für Sozialstandards (von Kinderarbeit nicht zu sprechen). Da ist der Händler nur ein Glied in der Kette - aber das Glied, das am nächsten zum Käufer steht. Und der Käufer ist - von gesetzlichen Bestimmungen und der Haltung des einzelnen Händlers einmal abgesehen - der Faktor, dessen Verhalten auch dazu beiträgt, dass sich etwas bewegt. Beispiel Bio-Lebensmittel oder Fairtrade-Produkte.

Ich denke, in der Umfrage ging es darum, herauszufinden wie wichtig den Interviewten MusikerInnen Umweltdinge bei Instrumenten sind, speziell was die beiden abgefragten Formen angeht, was dies bei ihnen auslösen und welchen Preis sie dafür zu zahlen bereit sind. Ob sich das dann auch in dem tatsächlichen Verhalten niederschlägt, ist eine zweite, ebenfalls spannende Frage.

Ich glaube schon, dass man durch eine solche Umfrage Trends und Zusammenhänge erkennen kann, die natürlich mit einer gewissen Großzügigkeit interpretiert werden müssen - das betrifft die Trennschärfe von Begriffen und Fragen sowie beispielsweise das Sample, also die Frage, inweit die, die jetzt diese Umfrage beantwortet haben, die Einstellungen der Mehrheit der MusikerInnen bzw. InstrumentenkäuferInnen wiedergibt.

Ich bin eher positiv überrascht, dass der Fragebogen so kurz ausgefallen ist. Normalerweise steigt der Hunger beim Kochen - und wenn man einmal dabei ist (ich bin Soziologe), dann fallen einem natürlich alle möglichen Sachen ein, die man fragen könnte und die interessant wären: Einkommen, Ausgaben für Instrumente im Jahr, Genres, ob man auch auf anderen Gebieten auf Umweltdinge achtet ... das hört sich jetzt noch recht überschaubar an, aber zu jedem dieser Gebiete müßte man ein Set aus konkreten Fragen konstruieren - und plötzlich bist Du bei einem 10-seitigen Fragebogen und als Interviewter verlierst Du dann die Lust und antwortest irgendwann irgendwas, weil Du einfach durchkommen willst.

Also abgesehen von der Farbgestaltung finde ich den Fragebogen ganz gut - möglicherweise steht er ja im Zusammenhang eines größeren Forschungsprojektes, wo man dann wiederum wieder Querverbindungen machen und mehr herausfiinden könnte.

Yu - bin auch mal gespannt auf die Ergebnisse.
Und darauf, was Johannes dazu sagt ... :)

x-Riff
 
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Moin!

Ich habe auch mitgemacht, und stimme x-Riffs Beitrag zu (wenn ich auch das mit dem "zugeneigt" etwas unpassend fand, aber das ist vielleicht nur eine Definitionssache des Begriffs).

Schöne Grüße und viel Erfolg bei der Auswertung!
auxin
 
Bei Frage 2 ist mir der letzte Punkt nicht ganz klar:

500€ Grundpreis, welcher PreisAUFSCHLAG ist so gering das ich nicht mehr von der Qualität überzeugt bin...tja, wenn 500€ der Grundpreis ist, warum sollte ich bei einem höheren Preis denken die Qualität wäre schlechter, zumal ich nicht weiß welchen "kleinen Betrag" der Händler spendet? Wenn es 200€ wären bekomm ich am Ende noch eine Squier :rolleyes:
 
Bei Frage 2 ist mir der letzte Punkt nicht ganz klar:

500€ Grundpreis, welcher PreisAUFSCHLAG ist so gering das ich nicht mehr von der Qualität überzeugt bin...tja, wenn 500€ der Grundpreis ist, warum sollte ich bei einem höheren Preis denken die Qualität wäre schlechter, zumal ich nicht weiß welchen "kleinen Betrag" der Händler spendet? Wenn es 200€ wären bekomm ich am Ende noch eine Squier :rolleyes:

Na ja - die ganze Aktion macht ja nur Sinn, wenn die Käufer davon erfahren. Ich stelle mir das so vor, dass beispielsweise gesagt wird bzw. zu lesen ist: Vom Preis gehen 5% an ein Umweltprojekt - das wären bei 500,- € genau 25 €. Und dann gibt es halt ne subjektive Schwelle - und die wird abgefragt. Wenn es bei einer vergleichbaren (oder der gleichen) Gitarre für 500,- € dann bei dem Händler die Gitarre für 750,-€ gibt, mit dem Vermerk, dass davon 250 € an ein Umweltprojekt gehen, dann würde ich mir beispielsweise sagen: Nee, das ist mir zuviel - da kauf ich lieber woanders die Gitarre und spende selbst etwas und kann mir die Höhe und das Projekt auch noch selbst aussuchen. Na ja - und wenn es so wäre, dass die Gitarre 502,50 € kosten würde und 2,50 € (entspricht 0,5%) vom Händler an ein Umweltprojekt ginge, dann würde ich mir tendenziell veräppelt vorkommen: was soll denn bei so einer Summe schon groß bewegt werden? Und ich würde das sogar eher für eine reine Alibi-Image-Geschichte halten und der Händler, der sowas macht, hätte bei mir keinen Vorteil, sondern eher einen Nachteil. So ähnlich wie es ja auch Bio- oder Öko-Label oder Zertifikate gibt, die aus reinen Imagegründen eingeführt und beworben werden ...

Na ja - irgendwie spiegelt sich im Preisaufschlag bzw. was vom Preis über den Händler an ein Umweltprojekt oder für Umweltdinge geht, wieder, ob man das subjektiv als KäuferIn für zu hoch gegriffen, für angemessen oder eben für zu niedrig hält.

Im Prinzip funktioniert das mit der nachhaltigen Wirtschaft - in dem Fall Holzwirtschaft ja auch so: ich weiß ja, dass es aufwändiger ist, weniger Raubbau zu betreiben, wieder aufzuforsten bzw. ganze Gebiete zu erhalten, damit die Tiere, die dort leben auch weiter dort leben oder überleben können - und das drückt sich irgendwie ja auch im Preis aus. Und es drückt sich darin aus, welchen Preis ich dafür zu zahlen bereit bin ... bei ner Gitarre oder nem Bass, die vorwiegend aus Holz bestehen (bei nem drum noch mehr), wäre ein Preisaufschlag von 5 - 15% irgendwie noch einsichtig oder tragbar (rein subjektiv natürlich bzw. auch im Zusammenhang mit dem Geldbeutel). Sieht voraussichtlich bei anderen anders aus.

Also was die Grundfrage angeht: Es muss schon klar sein, für was (möglichst ein konkretes Vorhaben) ein um wieviel höherer Preis gezahlt bzw. vom Händler aufgerufen wird. Ansonsten geht das ganze Vorhaben fehl. Also ist es schon so, dass Du als Kunde sagst: Woanders kann ich die gleiche Gitarre 25 € billiger bekommen oder bekomme eine Gitarre im vergleichbaren Wert, aber mir ist eben wichtig, dass was für die Umwelt getan wird und deshalb zahle ich den höheren Preis. Bei Fairtrade-Produkten ist das oft ausgewiesen, z.B. ein Euro von einer Packung Kaffee geht an die Kleinproduzenten bzw. für Projekte in deren Dörfern.

Spannend ...
 
Gebe Dir da recht, dass die Umfrage nur einige Dinge ansprechen kann und dass die Fragen oder Antworten nicht trennscharf sind bzw. bei dem Umfang schwer sein können - aber ich denke dennoch, dass man Trends erkennen kann.
Beispielsweise interessiert mich bei einem Händler, ob er sich überhaupt der Umweltdimension (wie auch der sozialen Dimension, die Du auch angesprochen hast) bzw. ob er sich - moralisch gesprochen - seiner Verantwortung bewußt ist. Die natürlich nur für eine Personen bzw. einen Käufer relevant ist, der erstens solche Maßstäbe überhaupt anlegt und der zweitens bereit ist, dafür auch etwas zu zahlen. Dass der Händler Bedingungen vorfindet, die er nicht beeinflussen kann, ist klar.
Aber beispielsweise könnte er Informationen zu den Produkten oder Herstellern bieten oder er könnte auf Produkte oder Firmen aufmerksam machen, die in dieser Hinsicht etwas tun, zertifiziert sind etc.
Verstehe ich, aber du kennst doch unsere Zunft: Bei einem Menschenschlage, der gerne mal den dreifachen Preis hinblättert, weil ein Tonabnehmer per Hand und nicht per Maschine gewickelt ist (die ja die ach so wichtigen Unsauberheiten der Handarbeit nicht nachbilden kann), wird es wohl schwer sein, neue Standards zu etablieren. Wobei ich mich da gar nicht ausnehmen will! Besonders werden die wenigsten sagen: "Danke, Thomann, dass ihr mir gezeigt habt, wie schlecht Fender [als willkürliches Beispiel und vermutlich nicht der Realität entsprechend] seine Arbeiter in China behandelt. Von denen kauf ich nichts mehr!" Mal davon abgesehen, dass das auch nicht im Sinne Thomanns wäre. Und da es - anders als beispielsweise bei Lebensmitteln oder Klamotten - so gut wie keine Fair-Trade-&-Öko-Konkurrenz gibt, wäre damit keinem Beteiligten geholfen. Noch nicht einmal dem Arbeiter in China, da der vielleicht seinen Job verliert, wenn niemand mehr aufgrund des schlechten Gewissens Gitarren kaufen würde.
Worauf ich hinauswill: Man halt als Endkunde ja gar nicht die Wahl zwischen "Öko" oder nicht, sondern zwischen "Kaufen" oder nicht. Und der Händler ist natürlich für "Kaufen" ;) Mit mehr Informationen zur Supply Chain würde er ja nicht die Kaufentscheidung Richtung "Öko" beeinflussen, da dies mangels Angebot nicht geht, sondern Richtung "Nicht kaufen".

Das könnte durchaus ein Beitrag dazu sein, dass es irgendwann "fair trade" - Instrumente gibt oder Instrumente, die nicht aus Tropenhölzern oder aus nachhaltiger Holzwirtschaft sind, beispielsweise, gleiches gilt für Sozialstandards (von Kinderarbeit nicht zu sprechen). Da ist der Händler nur ein Glied in der Kette - aber das Glied, das am nächsten zum Käufer steht. Und der Käufer ist - von gesetzlichen Bestimmungen und der Haltung des einzelnen Händlers einmal abgesehen - der Faktor, dessen Verhalten auch dazu beiträgt, dass sich etwas bewegt. Beispiel Bio-Lebensmittel oder Fairtrade-Produkte.
Das fände ich auch jeden Fall wünschenswert! Für realistisch halte ich es leider nicht :(




Bei Frage 2 ist mir der letzte Punkt nicht ganz klar:

500€ Grundpreis, welcher PreisAUFSCHLAG ist so gering das ich nicht mehr von der Qualität überzeugt bin...tja, wenn 500€ der Grundpreis ist, warum sollte ich bei einem höheren Preis denken die Qualität wäre schlechter, zumal ich nicht weiß welchen "kleinen Betrag" der Händler spendet? Wenn es 200€ wären bekomm ich am Ende noch eine Squier :rolleyes:
Das ist eine mittlerweile wissenschaftlich etablierte Form der Ermittlung von Zahlungsbereitschaften, entwickelt von einem Herrn namens van Westendorp. Insbesondere die Marketing-Leute verwenden das gerne, weil man so in einer Umfrage recht leicht erreichen kann, dass die Leute nicht alle sagen: Nee, zahl ich nix für!
 
Verstehe ich, aber du kennst doch unsere Zunft: Bei einem Menschenschlage, der gerne mal den dreifachen Preis hinblättert, weil ein Tonabnehmer per Hand und nicht per Maschine gewickelt ist (die ja die ach so wichtigen Unsauberheiten der Handarbeit nicht nachbilden kann), wird es wohl schwer sein, neue Standards zu etablieren.
Tja - kenne ich die Zunft, d.h. die Käufer und Käuferinnen? Einige bestimmt - und schon da gibt es Riesenunterschiede ... da gibt es die vielen Schülerinnen und Azubis, die erst mal nach dem Preis gehen, dann gibt es die mittlerweile gut situierten, dann gibt es noch die Genre-Unterschiede und und und ... Und irgendwo - und dieses Board ist ja ein Beispiel dafür - gibt es eben auch MusikerInnen, die sich einen Kopf um viele Dinge machen und deshalb gibt es so viele Off-Topic-Themen hier.

Und by the way: die Gitarristen sind noch mal ein besonderes Völkchen - solche extremen Unterschiede bis hin zu kompletten Lebensanschauungen, die sich im Instrument äußern, habe ich bislang woanders noch nicht so kennengelernt - bin urtümlich und immer noch drummer: da gibt es vielleicht den großen Unterschied Akustik- oder Elektronik-Drum und es gibt auch Marken mit Vergangenheit und Tradition wie beispielsweise Ludwig oder Grätsch - aber ich hab das nie als so ideologisch aufgeladen (so im Sinne von "trve" oder "echt" oder "wahr" oder "amtlich") erlebt wie im Gitarrenbereich ... na ja - vielleicht gibt´s das auch in den Bereichen Pop versus Klassik ... aber kenne ich die Zunft? Nö - würde ich nicht behaupten ...

Also ich bin echt mal gespannt, wie viele Leute sich an der Umfrage beteiligen und ob es relevante Unterschiede gibt zwischen den Instrumenten bzw. zwischen den Fraktionen "Hobby", "Semiprofessionell" und "Professionell".

Wobei ich mich da gar nicht ausnehmen will! Besonders werden die wenigsten sagen: "Danke, Thomann, dass ihr mir gezeigt habt, wie schlecht Fender [als willkürliches Beispiel und vermutlich nicht der Realität entsprechend] seine Arbeiter in China behandelt. Von denen kauf ich nichts mehr!" Mal davon abgesehen, dass das auch nicht im Sinne Thomanns wäre. Und da es - anders als beispielsweise bei Lebensmitteln oder Klamotten - so gut wie keine Fair-Trade-&-Öko-Konkurrenz gibt, wäre damit keinem Beteiligten geholfen. Noch nicht einmal dem Arbeiter in China, da der vielleicht seinen Job verliert, wenn niemand mehr aufgrund des schlechten Gewissens Gitarren kaufen würde.

Ich denke auch, das sollte nicht in Richtung Bashing gehen: die und die sind böse ... sondern eher in Richtung: die und die achten da und da drauf und das wollen wir unterstützen und Sie als Kunde können das auch ...
Klar muss es dazu dann eben auch realistische Alternativen zu dem üblen Standard (nur mal jetzt so benannt) geben - also beispielsweise Holzinstrumente, die nicht aus geschützten Tropenhölzern gemacht sind oder durch Firmen, die sich dem nachhaltigen Holzwirtschaften verschrieben haben. Was die Alternative beispielsweise bei Elektronik (Amps) oder bei Plastik (keyboards) oder Blechinstrumenten sein soll: keine Ahnung!

Worauf ich hinauswill: Man halt als Endkunde ja gar nicht die Wahl zwischen "Öko" oder nicht, sondern zwischen "Kaufen" oder nicht. Und der Händler ist natürlich für "Kaufen" ;) Mit mehr Informationen zur Supply Chain würde er ja nicht die Kaufentscheidung Richtung "Öko" beeinflussen, da dies mangels Angebot nicht geht, sondern Richtung "Nicht kaufen".
Finde ich absolut richtig. Im Grunde wäre der erste Schritt erst mal, dass sich der Händler damit auseinandersetzt, in welcher Kette der Herstellung der Instrumente überhaupt Umweltrelevante Dinge (gehen wir mal von Sozialstandards, die durchaus bedeutsam sind - siehe manche Debatten um asiatische Produkte) welche Rolle spielen und dann in einem zweiten Schritt zu schauen, ob es dazu Alternativen gibt oder diese entwickelt werden können.

Ich sehe das als Prozess - das hat bei den Lebensmitteln bis hin zu den Verpackungen, der Entwicklung von "ökologischen Fußspuren" genau so angefangen: erst mal registrieren, was da ist und welche Rolle es im Umweltzusammenhang spielt - dann zu schauen, wie relevant das ist und ob Alternativen dazu aufgebaut werden können.

Ich weiß es nicht genau, aber ich kann mir vorstellen, dass die Musikinstrumente bzw. der Musikbereich (geht ja beispielsweise auch um Beleuchtungssysteme für Bühnen, wo beispielsweise Energie eine besondere Rolle spielt) da noch recht am Anfang steht. Aber als Marktsegment hat es glaube ich schon eine beachtliche Größe, so dass es sich lohnt, da mal näher hinzuschauen.

