Umbau Elkatone 700

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heinz102
Guest
Hallo Allerseits!

Ich möchte des wärmeren Sounds wegen den Transistorverstärker in meinem Elkatone 700 durch einen Röhrenverstärker ersetzen. Das ganze möchte ich aber in Eigenbau erreichen und mir macht es auch nichts aus, wenn eine kleine Kiste (gibt auch noch etwas Designfreiheit ;) ) auf dem Kabinett steht, muss also nicht unbedingt eingebaut sein. Transistorverstärkerleistung liegt bei 100W, der Röhrenverstärker müsste also Ähnliches hergeben. Ist so eine Bastelei überhaupt machbar und wenn ja, gibt es evtl. Schlatschemata? (Gehört die Frequenzweiche da auch noch rein?) Was sind eure Empfehlungen dazu?

Liebe Grüsse
Matthias
 
Eigenschaft
 
Moin,

sowas ist eigentlich gar kein Problem. Solch eine Einrichtung hab ich bei meinem Elkatone ebenfalls installiert.

Ich hab das folgendermaßen gelöst:
Als erstes habe ich die interne Frequenzweiche rausgeworfen. Das würd ich aber so oder so machen. Egal, ob du die Röhre benutzt oder die Transe.
Dann baust du dir eine neue Frequenzweiche, Schaltplan liegt hier im Forum irgendwo rum :). Somit hast du schonmal einen insgesamt besseren Klang.

Nun ist es bei mir so, dass ich die Transenendstufe drin gelassen habe. Ist vielleicht nicht verkehrt, sollte der Röhrenamp mal aussteigen, dachte ich mir. Außerdem müsstest du, wenn du die interne Endstufe rauswerfen willst, dich um eine Motorensteuerung sorgen, da diese momentan in der internen Endstufe verbaut ist. Schmeist du die also raus, fehlt dir die Steuerung.

Hinten am Leslie hab ich mir einen kleinen Schalter und daneben eine verriegelbare Klinkenbuchse eingebaut. Der Schalter liegt technisch direkt vor der Frequenzweiche.

Das ganze sieht dann vereinfacht so aus:



Schalterposition 1: Interne Endstufe ------ Frequenzweiche ------------------ Lautsprecher

Steht der Schalter in Position 2, so wird die interne Endstufe vom Signalweg genommen und nur das an der Klinkenbuchse anliegende Signal wird durchgelassen. Beachte, dass du hier weiterhin eine Vorverstärkung brauchst, denn die hast du ja in diesem Falle nicht mehr.

So verbinde ich also nur den Ausgang meiner Endstufe mit der Buchse im Lesliegehäuse und fertig.


Im Übrigen: Ich hätte dafür eine Peavey Endstufe genutzt mit 2x50 W. Im A/B Vergleich konnte ich aber keinen Unterschied feststellen, was aber durchaus auch an der Testlautstärke gelegen haben kann. Ich rate eher dazu, einen ordentlichen Röhrenvorverstärker zu nehmen und den internen zu ersetzen. Das bringt meines erachtens her mehr, als sich die Arbeit mit der Endstufe zu machen.

Bei Fragen, schreib einfach rein :)
 
Herzlichen Dank erstmal!
Ich kann deiner Erklärung mehr oder weniger folgen. So wies aussieht werde ich aber die ganze Steuerung herausnehmen da dieser Elkatone so oder so keinen Ton mehr von sich gibt. Motorsteuerung werde ich also auch neu Basteln, das entsprechende Schema habe ich aber bereits aus der Dokumentation (Reverb werde ich nicht brauchen, daher kann ich wohl einige Pins leer lassen, seh ich das richtig?)

Was mir nun noch fehlt, sind Schemata für Verstärker und Vorverstärker. Da ich noch nicht so versiert bin, hätte ich gerne auch noch eine Erklärung, welcher nun welchen Zweck erfüllt (werden bei Beiden Röhren gebraucht?) Ich möchte diese von Grund auf selber bauen -> Tipps für Material?
Die Steuerung oben auf dem Gehäuse würde auch wegfallen und würde gerne selber etwas mit Potentiometer basteln. Bass- und Höhenregler müsstens also da auch den Weg in die Steuerung finden.

