Umbau Solton Turbo Kabinett

  • Ersteller heinz102
  • Erstellt am
Hallo Günter!

Das Bassgehäuse des Solton Leslie (und der anderen Clones glaube auch) neigt zum Dröhnen bei erhöhter Lautstärke. Um diesen Effekt zu unterbinden, kannst du den Innenraum mit schallabsorbierendem Material ausschlagen (z.B. mit Akustik-Schaumstoff, normaler flauschiger Teppich tut es aber auch). Das wirkt sich merklich positiv auf den Bass aus, da die Wiedergabe etwas gedämpft wird und das Leslie bei hohen Lautstärken nicht mehr so scheppert.
Ich hab für meine Zwecke Noppenschaumstoff aus dem Boxenbau genommen, das sollte für das Leslie ausreichen.

Grüße
Martin
 
Hey Leute!

Ich bin gerade dabei die neue Motorsteuerung zu bauen und da taucht bei mir eine Frage auf. Sie ist vielleicht etwas dämlich, aber ich bin mir gerade nicht so sicher, ob meine Überlegungen stimmen. :oops: Da frag ich doch lieber nochmal nach.

Und zwar: Den Vorwiderstand brauche ich ja, um eingangsseitig an den SSR 1,2V bereitzustellen. Da für jede Schalterstellung ja immer nur eins der SSR schaltet, könnte ich doch einfach einen Vorwiderstand vor den Lötpunkt des SSR1 schalten und dann von dort gleich weiter zum SSR2 gehen. Damit wären ja beide SSR mit dem Widerstand versehen und ich könnte mir den zweiten Widerstand nebst Aufteilung hinter dem Kondensator sparen.
Also nicht wie in der Skizze so: Kondensator-->Zweig 1-->R1-->SSR1 || -->Zweig 2-->R2-->SSR2
sondern so: Kondensator-->R1-->SSR1-->SSR2.

Da immer nur ein Relais aktiv ist, hätte ich ja über der Eingangsdiode des anderen keinen Spannungsabfall... Ich hoffe, das ist halbwegs verständlich ausgedrückt :roll:

Grüße
Martin

P.S. Das Bassgehäuse ist innen nun verkleidet, Bilder folgen in Kürze.
 
Hallo Martin,

grundsätzlich funktioniert das auch mit einem Widerstand - nur was sparst du dabei wirklich?
Die 10Ct für den Widerstand sind es nicht wert und der Lötaufwand ist auch nicht geringer - deshalb benutze lieber 2 Widerstände, das ist die sauberere Variante.

Gruß,
Harald
 
Hallo Harald!

Ok, danke für den Ratschlag - hab das auch gleich so gemacht. Ich dachte nur ich könnte die Schaltung vielleicht etwas übersichtlicher dadurch gestalten, aber du hast natürlich völlig Recht, optimal ist es beide Widerstände zu verbauen.
Meine Platine ist nun fertig, ich habe versucht alle angesprochenen Fehler zu vermeiden und hoffe sie ist nun funktionsfähig. Bevor ich nun den Testbetrieb aufnehme, würde ich nochmal einen Fachmann bitten sich die Platine anzusehen. Ist alles korrekt verdrahtet und hinsichtlich elektrischer Sicherheit ausreichend? Die Verdrahtung entspricht nicht ganz der Skizze, sollte aber trotzdem stimmen - zumindest die Anschlüsse an die Klemmen sind die selben. An die Klemme oben über der Sicherung werden die Nullleiter der Motoren angeschlossen, somit laufen sie auch über die Sicherung. In der Zwischenzeit werde ich noch die Verbindung zu den unteren Klemmen herstellen.

Liebe Ostergrüße
Martin
 

Anhänge

  • IMG_4258b.jpg
    IMG_4258b.jpg
    62,5 KB · Aufrufe: 451
  • IMG_4261b.jpg
    IMG_4261b.jpg
    73,1 KB · Aufrufe: 451
Hallo Martin,

ich würde mich nicht als Fachmann bezeichnen, aber ich denke, das ist soweit ok, soweit ich es auf den Fotos erkennen kann.

Beim Testen bitte immer an die Netzspannung denken, am besten die Platine dazu provisorisch mit Abstandshaltern befestigen, nicht lose irgendwo hinlegen. Wenn es nicht funktionieren sollte oder etwas Unerwartetes geschieht, sofort den Netzstecker ziehen.

Viele Grüße

Christoph
 
Hallo Freunde!

