Umbau von solid zu semihollow/Neulackierung.

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Einen schönen guten Morgen,

Meine Gitarre (Dean soltero Japan) ist mir zu schwer geworden. Deshalb überlegte ich sie zu verkaufen und mir eine semihollow zuzulegen.

Da die Dean aber eigentlich eine sehr gut verarbeitete und klingende Gitarre ist, überlege ich nun, ob man sie „leichter“ machen kann.
Meine laienhafte Idee:

Ein F-hole in die obere Hälfte bohren zu lassen und von dem Loch aus den oberen Teil geringfügig auszuhöhlen.
Ebenso von den Elektronikfächern aus auch etwas Holz im Innern der Gitarre abzutragen.
Ziel: 500 Gramm einzusparen, das F-Hole fände ich auch aus ästethischen Gründen klasse. Gleichzeitig sollte nicht allzuviel „sutainbildenes“ Material abgetragen werden,
um den tonalen Grundcharakter nicht zu stark zu beinträchtigen.

Zudem würde ich gerne die Kopfplatte etwas verändern lassen:
Ich hätte gerne das eine länge „Horn“ auf die selbe Größe gekürzt wie das andere, evtl. auch etwas abgerundet. Ich würde dort außerdem gerne zumindest den „Soltero“ Schriftzug entfernen.
Wenn dabei das abalone Dean Symbol verloren geht, wäre das auch nicht schlimm, dürfte aber auch stehen bleiben.

Wären meine Vorstellungen zu einem vertretbaren Preis durchzuführen (bis ca. 300 €)? Müßte die Gitarre dann komplett entlackt und neu lackiert werden?
Was würden geschätzt an Kosten auf mich zu kommen? Kennt jemand von Euch jemanden, der das machen würde/könnte, dem ich die Gitarre evtl. zusenden könnte?

Ich kenne in meiner Nähe nur einen Akustik-Gitarrenbauer, der so etwas vermutlich nicht machen würde.

Ich danke Euch für Eure Rückmeldungen!

Hier noch zwei Bilder vom Korpus und Kopfplatte.

P1090507.JPG P1090484.JPG
 
Eigenschaft
 
Kurz geantwortet: kauf Dir eine neue Gitarre. Der von Dir beschriebene Umbau ist sehr aufwändig, wenn er gut sein soll, und die Gitarre ist danach eine deutlich veränderte.... nicht machen, lohnt nicht.
 
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+1!

Außerdem reden wir hier von einer 900,- Gitarre! Das fände ich persönlich viel zu schade.
 
Hi,

wunderschöne Gitarre, das mal vorweg. Du willst da tatsächlich dran rumbasteln? Hat sogar eine massive Riegelahorndecke, das wird auch immer seltener. Gut, dann schaun mer mal, ob das einen Sinn ergibt.

Das Problem an der Kopfplatte dürfte weniger diese selbst sein als die Stirnseite des Halses. Falls die nur klarlackiert ist, könnte das aber recht gut machbar sein. aus der Nähe sichtbare Bearbeitungsspruen dürften allerdings kaum zu vermeiden sein, denn auch die "Einkerbung" müsste nachgearbeitet werden, damit sie symmetrisch wird. Ich selber fände das persönlich zwar auch erstmal ästhetisch naheliegender, aber es gibt der Gitarre doch auch etwas mehr Charakter, ähnlich wie der "Einschnitt" in die Decke.

Was das Aushöhlen angeht, so wirds wahrscheinlich sehr aufwendig, das von einem F-Loch aus zu bewerkstelligen.

Nicht zuletzt ist obendrauf die Ahorndecke, die wohl nicht angetastet werden soll (und auch recht schwer und dicht sein dürfte), und auf der Rückseite muss auch eine gewisse Dicke bleiben. Mehr als 2-3 cm tief kann die Ausfräsung demnach nicht werden. 500 g wärenda jedenfalls schon ein sehr ehrgeiziges Ziel. Was wiegt die Gitarre denn zur Zeit? Daraus kann man auch schon gewisse Rückschlüsse ziehen.

Besorg dir mal ein Stück billiges, aber relativ schweres Holz in dieser Stärke und säg es zurecht, bis es ca. 500 g wiegt. Ich denke, Du wirst Dich wundern, wie großflächig das ist. Zum einen wird das mit Sicherheit nicht ohne Auswirkungen auf den Ton bleiben, zum anderen wird der Wert natürlich massiv geschmälert, allenfalls bleiben da 300 - 400 € übrig. Und das bei einer Made in Japan mit massiver Decke und offensichtlich toller Verarbeitung.

Zu guter Letzt: sowas für 300 € auch nur annähernd zu schaffen, ist illusorisch. Ich denke auch nicht, dass das einer ohne Neulackierung machen würde, was alleine schon erheblich mehr kosten würde. Willst Du es auf jeden Fall (und bist Dir sicher, die Gitarre behalten zu wollen, was ich nicht glaube), wäre es die günstigere Lösung, von hinten den oberen Teil großflächig auszufräsen wie bei einem Elektronikfach und darauf dann wieder einen Mahagonideckel zu bauen, der sauber eingepasst wird. Den könnte man dann gesondert so lackieren, dass er gut dazu passt, und von hinten sieht man sich die Gitte ja eh selten an.