Punkto Design: Ich habe vor, an der Front (im Bereich des Elka-Schildes) ein Fenster einzubauen, wo dann die Röhren schön zu sehen wären und evtl. das Ganze innen noch zu beleuchten. So was dürfte machbar sein oder?
elka.jpg



Vielleicht setze ich meine Ansprüche auch etwas hoch, aber der Ergeiz hat mich gepackt :cool:
 
Hallo Matthias,

Du verwechselst da was. Das, was du an Hand der Dokumentation nachbauen willst, ist keine Motorensteuerung, sondern der Fußschalter. Der Fußschalter ist quasi nur eine "Fernsteuerung" für das, was im Leslie passiert. Die eigentliche Motorensteuerung ist in der Endstufe integriert. Wenn du die Kabel nachverfolgst, wirst du das erkennen. Ich kann gerade leider den Link zur Motorensteuerung nicht finden. Aber die liegt hier irgendwo im Forum rum :) Wenn du die nachbaust, brauchst du am Ende nur noch einen Fußschalter, wie sie es zu Hauf im Handel gibt. Stichwort BOSS FS5U. Damit kannst du dann das Leslie von Slow / Fast schalten.

Den Originalfußschalter habe ich damals auch nachgebaut, ebenfalls ohne Reverb. Funktioniert einwandfrei. Hab die Funktion einfach nicht eingebaut.

Zum Röhrenamp: Deine Motivation in Ehren, aber das würde ich sein lassen! Mit Röhren zu arbeiten bedarf höchster Vorsicht und vor allem Wissen. Wenn du da einen Fehler machst, kann das verdammt gefährlich werden. Da gehen Spannungen durch, die Lebensgefährlich sind. Deshalb wird dir jeder hier im Forum davon abraten!

Die Steuerung "oben", die du meinst, ist ein Vorverstärker. Sowas kann man ohne Probleme selbst bauen. Da gibts einige Beispiele im Internet.

Erstmal: Coole Zeichnung! :)
Zweitens: Die Idee ist nett, aber wahrscheinlich nicht zu realisieren. Soweit ich mein Elka in Erinnerung hab, ist da so extrem wenig Platz drin, dass du da nix hingebaut bekommst. Der Speaker nimmt eine Menge Platz ein. Ich würde an deiner Stelle dann eher darüber nachdenken, den internen 12" Speaker rauszuwerfen und ihn durch einen leichteren und größeren 15"er zu ersetzen. Da brauchst du aber eben auch eine starke Endstufe, die die Leistung, die der 15"er braucht befriedigt. Sonst bekommst du keine Bässe.
 
FantomXR":22yh2bk2 schrieb:
Das, was du an Hand der Dokumentation nachbauen willst, ist keine Motorensteuerung, sondern der Fußschalter.

Der Fussschalter ist ja schön mit "Pedal" angeschrieben, aber das gleich oberhalb davor ist doch die Steuerung (?) Man kann ja die Drähte verfolgen, die ja über den Fussstecker gehen, folglich müsste ja das Oberhalb bereits im Kasten drin sein.
 
Hallo Mathias,.

eine Röhrenendstufe selber zu bauen, ist für einen Laien ein sehr gewagtes bzw. auch unsinniges Unterfangen. Unsinnig deswegen, weil Du eine Schaltung einer gut klingenden Endstufe brauchst und vor allem die richtigen Bauteile, wie Übertrager etc.haben musst, sonst klingt das Teil nicht. Wenn Du eine Röhrenendstufe ins Leslie einbauen möchtest, dann schau entweder nach etwas neuem, da gibt es schicke Sachen (Reussenzehn oder auch anderes) oder schau in ebay nach etwas gebrauchtem, wie z.b.alte Echolette- oder Dynacord Verstärker. Die sind bezahlbar und klingen ganz gut.

Gruss Helmut
 
Hallo Matthias,

ich kann Helmut da nur heftigst zustimmen. Ich traue mich schon an die eine oder andere Sache, aber der Selbstbau einer Röhrenendstufe großer Leistung ist definitiv eine Nummer zu groß für uns Hobbybastler. Du müßtest ja auch ein komplett anderes Netzteil haben, ein Röhrenverstärker benötigt sehr hohe Gleichspannungen, die das Elkatone-Netzteil nicht liefert.

Du siehst es im übrigen richtig, daß die Motorsteuerung unabhängig vom Verstärker modifiziert / getauscht werden kann. Das hatte ich in dem Beitrag, der schon verlinkt ist, mit ein paar Abbildungen näher erklärt. Dort finden sich auch ein paar Bemerkungen zum Thema Fußschalter.

Viele Grüße,

Christoph
 
Hmm ok, habe von meinem ehem. Physiklehrer noch diesen Hinweis bekommen
http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Mat_Janssen-Gitarren-Amp/50W-Git-Amp.htm
Das entspräche ja ziemlich genau dem was ich brauche. Ich habe mich nun entschieden, lediglich den Amp und Frequenzweiche neu zu machen, Preamp des Elka's ist ja an sich nicht schlecht, oder? Reverb werde ich ausbauen, um Platz zu schaffen. (Der ist ja gleich direkt an der Rückwand montiert).
Des Weiteren habe für den Aufbau nun auch die Hilfe meines ehemaligen Physiklehrers sichern können, der selber ein Patent für einen Kopfhörer-Röhrenverstärker besitzt.
Was meint ihr?