Der Test der Platine war erfolgreich, gleich beim ersten Mal schaltete sie die Motoren so wie ich es wollte und auch nach mehrminütigem Laufenlassen brach die Funktion nicht ab. An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an alle die mir die hilfreichen Tipps gegeben haben! Die Platine ist nun schon fest im Leslie verbaut und die Netzspannungslötpunkte sind mit Heißkleber versiegelt.
Soweit der Zwischenstand - die weiteren Arbeiten folgen in Kürze.

Grüße
Martin
 
Hallo Martin
vielen Dank für die Rückmeldung. Ich habe mir diesen Umbau auch schon länger vorgenommen, die Teile liegen schon lange bereit. NAchdems bei Dir läuft, werde ich mir Deine Fotos als Grundlage nehmen.
Gruß
Volker
 
Hallo Volker!

Gerne kann ich Dir bei Bedarf auch größere Fotos der Platine per Mail schicken. Gib mir einfach per PN die Adresse.

Grüße
Martin
 
Hallo zusammen!

So, nun ist es geschafft. Vergangenes Wochenende konnte ich die Umbauarbeiten an meinem Solton abschließen. Die Motorsteuerung funktioniert ja nun einwandfrei, das Bassgehäuse ist ausgekleidet und der Monacor KU-516 ist verbaut. Am Samstag konnte ich die Frequenzweiche löten und finalisieren, hier ein paar Bilder (Leider waren die Lichtverhältnisse nicht berauschend, aber ich denke man kann es erkennen):


Die Bauteile entsprechen denen der Frequenzweiche von Volker, die auch als Vorlage diente. Einziger Untersiched sind die Bauteile für den Original-Bass, der bei mir 4 Ohm hat (1,2mH Luftspule, 47µF+3,3µF parallel). Verdrahtet ist das ganze mit 1,5mm² Draht. Auf dem oberen Bild ist die Klemme oben links für den Hochtöner, rechts für den Bass und die mittlere für den Eingang. Eingebaut sieht das dann so aus:


Nach 5-maliger Kontrolle der richtigen Verdrahtung und Verkabelung erfolgte natürlich gleich der Funktionstest mit der XK-1. Vorsichtig einschalten, und - ein leises Rasuchen war zu hören. Super! Soweit, sogut. Dann den Amp aufgedreht - zuerst leise, um im Falle des Falles nicht die Lautsprecher zu verrauchen. Nach ein paar gespielten Tönen und Überzeugung von der Sauberkeit des Klangs (kein Verzerren, kein Knarzen oder Pfeifen), konnte ich den Amp noch weiter aufdrehen.

Und wie klingt das Ganze nun? Naja, wie soll ich sagen.... nach Leslie halt. Hier gibt es glaube ich irgendwo noch ein Problem. Um ehrlich zu sein, bin ich ein wenig enttäuscht - das Leslie klingt in meinen Ohren genau wie vorher. Das empfinde nicht nur ich so, sondern auch ein paar andere Leute mit musikalisch geschulten Ohren.
Bitte - versteht mich jetzt nicht falsch. Ich will keineswegs an euren Bauvorschlägen oder an der Weichenschaltung von Harald meckern. Nichts läge mir ferner. Aber ich habe alles zig mal auf Richtigkeit überprüft: Die Bauteilauswahl und Verschaltung der Weiche, den Hochtöner, die Anschlüsse... Und trotzdem klingt das Leslie einfach nicht "anders". Was mir aufgefallen ist: Der Bass ist durch die Dämpfung etwas leiser geworden und das Horn reagiert etwas empfindlicher auf eine Änderung am EQ. Aber sonst - der Grundklang ist m.E genau der selbe wie vorher. Auch nicht mal im Detail kann ich große Veränderungen feststellen. Natürlich habe ich daraufhin gleich die Funktion der Weiche überprüft. Die trennt aber sauber den Bass bei hohen Tönen ab, ebenso das Horn von den Tiefen.
Täuschen mich meine Ohren wirklich so sehr oder könnte es sein, dass hier was nicht stimmt? Vielleicht hatte ich auch einfach zu überzogene Vorstellungen von der Änderung des Klanges. Sicherlich, wie ein Leslie 122 wird es nicht klingen; das habe ich auch nicht erwartet. Aber nachdem einige Leute den gleichen Umbau gemacht haben und hinterher von einer deutlichen Änderung des Klanges sprachen, dachte ich das da etwas mehr kommt.

Weiß jemand Rat? Wie gesagt, nichts für ungut, ich frag mich nur was da los ist.

Viele Grüße
Martin
 
hallo Martin,

das menschliche Ohr hat die Eigenschaft, sich sehr schnell an einen Sound zu gewöhnen und den quais als selbstverständlich hinzunehmen. Unterschiede hören auch geschulte Ohren meist nur im direkten Vergleich. Ein Vergleich von dem was man aktuell hört, mit dem, was man gestern oder vor noch längerer Zeit gehört hat, ist schier unmöglich.
Hast du noch Aufnahmen vom Leslie vor dem Umbau - wenn ja, dann mache die gleichen Aufnahmen jetzt nocheinmal und vergleiche dann die alten mit den neuen Aufnahmen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass da ein Unterschied sein wird.

