Ich nehme Kong's Vergleich mit den PS für mein Beispiel:
PS/Watt sind nicht alles. Vor ein paar Wochen habe ich einen entfernten Bekannten mit seinem Audi R8 (ich glaube der heißt so) auf der 2-spurigen Landstraße mit meinem 90PS Opel rechts überholt. Der hat die "Kapazität" von seinem Fahrzeug in der Situation einfach schlecht eingesetzt.
Der Vergleich "hinkt" noch mehr als meiner.
Erstens darf man das nicht, rechts überholen, und zweitens ist das unfair, wenn der A8 wegen viel Verkehr auf der linken Seite nicht weiterkommt - und drittens kostet das gerade mal ein müdes Arschrunzeln, wieder vor zu fahren, wenn die Bahn frei ist. Außedem bin ich von LKW ausgegangen, die in einer "Real-World-Situation", also auf Berg und Tal mit dem selben Gesamtgewicht unterwegs sind. Bei freier Bahn. Wenn der A8 die hat, ist das auch gegessen. Dass der Opel die "verlorene" Zeit u.U. schon durch die weniger oft auftretenden Tankstops wieder 'reinholt steht noch mal auf einem anderen Blatt.
Ich erlebe das täglich auf Autobahnen, wenn ich es schaffe, dauernd gleichmäßig 150 zu fahren, werde ich zwar ab und zu überholt, aber die sehe ich alle nach 20 minuten wieder, weil sie das Nervenflattern bekommen haben. Vor allem ist das auf kurvigen Strecken zu bemerken. Ja, liebe "Rennfahrer", wenns gerade aus geht ist leicht Gas geben.....
Nehmen wir folgendes an: Wir nehmen die selben Boxen. Damit einfach gleiche Voraussetzungen gelten, nehmem wir meine Tecamp L 810, die hält mit den 2400 Watt RMS Deinen und meinen Amp aus. Dann spielt jeder spielt ein Set in identischem Umfeld. Erst mal wird im Wohnzimmer geübt, danach im 30 m²-Proberaum gejamt, dann in ner 150 m²-Kneipe ohne PA gerockt
, dann gehen wir in ne Turnhalle, dann auf ein Open Air. Die Gitarrenanlage drücken wir langsam nach oben, erst mal nen 112" Combo mit 15 Watt, dann einen mit 50 oder ein Halfstack, danach ein Fullstack mit 120Watt und zum Schluß nehmen wir live mal den Super-Gau an, 2 Fullstacks je Klampfenschwinger mit je 2 Stck 120-Watt-Fullstacks. Das Ganze mal (gaaaanz unrealistisch) ohne PA.
Irgendwann wird Dein Amp an die Leistungsgrenze kommen, Headroom ist dann keiner mehr übrig, während ich meinen immer noch ein Stückchen lauter drehen kann, um mich "gegen" die Gitarrenquäler durchzusetzen. Und im leisen Umfeld kann ich auch die Soundformung getrost den Vorstufen überlassen und muß nicht auf Endstufen - Breakup warten.
Aber auch zuhause, das passiert dann, wenn wir so spielen, dass es sich nicht lohnt, das Zeug zum Proberaum zu transportieren, macht der Bolide Spaß. Ich hatte ihn schon mal 2 Monate zuhause, da nichts angestanden hat. Ich habe sehr gerne über 810" und 1200 Watt geübt. Nuß auch nicht sein, geht aber.
Jetzt klar, was ich meine?
Da kann man eigentlich nur eines machen, um den Amp "richtig" einzusetzen, nämlich die Lautstärke anpassen.
Dann will ich noch kurz in den Ring werfen, dass der GBE 1200 (der 750 auch) über eine Schaltung verfügt, die ich zwar nicht technisch erklären kann, die aber die Leistung im tieffrequenten Bereich anpasst, damit man nicht in die Falle mit den Impedanzen bei tiefen Tönen läuft.
Laut BassGearMagazine leistet der GBE 1200 in den tiefen "Regionen" prozentual bedeutend mehr als andere Amps dieser Leistungsklasse. Ich bin noch nie in die Versuchung gekommen, Bässe zu boosten, und das zieht sich einfach linear über das gesamte Leistungsspektum bis hin zu immensen Lautstärken. Das macht den Amp so "einmalig", das habe ich so noch nie erlebt.
Hanibal, Du verstehst mich hoffentlich richtig, ich hätte gerne noch einen Ampeg V4Bh, denn das Ding klingt einfach super, und man kann in etwas größeren Lokalitäten und aufgerissener Endstufe Sounds erzeugen, von denen SVT-Besitzer nur mit blutenden Ohren träumen können.
Und es freut mich, dass Du mit Deinen Amps genau das tun kannst, was Du möchtest.
So long - sagt Kong
Ciao
Uwe