Liebe Grüsse
Matthias
 
Hallo Mathias,

bevor du an so einen Verstärker mit großer Endstufe baust, versuch es erst mal mit einer kleinen Eintaktendstufe. Die wichtigsten Bauteile, Netztrafo und Ausgangstrafo, kannst du dir in Ebay bestimmt unter 20 EUR ersteigern. Gefährlich Spannungen gibt es hier auch schon.

Und im übrigen sind die einzelnen Bauteile für den Nachbau des Marshall auch nicht so preiswert. Du brauchst einen kräftigen Netztrafo, einen speziellen Ausgangsübertrager und hier noch eine Drossel (www.tubampdoctor.com). Und wenn´s gut klingen soll, musst du auch noch die empfohlenen Kondensatoren und Widerstände usw. verwenden.

Schau doch mal in ebay, da gibt es doch immer Angebote von alten Dyanacord Verstärkern die das können was du benötigst. Kleine Mängel kann dir dann dei Physiklehrer ausbügeln.


Gruß Ulrich
 
Hi Matthias!

Ja, so einen Verstärker könntest du dafür nehmen - der Eminent ist sogar gar nicht mal so verkehrt für ein Leslie. Harald hat in seinem passiven Eigenbau-Leslie auch einen Eminent als Amp verwendet. Ich bin sicher, bei ihm kannst du viele Tipps in Bezug auf Umbau und Anschluss bekommen. Hier der Link: http://www.vintagekeys.de/forum/viewtopic.php?f=18&t=164
Im übrigen kann ich den anderen nur zustimmen: der Selbstbau einer Röhrenendstufe mit 50W+ (was schon nicht gerade klein ist) ist ein ziemlich heikles Unterfangen, ohne die entsprechenden Vorkentnisse und Erfahrung wird das nix. Wenn du dich wirklich unbedingt mit Röhren beschäftigen willst, dann könnte ein Buch für dich interessant sein, welches irgendwo bei amazon rumgeistert (hab leider den Name vergessen). Jedenfalls handelt es von Röhrenschaltungen, die mit Kleinspannungen bis 60V betrieben werden. Alternativ kannst du dir auch einen der "WoJoBe" besorgen. Das sind komplette Röhrenbausätze mit allen nötigen Bauteilen, einer guten Anleitung und scheinbar auch gutem Klang. Nur löten musst du noch selber können. Aber die Dinger sind natürlich nichts für das Leslie (is nur ne EL84 mit 5-6W), damit kannst du höchstens mal üben wie man so einen Amp baut und wie er funktioniert.

Grüße
Martin
 
Guten Morgen Matthias und Martin,

ja, an einen Eminent der ersten Serien, also Vollröhre, habe ich auch gedacht. Wenn du so was gefunden hast, dann kannst du die techn. Daten bei www.el-me-se.de ansehen und überprüfen, denn den Anbietern ist nicht immer bekannt, dass sie teiltransistorisierte Geräte haben.

Gruß Ulrich
 
... ja, wobei - ist das so tragisch, wenn die Geräte teiltransistorisiert sind?

Ich werde es bald selbst rausfinden. Ich habe seit kurzem einen Dynacord HI-FI Favorit II, der allerdings noch eine Überholung braucht. Wenn er zurück ist, sag ich Bescheid, wie er mir gefällt :)
 
So. Heute war es soweit. Der frisch überholte Favorit hatte - passenderweise in seiner Heimatstadt Straubing - seinen ersten Gig. Für Jazz bzw. entsprechende Pegel ist der die beste Lösung, die ich bis jetzt hatte. Bisher hatte ich ja noch ein zweites Amprack mit einer Crown XLS-602 und einem SM Pro Audio TC02. Im Vergleich dazu klingt der Dynacord mindestens genausogut (eher noch besser), nervt nicht mit Lüfterrauschen, wiegt die Hälfte und braucht ungefähr 2/3 des Stauraums im Auto. Die erzielbare Lautstärke reicht für sowas völlig aus, denn da könnte man die Leistungsreserven der Crown nicht sinnvoll nutzen.
Wie weit ich mit dem Ding komme, wenn es höllenlaut wird und zugleich Pedalbass gefordert ist, wird sich noch herausstellen.
 

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