Viele Grüße,
Harald
 
Hallo Martin,

ich hatte auch mal mein kleines Dynacord DC100 mit einer anderen Frequnzweiche ausgestattet, Trennung 800Hz.
Anfangs dachte ich auch, nett das ich mir den Spass gemacht habe, da ich den Unterschied nicht hörte.
Wenn ich dann öfters mit gespielt hatte, merkte ich dann schon, dass das Klangbild anders wie vorher war.
Eben mehr Präzens in den Mitten, auch mehr Druck.
Warts nur ab, dass kommt noch! ;)

Gruß Michael
 
Hallo Martin,
ich habe den Umbau auch gemacht und hatte danach ein ähnliches Gefühl wie Du auch. Eine gewaltige Klangänderung empfand ich auch nicht. Aber vielleicht muss man sich da wirklich erst 'mal "einhören". Auf jeden Fall habe ich die Kiste durch diese Aktion kennen gelernt.
Gruß Volker
 
Hallo Leute!

Na dann ist ja ok - ich warte einfach erstmal ab und hör mir das Leslie in Ruhe an. Ich finde es interessant, dass ihr das Klangbild anfangs auch so empfunden habt. Vielleicht bau ich auch nochmal zum Vergleich den alten Hochtöner ein, die alte Frequenzweiche ist ja noch drin. Dann hör ich es mal im direkten Vergleich und kann dann nochmal urteilen.

Viele Grüße
Martin
 
Also vom Umbau der Frequenzweiche, falls die Einfachlösung vorher paßte, kann man keine riesigen Umwälzungen erwarten.

Zunächst einmal hängt weniger Last am Verstärker, weil der Tieftöner das hohe Zeug nicht in Wärme umsetzt. Das macht den Tieftöner selbst auch glücklicher. Zum anderen ist das ungedämpfte geschlossene Baßgehäuse mit zentralem Einbau frequenzgangmäßig ein Zickzack. Wenn der Baß rechtzeitig einfach mal die Klappe hält, ist das Ärgernis kleiner. Bei "schnarrenden" (Impulsketten?) Tonerzeugern (Blues harp, Akkordeon, Saxophon) müssen sich Baß und Hochtöner nicht auf eine Phase einigen. Auch das kommt der Prägnanz zugute.

Und wenn die Rotoren schnell laufen, wird's erst recht anders. Speziell wenn die Diffusoren in den Hörnern sind, kommt dann in den Höhen nur die frequenzmodulierte Version raus und wird nicht vom Baß noch weitgehend unmoduliert dazugemogelt. Das dürfte dann klarer schwirren. Und die Frage "soll ich den einen Rotor andersrum laufen lassen?" stellt sich dann weniger, weil die beiden Rotoren dann ohnehin recht wenig gemeinsame Frequenzanteile abliefern.

Naja, das verspreche ich mir jedenfalls. Hoffentlich kann ich in ein paar Wochen auch einen tatsächlichen Eindruck abliefern.
 
So, jetzt kann ich Erfahrung nachliefern, und die ist leider nur mit deutlichen Einschränkungen für andere verwertbar. Zunächst einmal: ich habe keine Hammondorgel, sondern ein sogenanntes V-Akkordeon (Roland FR-1b, das kleinste Modell der ersten Reihe) am Solton-Leslie. Das hat zwar ein paar Orgelklänge (jeweils mit langsamen und schnellem Rotor, was ich nun überhaupt nicht gebrauchen kann), und Orchesterklänge ("Streicher", Saxophon, Klarinette, Voice) aber hauptsächlich sind Akkordeonklänge verbaut. Wenn man dem V-Akkordeon seine eigene Idee von "Chorus" und "Hall" abgewöhnt hat (wozu habe ich denn das Leslie), sind die Akkordeonklänge von der Grundidee her ein sehr trockenes Knattern, da der Klangerzeuger ja metallische Stimmzungen mit (bei guten Instrumenten) sehr kleinen Luftspalten sind.

Und da sind Lesliehorn und zugehöriger Hochtontreiber ein Problem, weil sie den Frequenzgang doch so weit formen, daß praktisch alle Akkordeons klingen, als kämen sie durch die gleiche Blechdose. Die Orgelklänge sind dagegen relativ immun.