Gruß, bagotrix
 
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Ich danke Euch für Eure Einschätzung. Schade, ich hatte gehofft, dass so etwas in dem genannten preislichen Rahmen möglich sei, ohne dass es den klanglichen Charakter stark verändert. Die optische Änderung mit dem f-hole wäre mir sogar im Gegenteil willkommen. Ich kenne ein soltero Nachfolgemodell als hollowbody, die toll aussieht, leicht, aber leider nicht bezahlbar für mich ist.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hallo bagotrix,
herzlichen Dank für deine ausführliche Rückmeldung, habe ich erst gelesen, als ich meinen letzten Beitrag geschrieben habe. Er beantwortet mir meine Fragen.
Dann werde ich wohl nicht um einen Verkauf drum rum kommen.
LG
Andreas
 
Wie willst du denn das Holz im F-Loch abtragen? Das ist massives Holz. Einfach auskratzen wird nicht funktionieren. Die Decke soll ja auch gleichmäßig dick bleiben.
Der gangbarste Weg wäre die Gitarre von Hinten auszufräsen und dann wie beim E-fach einen großen Holzdeckel aufzuleimen. Das ist aber aufwändig und wird mit Sicherheit die 5-600 Euro Grenze sprengen. Wenn es dann wieder ordentlich lackiert werden, soll dann wird es richtig teuer.

+1 für "lass es".
 
Ich kann mich erinnern, dass ich irgendwo mal eine 70´s Tele gesehen habe, bei der der Besitzer aus Frust über das Gewicht lauter Löcher unter´s Schlabrett gebohrt hatte. Das sah aus wie ein zerrupfter schweizer Käse und brauchte wohl nichtmal 100g Gewichtsreduktion. Zum Vergleich: 100g Unterschied schafft man ggf. sogar über das Austauschen der Mechaniken!

Dafür sah das aber schlicht scheiße aus und wieder ein Vintage-Instrument mehr versaut.

Das Ausfräsen durch das F-Loch wird kaum viel mehr bringen. Ich nehme jetzt mal ein durchschnittliches F-Loch-Design:
Der Handwerker braucht einen T-Fräser mit einem Durchmesser von sagen wir mal ca. 25mm zum Eintauchen. Dann hat er einen 8mm Schaft, was dann effektiv noch sage und Schreibe 8,5mm theoretische Eintauchtiefe bringt. Da die meisten F-Löcher aber an der dünnsten Stelle meist unter 8mm sind, kommt man da nichtmal überall durch. Was ich sagen will: Da kriegst du nicht besonders viel Material (=Gewicht) raus.

Als gelernter, aber schon lange Berufsfremd arbeitender Zerspaner/Drehtechnik bin ich nicht ganz so fit wie die Kollegen an der Fräsmaschine, aber die Programmierung der abzufahrenden Geometrie in der CNC-Steuerung ist auch nicht gerade ohne (Zeitintensiv=Teuer).

Da könnte ich mir eher vorstellen, von der Rückseite aus zu arbeiten. Das ist optisch dann wenigstens einigermaßen neutral und es muss nicht unbedingt lackiert werden (solange das Holz nicht ausreißt).

Bei einer Billig-Gitarre und Spass am Selberbasteln könnte ich mir das durchaus vorstellen (auch, dass man das mit einem F-Loch kombiniert. Evtl. mit Schrägbohrungen?). Aber für teuer Geld einen solchen Eingriff an diesem guten Modell machen lassen erfordert schon Mut.
 
Jetzt bin ich erst recht neugierig - wie hoch ist denn das Gewicht, dass es für Dich so untragbar ist?

Alles, was unter 4,5 Kg ist, finde ich bei einer Paula bzw. Artverwandten eigentlich noch im normalen Bereich. Hab allerdings bisher auch keine (großen) Rückenprobleme, die Schmerzgrenze liegt da sicher bei jedem anders. Und die hier finde ich ehrlich gesagt so schön, dass ich sie selbst dann wohl nie hergeben könnte...

Gruß, bagotrix.
 
Hi,
4,1 kg auf der Personenwaage.
Gruß
Andreas
 
wenn die Gitarre einen Schraubhals hätte .. gebe es Wege dies zu machen.
( Body auftrennen mit einer Bandsäge oder ähnliches )

Aber da der Hals eingeleimt ist würde ich hier wie es alle schon beschrieben haben davon absehen.

baue selbst gerade eine LesPaul mit Hollow und F-Hole... hier könnte man vielleicht mal überlegen doch nur ein Kit zu nehmen und die Hardware der Dean zu verwenden ;)

aber an der Dean würde ich nicht Hand anlegen!
 

Wenn dir das zuviel ist, wirst du mit sehr vielen Gitarren Probleme haben. 3,8Kg sind für LP, SG, Tele oder Strat vollkommen normal. Mal ein paar Gramm mehr oder weniger sind Usus. Und durch das Ausfräsen wird deine mit Sicherheit nicht 0,5Kg leichter.
 
Und wenn die Gitarre mit etwas weniger Korpus(gegen)gewicht kopflastig(er) wird, ist doch auch nichts gewonnen? :gruebel:
 
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Eure einstimmige Rückmeldung hat mich endgültig überzeugt, die Finger davon zu lassen und die Dean entweder zu verkaufen oder zu behalten.
Herzlichen Dank nochmal! Hat mir sehr weiter geholfen!
 
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