Die Händler interessieren sich dann natürlich auch dafür, ob sich ihre Bemühungen dann auch an irgendeiner Stelle auszahlen - sei es nun im Image, in der Kundentreue oder im Preisaufschlag - und da spielen solche Umfragen schon eine gewisse Rolle.

Ganz im Hier und Jetzt denke ich aber auch, dass eher Faktoren wie Preis, Qualität, Marken und Voodooo eine wesentlich größere Rolle spielen als Umweltfaktoren ... muss aber nicht so bleiben ... schaun mer mal ...

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Die Fragen nach der Qualität des Instruments im Zusammenhang mit dem Händler verstehe ich nicht. Der Händler hat keinen Einfluss auf die Qualität des Instruments, sondern nur der Hersteller.

Die Angaben von Preisen "zu teuer" ... "zu billig" sind schwierig und ich weiß nicht, was man letztlich für eine Aussage daraus ziehen will. "zu teuer" kann 501, 600, 1000, 2000, .... € sein. Gleiches gilt analog für die anderen Rubriken dazu. Ich sähe eher einen Sinn in einer Aussage, wieviel € oder % ich bereit wäre auszugeben, um eine der genannten Aktionen zu unterstützen.

Aber, aus eigener Erfahrung weiß ich, dass solche Umfragen schwierig aufzustellen sind. Allerdings sind die Ergebnisse auch schwierig herauszufinden...
 
Das ist eine mittlerweile wissenschaftlich etablierte Form der Ermittlung von Zahlungsbereitschaften, entwickelt von einem Herrn namens van Westendorp. Insbesondere die Marketing-Leute verwenden das gerne, weil man so in einer Umfrage recht leicht erreichen kann, dass die Leute nicht alle sagen: Nee, zahl ich nix für!

Kann gut sein, aber um einer Antwort geben zu können fehlt mir hier der Parameter der gespendeten Geldmenge. Wenn der Preis beim Händler nun 510€ beträgt und 10€ gespendet werden gehe ich von der selben Qualität aus wie bei einem Preis von 530€ und 30€ die der Umwelt zu gute kommen. Wobei der Händer auf die Produktqualität wohl ohnehin wenig Einfluss hat
 
Kann gut sein, aber um einer Antwort geben zu können fehlt mir hier der Parameter der gespendeten Geldmenge. Wenn der Preis beim Händler nun 510€ beträgt und 10€ gespendet werden gehe ich von der selben Qualität aus wie bei einem Preis von 530€ und 30€ die der Umwelt zu gute kommen. Wobei der Händer auf die Produktqualität wohl ohnehin wenig Einfluss hat

Richtig. Deswegen geht es auch nur um einen Preisaufschlag. Und darum, wieviel man subjektiv mehr zu zahlen bereit wäre ...
Exakter läßt sich meines Erachtens nur fragen, wenn auch das, was man durch den Mehrpreis erhält, klarer würde: beispielsweise für nachhaltige Holzwirtschaft (wobei man dann wieder gucken müßte, was da tatsächlich mit verbunden ist bzw. eingelöst wird).

Also geht es bei der Frage eher um eine subjektve Hemmschwelle ... vermutlich wäre die Frage einfacher zu beantworten, wenn eine Preis-Skala vorgegeben wäre und man bräuchte dahinter nur anzukreuzen: wäre mit zuviel - paßt - wäre mir zu wenig ...
Andererseits setzt man sich mit der Frage anders auseinander, wenn man selbst einen Preis reinschreiben muss - irgendwie wird man damit selbst zu einem Händler, der überlegt, wie viel denn nun angebracht wäre ...
 
So kann mans sehen, aber ich kann auch so noch keine annähernd exakte Antwort geben.

Wenn z.B. Thomann ein riesen Werbeaktion zum Thema aufziehen würde und dann 0,1% oder weniger für die Umwelt springen lassen würde(was beim Thomann Absatz trotzdem noch eine beträchtliche Menge wäre) fände ich das eher lächerlich, aber darin würde ich keinen Grund sehen Thomann zu boykottieren bis sie gefälligst mit den Preisen nach oben fahren, abgesehen davon das das es nicht die Bohne mit der Qualität des Produkts zu tun hat :rolleyes:

500€ wären für mich eventuell die passende Antwort, wenn sie ihre Kunden bescheißen und garnichts spenden.
 
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Ich sehe das als Prozess - das hat bei den Lebensmitteln bis hin zu den Verpackungen, der Entwicklung von "ökologischen Fußspuren" genau so angefangen: erst mal registrieren, was da ist und welche Rolle es im Umweltzusammenhang spielt - dann zu schauen, wie relevant das ist und ob Alternativen dazu aufgebaut werden können.

Ich weiß es nicht genau, aber ich kann mir vorstellen, dass die Musikinstrumente bzw. der Musikbereich (geht ja beispielsweise auch um Beleuchtungssysteme für Bühnen, wo beispielsweise Energie eine besondere Rolle spielt) da noch recht am Anfang steht. Aber als Marktsegment hat es glaube ich schon eine beachtliche Größe, so dass es sich lohnt, da mal näher hinzuschauen.
Die Argumentation mit dem Prozess ist gut! Verstehe ich und würde ich auch so unterschreiben.
Nachwievor sehe ich da erstmal den Hersteller (und den Endkunden!) gefordert, weniger den Händler. Aber darüber kann man sich streiten und einen Ansatzpunkt muss man ja wählen ;)
 
Die Argumentation mit dem Prozess ist gut! Verstehe ich und würde ich auch so unterschreiben.
Nachwievor sehe ich da erstmal den Hersteller (und den Endkunden!) gefordert, weniger den Händler. Aber darüber kann man sich streiten und einen Ansatzpunkt muss man ja wählen ;)
Sehe ich auch so - an der Quelle der Produktion sitzt der Hersteller. Der kann am ehesten direkt was beeinflussen, ist aber auch vom Markt abhängig und damit von Händlern, die gegebenenfalls weitergeben, was er als Hersteller anders macht und von den Kunden, denen das letztlich auch wichtig genug sein muss, damit das zu einem Wettbewerbsvorteil wird.

Die marktwirtschaftliche Ebene ist aber auch nicht die einzige. Der Gesetztgeber - und hier die EU oder eben weltweit - bzw. die Regierungen können für Regelungen sorgen, was beispielsweise soziale Standards oder die Ächtung ihrer Verletzung und was nachhaltige Wirtschaft angeht. Diese Rahmenbedingungen sind unglaublich wichtig, weil sich alle an sie halten müssen und dann, wenn sie fehlen, haben die Hersteller und Händler, denen das egal ist, automatisch einen Preis- und damit einen Wettbewerbsvorteil. Das geht ja auch beispielsweise ziemlich gut beim Schutz von aussterbenden Tierarten bzw. deren Produkten - bzw. da, wo es nicht ausreichend funktioniert, siehe Elfenbein, gibt es die größten Probleme.

Ich halte Hersteller, Händler und Käufer als Akteure der Marktwirtschaft schon für wichtig, aber das was dort erreicht werden kann, funktioniert halt marktwirtschaftlich. Das kann schon eine ganze Menge sein, wie man an fairtrade und bioprodukten oder sonstigen nachhaltigen Waren gibt. Aber es erreicht auch immer nur eine bestimmte Käuferschicht oder ein bestimmtes Marktsegment. Regelungen wie Kinderschutz, soziale Standards, Schutz von Tieren, Arten oder Gebieten wirken gleichmäßig auf alle Akteure und setzen Maßstäbe und machen das Ganze auch noch mal auf eine andere Art und Weise öffentlich.

Am besten ist es, wenn beide, Markt und Regierung/Gesetzgebung auf einem Gebiet zusammen wirken. Aber auch das ist ein Prozess, den man irgendwann mal irgendwo starten muss.

Was dabei Händler angeht: im Bereich für Bürobedarf war das schon vor mehr als 20 Jahren ein Händler, dessen Namen ich jetzt hier nicht nenne, der gerade dadurch, dass er sich umweltmäßig einen Kopf gemacht hat, auf Herstellersuche gegangen ist, Alternativen angeboten hat etc. einiges bewirkt und viele Hersteller und Kunden zu einem anderen Verhalten bewogen hat. Ob das im Musikbereich ähnlich funktionieren kann, weiß ich nicht ... aber einen Versuch wär´s wert.
 

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