Meine ersten Versuche bestanden darin, den Original RCF-TW101 (mit seinen 103dB) durch einen Kenford Comp-50b zu ersetzen (Experimente mit dem Ramtronics MD349, 500-12000Hz, 95dB?!?, waren keine Verbesserung). Der ist spezifiziert mit 106dB, 800-18000Hz. Ich habe ihn im Endeffekt noch im Inneren seines geschlossenen Gehäuses mit Sanitärdichtmasse und einem Filzpad bearbeitet, um Nachschwinger rauszunehmen. Das half auch ein wenig gegen Verzerrungen, da der Treiber mit den tiefen Tönen nur mäßig glücklich war und ich damit hoffentlich seine Resonanzfrequenz etwas bedämpft habe.

Auch Diffusoren haben nicht den Durchbruch gebracht. Also Frequenzweiche. Die sind ganz schön teuer, also war ich froh, eine mit 800Hz Trennfrequenz für 20EUR in einer Kleinanzeige. Die stammte aus einer Monitorbox mit Horn (konnte also nicht allzu falsch sein). Allerdings ist mir erst später klar geworden, daß diese Weiche mehr veranstaltet, als bei 800Hz zu trennen. Das sieht auf Peavey's Webseite etwa so aus:
101page5_chart.gif

Und diese Frequenzgangkorrektur, um dem Höhenabfall (weil der Frequenzgang des Treibers von einer stärkeren Bündelung in der Höhe ausgeht) entgegenzuwirken und den Pegel an den Baßlautsprecher anzugleichen, hat es schon gebracht: das Ergebnis ist neutral genug, daß die Akkordeons ihren eigenen Klangcharakter behalten und bei Mehrfachinstrumenten die Klänge auch halbwegs trennen.

Leider ist der Nährwert für die Allgemeinheit gering: solche Frequenzweichen sind im Handel schlecht aufzutreiben, bestimmt nicht in bezahlbarem Rahmen. Die Abschwächung für TW101 und was sonst so in Leslies verbaut wurde wäre ohnehin zu groß.

Also... Das Vorgehen für jemand, der vergleichbares mit Neuteilen basteln wollte, wäre vermutlich ungefähr wie folgt: Abschwächung überlegen. Geeigneten Spartransformator mit vielen Abzapfungen holen (habe ich als "Autotransformator" für diesen Zweck auch schon auf Ebay gesehen) oder selbst wickeln. Passende Anzapfung für die Abschwächung wählen und Treiber anklemmen. Impedanz des Resultats messen (sollte deutlich über der Treiberimpedanz liegen, da die Treiberimpedanz durch den Spartrafo hochtransformiert wird). Frequenz für die Höhenanhebung festlegen, passende Imduktivität berechnen und vor den Trenntrafo schalten. Spartrafoanzapfung für den Endpegel der Höhenanhebung festlegen, Impedanz messen, passende Kapazität an die entsprechende Anzapfung, so daß ab der Höhenanhebungsfrequenz der Spartrafo die Primärwicklung verkürzt nutzt.

Wobei: was dabei rauskommt, eiert in der Impedanz in der Weltgeschichte herum, weil es die Pegel über den entnommenen Strom aus dem Verstärker anpaßt. Das ginge also nur mit einem Transistorverstärker gut: ein Röhrenverstärker braucht verläßlichere Belastung. Da würde man dann statt Spartrafo zu Anpassungswiderständen greifen müssen. Was zwar energetisch unfreundlicher ist, aber vermutlich das Portemonnaie glücklicher macht, zumindest wenn man den Trafo nicht selbst wickeln will.

Lange Rede kurzer Sinn: ich habe jetzt eine für mich verwendbare Lösung, aber sie ist nicht mit vergleichbarem Aufwand wiederholbar. Der Treiber Kenford Comp50b ist aufgrund der unteren Grenzfrequenz nur grenzwertig geeignet, weswegen eine aufwendige/teure Lösung mit ihm nicht allzu viel Sinn zu machen scheint. Von den Pegel- und Frequenzgangreserven scheint der KU-516 von Monacor, den ich nie in Händen hatte, geschickter.

Der wird ja bereits von einigen Leuten mit Widerstandnetzwerk zum Abschwächen eingesetzt. Da kann es vielleicht sinnvoll sein, dem Serienwiderstand einen passenden Kondensator für die Höhenanhebung ab 3kHz oder mehr parallelzuschalten, und/oder den Parallelwiderstand mit einer Serieninduktivität ab ähnlicher Frequenz lahmzulegen.

Das dürfte vom Mehraufwand recht klein sein und könnte zumindest beim Betrieb der Box mit gesampelten Instrumenten das Ergebnis verbessern. Ob eine "echte" Hammondorgel dadurch zu grell würde: keine Ahnung.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben