Der 08/15 Musiker interessiert sich nicht dafür ob C3, R12 und eine Zenerdiode in der Spannungsversorgung den Sound des Amps prägen. Das Unterscheidungskriterium ist die Röhre, weil n Röhrenamp i.A. anders klingt als n Transistoramp. Egal obs das Bauteil oder die Ansteuerung ausmacht. Das langt für die allermeisten Fälle aus.
Das ist aber Schwachsinn, weil das nicht an den Röhren liegt, sondern an der Schaltung. Und wo diese eingeschränkte Denkweise hinführt, das sieht man hier mal wieder. "Röhre => muss warm und eben >> nach Röhre << klingen". Und das ist eben Unsinn. Was ist Röhrensound? AC30? Krankenstein? Rectifier? JCM800? Twinreverb?
Was ist Halbleitersound? JC120? Dallas Arbiter Fuzz Face? MG15CDR? Rath Amp/Stagemaster? Randall? Tubescreamer?
Is ja sehr schön dass du dich auf dem Sektor auszukennen scheinst, aber deswegen direkt so aggressiv zu werden muss nicht sein, oder?
Aggressiv? Mich nervt lediglich diese Kategorisierung in "Röhre" und "Transe", wobei mit "Transe" schonmal Menschen mit transsexueller Einstellung, für die sie in den meisten Fällen nichts können und die man auch absolut nicht schlimm finden muss, weil es eine anerkannte Lebensform ist, abgewertet und Halbleiterbauteile als Müll deklariert werden. Beides ist nicht okay - das eine aus Gründen der Gleichberechtigung, das andere aus Gründen der alltäglichen Fakten.
Oder willst DU von mir mal angemeckert werden weil du den Unterschied zwischen M54B30 und DB OM404 nicht kennst?
Nein? "Benziner" und "Diesel" genügen dir als Charakterisierung? Guuuut. Genauso gehts vielen anderen auch bei Röhre/Transistor.
Nein, Benziner und Diesel genügt mir nicht, weil es allein schon im Benzinerbereich wasweißichwieviele Motorkonzepte gibt (Reihen, V, W, Boxer, Stern usw), die jeweils als Saugmotoren oder aufgeladen bzw eben mit Einspritzung (direkt, Ansaugweg) oder Vergasern sowie mit zwei oder vier Arbeitstakten.
Beim Diesel isses das selbe (Wirbelkammer, Common Rail usw...), auch mit Aufladung oder ohne, mit zwei oder vier Arbeitstakten.
Und ein Sportmotor ala BMW ist was anderes als ein Lastenfahrzeug.
Einen modernen Turbodiesel mit einem alten Benzin-Rennmotor zu vergleichen würde auf Gitarrenniveau in Etwa heißen "Marshall JCM800 gegen modernes Halbleiter-Top". Das Vorurteil sagt, dass der Benziner immer schneller sein muss, weil Diesel ja träge, langsam und schwer sind. Die diversen BMW-Fahrer haben das aber in den letzten Monaten schon mehrmals sehen müssen, dass dem nicht so ist...1,9l Turbodiesel mit 150PS macht nunmal mehr Drehmoment als die müden modernen Benziner ohne Eier.
Im Gitarrenbereich ist es genauso und man sollte das eben endlich mal akzeptieren statt immer primitiv irgendwelche Vorurteile weiterzutragen und wiederzukäuen...irgendwann ist das Ganze nicht mehr nahrhaft und schmeckt auch nicht mehr.
Bitte nächstes Mal etwas ruhiger an die Sache rangehen, wurde schon mehrmals an uns herangetragen.
Das mag sein, aber so ist das Leben nunmal. Und du hast da ein sehr schönes Zitat in deiner Signatur. Ironischerweise trifft das auf Musiker im Besonderen zu:
- Die Dummheit macht sich unsichtbar, indem sie große Ausmaße annimmt. -
Jeder "weiß", dass Röhre besser klingt als Transistor, und jeder "weiß", dass Röhre warm klingt und Transistoren für Instrumentalverstärker nicht zu gebrauchen sind, weil die keinen "Tone" machen.
Das Verb "wissen" steht da absichtlich in Anführungszeichen, weil man eben nur glaubt, das zu wissen. Im Wesentlichen glaubt man nur, aber man weiß nichts (analog zu Bruno Jonas "Nur wer nichts weiß, kann glauben!"). Ich will damit keinem ans Bein pinkeln, aber es ist nunmal so, dass hier verdammt viel Mist geschrieben wird, was Technik angeht. Okay, es ist ein Musikerforum. Aber dann sollte man es auch lassen, über Technik zu diskutieren, von der man keine Ahnung hat. Ich schreibe hier auch nichts zu Spieltechniken usw, dann sollte man sich auch überlegen, ob man zum hundertsten Mal schreiben muss, dass die Röhre ja nach Röhre klingen muss.
Jahrzehntelang hat man Schaltungen entwickelt, die Röhren nicht klingen lassen, eben weil man gute Messwerte und gute Übertragungseigenschaften wollte. Sowohl in der Weitverkehrstechnik als auch in der Raumfahrt, Funktechnik, Militärtechnik, Beschallungstechnik, HIFI- und Studiotechnik. DAZU gehört ein Mikrofonvorverstärker, nicht zu den "Soundmaschinen" wie Gitarrenamps und Co. Dass in dem Ding eine Röhre glüht, das hat Alibicharakter, dass Leute wie Gitarristen usw sie kaufen, aber funktionell ist es einfach sinnlos. Und das ist nunmal ein Fakt. Den muss man nicht gleich immer als Revierpinklerei ansehen sondern man könnte auch einfach mal drüber nachdenken, ob das, was ich hier schreibe, vielleicht nicht irgendwo einen Funken Wahrheit enthält, den man nur noch nicht so wirklich gesehen hat und bei dem man noch warten kann, dass er die ganze Scheune abfackelt...spätestens dann weiß man nämlich, dass da einer war...
So, Off-Topic Ende.
MfG OneStone